Hallo Marty P,
man braucht nicht unbedingt Wettkampf- oder Volkslauferfahrung, um an einem Marathon teilzunehmen. Die Anmelde- und Durchführungsprozedur ist nicht kompliziert. Wichtig sind die körperlichen Voraussetzungen. Lauftraining verändert den Körper. "Mechanisch" (Muskeln, Sehnen, Gelenke, Wirbelsäule) und organisch (Herz-Kreislauf-System) wird alles in Richtung Ausdauer angepasst und optimiert. Dabei gibt es Prozesse die rasch fortschreiten (z.B. Muskelzuwächse) und solche die relativ lange dauern (z.B. Erweiterung des Gefäßsystems in der Muskulatur, Anpassung von Sehnen und Gelenke). Das Ganze wird dann natürlich noch dadurch verzögert, dass man nicht gleich mit 40km in der Woche anfangen kann und dabei höhere Geschwindigkeiten läuft. Man steigert sich langsam in Umfang und Tempo, der Körper passt sich fortlaufend an.
Wenn du nun ein Marathontraining beginnst - und ich gehe mal von deinem Ziel 4:30 aus - dann bedeutet das im Mittel 50 km pro Woche an 4 Trainingstagen (hab da grad einen Trainingsplan vor mir liegen). Bist du soweit, dass du folgende Übungen durchstehst in einer (Beispiel-)Woche:
- 50 min Dauerlauf (75-80%)
- Ruhetag
- 50 min Dauerlauf (75-80%)
- Ruhetag
- 50 min wechselndes Tempo, sogenanntes Fahrtspiel
- Ruhetag
- 28 km Dauerlauf (70-75%)
Kannst du dir das schon jetzt guten Gewissens zumuten? Oder wäre es nicht besser zunächst den Umfang selbst zu steigern. Vielleicht 3x in der Woche 10 km, nicht immer dasselbe Tempo?
Alles Gute
Ps: Trainingspläne gibt's endlos viele für 4:30. Ich schaute in einen aus dem Buch "Marathon - die besten Programme", ISBN 3-499-61010-8. Nach dem 4:30 TP hat sich letztes Jahr ein Bekannter von mir, Marathondebütant, vorbereitet und mit 4:22 abgeschlossen. Er hatte allerdings mehr Lauferfahrung als du.