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Der alte Mann und das Meer

Der alte Mann und das Meer

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Heute stand also mein erster Wettkampf in diesem Jahr an und zwar der Kiel-Marathon. Ein wenig will ich ausholen, um die Vorgeschichte zu erklären aber keine Angst, soviel wird es nicht.

Im vergangenen Jahr bin ich in Kiel den Marathon gelaufen und das hatte ich auch diesmal wieder vor. Nach dem letzten Marathon in Magdeburg ist mir jedoch klar geworden, dass eine weitere Verbesserung der Bestzeit nur möglich sein wird, wenn ich mich auf den nächsten Marathon etwas spezifischer vorbereite. Im Klartext: Vor allem ein paar lange Läufe sollten es schon sein. Irgendwann im Dezember des letzten Jahres ist mir dann klar geworden, dass ich in diesem Winter keine rechte Lust auf die langen Läufe haben werde und habe deshalb in Kiel für den Halbmarathon gemeldet. Das passte auch ganz gut, denn wie schon im letzten Jahr wollten auch diesmal wieder mein Bruder und seine Frau kommen und auch den Halbmarathon laufen. So würden wir alle im gleichen Zeitfenster fertig sein und auch für Heidrun (mein treuester Groupie) war es nicht schlecht, musste sie doch nicht so lange in der Kälte rumstehen. Nachdem mein Bruder jedoch abgesagt hatte und Heidrun auch angedeutet hatte, dass sie vielleicht nicht mitkommen wollte, hatte ich in der Woche vor dem Wettkampf kurz überlegt, ob ich auf den Marathon ummelden sollte und ihn als langen Lauf in der Vorbereitung auf den Oberelbemarathon nutzen sollte. Das habe ich dann doch nicht gemacht, denn zu einem vernünftig gelaufenen Marathon gehören auch ein paar passable Unterdistanzzeiten, also nahm ich mir vor, meine gute Frühform zu nutzen, um meine Halbmarathonbestzeit (1:37:29 h) zu verbessern.

Die Strecke an der Kieler Förde entlang bezeichne ich als ehrlich. Es handelt sich um eine Wendestrecke und so hat man auf den ersten Kilometern den Wind von vorn, dann läuft man die Strecke zurück (hat ihn also logischerweise von hinten). Das Spiel wiederholt sich einmal und schon ist man im Ziel. Dieses Jahr kam der Wind etwas mehr von der Seite, aber im Grunde war es genauso wie beschrieben. Vor dem Wettkampf trafen wir (Heidrun war doch mitgekommen) einige aus dem Forum. Einige kannte ich schon aus Magdeburg, andere lernte ich neu kennen. Es war sehr nett und die Stunde bis zum Start verging wie im Flug. Wie immer verzichtete ich im Großen und Ganzen auf das Warmlaufen. Am Abend vor dem Wettkampf hatte ich zur mentalen Einstimmung noch ein bisschen in Hal Higdon "Schneller werden" geblättert und gelesen, dass er im Aufwärmprogramm immer ein paar Steigerungen läuft. Das schien mir heute durchaus angemessen, denn schnell laufen hatte ich mir vorgenommen. Ansonsten waren es aber die üblichen Alibisachen.

Ich hatte mir vorgenommen, mit einer 4:10 min zu starten und dann zu sehen, wo ich bleibe. Deim Deichlauf im letzten Jahr hatte ich die ersten 3 km in deutlich unter 12 min absolviert und war dann jämerlich eingebrochen. Das wollte ich diesmal vermeiden und ein Tempo laufen, das gemeinhin als "komfortabel hart" bezeichnet wird, d.h. ich wollte möglichst schon am Anfang ein Tempo anschlagen, dass ich dann auch bis zum Schluss ohne nennenswerte Einbuße durchlaufen konnte.

Nach dem Start stellte sich heraus, dass ich für mein geplantes Anfangstempo zu weit hinten stand. Außerdem hatte ich mich für die falsche Seite entschieden, so dass ich auch nicht auf die Strasse ausweichen konnte. Trotzdem passierte ich die 5 km Marke ungefähr in 21:30 min, lag also ganz gut im Plan. Auf der Strecke war ganz schön was los, insgesamt so etwa 1.700 Läufer (und Walker) tummelten sich auf dem Wendekurs und vor allem auf dem Rückweg hinter Start und Ziel war es z.T. ziemlich eng, weil der Weg nicht so wahnsinning breit war (hier wurde der Rad- und Fußweg genutzt). Langsamere Läufer (10,5 km) und Walker liefen teilweise zu zweit nebeneinander, so dass das Überholen manchmal nicht ganz einfach war. Daran lag es aber nicht, dass die zweiten 5 km geringfügig langsamer als die ersten waren. Meine heimliche Zielvorgabe sub 1:30 h war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr erreichbar, aber ich lief ein für meine Verhältnisse durchaus hohes Tempo und mochte zur Halbzeit nicht weiter beschleunigen. Hin und wieder erkannte ich jemanden und versuchte zu grüssen aber vor allem konzentrierte ich mich auf das Laufen und darauf mein Tempo zu halten. Das Schöne an einem Halbmarathon, zumal zu dieser Jahreszeit ist, dass man keine Zeit an den Verpflegungsstellen verplempern muss. So nach 10 km dachte ich mir, es wäre schön wenn jetzt Schluss wäre und fast wäre ich auch (versehentlich) zum Ziel abgebogen. Aber dann erinnerte ich mich, dass dies hier ein Wettkampf war und dass ich die Absicht hatte eine neue Bestzeit zu laufen. Also gab ich wieder etwas Gas und versuchte immer genauso zu laufen, dass ich knapp unter dem Punkt blieb, an dem meine Atmung umschlug. Das gelang ganz gut und so kam ich nach 1:32:07 h in's Ziel, erschöpft zwar aber nicht völlig fertig.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass ich die restlichen 21 km bis zum Marathon in der gleichen Weise auch noch geschafft hätte. Das macht mich für den Oberelbemarathon doch sehr optmistisch. Naja und wenn ich Mitte des Jahres in Potsdam den nächsten Halbmarathon laufe, sind die 1:30 h wahrscheinlich kein Problem mehr.

Zur Statistik: Gestartet waren etwa 900 Läufer, meine Platzierung ist Gesamt 64., bei den Männern der 60. Platz und in der Altersklasse der 16. Platz.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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Hallo RalfF,

schön einmal wieder einen Bericht von dir zu lesen :)

Die Endzeit finde ich sehr stark, :respekt:

Folgendes verstehe ich aber nicht:
RalfF hat geschrieben: Wie immer verzichtete ich im Großen und Ganzen auf das Warmlaufen.

noch schwerer zu verstehn das hier:
RalfF hat geschrieben: Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass ich die restlichen 21 km bis zum Marathon in der gleichen Weise auch noch geschafft hätte.

Wieso verzichtet ein 1h32 - Läufer auf ein Warmlaufen ?

Wenn Du die gleiche Geschwindigkeit noch einmal dieselbe Strecke hättest laufen können, hast Du meiner Ansicht nach etwas verkehrt gemacht, aber das soll deine hervorragende Leistung in Kiel jetzt nicht schmälern :zwinker5:

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@Guenthi: Danke für deinen Kommentar (und die damit verbundenen Glückwünsche).

Das mit dem Warmlaufen ist einfach so, vielleicht habe ich da noch Reserven (was die Endzeit betrifft).

Wenn Du die gleiche Geschwindigkeit noch einmal dieselbe Strecke hättest laufen können, hast Du meiner Ansicht nach etwas verkehrt gemacht, aber das soll deine hervorragende Leistung in Kiel jetzt nicht schmälern :zwinker5:
Das ist sicher etwas missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, dass ich den Marathon heute auch an dieser von mir bezeichneten Schwelle hätte laufen können. Da wäre ich dann vielleicht bei einer 3:15 h gelandet (theoretisch), also im zweiten Teil durchaus etwas langsamer geworden. Auch deshalb war der HM wichtig, weil er mir gezeigt hat, dass ich eben doch konzentriert und einigermaßen schnell laufen kann und das nicht nur 5 oder 10 km.

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Hallo Ralf,

gute Zeit, gratuliere!
Was ich nicht verstehe: du möchtest unter 1:30h laufen und läufst mit 4:10 (-> 1:28h) los?
Zum Einlaufen: ist das nur Faulheit oder hast du festgestellt, dass es irgendwie stört? Wenn ich mich nicht einlaufe, habe ich jedenfalls gute Chancen, Seitenstiche zu bekommen. Ich fühle mich auch besser, wenn ich den Körper vorher ein bisschen auf "Betriebstemperatur" gebracht habe.

Gruß,
Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:gute Zeit, gratuliere!
Danke!

Was ich nicht verstehe: du möchtest unter 1:30h laufen und läufst mit 4:10 (-> 1:28h) los?
Ich bilde mir ein, dass es nicht schaden kann, wenn ich ein bisschen Vorsprung habe (weil ich nach hinten raus sicher langsamer werde). Außerdem wäre ich natürlich lieber eine 1:28 als eine 1:29:59 gelaufen :zwinker5:
Zum Einlaufen: ist das nur Faulheit oder hast du festgestellt, dass es irgendwie stört? Wenn ich mich nicht einlaufe, habe ich jedenfalls gute Chancen, Seitenstiche zu bekommen. Ich fühle mich auch besser, wenn ich den Körper vorher ein bisschen auf "Betriebstemperatur" gebracht habe.
Das ist nur Faulheit. Ich sollte mir hier wohl für die Zukunft ein kleines Programm überlegen, dann ist es einfacher. So stehe ich dann da und denke mir: Was machst du jetzt? Dann trabe ich ein paar Meter lustlos und gehe lieber wieder in's warme. Seitenstiche bekomme ich nur, wenn ich unmittelbar vor dem Laufen etwas esse. Und das essen vor dem Wettkampf betreibe ich mit großer Sorgfalt (das geht spätestens am Mittag des Vortages los - nicht das essen natürlich :D ).

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Wahnsinns-Leistung Ralf und Riesen- :respekt: . Das ist ja wirklich eine Traum-PB bei solchen Temperaturen. Zumal Du letzte Woche in meinem Thread ja auch noch schriebst, daß die Kälte nicht so Dein Ding ist, was Höchstleistungen betrifft. Aber der Aspekt, daß man bei diesem Wetter nicht soviel an den Getränkestationen verplämpert, ist natürlich interessant. So hatte ich das ja noch gar nicht gesehen. :P

Ich lauf mich übrigens vor HM-Distanzen auch nicht warm, macht für meine Begriffe keinen Sinn und wäre verschossenes Pulver. Bei nem 10er sieht das anders aus, aber den laufe ich ja auch schneller.

Also nochmal Ralf: War eine Top-Leistung, so zum Start in die neue Saison. Man darf gespannt sein :nick: .

Liebe Grüße, Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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RalfF hat geschrieben:Ich bilde mir ein, dass es nicht schaden kann, wenn ich ein bisschen Vorsprung habe (weil ich nach hinten raus sicher langsamer werde).
Ein Polsterrausläufer also. :auslach: :zwinker2:
Ich bin ja der festen Überzeugung, dass man sich damit selber in die Tasche lügt. Man wird langsamer, weil man anfangs zu schnell gelaufen ist.
Beim Halbmarathon mag das noch nicht dramatisch sein, obwohl du jetzt 4 Min. hinter deinem hochgerechneten Anfangstempo angekommen bist.
Beim Marathon kann dich das schon richtig viel Zeit kosten.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

Alter Mann? So alt bist Du doch noch gar nicht oder?

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Gratuliere zu Deiner neuen PB, auch wenn es nicht die von Dir erhoffte Zeit ist. So kannst Du Dich auf Potsdam freuen :daumen: Sehr interessanter Bericht, habe ich gerne gelesen.
PS: Schau mal den Kenianern beim Warmlaufen zu, da bekommt man (ich) immer direkt Lust darauf :zwinker5: , das sieht immer so genial gut aus.
Mik

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WinfriedK hat geschrieben:Ich bin ja der festen Überzeugung, dass man sich damit selber in die Tasche lügt. Man wird langsamer, weil man anfangs zu schnell gelaufen ist.
Beim Halbmarathon mag das noch nicht dramatisch sein, obwohl du jetzt 4 Min. hinter deinem hochgerechneten Anfangstempo angekommen bist.
Beim Marathon kann dich das schon richtig viel Zeit kosten.
Das stimmt sicherlich. Auf der anderen Seite habe ich die 4:10 nicht unbedingt aus der Zielzeit abgeleitet, da weiß ich eigentlich gar nicht was ich laufen kann/könnte. Auf die 4:10 bin ich gekommen, weil ich am vergangenen Wochenende 6 Intervalle in 4:00 min gelaufen bin und das nicht so umwerfend anstrengend fand. Da dachte ich mir 4:10 im HM sind vielleicht realistisch. Aber ein Polsterläufer bin ich schon :P .

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Ja sage mal ... da sind eindeutig ein paar Smilies fällig :beten2: :respekt: :daumen:
RalfF hat geschrieben: Das gelang ganz gut und so kam ich nach 1:32:07 h in's Ziel,
Wahnsinn! Mir fehlen die Worte - deshalb noch ein paar davon:
:wow: :mundauf: :wow:
Herzlichen Glückwunsch! :party2:

und was den Bericht betrifft: schön! deshalb :danke:

(sorry, wenn ich keine sachdienlichen inhaltlichen Kommentare abliefere - aber das sind andere Sphären. Da stehe ich nur bescheiden am Rand und staune)

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Mik hat geschrieben:Gratuliere zu Deiner neuen PB, auch wenn es nicht die von Dir erhoffte Zeit ist.
Danke! Ich bin keineswegs enttäuscht. Natürlich wäre ich lieber eine sub 1:30 h gelaufen, aber insgesamt lief das Rennen optimal, vor allem mit der Renneinteilung bin ich sehr zufrieden. Da habe ich in der Vergangenheit schon oft Federn lassen müssen.

Alt? Na ja, immerhin Mitte M40, eine der stärksten Altersklassen bei derartigen Läufen. Leider ist die M45 auch nicht schwächer besetzt (und die M35 auch nicht).

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RalfF hat geschrieben:... vor allem mit der Renneinteilung bin ich sehr zufrieden. Da habe ich in der Vergangenheit schon oft Federn lassen müssen.
Lass mich raten: du bist zu schnell losgelaufen? :hihi:
RalfF hat geschrieben:... M40, eine der stärksten Altersklassen bei derartigen Läufen. Leider ist die M45 auch nicht schwächer besetzt (und die M35 auch nicht).
Wem sagst du das? :weinen:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Lizzy und Schnattchen,

auch euch vielen Dank für die Glückwünsche. Ich darf aber auf eine Aussage von CarstenS hinweisen, der da meinte 1:30 h für einen HM wären ja nun auch nicht so wahnsinnig schnell (und die bin ich ja noch nicht einmal gelaufen). Recht hat er :D

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RalfF hat geschrieben:Danke! Ich bin keineswegs enttäuscht. Natürlich wäre ich lieber eine sub 1:30 h gelaufen, aber insgesamt lief das Rennen optimal, vor allem mit der Renneinteilung bin ich sehr zufrieden. Da habe ich in der Vergangenheit schon oft Federn lassen müssen.

Alt? Na ja, immerhin Mitte M40, eine der stärksten Altersklassen bei derartigen Läufen. Leider ist die M45 auch nicht schwächer besetzt (und die M35 auch nicht).
Immerhin Mitte 40 .. das soll alt sein? :haeh: Na ja, mal sehen wie ich mich fühle, wenn ich da mal bin, aber das dauert noch ein paar Jahre. :baeh:
Wie sieht es denn mit der M50 aus, da kommst Du ja auch irgendwann mal hin :zwinker2: , vielleicht sind die schwächer besetzt.
Dein Bericht machte auch keineswegs einen enttäuschten Eindruck, das gefällt mir.
Mik

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RalfF hat geschrieben: Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Wirklich gern geschehen! Einen Bericht von einem, der sich einzuschätzen vermag und ohne billige Witze auf anderer Leuts Kosten auskommt, les ich immer gern. :daumen: :wink:

Glückwunsch zu der fabulösen Zeit, auch wenn Martin immer näher walkt...

Viel Spass beim Älterwerden, apropos Mitte M40: zu diesem Zeitpunkt seines Lebens hat Eisen-Meyer (Marathon heute in Kiel 4:13, so wie die letzten Wochen immer) mit dem Laufen begonnen...
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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Von Sub 1:30 kann ich nur träumen. Glückwunsch!
Übrigens, ich lauf mich bei HM auch nicht ein. Am Anfang ist eh Stopp & Go und Langsam, und dann bin ich warm. Allerdings dehne ich mich.
Und ich laufe die erste Hälfte immer langsamer als die Zweite, habe sozusagen ein negatives Polster.
Nochmals Glückwunsch!

Nachtrag

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Im Leserausch eben habe ich doch glatt vergessen, auf den hübschen Titel der Geschichte einzugehen (auch wenn's ein Plagiat ist - er paßt ja fast ein bisschen ;-)

Eben nochmal bemerkt, mußte ich doch ziemlich überlegen, wie die Story von Hemingway eigentlich ausgegangen ist. Eingefallen ist es mir nicht mehr, aber ich habe dann nachgelesen und festgestellt:

Der alte Mann hat es geschafft, seinen Fang an Land zu ziehen. Aber unterwegs haben so viele Haie an dem Fisch rumgeknabbert, dass zum Schluß nur noch ein Gerippe übrig war. Aber er hat es zu Ende gebracht, geschafft und - wenn auch ohne Nährwert - gesiegt :zwinker4:

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RalfF hat geschrieben:Danke!
Ich bilde mir ein, dass es nicht schaden kann, wenn ich ein bisschen Vorsprung habe (weil ich nach hinten raus sicher langsamer werde).
Das dachte ich auch lange Zeit. Bis ich mal einen Wettkampf mit Pulsuhr (was ich im Training fast nie mache) und absolut gleichmäßig gelaufen bin - und natürlich mit PB.

Ansonsten finde ich deine Geschwindigkeit schon beneidenswert und gratuliere auch recht artig :nick: .

Conni

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So die Zeiten stehen jetzt im Netz. Meine korrigierte Endzeit lautet: 1:32:08 h. Vorbehaltlich der Anerkennung durch den Weltleichtathletikverband ist es aber immer noch eine neue persönliche Bestzeit :P .

Meine Erkältung, die Freitag Nachmittag im Anmarsch war, ist jetzt voll ausgebrochen. Wenn der Lauf heute gewesen wäre, hätte ich wohl nicht teilgenommen.

Ansonsten habe ich mal noch ein bisschen gesucht. Martin hat ja wieder mal eine echte Klasseleistung abgeliefert. Verraten wird aber nichts, sicher schreibt er noch einen eigenen Bericht!

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Schöner Bericht, sauberer Lauf!
Eine Verbesserung von 5 Minuten :daumen:
Herzliche Gratulation :hallo:
Das mit dem 'zu weit hinten anstehen' wird Dir wohl so schnell nicht mehr passieren :zwinker2:


Gruss von schneller!

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Für einen "alten Mann" :hihi: schon ganz ordentlich...

Nein, im Ernst: 1h32 ist schon ein Pfund, Respekt. Die alte Bestleistung ganz deutlich gedrückt. Ich schätze die HM-Distanz als ziemlich anspruchsvoll ein, ein lang gestreckter Tempodauerlauf. Über die Saison ist da bestimmt eine 1h29 drin. 6 sek/km ist natürlich schon ein gutes Stück. Aber wenn das Wetter besser ist und die Renneinteilung, dann geht's bestimmt. Übrigens neige ich auch dazu, am Anfang eine optimistische Pace zu wählen und dann einfach zu schauen, wie weit es langt. Für meinen 1:30-Versuch werde ich auch mal eine 4:10 versuchen...

Eine Sache, die ich gelesen habe, habe ich nicht so ganz verstanden:
RalfF hat geschrieben:lso gab ich wieder etwas Gas und versuchte immer genauso zu laufen, dass ich knapp unter dem Punkt blieb, an dem meine Atmung umschlug.
Mich interessiert: Was meinst Du mit "Umschlagen der Atmung"?

Grüße, Bruce

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Bruce hat geschrieben:Mich interessiert: Was meinst Du mit "Umschlagen der Atmung"?
ich weiß nicht, ob mir gelingt zu erklären was ich meine :peinlich: . Vielleicht muss man dazu wissen, das ich weder einen Pulsmesser besitze, noch meine maximale Herzfrepquenz kenne (und damit auch alle Empfehlungen in der Art: Lauf doch bei xx% der HFmax nichts nutzen). Erschwerend kommt hinzu, dass ich auch nicht in der Lage bin, die Anzahl der Schritte zu zählen, die ich beim Ein- und Ausatmen zurücklege.

Aber ein's weiß ich dann doch (seit gestern kann ich das sogar mit einer Pace verknüpfen): Es gibt einen Punkt, bis zu dem ich kontrolliert atmen kann. Die daraus resultierende Pace (so etwa 4:20) kann ich offenbar wenigstens eine HM-Distanz durchhalten. Das Tempo ist wohl etwas langsamer als das was ich in einem Stundenlauf (WK) anschlagen könnte. So und nun sag' ich mal: Theoretiker nach vorn, oder ist das jetzt alles so kraus, dass ihr sagt las' den mal machen :D

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RalfF hat geschrieben:ich weiß nicht, ob mir gelingt zu erklären was ich meine :peinlich: . Vielleicht muss man dazu wissen, das ich weder einen Pulsmesser besitze, noch meine maximale Herzfrepquenz kenne (und damit auch alle Empfehlungen in der Art: Lauf doch bei xx% der HFmax nichts nutzen). Erschwerend kommt hinzu, dass ich auch nicht in der Lage bin, die Anzahl der Schritte zu zählen, die ich beim Ein- und Ausatmen zurücklege.

Aber ein's weiß ich dann doch (seit gestern kann ich das sogar mit einer Pace verknüpfen): Es gibt einen Punkt, bis zu dem ich kontrolliert atmen kann. Die daraus resultierende Pace (so etwa 4:20) kann ich offenbar wenigstens eine HM-Distanz durchhalten. Das Tempo ist wohl etwas langsamer als das was ich in einem Stundenlauf (WK) anschlagen könnte. So und nun sag' ich mal: Theoretiker nach vorn, oder ist das jetzt alles so kraus, dass ihr sagt las' den mal machen :D
Wohl jeder Läufer kennt das bestens: Je kürzer der Lauf umso eher 'schlägt es um'. Bei einem 5km-Lauf tönt's dann oft schon fast Dampflok-mässig :geil:
Ich denke, dass dieses Phänomen von der Sauerstoffschuld einerseits und dem daraus resultierenden Milchsäureanstieg andererseits abhängt, jedoch wiederum individuell sehr unterschiedlich auftritt.

Gruss von schneller!

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RalfF hat geschrieben:Erschwerend kommt hinzu, dass ich auch nicht in der Lage bin, die Anzahl der Schritte zu zählen, die ich beim Ein- und Ausatmen zurücklege.
Damit hängt es aber zusammen, auch wenn es dir nicht bewusst ist.
Wir hatten schon ein paar Threads zum Thema Atem- / Schrittfrequenz-Rhythmus.
Bei mir sieht es grob so aus:
5er-Rhythmus (=5 Schritte lang einatmen, 5 Schritte lang aus): regeneratives Tempo
4er-Rhythmus: langer Lauf
3er-Rhythmus: zügig, ungefähr Marathontempo
2er-Rhythmus: ca 10km-Wettkampftempo
Es gibt auch noch asymmetrische Zwischenstufen...
Ich trainiere nicht danach, aber auch nachdem ich schon ein paar Jahre laufe, werden mir diese Rhythmen immer wieder bewusst. Besonders bei Wechseln, z.B. 3er auf 2er-Rhythmus. Insofern weiß ich genau, was du mit "Umschlagen der Atmung" meinst.
Das ist aber sehr individuell, sowohl was die Zahlen betrifft, als auch die Tatsache, ob man sich dessen überhaupt bewusst wird.
RalfF hat geschrieben:Es gibt einen Punkt, bis zu dem ich kontrolliert atmen kann. Die daraus resultierende Pace (so etwa 4:20) kann ich offenbar wenigstens eine HM-Distanz durchhalten. Das Tempo ist wohl etwas langsamer als das was ich in einem Stundenlauf (WK) anschlagen könnte. So und nun sag' ich mal: Theoretiker nach vorn, oder ist das jetzt alles so kraus, dass ihr sagt las' den mal machen :D
Das passt schon. Stundenlauf entspricht dem Tempo an deiner anaeroben Schwelle. Langsamer als 10km-Tempo und schneller als HM-Tempo.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Ich trainiere nicht danach, aber auch nachdem ich schon ein paar Jahre laufe, werden mir diese Rhythmen immer wieder bewusst. Besonders bei Wechseln, z.B. 3er auf 2er-Rhythmus. Insofern weiß ich genau, was du mit "Umschlagen der Atmung" meinst.
Beim Stichwort "Umschlagen der Atmung" hatte ich auch zunächst an den Übergang von der 3er zur 2er-Atmung gedacht. Kann aber eigentlich nicht sein, denn eine Pace von 4:20 in einem HM wird man wohl kaum mit 3er-Atmung laufen können (schließe ich jetzt mal aus meinen eigenen Erfahrungen). Deswegen muss damit etwas anderes gemeint, etwa der Übergang von einer gefühlsmäßig kontrollierten und daher trotz ihre hohen Frequenz relativ ruhigen Atmung zu einer unkontrollierten Atmung.

Grüße, Bruce

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RalfF hat geschrieben: Die Strecke an der Kieler Förde entlang bezeichne ich als ehrlich.

Das finde ich, ist eine hervorragende Beschreibung der Kieler Strecke. Und nun, wo ich sie kenne, nahmen mir all die Wenden und das hin- und zurück-Gelaufe nicht den Mut.

Aber vor allem:

Herzlichen Glückwunsch auch hier noch mal für den wirklich gelungenen Lauf.
ich finde einfach, es war der richitige Tag für Kiel. Es gab Wind und der gehört dazu aber er war mäßig und verschaffte einfach etwas Kühlung. Der Schneegriesel hielt sich in Grenzen und wenn man denn schnell laufen kann, konnte man es am Samstag auf auf dieser Strecke.

Bis Potsdam und ein erneutes Wiedersehen. :winken:

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Glückwunsch alter Mann, sowohl zum Lauf als auch zu dem lakonischen Bericht.

Finde ich beides gut. Die Tempobeschreibung "komfortabel hart" gefällt mir am besten. Ich finde das auch anstrebenswert konstant auf der Kante zu Laufen. Zwischensprints und wilde Rennerei zum Schluß liegen mir nicht. Das ist ja auch unkomfortabel.

Tolle Zeit

Grüße von einem alten Mann

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Bueffelchen hat geschrieben:Die Tempobeschreibung "komfortabel hart" gefällt mir am besten.
Natürlich ist der Ausdruck nicht von mir. Er findet sich z.B. bei Hal Higdon, ich glaube auch bei Pfitzinger und sicher noch einigen anderen.

Das gibt mir die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass ich bei der Wahl des Titels davon ausgegangen war, dass die Novelle von E. Hemingway sozusagen zum Allgemeingut gehört (wenigstens dass man den Titel kennt). Deshalb, liebste Lizzy, würde ich nicht von einem Plagiat sondern doch schon von einem Zitat sprechen, auch wenn ich den Autor nicht explizit erwähnt habe.

@Bruce und @WinfriedK: Genau das meinte ich. Danke, dass ihr mein Gestammel in eine allgemeinverständliche Form gebracht habt.

29
RalfF hat geschrieben:Natürlich ist der Ausdruck nicht von mir. Er findet sich z.B. bei Hal Higdon, ich glaube auch bei Pfitzinger und sicher noch einigen anderen.
Entschuldige Bitte, dass mir der Ausdruck gefällt, obwohl er nicht von Dir ist. :P Mir ging es eigentlich aber auch mehr um das konstant hohe Renntempo gegenüber einer Strategie mit Zwischen- und Endspurts.
RalfF hat geschrieben: Das gibt mir die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass ich bei der Wahl des Titels davon ausgegangen war, dass die Novelle von E. Hemingway sozusagen zum Allgemeingut gehört (wenigstens dass man den Titel kennt). ...
Das Bild finde ich immer noch sehr passend. Bei dem Wind war das sicher schon ein Kampf. Lizzy hat ja schon darauf hingewiesen, dass Du im Unterschied zum alten Fischer nicht nur ein leeres Gerippe ins Ziel gebracht hast. :zwinker5:

Gruß Uwe

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@Bueffelchen:

Natürlich freut es mich, dass du genauso wie Lizzy, die von mir verwendeten Zitate passend findest. In der Tat ging es mir diesmal darum, genauso zu laufen, wie es mir ja dann letzlich auch geglückt ist. Um die Platzierung kümmere ich mich dann das nächste Mal. Ich wollte mit meinem Hinweis einfach nur sicherstellen, dass niemand glaubt, ich hätte mir das selbst ausgedacht oder würde nicht wissen, dass es den "Alten Mann und das Meer" schon mal gab.

Lizzy, nachdem du dankenswerter Weise die Pointe der Erzählung ausgeschrieben hast, ist sie mir auch wieder bewusst geworden und jetzt weiß ich auch wieder, warum mich die Geschichte seinerzeit so fasziniert hat.

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RalfF hat geschrieben: Lizzy, nachdem du dankenswerter Weise die Pointe der Erzählung ausgeschrieben hast, ist sie mir auch wieder bewusst geworden und jetzt weiß ich auch wieder, warum mich die Geschichte seinerzeit so fasziniert hat.

Und nach der unterhaltsamen und lehreichen Auffrischung unseres literarischen Allgemeinwissens bleibt noch zu sagen, dass das Läufchen, dessen Ergebnis und die Pointe des alten Hemingway nicht ganz zusammenpassen, denn ich würde sagen, Dein Fisch war noch vollen Fleisches an der Angel.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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amanda hat geschrieben:Und nach der unterhaltsamen und lehreichen Auffrischung unseres literarischen Allgemeinwissens bleibt noch zu sagen, dass das Läufchen, dessen Ergebnis und die Pointe des alten Hemingway nicht ganz zusammenpassen, denn ich würde sagen, Dein Fisch war noch vollen Fleisches an der Angel.
Mal abgesehen davon, dass ich nicht gedacht hätte, das mein Bericht als Grundlage für eine literaturtheoretische Diskussion dienen könnte, wäre natürlich die Frage zu stellen, wie man das Gleichnis definieren könnte. Ich jedenfalls war nach dem Lauf ziemlich alle!

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Mandy, du bist aber braun geworden, warst du im Urlaub?
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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gnies hat geschrieben:Mandy, du bist aber braun geworden, warst du im Urlaub?

JA!

am Meer :)

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Herzlichen Glückwunsch zur persönlichen Bestzeit!
Die 1:30 Stunden unterbiestest du bestimmt auch bald.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild
Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006
Gesperrt

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