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HERNE
"Ich suche keinen Schuldigen"
Kalle Dietz-Höpfner ist enttäuscht über die Verschiebung des Ruhr-Marathons und hilft mit, dagegen zu protestieren
Kalle Dietz-Höpfner ist ein begeisterter Marathonläufer. Enttäuscht über die Verschiebung des diesjährigen Ruhr-Marathons, entschied er sich, eine sportliche Demonstration auf die Beine zu stellen. Mit dem Herner sprach WAZ-Mitarbeiter Felix Ehlert.
Was haben Sie gedacht, als klar wurde, dass der Ruhr-Marathon des Jahres 2006 ein gewaltiges Sponsoren-Problem hat?
Dietz-Höpfner: Dass ein neuer her musste, war ja nach dem Ausstieg von Karstadt klar. Aber ich habe gedacht, dass es nicht schwer sein kann, für dieses Ereignis zahlungskräftige Unterstützung zu bekommen. Immerhin war der Ruhr-Marathon die größte Open-Air-Veranstaltung Deutschlands, ein Lauf vorbei an Industriedenkmälern. Dann kamen erste Gerüchte auf und der Veranstalter Idko äußerte sich nicht.
Was, glauben Sie, ist das Hindernis?
Dietz-Höpfner: Die Fußball-WM wird eine gewissen Anteil haben, potenzielle Sponsoren richten alles darauf aus. Trotzdem.
Sind Sie sauer?
Dietz-Höpfner: Eher enttäuscht. Aber ich suche keinen Schuldigen, möchte niemanden verantwortlich machen. Zumal der Lauf ja auch wahrscheinlich nur auf September verlegt wurde.
Wie kam Ihnen die Idee zum Demolauf?
Dietz-Höpfner: Nach der Absage für den 14. Mai wollte ich an diesem Tag darauf aufmerksam machen, dass es im Ruhrgebiet zahlreiche Menschen gibt, die in ihrer Heimat laufen möchten. Die Veranstaltung war bei den Leuten angekommen und hatte sich von Jahr zu Jahr noch verbessert. Nachdem meine Internetseite einen Tag geschaltet war, hatte ich bereits 250 Anmeldungen bekommen. Das hat mich bestätigt. Bald darauf meldete sich der Werbering Riemke, der die gleiche Idee gehabt hatte.
Was kann die Demonstration erreichen?
Dietz-Höpfner: Wir werden dort nicht auf Sponsoren schimpfen. Unsere Botschaft soll sein: Hier im Revier besteht Bedarf für einen großen Marathon. Was wir genau erreichen können, weiß ich nicht. So etwas hat es vorher auch noch nicht gegeben.
Wer demonstriert mit?
Dietz-Höpfner: Ein ganzer Bus mit belgischen Läufern, die ursprünglich für den Ruhr-Marathon gebucht hatten. Die haben ihre Reise nicht abgesagt und machen sich ein schönes Wochenende inklusive Demolauf. Außerdem der 39-fache Deutsche Meister und Bronzemedaillen-Gewinner der olympischen Spiele von Atlanta, der Schwimmer Christian Keller.
Letzte Frage, was passiert 2007?
Dietz-Höpfner: Hoffentlich wieder der Ruhr-Marathon. Im Mai und mit gesichertem Geldgeber.
24.02.2006