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Allgemeinfrage zum Debüt

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City Sliker hat geschrieben:Hallo Infest,

also mein Ziel ist ein HM. Zurzeit kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mal Lust haben werde, so um die 3 1/2 bis 4 h am Stück zu laufen, aber das kann sich ja alles ändern.

Aber mal eine Gegenfrage: Wenn ich mich recht entsinne, bist du doch noch ziemlich jung. Also darfst du doch an M-WKs noch garnicht teilnehmen. Und an HM-Wks evtl. auch noch nicht.

Das ist jetzt natürlich sehr theoretisch, aber bist du dir sicher, dass du auch so "geduldig" bei deinen 10ern bleiben würdest, wenn du die größeren Distanzen schon laufen dürftest?

Wenn ich dein Wk-Pensum nämlich so sehe, machst du mir schon einen ehrgeizigen und eher ungeduldigen Eindruck. :D

Grüße
City Sliker
Ehrlich gesagt hab ich mir noch vor paar Tagen selbst gesagt,dass Halbmarathon auch nächstes Jahr nicht in Frage kommt. Und so ist es eigentlich auch (fast) . Ich kann noch nicht beurteilen, in welchem Gebiet ich besser bin. Eher ein schneller 10er oder doch konstant den Halbmarathon. Das wird sich alles nächstes Jahr bei mir rauskristallisieren im Training,wenn ich mal längere Läufe > 20 Km angehe. Ich kenne jmd, der läuft den 10er ungefähr in 36 Minuten,ist ein wenig älter wie ich und auch er hat den Halbmarathon bisher nur einmal,und nichtwieder gemacht. Als jüngerer Geselle braucht man vielleicht doch mehr Speed ;)

Ehrlich gesagt,ich glaube nich das ich wenn ich könnte HM oder M laufen würde. HM dürfte ich ja schon jetzt,weil man mit 15 als Vorstufe zur B Klasse ( 16 / 17 Jahre) noch "reinrutscht".

Mein längster Lauf den ich jemals gemacht habe war 16km lang. Und außerdem find ich bei Marathons blöd das soviele dabei sind. Ich weiß nicht, dieser Massenstart mit tausenden von Leuten. Ich weiß nicht :frown:
Lieber einen gemütlichen Volkslauf bei 200-300 Teilnehmern :nick:
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

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Infest hat geschrieben: Mein längster Lauf den ich jemals gemacht habe war 16km lang. Und außerdem find ich bei Marathons blöd das soviele dabei sind. Ich weiß nicht, dieser Massenstart mit tausenden von Leuten. Ich weiß nicht :frown:
Lieber einen gemütlichen Volkslauf bei 200-300 Teilnehmern :nick:

Nicht alle Marathons sind so voll. :teufel:
http://laufen-aktuell.de/laufen-aktuell/content/forum/showthread.html?t=12912
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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Wenn ich ganz Ehrlich bin, würde mich ein Marathon schon reizen. Nur meine Ziele sehen ganz anders aus. Zuerst wollte ich einen 5er laufen. Das ist geschafft. Im Anschluß soll nun der 10er stehen und darauf folgend der 10er unter 1 Stunde. Das höchste der Gefühle ist im Moment der Halbmarathon. Natürlich kann sich meine Meinung im laufe der Zeit noch ändern.
30.04.2006 Genusslauf in Müllheim 10,8 km 1:00:51
25.06.2006 Lorsch 10 km 52:06
15.07.2006 Viernheim 10 km
04.08.2006 Gernsheim Fischerfestlauf 10 km

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Stephen hat geschrieben:Ich sehe nichts, was für diese Annahme spricht.

In weniger motorisierten Gesellschaften als der unseren treten Gelenkprobleme wohl nicht häufiger auf als in unseren, so daß die typischen Läuferwehwehchen eher einer langzeitigen Unterforderung (die zu einer kurzzeitigen Überforderung nicht in Widerspruch steht) zuzuschreiben sind.
Ich dagegen sehe einiges, das für meine These spricht.
Recht hast Du damit, daß zu wenig Bewegung den Gelenken schadet. Das liegt daran, daß die Knorpel keine eigene Blutversorgung haben und nur aus der Gelenkflüssigkeit heraus ernährt werden können. Wird ein Gelenk kaum bewegt, dann wird die Gelenkflüssigkeit nicht ausreichend durchmischt, was zur Mangelversorgung und damit zum Knorpelabbau führt.
Andererseits bin ich davon überzeugt, daß man sehr wohl auch zuviel des Guten tun kann. So passieren bei langen Läufen mehrere Dinge, die bei kurzen Läufen, zwischen denen ausreichende Regenerationspausen liegen, in wesentlich geringerem Ausmaß auftreten:

1. Das bereits erwähnte - von Dir jedoch ignorierte - mechanische Zerbrechen der langkettigen Schmierstoffmoleküle. Ob ein durchschnittlich veranlagter Körper die Fähigkeit hat, die kaputten Makromoleküle ausreichend schnell gegen frische auszutauschen, ist vermutlich nie untersucht worden. Wer läßt sich schon gerne vor und nach einem Lauf das Knie punktieren :wink: ? Zweifel halte ich in diesem Punkt jedoch zumindest für angebracht.

2. Austrocknung / Elektrolytverlust. Der Körper verliert während eines Marathonlaufs i. d. R. mehrere Liter Wasser bzw. physiologische Salzlösung. Die wenigsten Läufer trinken während des Laufs entsprechend viel, um den Verlust auszugleichen. Daß dies dem Stoffwechsel, und somit auch den physikalischen Eigenschaften der Gelenkflüssigkeit gut tut, erscheint mir unwahrscheinlich.

3. Bedenkenswert ist zusätzlich die gesamte Ermüdung des Körpers, vor allem bei nicht ausreichend trainierten Marathonis. Viele Läufer haben ja schon auf wesentlich kürzeren Strecken Schwierigkeiten damit, eine aktive und somit gesunde Lauftechnik umzusetzen. Der hohe Marktanteil pronationsgestützter bzw. stark dämpfender Laufschuhe beweist dies. Eine Verlängerung der Laufstrecke wird in diesem Punkt kaum förderlich sein.

Zur Untermauerung meiner These möchte ich einen Blick in die Entwicklungsgeschichte des Menschen werfen. Der menschliche Körper ist evolutionär auf Tätigkeiten eingestellt, die ihm in der Entwicklung der Gattung häufig abgefordert wurden. Glaubst Du wirklich, daß Läufe von vier oder mehr Stunden ohne Pausen dazugehörten? Ich glaube es jedenfalls nicht!

Natürlich gibt es in jeder Gattung einzelne Exemplare, die über hervorragende Eigenschaften in bestimmten Bereichen verfügen. So existieren sicherlich auch Menschen, in denen selbst bei weitgehender Austrocknung die frische Hyaluronsäure nur so in Strömen aus den Synovialmembranen fließt und die gespaltenen Moleküle ebenso schnell abtransportiert werden. Ich glaube aber, daß diese Personen einen eher kleinen Anteil der Gesamtbevölkerung darstellen.
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10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Haludingsbumssäure hin oder her: meine Eltern- und Lehrergeneration wurde es nicht müde zu erzählen, dass der größte Teil ihres Tages von früher Jugend aus Arbeit und Bewegung bestand. Abgesehen davon, dass diese Dauererzählungen vom Krieg manchmal etwas mühsam zu ertragen waren, stimmte es ja tatsächlich: die sind Stunden über Stunden des Tages gegangen. Und weil keiner gerne Zeit verliert, war es ein schnelles Gegen - oft genug ein Laufen.

Soweit ich weiß, hat keiner alleine aus diesem Umstand irgendwelche orthopädischen Schäden davongetragen.

Es gibt auch heute noch Kulturen auf der Welt, in denen der größere Teil extreme tägliche Strecken zu Fuß bewältigt. In einigen afrikanischen Ländern sind Schulwege von 4 Stunden täglich die Norm. Diese Entfernungen werden gelaufen. Ich habe noch nie davon gehört, dass Äthiopier oder Kenianer etc. auffallend häufig an Gelenkproblemen leiden :P In eben diesen Kulturen wurde lange Jahrtausende durch zu-Fuß-Verfolgung des Wildes gejagt. Auf diese Weise schafft es ein guter und geübter Jäger lockerst, auch die schnellste Antilope kaputtzulaufen.

Das Laufen als solches ist - da würde ich jede Wette eingehen - für den Menschen kein ursächliches Hauptrisiko für Gelenk- und ähnliche Probleme. Die Kombination mit zivilisatorischem Lebensstil: langjähriger Bewegungsmangel, schädliches bis deformierendes Schuhwerk von Kindesbeinen an, Übergewicht - diese Faktoren mögen das lange Laufen in Kombination zum Gesundheitsrisiko werden lassen. Alleine für sich halte ich das für mehr als fraglich.

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Um nochmal kurz auf das Thema des Threads zu kommen :nene:

ich kann mir nicht vorstellen, dass alle beim Marathon ihren ersten WK machen. Das kann auch nicht sinnvoll sein.
Ich plane mein M-Debüt am 30.4.06 und laufe (wie unten zu sehen) jetzt eine regelrechte Serie von 10ern.
Das macht unheimlich Spass und bringt super viel Erfahrungen.
Ich hoffe, es wird die richtige Taktik für den M gewesen sein. Tempohärte ist derzeit wenigstens erstmal vorhanden :hihi: :hihi: :hihi:
Mein Laufblog

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Ich bin, ich glaube fast wie die meisten hier, auch nicht "alle".
Angefangen mit dem Laufen habe ich sogar ohne jegliche Wettkampfambitionen. Das kam dann mit der Zeit, weil es einfach motiviert.
Aber nur für 10er zu trainieren, wäre mir zu einseitig, zumal ich denke, dass es auch abhängig davon ist, was einem mehr liegt. Ich trainiere nunmal mehr auf Ausdauer, eine 10er-Zeit unter 00:40 strebe ich gar nicht an, halte ich für mich auch für unrealistisch, deswegen machen mir HMs trotzdem Spaß und meinen ersten M habe ich auch im Visier. Erst durch das Training für die HMs und mehr bin ich auch auf der 10er Strecke schneller geworden.
Ansonsten: Wer vor einem M keine andere Wettkampferfahrungen gesammelt hat, ist selber schuld.
Liebe Grüße
Birgit

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Lizzy hat geschrieben:Haludingsbumssäure hin oder her...
Ja, ja - Haludingsbumssäure. Das Niveau sinkt mal wieder :zwinker5: .
die sind Stunden über Stunden des Tages gegangen. Und weil keiner gerne Zeit verliert, war es ein schnelles Gegen - oft genug ein Laufen.
Ja, aber ein so forciertes Laufen wie beim Marathonwettkampf üblich, wo viele an die körperlichen Grenzen oder gar darüber hinaus gehen, wird es nicht gewesen sein. Es macht schon einen Unterschied in der mechanischen Belastung, ob man mit 5 bis 6 km/h geht und dabei ab und an eine Pause macht, oder ob man vier Stunden kontinuierlich mit 11km/h läuft und sich dabei total auspowert.
Es gibt auch heute noch Kulturen auf der Welt, in denen der größere Teil extreme tägliche Strecken zu Fuß bewältigt. In einigen afrikanischen Ländern sind Schulwege von 4 Stunden täglich die Norm. Diese Entfernungen werden gelaufen. Ich habe noch nie davon gehört, dass Äthiopier oder Kenianer etc. auffallend häufig an Gelenkproblemen leiden :P In eben diesen Kulturen wurde lange Jahrtausende durch zu-Fuß-Verfolgung des Wildes gejagt. Auf diese Weise schafft es ein guter und geübter Jäger lockerst, auch die schnellste Antilope kaputtzulaufen.
In den von Dir angesprochenen Kulturen ist die Lebenserwartung wesentlich geringer als bei uns. Ein Gelenk, das mit 40 im Sarg verschwindet, hat keine große Chance, an Knorpelschäden zugrunde zu gehen.
Es ist außerdem davon auszugehen, daß die Vorfahren der meisten Marathonis hier im Forum die mitteleuropäischen Wälder bewohnten, wo Antilopen nach meiner Erfahrung zu den eher seltenen Arten gehören.
Das Laufen als solches ist - da würde ich jede Wette eingehen - für den Menschen kein ursächliches Hauptrisiko für Gelenk- und ähnliche Probleme. Die Kombination mit zivilisatorischem Lebensstil: langjähriger Bewegungsmangel, schädliches bis deformierendes Schuhwerk von Kindesbeinen an, Übergewicht - diese Faktoren mögen das lange Laufen in Kombination zum Gesundheitsrisiko werden lassen. Alleine für sich halte ich das für mehr als fraglich.
Daß Laufen im Prinzip eine gesundheitsfördernde Sportart darstellt, wird von mir nicht bestritten. Andernfalls hätte ich mir auch kaum diese Bewegungsform ausgesucht.
Wer bereits im Kindesalter mit dem Training beginnt und sich strecken- und geschwindigkeitsmäßig behutsam steigert, wird den Stoffwechsel in den Gelenken etc. vermutlich den langen Strecken recht gut anpassen können. Eine einwandfreie, sich auch auf langen Strecken nicht verschlechternde Lauftechnik, dürfte ebenfalls erhebliche Vorteile bringen.
Aber mal ehrlich: Unter den heutigen Marathonläufern gibt es doch einen großen Anteil, der nach langer Sportabstinenz, evtl. noch übergewichtig und mit mangelhafter Lauftechnik an den Start geht. Nach der aktuellen Umfrage hier im Forum hatten 60% der Läufer höchstens zwei Jahre Lauferfahrung vor ihrem ersten Marathon. Da ist nix von wegen "jeden Tag 4 Stunden zur Schule gelaufen" oder "schon 50 Antilopen mit der Hand gefangen".
Ich bewundere jeden, der nach guter Vorbereitung und in einwandfreiem Gesundheitszustand den Marathonlauf angeht und dabei gesund bleibt. Über die Heerscharen derjenigen, die in dieser Disziplin mangelhaft vorbereitet ihr Heil suchen, nur weil es eben gerade "hip" ist, könnte ich schmunzeln, wenn ich nicht deren Orthopädenbesuche durch meine Krankenkassenbeiträge mit finanzieren müßte.
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Gueng hat geschrieben:Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß bei den meisten Personen die Kapazitäten der Gelenkhäute nicht dazu ausreichen, die Hyaluronsäure zu ersetzen, die durch eine so lange Laufbeanspruchung mechanisch gecrackt wird (was bei Makromolekülen ohne Zweifel passiert).
Leider weiß ich nicht, ob diese Effekte jemals wissenschaftlich untersucht wurden.
Hast Du für dieses "Cracken" irgendeinen Beleg? Dass das "ohne Zweifel" passiert, scheint mir etwas vage...

Michael

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stachelbär hat geschrieben:Hast Du für dieses "Cracken" irgendeinen Beleg? Dass das "ohne Zweifel" passiert, scheint mir etwas vage...

Michael
Hi Michael,

exakt quantitativ kann ich natürlich nicht belegen, daß dieser Vorgang in ernstzunehmendem Ausmaß stattfindet. Plausibel machen kann ich es aber schon. Ein Hyaluronsäuremolekül (der Stoff also, dem die Gelenkflüssigkeit ihre außerordentlichen Schmierungs- und Dämpfungseigenschaften verdankt) ist eine Kette aus bis zu einigen 10000 Disaccharideinheiten. Das sind hunderttausende Stellen, dan denen das Molekül über Dipol-oder van-der-Waals-Wechselwirkungen an andere Moleküle oder an die Knorpeloberfläche gebunden werden kann. V.d.W.-Bindungen haben in organischen Stoffen Bindungsenergien von etwa 10 kJ/mol, Dipolbindungen einige 10 kJ/mol. Kovalente Bindungen, durch die die Atome zu Molekülen zusammengehalten werden, liegen bei einigen 100 kJ/mol. Damit ist klar, daß ein aus wenigen Atomen bestehendes Molekül so gut wie niemals durch mechanische Belastung zerrissen werden kann. Wasser oder auch flüssige Kohlenwasserstoffe (z.B. im Motoröl) sind also sicher unanfällig gegen mechanisches Cracken. Hat ein Molekül aber die Möglichkeit, an einigen 10 oder mehr Stellen zu haften, so übersteigt die Summe der Energien dieser intermolekularen Bindungen die Energie einer einzelnen intramolekularen (kovalenten) Bindung. Werden nun durch Bewegung des Gelenks - grob gesprochen - die beiden Molekülenden aufgrund ihrer Bindung an benachbarte Moleküle entgegengesetzt bewegt, dann wird das Molekül eher brechen, als sich von den benachbarten Molekülen zu lösen.
Ich hoffe, ich konnte mit diesen Ausführungen verdeutlichen, daß der beschriebene Vorgang zumindest kein Hirngespinst ist und werde der Frage, ob er biomechanisch relevant ist, weiter nachgehen. Bereits morgen treffe ich eine Chirurgin sowie eine angehende Physiotherapeutin. Wenn ich etwas herausgefunden habe, erfährt es das Forum als erstes.

Gruß,
Martin
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Gueng hat geschrieben:Zur Untermauerung meiner These möchte ich einen Blick in die Entwicklungsgeschichte des Menschen werfen. Der menschliche Körper ist evolutionär auf Tätigkeiten eingestellt, die ihm in der Entwicklung der Gattung häufig abgefordert wurden. Glaubst Du wirklich, daß Läufe von vier oder mehr Stunden ohne Pausen dazugehörten? Ich glaube es jedenfalls nicht!
Offensichtlich sind noch viel längere Läufe in der Physis des Menschen angelegt:

Rarápipama

Auch rarajipari oder carrera der bola genannt ist der traditionelle Stammeswettbewerb und findet statt an Ostern und dem Erntedankfest (yúmari). Es gibt Rennen zwischen zwei Teams von je 20 Läufern, die während des Laufens einen kleinen hölzernen Ball vor sich her kicken. Ohne Pause laufen sie in einem Zeitraum von bis zu 70 Stunden um die Wette (bis zu 300 km).Die gesamte Gemeinde unterstützt die Läufer. Nachts werden Fackeln angezündet um die Wege sehen zu können. Um die Müdigkeit zu bekämpfen rauchen sie eine Mischung aus Tabak, Federmausblut und getrockneter Schildkröte. Diese Ausdauer beweisen sie auch auf der Jagd, sie hetzen das Wild bis es vor Erschöpfung zusammenbricht. Auch bei den Frauen gibt es ein solches Laufspiel, genannt „dowérami“. Sie laufen aber „nur“ bis zu 100 km.
http://www.mexiko-lexikon.de/index.php?title=Tarahumara

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Um die Müdigkeit zu bekämpfen rauchen sie eine Mischung aus Tabak, Federmausblut und getrockneter Schildkröte.
Das wäre doch das ultimative Präparat für die Greifsche Online-Apotheke... :D

@Gueng: Ein "Hirngespinst" ist das schon (im eigentlichen Wortsinn), da es bloße Spekulation ist... Ich glaube das erst, wenn Du mir eine experimentelle Untersuchung dazu zeigen kannst (kann ja eigentlich nicht so schwer sein, es müssten sich dann ja Bruchstücke nachweisen lassen).

Ich glaube nicht an Deine Theorie, weil ich die Idee für falsch halte, die Zahl und Stärke der Dipol-WW gegen die Stärke der kovalenten Bindungen aufzurechnen. Die Dipol-Bindungsstellen sind weit überwiegend damit beschäftigt, Wassermoleküle festzuhalten (das ist ja die Funktion der Hyaluronsäure), und soweit sie am Knorpel haften, haften Sie nur auf einer Seite des Gelenks, also nicht irgendwie über den Gelenkspalt weg (der ist dazu - in molekularen Maßstäben gemessen - viel zu weit). Also sehe ich nicht, wie die Bewegung des Gelenks über die Dipol-Bindungsstellen an den Molekülen zerren könnte.

Was ich dagegen für passieren wird (das ist nämlich eine weitere Funktion der Hyaluronsäure), ist dass die Makromoleküle ihre Gestalt (Knäuel <-> Kette) und dabei die Viskosität der Gelenkschmiere ändern. Aber kaputt kriegst Du die Dinger dabei nicht (glaube ich - wie gesagt: von experimentellen Untersuchungen lasse ich mich gern eines besseren belehren!).

Grüße

Michael

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U_d_o hat geschrieben: Denn eins ist nun mal Fakt: Das Marathon-Finish kann man nicht kaufen. Man muss es sich hart erlaufen ...[/LIST]
Nicht ganz, heutzutage zählt auch schon stehen, gehen, wandern, schleichen, tippeln, rasten, schlurfen, hinken, pausieren, wackeln, schlendern usw. usw.

Welch eine Welt schon zwischen einem 3:15 und einem 4:00 Marathon liegt, kann ein Nichtläufer sowieso nicht einschätzen. Und hieße der Marathon nicht Marathon, sondern z.B. "ungefähr-42 km-langer-Dauerlauf" wär's schon vorbei mit dem Mythos. :nick:

Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht.

Der Vorläufer

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stachelbär hat geschrieben:Was ich dagegen für passieren wird (das ist nämlich eine weitere Funktion der Hyaluronsäure), ist dass die Makromoleküle ihre Gestalt (Knäuel <-> Kette) und dabei die Viskosität der Gelenkschmiere ändern. Aber kaputt kriegst Du die Dinger dabei nicht (glaube ich - wie gesagt: von experimentellen Untersuchungen lasse ich mich gern eines besseren belehren!).
Gestern Abend hatte ich im Rahmen meiner Geburtstagsfeier die Gelegenheit, bezüglich des mechanischen Abbaus von Makromolekülen etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Aussage des Chemikers (Fachgebiet Makromolekulare Chemie): Es gab Untersuchungen an Maschinenölen, denen mit der Absicht, die Schmierungseigenschaften zu optimieren, Makromoleküle zugesetzt wurden. Bei diesen war ein erheblicher Anteil der besagten Moleküle bereits nach wenigen Stunden mechanischer Belastung zu kleineren Bruchstücken zersetzt. Soviel zu Deinen - grundsätzlich natürlich berechtigten - Zweifeln, ob das Phänomen des mechanischen Crackens prinzipiell existiert.

Aussage der Fachärztin für Chirurgie bzw. Orthopädie:
Wenn auch die mechanische Zersetzung der Hyaluronsäure vermutlich stattfindet, so wird eine einwandfrei funktionierende Gelenkhaut stets genügend neue Moleküle synthetisieren, um die benötigten Schmiereigenschaften aufrecht zu erhalten. Sollte der Stoffwechsel in der Synovialmembran jedoch aufgrund genetischer Disposition oder extremer körperlicher Überforderung eingeschränkt sein, kann das Laufen einer sehr langen Strecke sehr wohl die Abnutzung der Gelenkflächen beschleunigen.

Fazit: Wer "ab Werk" körperlich gut ausgestattet ist und ausreichend trainiert hat, wird auch beim Marathon keinen "Kolbenfresser" erleiden.

Viele Grüße,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Hi Martin,
Danke für die erhellende Geburtstagsfeier und nachträglich alles Gute! Also doch ein plausibles Hirngespinst... ;-)

Viele Grüße

Michael

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Hallo Infest,

ich habe heute erst Deinen Thresd gesehen und mich ehrlich gesagt ganz schön darüber geärgert. Das kommt ziemlich arrogant rüber, was Du da so sagst. Nur wer schnell einen 10er laufen kann, darf überhaupt laufen, oder was? Oder soll man nur Tempo trainieren oder so???? Naja ich gehe mal davon aus, dass Du es nicht so gemeint hast, wie es rüber kam.

Jetzt mal zu meiner Sicht der Dinge: Ich habe vor 6 Wochen richtig mit dem Lauftraining angefangen. Bin zwar vorher schon gewalkt, aber man kann wirklich sagen "Von 0 auf ?" Mein Ziel ist der HM in Mainz im Mai 06. Und das ist der einzige Grund, warum ich mit dem Laufen angefangen habe. Ich will bei diesem großen Event dabei sein und will nach dem Zieleinlauf eine teilnehmer-Medallie erhalten! Ich will keinen Strecken-Rekord aufstellen und auch nicht erste in meiner AK werden. (Das würde ich sowieso nie schaffen, höchstens, wenn ich in W80 noch laufe und sonst keiner dabei ist)

Und genau das ist meiner Meinung nach der Grund, warum viele Anfänger den M oder HM als Ziel angeben: Weil sie so ein Event als Motivation brauchen um dran zu bleiben. Der Einzige Erfolg, den man ab einem Gewissen Alter und einer gewissen Gewichtsklasse noch verbuchen kann ist nicht die Zeit, sondern die Tatsache, dass man es geschafft hat.

Bei den meisten, die mit dem Ziel HM oder M angefangen haben, werden sicher einige kleinere Läufe vorher angefallen sein. (Auch die hier so verteufelten "0-auf-42er" haben einige kleinere Läufe vor ihrem Marathon-Debüt gemacht) Ich persönlich habe letzte Woche meinen ersten Lauf als Läuferin gemacht 7 km in 48 min!!!! Auch wenn Du vielleicht lachst, ich bin super stolz auf mich, ich habe 21 Leute hinter mir gelassen. Und das nach 5 Wochen Lauftraining, und wo ich im Sommer noch keine 5 Min am Stück laufen konnte!

Also es ist alles eine Frage des Anspruchs. Und wenn der Marathon-Boom viele so wie mich von der Chouch holt, was kann daran schlecht sein? Ich wäre nie auf die Idee gekommen, zu sagen bei diesem 10-km-Lauf will ich auch mal dabei sein, weil meistens die Zuschauerzahlen recht dürftig sind und die Stimmung dementsprechend.

Ich brauch eben die Stimmung und deshalb die großen Events. Und wenn ich für das Ziel M noch ein paar Jahre brauch, um so besser, dann habe ich immer wieder einen Grund den Schweinehund zu verjagen. Denn irgendwann will ich (wenn der Körper mitmacht) auch die 42 km laufen- egal in welcher Zeit.


Denk mal drüber nach!

LG Chrisi

68
Tiger-Chrisi hat geschrieben:
Denk mal drüber nach!
Kann Martin den auch noch in seine Liste aufnehmen? Ist zwar ein Klassiker aber immer wieder schon :nick:


Gruss
Dominik
Dominiks Sportblog

69
Tiger-Chrisi hat geschrieben: ich habe heute erst Deinen Thresd gesehen und mich ehrlich gesagt ganz schön darüber geärgert. Das kommt ziemlich arrogant rüber, was Du da so sagst. Nur wer schnell einen 10er laufen kann, darf überhaupt laufen, oder was? Oder soll man nur Tempo trainieren oder so???? Naja ich gehe mal davon aus, dass Du es nicht so gemeint hast, wie es rüber kam.
Ging mir ehrlich gesagt auch so, aber dann hab' ich mir gedacht, er ist ja noch sooooooo jung, da denkt man einfach - so. :zwinker5:

Und um seine Frage auch noch zu beantworten, ich will keinen Marathon laufen, ich werde froh sein, wenn ich irgendwann vielleicht einmal 20+ km schaffe und ob ich mir einen 10 km WK antun soll weiss ich auch nicht. Aber mit ein Grund für die Distanzen HM und M könnte IMHO sein, daß man sich in dem meist(?) größeren Teilnehmerfeld besser 'verstecken' kann und daß es einfach besser klingt, wenn man sagen kann, 'ich bin einen M/HM gelaufen', ganz abgesehen davon, daß bei kürzeren Distanzen viel eher Nachfragen nach Platzierungen kommen, als bei langen... :zwinker5:

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Tiger-Chrisi hat geschrieben:Hallo Infest,

ich habe heute erst Deinen Thresd gesehen und mich ehrlich gesagt ganz schön darüber geärgert. Das kommt ziemlich arrogant rüber, was Du da so sagst. Nur wer schnell einen 10er laufen kann, darf überhaupt laufen, oder was? Oder soll man nur Tempo trainieren oder so???? Naja ich gehe mal davon aus, dass Du es nicht so gemeint hast, wie es rüber kam.
Mittlerweile hab ich die Sicht auch ein wenig geändert. Allerdings bin ich immernoch der Meinung oder teils ist es auch eine Frage, daß man erstmal einen 5er oder 10er vor dem Marathon laufen sollte. Hättest du genau meine Threads vorher gelesen,dann hättest du gesehen,dass da steht
von mir selbst hat geschrieben:Schau dich um , "die meisten" sprechen davon, den Marathon zu laufen ohne jegliche Erfahrung von 10 Kilometer oder 5 Kilometer oder sonstigem.

Ich würd' mich grausen wenn mein erster Wettkampf Marathon gewesen wäre. Allein weil man überhaupt keine Ahnung hat wie alles abläuft.
Das mit dem 10er war auf mich bezogen. Damit habe ich gemeint, wenn man selbst weiß man is schnell warum beweißt man sich dann nicht erst auf kurzen Distanzen als auf den Marathon anzugehen. Ich seh das eher so,es langsam aufzubauen. AUS MEINER SICHT DAMIT JETZT NICHT JEMAND DENKT ICH BEZIEHE ES AUF ALLE ( :zwinker5: ) Erst gute 10er Zeiten, nächstes Jahr vielleicht einmal ein Halbmarathon am Ende der Saison und in ein paar Jährchen dann vielleicht auchmal ein Marathon.

Der Thread sollte keinesfalls ein Angriff auf bestimmte Personen hier sein. Das einzigste was mich interessiert hat und worauf ich antworten wollte war, wieso viele (was jetzt durch Umfragen doch widerlegt ist) sofort mit dem Marathon anfangen.

Tut mir Leid wenn ich damit jetzt einige Angegriffen habe und wenn meine Beiträge manchmal ein wenig arrogant vorkommen.
Tiger-Chrisi hat geschrieben:Nur wer schnell einen 10er laufen kann, darf überhaupt laufen, oder was?
----->
mal wieder von mir selbst hat geschrieben:Naja,so meinte ich das ja nicht.... aber aus meiner Sicht gesehen meine ich: Lieber laufe ich noch weiter ein, zwei Jahre Zehner bis ich dort eine 38 Minuten Zeit erreicht habe und dann wage ich mich erst an größere Läufe. Ich möchte nicht alles überstürzen und würd' halt lieber gleich einen guten Halbmarathon laufen (auch wenn ich weiß dass sowas beim Debüt schlecht ist ) als mit einer 10 Minuten schlechteren Zeit anzukommen,die ich vielleicht im nächsten Jahr inne hätte.
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

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Tiger-Chrisi hat geschrieben: Also es ist alles eine Frage des Anspruchs. Und wenn der Marathon-Boom viele so wie mich von der Chouch holt, was kann daran schlecht sein?
Hi Chrisi,
hier ist natürlich garnichts schlecht dran, dass ist gut und z.B. auch ein Grund warum ich Nordic Walking für viele nicht als unnötig ansehe, auch wenn m.M. 90% der NW mit reinem Walken das gleiche erreichen würden. Viele bewegen sich aber halt nur wenn sie die Stöcker in der Hand habe, wenn sie das als Motivation brauchen, dann sollen sie dies tun, denn besser unnötig mit Stöckern in der Gegend gehen, statt sich garnicht zu bewegen. Ebenso sehe ich es beim Läufer, wenn er ein Marathon Event braucht um überhaupt mit dem Laufen anzufangen, dann braucht er das eben, besser als garnichts zu tun. Wobei viele Läufer hier vom Training gar keine Marathonläufer sind und eigentlich bei kürzeren Strecken gut aufgehoben sind, was doch auch nicht schlimm ist. Etwas Laufen ist schließlich besser als garnicht laufen.
Tiger-Chrisi hat geschrieben:Weil sie so ein Event als Motivation brauchen um dran zu bleiben. Der Einzige Erfolg, den man ab einem Gewissen Alter und einer gewissen Gewichtsklasse noch verbuchen kann ist nicht die Zeit, sondern die Tatsache, dass man es geschafft hat.
Hier irrst du m.M. aber bzw. das muss man deutlich differenzierter betrachten. Die Begründung wird gerne von schlecht trainierten (ich sage extra nicht langsamen) M-Läufern (HM, such dir einfach eine Strecke aus) benutzt, die nicht bereit sind entsprechend zu trainieren. Denen ist einfach nicht klar, dass Leute die die Strecke im Griff haben, dies auch nicht einfach so ohne Training erreichen und wenn die dann entsprechend ihrer Möglichkeiten auch noch schnell sein wollen, muss noch mal mehr gemacht werden. So eine Leistung fällt für niemanden vom Himmel, das ist aber gerade das was m.M. viele "ich laufe nur auf Ankommen" Läufer erwarten. Sprich ich laufe ja 3 Mal die Woche 10-12km und dabei evtl. auch einmal 20km statt 10km, dann muss es doch auch mit dem Marathon klappen. So ist es aber nicht (OK, einigen werden auch 2x10+1x20km reichen) , wenn man einen Marathon laufen (Betonung auf Laufen, je nach pers. Leistungsstand ist das ein individuell stark unterschiedliches Tempo) möchte, dann muss (sollte) man eben auch bereit sein entsprechend zu trainieren, denn ohne geht (bzw. gehend geht es schon :zwinker5: ) es nun mal nicht. Wenn man dafür die Zeit nicht aufbringen kann, dann sollte man m.M. die Motivation im Laufen auf anderen Strecken suchen oder den Marathon halt als Fernziel betrachten, was irgendwann mal angegangen wird, wenn man entsprechend trainieren möchte. Damit kann man dann schon mal auf Ankommen laufen und vielen reicht das auch und sie sind damit für sich zufrieden. Unabhängig wie schnell du bist, wirst du mit besserem Training (deutlich aufwendiger) aber auch bzgl. deiner Möglichkeiten noch deutlicher schneller laufen können, dass heißt bzgl. deiner Möglichkeiten bei entsprechendem Training ist das reine Ziel des Ankommens garnichts "besonderes" mehr, dann geht es auch hier um die Zeit.

Um das mal an einem Zahlenbeispiel grob zu verdeutlichen. Nehmen wir an man läuft 10km in 50 Minuten. Damit kann man bei vernünftigen auf Ankommen orientiertem Training den Marathon sicherlich in 4:40h laufen (man lege mich jetzt bitte nicht auf 5 Minuten fest, aber 4:40h ist hier schon recht langsam sofern man "voll" läuft). Alles darüber hat aus meiner Sicht für einen Läufer mit diesem Grundspeed nichts mehr mit Marathonlaufen zu tun und spricht entweder für einen extrem lockeren Trainingslauf oder dafür, dass er viel gegangen ist. Wenn man aber nur so den Marathon beenden kann, spricht dies dafür, dass man eben nicht mal ansatzweise Marathon geeignet trainiert hat. Wenn der gleiche Läufer richtig gut und ambitioniert trainiert, kann er aber unter 4h ins Ziel kommen. Hier spielt also auf einmal doch wieder die Zeit rein und 60 Sekunden Zeitunterschied auf einem Kilometer ist schon eine kleine Ewigkeit. Für den 50 Minuten/10km und sub4h Marathonläufer ist Ankommen dann sicherlich kein Ziel mehr für den Marathon, denn er weiß, das kann er "jederzeit" auch wenn er absolut gesehen nicht sehr schnell ist, aber das sind eh nur ganz wenige.

Du siehst, ich lege hier den Fokus ganz klar auf das Training. Wer bereit ist vernünftig (*) zu trainieren, der wird den Marathon schaffen und weiß das eigentlich auch schon vorher, zum. dann wenn man ehrlich genug zu sich selbst ist und nicht irgendwelchen Wunschträumen hinterher hängt. Sprich wer z.B. 50km in der Woche trainiert und gerade 2 mal 30km als längsten Lauf gemacht hat, damit aber eine optimale Zielzeit (also z.B. 10km Zeit mal 4.66) erreichen möchte, der wird damit auf die Nase fallen, auch wenn er den Marathon mit so einer Vorbereitung, wenn auch deutlich langsamer, laufen könnte.

(*) Was das grob bedeutet weiß man eigentlich schon, denn entsprechende Trainingspläne gibt es ja nun zu genüge.

Viel Spaß beim Laufen,
Torsten

72
Hallo Torsten,

wieder mal ein sehr gut formulierter Beitrag von dir. Trotzdem kann ich Chrissi gut verstehen und sooo weit liegt ihr meinem Gefühl nach nicht auseinander. Klar kann man auch mit fortgeschrittenem Alter und in einer nicht idealen Gewichtsklasse mehr schaffen als nur ankommen, aber man kann eben häufig keine Zeit mehr schaffen, die 'objektiv gut' ist (was immer das genau bedeuten mag). Und da kommt wieder die Vorliebe für Marathon ins Spiel. Denn je länger die Strecke wird, desto weniger wirst du zumindest von Laien nach deiner Zeit gefragt. Es ist halt fürs Selbstbewusstsein was ganz anderes, ob man 'wow, 42 km durchgehalten' oder 'was, du brauchst doppelt so lang wie die Weltrekordinhaberin' zu hören kriegt. Und die Wahrscheinlichkeit für letzteres ist bei einem 10er halt deutlich höher.
Und wenn ich ehrlich bin geht es sogar nicht nur um die anderen. Es mag eingebildet klingen, aber für mich war es nie wirklich fraglich, ob ich einen Halbmarathon durchhalte. Die Strecke hatte ich mehrmals wandernd zu Fuß zurückgelegt, sie hatte daher nichts Geheimnisvolles oder gar Beängstigendes für mich, ich musste sie 'nur noch' laufen. Also hatte ich natürlich ein wenn auch bescheidenes Zeitziel. Beim Marathon nötigt dagegen auch mir das reine (laufende) Durchhalten schon gehörigen Respekt ab.
Dann ist da noch das Stichwort 'Event'. Ich finde es völlig legitim, bei einem Event dabeisein zu wollen und ehrlich gesagt war auch für mich einer der Beweggründe, mit dem Laufen zu beginnen, dass ich auch mal bei einem bestimmten Event, nämlich beim Bietigheimer Silvesterlauf mitmachen wollte. Ich habe allerdings das große Glück, dass der nur 10,7 km lang ist. Aber sooo viele 10-km-Läufe mit Event-Charakter gibt es halt auch nicht (oder sie sind nicht so bekannt), vielleicht ist das ja eine Marktlücke.

Tina

73
TinaS hat geschrieben:Es ist halt fürs Selbstbewusstsein was ganz anderes, ob man 'wow, 42 km durchgehalten' oder 'was, du brauchst doppelt so lang wie die Weltrekordinhaberin' zu hören kriegt. Und die Wahrscheinlichkeit für letzteres ist bei einem 10er halt deutlich höher.
Hi Tina,
das kann sehr gut sein, ich selbst kann mich mit soetwas halt nie identifizieren, weil ich hier viel zu unsensibel, direkt, verkopft (such dir hier was aus) bin. Schließlich laufe ich für mich und weiß daher beim Laufen ob ich etwas "leiste" oder ob ich dies eben nicht tue. Da ist mir die nicht begründete spontane Meinung von anderen, die nicht wissen worüber sie reden "egal".
TinaS hat geschrieben: Es mag eingebildet klingen, aber für mich war es nie wirklich fraglich, ob ich einen Halbmarathon durchhalte.
Aber wenn es doch so für dich ist, dann ist es nun mal so. Sollte man sich deshalb schämen, natürlich nicht. Aber ich kenne so etwas. Ich erwähnte vor kurzem gegenüber einem Lauffreund, dass Bad Arolsen (sehr schöner Landschaftsmarathon) ein wunderschöner Trainingslauf gewesen wäre. Sein Kommentar "Wenn du das so erwähnst musst du aber aufpassen, das könnten viele als arrogant auffassen, denn die sind froh wenn sie die Strecke schaffen und sind dann schon sehr stolz". Aber das eine steht doch nicht in Konflikt mit dem anderen und es ist nun mal einfach so, dass ich die Strecke (nicht die für mich machbare "schnelle" Zeit, da muss ich mich auch ganz gezielt drauf vorbereiten) momentan im Griff habe, dafür laufe ich einfach genügend hohe Umfänge (und habe auch noch die Berlinvorbereitung in den Beinen). Als ich ihn dann fragte, aber du würdest bei deinem Training doch auch einfach so "jederzeit" einen Marathon im reduzierten Tempo laufen können, war seine Antwort "Ja, klar". :)

Schönes WE,
Torsten

74
Pollux hat geschrieben:Der Bietigheimer ist dieses Jahr wenn ich nicht irre 11,2 km lang. Die haben die alte Strecke (?) wieder ausgegraben.

Ja, er ist wieder länger, aber so wie ich das sehe, ist es trotzdem nicht die alte Strecke. Die 500 zusätzlichen Meter sind in der zweiten Runde enthalten. Egal, ich bin auf jeden Fall dabei. :daumen:

Tina

75
Wenn Du auf M. trainierst, haste jede Menge 10er und halbe M. ganz nebenbei!

gruss Huscha

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[quote="Huscha"]Wenn Du auf M. trainierst, haste jede Menge 10er und halbe M. ganz nebenbei!So gehts auch!

gruss Huscha
Gesperrt

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