Gewichtszunahme trotz Marathontraining

Hallo,
habe vor etwas über 2 Jahren mit dem Laufen angefangen. Wog damals so um die 77 kg und hab dann bald durch den Muskelaufbau und den größeren Hunger 83 kg gewogen.

Seid 2-3 Monaten trainiere ich zusammen mit einem Freund auf einen Marathon und inzwischen bin ich bei 88 kg und einem Körperfettgehalt von 12,5% angelangt (laut so ner Söhnle Körperfettwaage). Mach ich irgendwas falsch? Ich dachte immer ich müßte durch das Marathontraining abnehmen

Hab inzwischen so dicke Oberschenkel bekommen, daß ich beim Hosenkaufen Probleme krieg - Entweder sie paßen oben, dann sind sie unten zu eng, oder sie paßen unten und oben würd ich 2 mal reinpassen...

Ist das normal und wann hört das auf? Werde ja auch langsamer durch die schweren Beine...
Kann ich irgendwas an der Ernährung drehen um wieder etwas weniger zu wiegen?

Grüße,

Chrischi

Ähm, wie groß bist Du denn? 12,5 % Fettanteil sind nicht gerade viel!

Liebe Grüße, Lars (der gerade bei etwa 20% Fettanteil liegt)

Bin 1,90 m groß

Wie wahrscheinlich ist´s eigentlich daß die Waage spinnt?

Die Körperfettmessung erfolgt ja über einen schwachen elektrischen Impuls der im einen Fuß eintritt und im anderen wieder austritt - Wird da nicht der Oberkörper vernachläßigt?

Chrischi hat geschrieben:Bin 1,90 m groß

Na dann ist es ja nicht so tragisch. Wenn Du es drauf anlegst, kannst Du versuchen +/- 5 Kilo's wieder abzunehmen. Aber dann musst Du dem Appetit wiederstehen .

Chrischi hat geschrieben:Wie wahrscheinlich ist´s eigentlich daß die Waage spinnt?

Hab auch 'ne Söhnle. Super genau ist die Messung natürlich nicht. Aber so richtig daneben auch nicht .

Liebe Grüße, Lars

Das ist äußerst ungewöhnlich, daß man (gleichbleibendes Eßverhalten vorausgesetzt) gerade während verstärkten Trainings zunimmt. Es widerspricht auch dem gesunden Menschenverstand - du verbrauchst mehr Kalorien bei gleichbleibender Zufuhr; da kannst du nicht gleichzeitig Fettreserven anlegen, und Muskeln bildet ein Läufer ja nicht so schrecklich viele.

Meine Vermutung: dein Appetit ist deutlich überproportional angestiegen.

Dein Gewicht ist zwar nicht wirklich bedenklich, aber dir wird eine interessante Marathonzeit natürlich leichter fallen, wenn du nur 80 kg wiegst. Ich fürchte, du mußt beim Einschaufeln etwas auf die Bremse drücken.

Du machst nicht zufällig heimlich noch irgendeinen anderen Sport, oder? Ein Körperfettanteil von 12,5% und ein BMI von nahezu 25, das stimmt mißtrauisch.

wie war dein körperfettanteil vorher?

Wie hoch mein Körperfettanteil vorher war weiß ich leider nicht...

Ich mach zusätzlich noch ein bißchen (ein paar Übungen alle paar Tage keine 10 Minuten) Kurzhanteltraining und noch so ein paar kleinere Sachen wie Liegestütze und SitUps und fahre zu Fortbewegungszwecken relativ viel Fahrrad (im Sommer vielleicht 50-70km die Woche)...

Sonst sind´s eher nur Gelegenheitssachen wie mal mit nem Kumpel schwimmen gehen und all so´n Zeug...

Chrischi hat geschrieben:...... einem Körperfettgehalt von 12,5% angelangt (laut so ner Söhnle Körperfettwaage). Mach ich irgendwas falsch?

Hmm, hast Du da wirklich ein Problem damit?

12,5 % ist ein Spitzenwert (Ich nehme an, Du bist weiblich?*). Bei Steffny findest Du z. B.:

Sollwert für fitte, gesunde Frauen 18 - 27 %
Weltklasseläufer weiblich 8 - 15 %

Quelle: http://herbertsteffny.de/ratgeber/fett.htm

*Edit:

Upps, gerade nochmal gelesen und gesehen, daß Du geschrieben hast 'einem', nicht wie gedacht 'meinem' Freund....
Aber selbst für einen Mann ist das doch noch ein Spitzenwert:

Spitzenläufer männlich (10km Zeit 30-35 min) durchschnittlich 12 %

Hi

Also bei deinem Größen/Gewichtsverhältnis würde ich mir erstmal keine allzugroßen Sorgen machen.
Eventuell baut dein Körper jetzt ein Gewicht auf, welches dir aufgrund deiner genetischen Vorprägung vorgegeben ist, und du warst vorher schlicht und ergreifend zu dünn.
Ich bin selbst 1,92 m groß und laufe meine Marathons immer mit so 91,5-93 Kg.
Den Effekt der Gewichtszunahme in der Marathonvorbereitung habe ich auch, in den ersten Wochen wenn man seine Umfänge und Trainingshäufigkeiten steigert. Erst in der Phase der lange Läufe nehme ich dann wieder etwas ab, so 2-3 Kg über einige Wochen. Das ist dann auch tatsächlich Fettgewebe, ich merke das daran das ich etwas hohlwangig werde und bestimmte Muskelpartien, z.B. Waden sich defenieren, also die Muskeln sind unter der Haut genau zu sehen und die unter der Haut verlaufenden Adern treten prall hervor.
Gruß Lutz

rohar hat geschrieben:12,5 % ist ein Spitzenwert ...

... wenn´s denn stimmen würde.
Die Waagen sind unzuverlässig, ich glaube die 12,5 nicht.
Im Übrigen sind 11 kg Gewichtszunahme in 2 Jahren schon recht krass und eher nicht mit Muskelzuwachs zu erklären.
Warum jemand in der Marathonvorbereitung zunimmt, weiß ich nicht. Gestiegener Appetit vielleicht?

Naja, die 77 kg sind vielleicht nicht wirklich repräsentativ für mich. War bis vor 4 Jahren relativ dick (war damals 5cm kürzer und wog an die 90 kg). Hab dann relativ krass durch Ernährungsumstellung abgenommen (7 Tage Nulldiät + längere Zeit verringerte Nahrungsaufnahme - KEIN Sport).

Als ich dann vor 2 Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe, wollte ich das ausnutzen und zusätzlich Sport als 4. PF im Abi nehmen und hab dann das Laufen angefangen. Wog dann die letzten 2 Jahre (hab irgendwas mit den 77 kg durcheinander geworfen) so um die 83 kg....

Seitdem ich aber auf den Marathon trainiere und wieder größere Umfänge laufe nehme ich kontinuierlich zu, obwohl ich aus meiner Sicht nicht vieeeel mehr Esse. Deswegen hab ich mir auch die Waage gekauft um endlich zu sehen ob´s am Essen liegt.
Hatte übrigens schon meine halbe WG drauf und sie spuckte relativ sinnvolle Ergebnisse aus (schlanker Nichtsportler 17% - unsportliche Frau 27% - schlanker Gelegenheitssprtler 16%)

Hab mich vorhin mal durchgemessen:
Brust: 108 cm
Bauch: 85 cm
Oberschenkel dickste Stelle: 64 cm
Oberschenkel 10cm über Knie: 50cm

Wie krieg ich jetzt raus woran´s liegt? Ist es Muskel oder Fett was ich "aufbau" und was kann ich dagegen tun ???

mach dir nich so'n kopf. passen die hosen noch, ists gut, passen sie nicht, ists nicht gut. und ob du halbwegs schlank aussiehst... lass das deine wg beurteilen ;)

Es geht mir ja wie eingangs erwähnt nicht um´s aussehen, sondern darum, daß ich jedes blöde Gramm die 42195 Meter weit schleppen darf :-(

Wächst Du noch? Wär ja eine Möglichkeit.
Wassereinlagerung (andere Ernährung) kann auch mal ein Grund sein.

Bin jetzt 22, also ausgewachen...

Chrischi hat geschrieben:Bin 1,90 m groß

Wie wahrscheinlich ist´s eigentlich daß die Waage spinnt?

Die Körperfettmessung erfolgt ja über einen schwachen elektrischen Impuls der im einen Fuß eintritt und im anderen wieder austritt - Wird da nicht der Oberkörper vernachläßigt?

Der Körperfettanzeige solltest Du nicht allzuviel Glauben schenken. Ich selbst konnte gut zwei Monate auf Grund einer Verletzung nicht trainieren. Habe in der Zeit ca. 5 kg reinweiße "Muskelmasse" aufgebaut, die im Spiegel in der Hüftgegend klar auszumachen ist. Die Anzeige meiner Fettmeßwaage hat in der Zeit meinen Körperfettanteil kontinuierlich "reduziert". Inzwischen bin ich bei unter 12%. Das Problem: Der Spiegel und meine Frau sind anderer Meinung.

Hai Chrischi!!!

1,90 M und 88 Kg sind nix beunruhigendes, absolut nicht.
Ich hätt mir über die 77 Kg damals eher Gedanken gemacht.
Das is bei der Grösse schon fast Untergewicht.

Ich find da nix dramatisches bei den Körper/Gewichtangaben.

Die Zunahme wird daher kommen, dass du dies "Nulldiät" nicht mehr machst, was sich halt aufs Gewicht auswirken kann.

Gruss Mayo

Hornatio hat geschrieben:Das Problem: Der Spiegel und meine Frau sind anderer Meinung.

Wenn dich das noch nicht überzeugt: der "Kneiftest" ist unbestechlich.

Und wie bekomme ich raus, ob ich zuviel spachtel oder ob das Mehrgewicht funktionaler Natur ist wenn man sich auf die Waage nicht verlassen kann?

@Mayo

Du schreibst bei 190cm wären 77kg fast Untergewicht, aber ich denke das kann so nicht stimmen. Ich bin 2m gross, wiege momentan 84kg (beim Marathon etwa 81kg) und habe einen Körperfettwert von 8%.

Es sagt mir aber kein BMI das ich mit 81kg Untergewicht hätte und ich fühle mich auch ausgezeichnet, esse sehr gut und habe sonst keine beschwerden.

Benjamin

Mein lieber mann ich kann Euch nur beneiden. Ich bin 1.78m gross und wiege 76kg und habe ein Fettanteil von 24%. Wenn ich dann höre 8% und 12%, da werde ich neidisch.

Chrischi hat geschrieben:Und wie bekomme ich raus, ob ich zuviel spachtel oder ob das Mehrgewicht funktionaler Natur ist wenn man sich auf die Waage nicht verlassen kann?

Schau kritisch in den Spiegel und horche in Dich hinein. Wenn Du fit aussiehst und Dein Puls nach der intensiven Belastung immer schneller unter die 100 zurückgeht, dann bist Du auf dem richtigen Weg.

[quote="Thomas Naumann"]Das ist äußerst ungewöhnlich, daß man (gleichbleibendes Eßverhalten vorausgesetzt) gerade während verstärkten Trainings zunimmt. Es widerspricht auch dem gesunden Menschenverstand - du verbrauchst mehr Kalorien bei gleichbleibender Zufuhr]Dem mag ich nur zwei Fragen hinzufügen:

• Gibt es andere Aktivitäten, nicht nur sportliche, die eine Muskelvergrößerung an den O-Schenkeln erklären würden?
• Bist du gesund (Stoffwechselstörungen erklären manches)?

Wenn beide Vermutungen ausscheiden, dann gibt es nur eins: Du isst zu viel (von der falschen Nahrung). Und natürlich kannst du da was dran "drehen". Ich denke, du weißt sehr genau, wovon man nicht so viel essen darf ...

Viel Erfolg für deine Marathonpläne

Ich denke und tröste mich immer, dass ich wohl ein
extrem fetter Eimer wäre, wenn ich nicht einigermassen regelmässig laufen würde.
Ich halte es da mit simpler Mathematik: was reingeht muss verbrannt werden.
Die berühmte Energiebilanz. Wenn Du zunimmst obwohl Du mehr trainnierst,
dann isst Du mehr oder falsch.
Mit Muskelmasse kann mir das keiner erklären.

Aber wenn ich die Werte hier lese braucht Du dir wohl keine ernsthaften
Sorgen machen.

Klar wünsche ich Dir viel Erfolg bei deinen Marathonvorbereitungen.

Viel Spass

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