Hallo rennmops,
ich bedauere, dass hier Einige derart die Ellenbogen ausgefahren haben - dabei haben die das gar nicht nötig!
Zum Thema:
In den 3 Jahren, seit denen ich laufe, habe ich die Erfahrung gemacht (oder besser: machen müssen...

), dass man ja schon trainieren kann, um schneller zu werden. Ich musste aber auch feststellen, dass die mögliche Grundschnelligkeit individuell begrenzt ist. Wenn man der einschlägigen Fachliteratur Glauben schenken darf, dann kann man diese Grenze in jungen Jahren mit entsprechendem Training verschieben. D.h., Du bist in der Lage, in jungen Jahren (Dein Alter) an Deiner Grundschnelligkeit zu arbeiten, was Dir natürlich auf langen Strecken bis zum Marathon (...und weiter??) zu Gute kommt. (Wer nicht in der Lage ist, die Tausend Meter in 4 Minuten zu Laufen, wird den Marathon nicht in 3 Stunden schaffen...).
Nun sind hier im Forum verschieden ambitionierte Läufer "unterwegs", so dass mit Sicherheit hier einige aufschreien werden, dennoch: Für Leute, die -sagen wir mal in den hohen 30ern- das Laufen anfangen, um aus welchen Gründen auch immer, etwas für den Körper zu tun etc., ist also die Grundschnelligkeit von Natur aus begrenzt. Das mag Einige nicht daran hindern, dennoch die kurzen Strecken zu laufen - warum auch nicht!
Andere, die vielleicht etwas Erfolg und Bestätigung von Ihrem Hobby erwarten, weichen auf die längeren Strecken aus, weil bekanntermaßen die Ausdauerfähigkeit auch noch in gesetzterem Alter trainierbar ist. Und: Allein die Aussage, einen Marathon geschafft zu haben, ist ja eine gewisse Bestätigung...

(Kennt Ihr noch den 5-Stunden-Thread...). Das ist wie mit dem Bergsteigen: Du bist x Stunden unterwegs und kommst am Gipfel an - da ist es Dir egal, ob sich an dem Tag schon Dutzende vor Dir ins Gipfelbuch eingetragen haben...
Tja, mal so gesagt:
Wie kannst Du mit einem 3-Liter-Auto gegen einen Porsche gewinnen?
Sicher nicht im Beschleunigungswettbewerb auf 100 km/h. Aber Du hast gegen den Porsche eine Chance, wenn der Wettbewerb wie folgt aussieht:
Wer schafft es mit xx-Liter Tankinhalt am weitesten?
Und: Einige hier (kleiner Seitenhieb!) können leider nur dadurch in den Blickpunkt der Öffentlichkeit kommen, weil sie Strecken laufen, die sonst kaum jemand läuft.

Die sind halt darauf "getunt", möglichst lang zu laufen... (Ich tendiere zunehmend auch dahin

).
Quälen:
Inwiefern sich dabei jemand "quält", muss jeder für sich entscheiden!
Andererseits:
Wir haben bei uns einen Läufer, der den Halbmarathon in 1:11:xx schafft und die 10km in 31:4x. Wenn der einen Wettkampf hatte, ist der noch Tage später im Training platt! (Wenn ich einen Marathon laufe, kann ich zumindest am nächten Tag wieder regenerativ und 2 Tage danach einigermaßen gut mitlaufen

). Also: Sage jetzt keiner, auf den kurzen Strecken quält man sich nicht so! Das kommt immer auf die Bereitschafft/(das Risiko?) an, sich seiner momentanen Leistungsgrenze zu nähern!
Dass Du geneigt bist, eher die "kürzeren" Strecken zu laufen, ist doch -(insofern Du denen, die sich anderen Strecken verschrieben haben, die Luft zum Atmen lässt)- voll in Ordnung! Ich wette mit Dir: Einige würden gern mit Dir tauschen, könnten sie doch (rein lauftechnisch) noch was für ihre Grundschnelligkeit tun

... Da das ("tauschen") aber nicht geht, bleibt Einigen halt nichts anderes übrig, als die Krallen auszufahren - schaaaade eigentlich, denn gerade auf den Ultrastrecken habe ich die Erfahrung gemacht, dass zumindest unter den Ultras Toleranz und Kameradschaft erfreulicherweise
groß geschrieben wird!
Gruß
Burkhard
...wie man in den Wald hineinruft, so hallt es zurück...