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Marathon unter 3h, kann das jeder schaffen der ausreichend trainiert?

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42bis100 hat geschrieben: ...ich habe auch spät mit dem Laufen begonnen. Was ich am meisten vermisse, ist eine gewisse Grundschnelligkeit, die man wohl in jungen Jahren (bis etwa 25 Jahre???) am effektivsten und extensivsten erwerben kann. Wenn man das verpasst hat, kann man noch an der Oberfläche kratzen, aber der "Schnell"-Zug ist für viele dann endgültig abgefahren...
Ach du Schande, ich habe nicht nur zu wenig Zeit fürs Training, sondern bin auch noch talentfrei, natürlich im falschen Körper trotz richtigem Läufer BMI und in rund drei Wochen auch noch zu alt für jede Grundschnelligkeit :teufel: . Ein Desaster, wo soll das nur enden???

Ich vermute jedenfalls: nicht bei einem M unter 3.30.... :D

Wie wäre es mit einer Selbsthilfegruppe?
Ohne Illusionen,
Kiwi

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Jegvan hat geschrieben:Früher reichte mal eine Zeit von über 3 Stunden sogar um Olympiasieger zu werden :D

Spyridon Louis ist 1896 in 2:58:50 Olympiasieger geworden, allerdings war die Strecke "nur" 39 KM lang, also umgerechnet wäre die Zeit 3:14-3:15 geworden :wink:

Oder:

Olympiasieger Marathon St. Louis 1904. Thomas Hicks. 3:28:35 (40KM)

Die äusseren Umstände, den Stand der Trainingslehre und die gängigen Laufschuhe dieser Zeit berücksichtigen wir mal nicht :zwinker5:

Gruß

103
Wie kommt Ihr eigentlich auf die Grenze von 3 h ?

Warum nicht 3:15 oder 3:20?

Irgendwo tauchten Hier vorhin Zahlen von sub 3h Läufern in HH auf ich glaube der Anteil lag bei 3,3 % bzw. 12,xx%, das würde ja heissen, dass 96,7% bzw. 88 % aller Läufer unter Ihren Möglichkeiten laufen, diese Werte halte ich zu Hoch.

Deshalb auch meine Frage warum gerade 3 h.


Gruss

a.
er läuft und läuft und läuft und.......:winken:

105
Vo2 hat geschrieben:...trotz hohem Trainingsumfang 120+/Woche war es ihm leider nie vergönnt die drei Stunden zu knacken. 3:04 war seine Bestzeit.
Roxanne hat geschrieben: Ich habe ein Beispiel, der schon viele Jahre auf sub 3 trainiert und es noch nie geschafft hat. Er blieb immer knapp drüber.
Das ist aber noch keine Widerlegung von Buckis These. Da hier sowieso alles sehr schwammig ist ("Talent", "Fleiß") kann man doch auch die Grenze nur schwammig auffassen, also "in die Gegend um 3 h"...
Marienkäfer hat geschrieben: Talent heißt (meine These): Die Schnellen waren schon immer schnell, bzw. das Talent bestimmt, wie schnell man anfängt.
Das finde ich einen guten Ansatz, um "Talent" zu definieren. Es gibt doch einfach die Leute, die (fast) ohne Training mal eben 35 auf 10 km laufen. Das ist Talent.

Michael

106
AKE hat geschrieben:Irgendwo tauchten Hier vorhin Zahlen von sub 3h Läufern in HH auf ich glaube der Anteil lag bei 3,3 % bzw. 12,xx%, das würde ja heissen, dass 96,7% bzw. 88 % aller Läufer unter Ihren Möglichkeiten laufen, diese Werte halte ich zu Hoch.

Deshalb auch meine Frage warum gerade 3 h.


Gruss

a.

Ok, man könnte die Grenze event. auch bei 3:15h anlegen. Bucki hat es halt mal bei 3:00h gemacht.

Ich denke schon, dass der allergrößte Teil unter seinen "Möglichkeiten" bleibt.

Zum einen geht es ja eigentlich nicht drüber.... :zwinker2:

Zum anderen kann wohl kaum einer seine "Möglichkeiten" voll auschöpfen. Wer kann sich schon optimal vorbereiten, wenn er sich nebenbei mit Beruf, Familie und solchen Sachen rumärgern muss. :zwinker5:

Da müsste man erst mal den Begriff "Möglichkeiten" definieren.

107
BMI?
Meiner liegt bei 23. Aber wieviel sagt das aus? Hier im Forum sagte mal jemand, der Fettanteil sei entscheidend fürs erreichbare Tempo, und der ist nunmal bei Frauen höher. Das leuchtet ein, denn das Fett muß nunmal sinnlos mitgeschleppt werden ohne zu helfen wie die Muskeln.

Für ebenso mitentscheidend halte ich die Beckenform und Beinlänge /-winkel. Die Physik, Kraft- und Hebelgesetze lassen sich halt nicht leugnen.

Ich habe halt kurze dicke Beine und ein breites Becken :frown: - da würde auch hungern nicht helfen. Die dicken Beine sind genetisch und/oder hormonell bedingt, das läßt sich nicht ändern, also versuche ich es gar nicht erst.

Sondern bleibe langsam :zwinker2:

:hallo:

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Achtung: Das ist seine persönliche Meinung - und diesen Beitrag habe ich schon mal in einen anderen Thread geschrieben:

Es gab in einem anderen Forum mal einen ganz netten Thread zum Thema "Talent":

Beteiligt waren Mediziner, (Ex-)Kaderathleten, Hobbysportler. Dort "einigte" man sich darauf, dass bei Männern bis 40 Jahre Talent erst bei Zeiten von sub34 Minuten/10km eine Rolle spielt. Das bedeutet: Jeder (also auch talentfreie) aus oben angegebener Zielgruppe kann mit Ehrgeiz(!), Trainingsfleiß(!), guten orthopädischen Voraussetzungen (um das Training aushalten zu können), vernünftiger Ernährung und damit einhergehendem adäquatem Körpergewicht(!) ~34 Minuten/10km laufen. Um schneller zu sein, braucht man dann zumindest einen Hauch von Talent.

Die entsprechende Grenze beim Marathon wurde bei etwa 2:30-2:35 gezogen.

Für Frauen angepasste Werte wären:
Talentfrei kommt bis zur 38 auf 10 und 2:50 im Marathon. Alle, die schneller sind, haben zumindest einen Hauch von Talent in die Wiege gelegt bekommen. Diese Zeiten können prinzipiell aber ALLE erreichen, wenn der Wille, Fleiß und Motivation passt.


Wichtig: Das habe ich nicht erfunden. Ich halte die Einschätzung aber für ganz angebracht. Das gilt natürlich nur für "leistungsorientiert" trainierende Sportler. Wer nur aus Spass und zum Ausgleich Sport treibt, den interessiert das nicht.
Ich kann nur das Gefasel wie "ich kann trainieren wie ich will, die sub60 auf 10km schaff ich nie" nicht mehr hören.


Ingo

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Was sind die "Möglichkeiten" :confused:

Bin nicht der Meinung, daß die meisten darunter bleiben beim Wettkampf. Ich jedenfalls nicht. Die Möglichkeiten sind durch alles mögliche :wink: bestimmt und begrenzt, und fast jeder schöpft sie weitgehend aus.

Die Rechnerei, wieviele unter 3 h blieben, halte ich daher für müßig.
:hallo:

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BMI ist nur ein grober erster Wert !

Jemand mit einem hohen BMI kann trotzdem einen niedrigen Körperfettanteil haben ! Die Muskelmasse wiegt nunmal mehr. (von schweren Knochen möchte ich mal gar nicht sprechen :D )

Ärzte gehen mehr und mehr dazu über sich eher nach der BIA-Methode zu messen, daraus ergeben sich dann deutlich verwertbarere Daten.

Guckstu hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Bioelektri ... anzanalyse

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Marienkäfer hat geschrieben:Was sind die "Möglichkeiten" :confused:
"Möglichkeiten" heißt u.a. (zumindest annähernd!) zu einander "passende" Wettkampfzeiten zu erreichen, also z.B. 10er-Zeit x 4,67 als Marathonzeit.
Bei mir liegt der Faktor bei 4,8 und ist sicher noch verbesserungsfähig. Aber das ist die 10er-Zeit auch... :D
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Hölle,
ich habe mir nicht alles durchgelesen, aber einiges. Wieso ihr euch streitet, habe ich jetzt nicht ganz nachvollziehen können, ist auch egal.

Zunächst: Die Tatsache, dass es heute sowohl absolut, als auch prozentual weniger 3h Läufer in einem Marathonlauf gibt, kann ich neben der Tatsache, dass der Lauf heute Breitensportcharakter hat und sich die absolute Zahl der Läufer auf mehr Läufe verteilt, erweitern um die Tatsache, dass es früher weit verbreitete Ansicht war, dass man sich gar nicht traute zu einem Marathon anzutreten, wenn man nicht in der Lage war, eine schnelle Zeit zu laufen - und das hieß durchaus unter 3h.

Zur Frage, ob jeder sub3 laufen kann. Natürlich nicht - und ich sage absichtlich "natürlich", weil ein Großteil der Voraussetzungen dafür, von dem abhängen dürfte, was uns die Natur mitgegeben hat. Trainingswille, Durchhaltevermögen oder ein ausgefeilter Trainingsplan reichen alleine bestimmt nicht aus.

Die 3h Grenze ist relativ beliebig gewählt. Wenn man sich in dieser Diskussion darauf einigen könnte, dass dieses Ziel zumindest anspruchsvoll ist, würde das bedeuten, dass es nicht jeder schaffen kann. Eine exakte Antwort auf die Frage ist selbstverständlich nicht zu erwarten. Die Statistik sprach und spricht auf jeden Fall gegen diese These. Im Angesicht der großen Anzahl der Läufer und der wenigen, die diese Marke tatsächlich unterbieten und im Angesicht der Tatsache, dass die Durchschnittszeiten utopisch weit von der 3h Marke weglagen und wegliegen, scheint sub3 ein nicht leicht zu erreichendes Ziel zu sein. Deshalb finde ich es vertretbar zu sagen, jeder wird diese Zeit nicht laufen können, aber sicher können es mehr, als es heute tatsächlich schaffen.

Interessanter ist die Diskussion darüber, wovon die Fähigkeit dafür abhängt. Hier geistert der Begriff Talent herum und gemeint ist damit zu großen Teilen die Tatsache, dass an erster Stelle für die Fähigkeit schnell zu laufen, die genetischen Prädisposition stehen dürfte. Wirst du z. B. mit den falschen Muskeltypen geboren und hast zuviel Typ2-Muskelfasern, kannst du die Marathonkarriere vergessen (aber vielleicht reicht es trotzdem noch, unter 3h zu laufen). Dann würde ich zum Talent weiter zählen, die Trainierbarkeit (die Reaktion des Körpers auf Trainingsreize, was wohl zu großen Teilen ebenfalls genetisch bestimmt sein dürfte), Trainingswille und die Fähigkeit des Körpers, das Training ohne Verletzung dauerhaft zu überstehen.

Als einer der wichtigsten limitierenden Faktoren im Ausdauersport wird die auch schon angesprochene VO2max vermutet. Die ist zwar in gewissem Rahmen trainierbar, aber letztendlich spielt auch hier die Genetik eine bestimmende Rolle. Es spielen sich dabei soviele Prozesse ab und nicht jeder der Schritte ist trainierbar. Außerdem spricht jeder Mensch anders auf ein Training an. Letztendlich bedeutet das, das auch nicht jeder eine schnelle Ausdauerzeit laufen kann: Der Gasaustausch in den Lungen hin zum Blut, der Transport des Sauerstoffs im Blut. Der Transport zum Herzen und von da in die Kapillaren und in die Muskeln. Der Transport in die Muskelzellen und die Verwendung des Sauerstoffs in den Mitochondrien zur Energiegewinnung. Man weiß nicht mal genau, wo in diesen von mir sehr rudimentär dargestellten Prozess der limitierende Faktor für die VO2max liegt und nicht jeder dieser Prozessschritte ist ins Unendliche trainierbar. Einigkeit herrscht wohl darüber, dass es für jeden eine nach oben limitierte VO2max gibt und dass die von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein kann. Nochmal meine Meinung: sub3 ist für die meisten Läufer eine anspruchsvolle Zeit, wie die Statistik zeigt. Nicht jeder kann aufgrund seiner genetischen Prädisposition dieses Ziel erreichen, aber mit etwas mehr Wille und differenzierterem Einsatz von Trainingsmethoden würden sicherlich mehr Läufer diese Grenze unterschreiten. Dass es alle können, die ausreichend trainieren - wie die Eingangsthese behauptet - würde voraussetzen, dass Ausdauerleistung nur von Training abhängig ist. Dem ist eindeutig nicht so. Die These müsste ich also verneinen.

Andererseits könnte man sagen, wer "ausreichend" trainiert hat, bei dem "reicht" es ja wortgemäß zur Zielerreichung "aus". So gesehen, muss jeder, der ausreichend für etwas trainiert ist, das Ziel erreichen - sonst wäre er ja nicht ausreichend trainiert. :zwinker2: Ja ... ne klar, oder?

Praxisbeispiel

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So, hier mal ein Praxisbeispiel um mal wieder auf die Eingangsfrage zurückzukommen.

Ich bin mal (mit einen BMI von ca. 19 bei 1,75m Grösse - mithin schon mal relativ gute körperliche Bauart....) auf Sub-3-Kurs, von einem etwa 2m großen, min. 120 kilo-Kerl in Bodybuilder-Format überholt worden. Ich weiss nicht, ob er das bis ins Ziel geschafft hat (ich nämlich nicht ;), dennoch war die Leistung gemessen an seinem ganz und gar ungeeigneten Körperbau, für mich beachtlich.

Wichtiger als "Talent" erscheinen mir 1. Disziplin und 2. ein passendes Umfeld, passende "Arbeitsbedingungen". Ein 23 jähriger, ungebundener Student hat es hinsichtl. Zeiteinteilung u.U. etwas einfacher als ein im Beruf stehender Familievater.

Hier wenig äusseren Belastungen zu unterliegen, also generell einen gewissen Grad an Entspanntheit mit ins Training zu bringen, erleichtert die Sache m.E. ganz ungemein!

Gruss, E.

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Braucht der Durchschnittsmensch für Sub 3h 120 Wochenkilometer? Vielleicht 60% GA1, 30% GA2 und 10% Intervall? :confused:
Und braucht er 4 Jahre (also von der Couchkartoffel ausgehend) langsames steigern der Kilometerzahl, bis er 120 KM die Woche trainieren kann, um sich nicht das Gerüst zu ruinieren? :confused: :haeh:

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Plattfuß hat geschrieben:Braucht der Durchschnittsmensch für Sub 3h 120 Wochenkilometer?...
Nein, das ist mehr als nötig, u. eher kontraproduktiv. 2:45-Läufer liegen etwa in diesem Bereich.
Die benötigten Wochenkilometer sind übrigens nur sehr wenig abhängig vom Läufer. Auch einer mit einem kenianischen BMI muss km sammeln um sub 3, bzw. Marathon überhaupt zu laufen.
Plattfuß hat geschrieben:Und braucht er 4 Jahre (also von der Couchkartoffel ausgehend) langsames steigern der Kilometerzahl, bis er 120 KM die Woche trainieren kann, um sich nicht das Gerüst zu ruinieren?...
Das schon eher, hängt aber stark von den Vorraussetzungen ab. Wenn die Couch-Potato 22 Jahre jung ist und kein Übergewicht hat, von eher schlanker Statur, etc... geht es u.U. schneller.

Um jedoch seinen persönlichen Leistungszenit zu erreichen braucht es, nach dem was ich bis dato so gelesen habe, min. 5 Jahre, im Spitzensportbereich durchaus auch 10....

Gruss, Eike

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Hi,
eoo hat geschrieben:[...] Wichtiger als "Talent" erscheinen mir 1. Disziplin und 2. ein passendes Umfeld, passende "Arbeitsbedingungen".

Vergleiche es mal mit einem Autorennfahrer. Wenn die Maschine unterm Hintern nicht die Fähigkeit hat, besser als die des Gegeners zu sein, helfen weder Disziplin oder ein passendes Umfeld - und sage nicht, mit Geschick kannst du ja die Kurven besser schnippeln.

Es gibt körperliche Grundvoraussetzungen, die wir nicht beeinflussen können und die gehören - wie oben von mir dargestellt - in meinen Augen zum Talent und sind, je näher man als gut trainierter Läufer im Spitzenbereich läuft, für die Laufleistung entscheidend.

Dabei ist für schlecht trainierte Läufer z. B. eine niedrige VO2max kein zwingend limitierender Faktor, hier spielen dann vorzeitige Muskelermüdung, Schmerztoleranz oder auch Wille einen verhältnismäßig größeren Faktor, als für trainierte Läufer. Na ja ... das ist diskussionswürdig.

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[Statistikdiskussionen]
42bis100 hat geschrieben:...hier im Forum, oder in einem anderen?
Überall :-) Anders ausgedrückt: Ich weiß es nicht mehr genau. Aber wenn man nicht den Bereich 3:00, sondern eher 2:25-2:30 betrachten möchte, kann man sich auch Jahresbestenlisten ansehen. Wobei man dann auch wieder die Geburtenzahlen betrachten müsste...

Gruß,

Carsten

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eoo hat geschrieben:Um jedoch seinen persönlichen Leistungszenit zu erreichen braucht es, nach dem was ich bis dato so gelesen habe, min. 5 Jahre, im Spitzensportbereich durchaus auch 10....

Gruss, Eike

...und in der Zwischenzeit - vor dem persönlichen Leistungszenit - werden auch Marathons gelaufen. Und nach Überschreiten des Zenits ebenfalls. Das alleine erklärt doch einiges von dem geringen Anteil der unter 3 h Läufer an einem bestimmten Marathon.

Bedenkt man nun noch die begrenzten Möglichkeiten in vielerlei Hinsicht, die dazu führen, daß der Leistungszenit bei vielen Menschen eben bei nur 4 h liegt....

will wirklich immer noch jemand vorher das Ziel abbauen?

:hallo:

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Siggi_28 hat geschrieben:Dauern wird nur gejammert, daß man das bei den genetischen, beruflichen und sontigen Voraussetzungen ja eh nicht schaffen kann.
Na ja, ich habe ganz sachlich festgestellt, dass ich wohl das Potential dazu habe (meinetwegen auch das Talent), aber sicher am Training was ändern müsste, wenn ich es erreichen wollte. Wobei ich auch immer noch einen weiteren wichtigen Faktor sehe und das ist der Zeitraum, den man schon ernsthaft trainiert. Unter ernsthaft verstehe ich so eine Wochenkilometerzahl von 50 aufwärts. Das mache ich jetzt seit ungefähr 2 Jahren und ich habe das Gefühl, dass es mit den Zeiten in diesem Jahr richtig voran geht. Ein spezifisches Training, so richtig nach Plan (ob Greif oder Steffny) habe ich allerdings bisher noch gar nicht gemacht. Und vielleicht passt es ja zum nächsten Herbst ja wirklich, dass ich über den Sommer alles andere vergesse, gesund und verletzungfrei bleibe und dann im Herbst zum Marathonläufer werde.

120
Ich sage ja auch nicht, dass ich Profi bin oder so etwas. Mit 37:22 min auf 10 km (letztes Jahr) gehöre ich in meiner Altersklasse in Deuschland nicht einmal unter die ersten 1000. Wollte hier ja keineswegs sagen, dass es "nur zählt", wenn man unter 3 Stunden ins Ziel kommt, wie es manche hier auffassen, sondern, dass es u.bestimmten U. MÖGLICH IST, dass NAHEZU JEDER (nahezu: Alter, Krankheit Gesundheit...) unter 3 Stunden zu laufen.
Keineswegs bezeichne ich mich hier als "Überflieger" oder als "Angeber" oder dergleichen (zumindest habe ich das in einig. Posts so gelesen.

Gruß
Bucki

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Bucki hat geschrieben:Keineswegs bezeichne ich mich hier als "Überflieger" oder als "Angeber" oder dergleichen (zumindest habe ich das in einig. Posts so gelesen.
Fakt ist auf jeden Fall, daß Du neben ganz guten körperlichen Voraussetzungen, einem guten Zeitbudget auch eine enorme Portion Talent hast und dieses nur minimal in Ergebnisse umzusetzen vermagst.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Siggi_28 hat geschrieben: DER MARATHONLÄUFER FÄNGT EST BEI SUB3 AN
krieg ich denn als LäuferIN wenigstens 'nen kleinen Bonus??? Sonst fang ich gar nicht erst mit dem Trainieren an :teufel:

Mal im Ernst: Ich check's nicht, warum die Diskussion hier (und in dem 5-Stunden-Schrätt) dermaßen ruppig geführt wird.
Meine ganz persönliche Meinung: Hier gibt's sicher einzelne Leute, die immer wieder mit Ausreden kommen, rumjammern und hören wollen, dass sie nichts dafür können, dass sie nicht trainieren können und nicht schneller werden. Das nervt mich manchmal auch!
Aber es gibt andere (zu denen rechne ich mich),
- die ernsthaft und möglichst systematisch, aber nicht verbissen trainieren,
- die versuchen schneller und ausdauernder zu werden, aber nicht um (fast) jeden Preis,
- die zufrieden sind, wenn sie irgendwann 90-95 Prozent ihres Leistungspotenzials ausschöpfen, weil die fehlenden 5-10 Prozent so viel Mehraufwand bedeuten würden, dass es ihnen unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten unsinnig erscheint und
- die sich Ziele setzen, die sie unter diesen Bedingungen auch erreichen können.
Mich nervt einfach, dass hier manchmal anklingt, jeder müsse unbedingt an seine absolute Leistungsgrenze gehen ("Quäl dich, Du Sau!" :teufel: ) und dann auch noch bestimmte Leistungen erreichen, um als Läufer ernstgenommen zu werden.
Wenn ich mir nun (theoretisch) das Ziel setze, den Marathon unter 4:30 zu laufen, weil ich einfach gern mal 'nen Marathon laufen will - warum bin ich dann keine Marathonläuferin? Solange ich den schnellen Jungs und Mädels nicht im Weg stehe, kann's denen doch eigentlich egal sein :confused:

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Steif hat geschrieben:Fakt ist auf jeden Fall, daß Du neben ganz guten körperlichen Voraussetzungen, einem guten Zeitbudget auch eine enorme Portion Talent hast und dieses nur minimal in Ergebnisse umzusetzen vermagst.
1) Körperliche Verfassung, bitte? Zu 90% wird gesagt, ich bin zu dünn (sagen vor allem die "mehr auf der Waage habenden" in LA)
2) Zeitbudget: Gut, hast du Recht. Verbringe aber die meiste Zeit im Internet.
3) Enorme Portion Talent: So, das definiere mir mal bitte. Woran willst du sehen, dass ICH Talent habe? sind 37:22 "Talent". Ich weiß nicht :confused:
4) Hast du Recht, aber bei einem Trainings"aufwand" von 30 km pro Woche im Durchschnitt ist nicht mehr zu erwarten.

Fazit: "Was wäre also mit diesem Talent möglich?"-> Talent ist für mich sub3 auf jeden Fall, eher 2:30 h.

Gruß
Bucki

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kobold hat geschrieben:Wenn ich mir nun (theoretisch) das Ziel setze, den Marathon unter 4:30 zu laufen, weil ich einfach gern mal 'nen Marathon laufen will - warum bin ich dann keine Marathonläuferin?
Das hat doch keiner gesagt (zumindest in diesem Thread nicht - und den 5-h-Thread würde ich mal nciht so ernst nehmen ;-). Hier ging es um das theoretische (meinetwegen genetisch vorgegebene) Optimum. Es ist völlig klar, dass das die meisten (schon wegen Beruf, Familie etc) nie erreichen werden.

Mal ne andere Frage: Wer hier im Forum ist denn der Meinung, dass er seine persönliche Grenze schon mal ausgetestet hat?

Michael

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Bucki hat geschrieben:[...] sondern, dass es u.bestimmten U. MÖGLICH IST, dass NAHEZU JEDER (nahezu: Alter, Krankheit Gesundheit...) unter 3 Stunden zu laufen.[...]
Wie jetzt .... plötzlich wird die These erweitert?

"Unter bestimmten Umständen ..." - vorhin war ja noch von "ausreichendem Training" oder so ähnlich die Rede. Da fehlt mir aber jetzt ein bisschen die Linie ... "Unter bestimmten Umständen" ... ja mit Raketenantrieb hätte das sogar mein Omma geschafft.

@Bucki: Was stützt denn eigentlich deine These? Die Theorie von "wenig Chips", ein bisschen Action in der Kindheit und "richtiges Training" ist mir zu dünne. Da gefallen mir meine eigenen Einlassungen zum Thema mit dem Schwerpunkt "genetische Disposition" bezüglich "Talent" - etwas weiter oben - schon besser.

Ich bleibe dabei: Anspruchsvolles Ziel und es könnten mehr laufen, aber "alle" ist wohl etwas übertrieben.

126
Persönliche Grenze: Sicherlich nicht. Ich VERMUTE, die WÜRDE bei einer 10 km Zeit von 32 Minuten oder so liegen.

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Bucki hat geschrieben:Fazit: "Was wäre also mit diesem Talent möglich?"->
Die Frage musst du dir wohl selbst beantworten. Aber ich kann dir folgendes sagen. Als ich ungefähr so alt war wie du (ok. vielleicht ein paar Jahre älter) bin ich die 3.000 m deutlich unter 10 min. gelaufn. Ich ärgere mich heute, dass ich da seinerzeit nicht mehr draus gemacht habe (kein Leistungssport aber eben Zeiten auf 10 km, HM oder M wo man von laufen oder besser noch rennen sprechen kann). Also mach mal 60 oder 70 Wochenkilometer und mach was aus deinem Talent.

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Meerbuscher hat geschrieben:Wie jetzt .... plötzlich wird die These erweitert?

"Unter bestimmten Umständen ..." - vorhin war ja noch von "ausreichendem Training" oder so ähnlich die Rede. Da fehlt mir aber jetzt ein bisschen die Linie ... "Unter bestimmten Umständen" ... ja mit Raketenantrieb hätte das sogar mein Omma geschafft.

@Bucki: Was stützt denn eigentlich deine These? Die Theorie von "wenig Chips", ein bisschen Action in der Kindheit und "richtiges Training" ist mir zu dünne. Da gefallen mir meine eigenen Einlassungen zum Thema mit dem Schwerpunkt "genetische Disposition" bezüglich "Talent" - etwas weiter oben - schon besser.

Ich bleibe dabei: Anspruchsvolles Ziel und es könnten mehr laufen, aber "alle" ist wohl etwas übertrieben.
Klar, unter Umständen. Ich glaube nicht, dass ein Leukämiekranker usw. einen Marathon unter 3 Stunden schafft, der "normale" Läufer hingegen kann das mit ausreichendem Training schaffen. Das habe ich mit unter Umständen gemeint.

Wie gesagt: Hat nicht jeder die gleichen Chancen unter 3 Stunden zu kommen, von uns Läufern? ("normale Läufer"). Talent, was ist das? Talent...Ist es Talent 4 Stunden am Stück auf einmal durchzulaufen, 10 km in 35 Minuten zu laufen, 400 Meter in 60 Sekunden? Talent...gute Konstitution zu haben? Also "Talent" ist doch wirklich nur eine Ausrede*meine Meinung*
Nicht alle Kenianer haben von vornherein "Talent". Die müssen auch trainieren, UM erst einmal solche Zeiten zu schaffen.

129
RalfF hat geschrieben:Die Frage musst du dir wohl selbst beantworten. Aber ich kann dir folgendes sagen. Als ich ungefähr so alt war wie du (ok. vielleicht ein paar Jahre älter) bin ich die 3.000 m deutlich unter 10 min. gelaufn. Ich ärgere mich heute, dass ich da seinerzeit nicht mehr draus gemacht habe (kein Leistungssport aber eben Zeiten auf 10 km, HM oder M wo man von laufen oder besser noch rennen sprechen kann). Also mach mal 60 oder 70 Wochenkilometer und mach was aus deinem Talent.

Vielleicht bereue ich das irgendwann einmal, aber 60-70 Km jede Woche kann ich mir nicht vorstellen. Aber ein Versuch ist es wert, keine Frage. Ich könnte ja jetzt auch mit der "Ausrede Schule" kommen.

130
2) Zeitbudget: Gut, hast du Recht. Verbringe aber die meiste Zeit im Internet
Das scheint hier genau das Problem einiger Vielschreiber zu sein deren Zeiten beiweiten nicht mit ihren theroetischen Allwissen nicht in Einklang zu bringen sind.
Meiner Meinung unterscheiden wir Läufer uns Zeitenmäßig nicht bei mehr oder weniger Talent sondern vor allen Dingen beim Willen,den richtigen genetischen Vorraussetzungen (dazu gehört auch ua Verletzungsanfälligkeit oder Größe/Gewicht)und den sozialen Möglichkeiten (Trainingszeit genug kann sich nicht jeder leisten).

131
Hi Bucki,
Bucki hat geschrieben:[...]der "normale" Läufer hingegen kann das mit ausreichendem Training schaffen. Das habe ich mit unter Umständen gemeint.
Schon wieder eine Variable. Was zum Teufel ist ein "normaler" Läufer. Du grenzt die Grundgesamtheit der Läufer mit deinen Voraussetzungen so ein, dass am Ende ja nur noch Läufer bleiben können, die sub3 laufen.

Was aber wieder meine eigentlich nicht ganz ernst gemeinte Einlassung oben stützt. Wer "ausreichend" trainiert ist (wie du in deiner These sagst), bei dem "reicht" es definitionsgemäß ja schon "aus", um unter 3 laufen zu können.
Bucki hat geschrieben:[...]Wie gesagt: Hat nicht jeder die gleichen Chancen unter 3 Stunden zu kommen, von uns Läufern? ("normale Läufer").
Du meinst externe Faktoren und genetische Prädispositionen?
Bucki hat geschrieben:[...]Talent, was ist das? Talent...Ist es Talent 4 Stunden am Stück auf einmal durchzulaufen, 10 km in 35 Minuten zu laufen, 400 Meter in 60 Sekunden? Talent...gute Konstitution zu haben?
Ich würde es nicht an einer Zeit festmachen, die ist höchstens Folge des Talents. Den Umkehrschluss halte ich für unzulässig. Nochmal: Talent ist für mich bezogen auf einen Läufer, vor allem die genetischen Voraussetzungen zum Laufen zu haben. Wahrscheinlich sind auch Willensstärke und Fleiß z. T. genetisch determiniert.
Bucki hat geschrieben:[...]Also "Talent" ist doch wirklich nur eine Ausrede*meine Meinung*Nicht alle Kenianer haben von vornherein "Talent". Die müssen auch trainieren, UM erst einmal solche Zeiten zu schaffen.
"Ausrede" würde ich nicht sagen - eher "Schicksal". Und die Kenianer müssen selbstverständlich auch trainieren, um mit dem Rest der Welt zu laufen, aber sie haben gewisse genetische Voraussetzungen (Talent), die schnellere Ausdauerlaufzeiten zulassen.

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[quote="stachelbär"]Das hat doch keiner gesagt (zumindest in diesem Thread nicht - und den 5-h-Thread würde ich mal nciht so ernst nehmen ]
haste natürlich recht ... da vermischen sich in meinem Hirn die beiden Schrätts, weil sie mir persönlich gleichermaßen "schräg" erscheinen.

Ich finde einfach die Frage nach einem "theoretischen Optimum" unerheblich ... liegt vielleicht darin, dass ich eine empirische Wissenschaft gelernt habe :D

Aber nun lass' ich mal die (verhinderten) Profis und die, die es vielleicht noch werden wollen, fröhlich weiterdiskutieren ... dieser Schrätt ist eindeutig zu schnell für mich :teufel:
vg,
kobold

133
steelrunner hat geschrieben:Das scheint hier genau das Problem einiger Vielschreiber zu sein deren Zeiten beiweiten nicht mit ihren theroetischen Allwissen nicht in Einklang zu bringen sind.
.
Klar, gebe ich offen zu :D

134
Meerbuscher hat geschrieben:Hi Bucki,

Schon wieder eine Variable. Was zum Teufel ist ein "normaler" Läufer. Du grenzt die Grundgesamtheit der Läufer mit deinen Voraussetzungen so ein, dass am Ende ja nur noch Läufer bleiben können, die sub3 laufen.


Normaler Läufer sind wohl du und ich und 90% des Forums.


Was aber wieder meine eigentlich nicht ganz ernst gemeinte Einlassung oben stützt. Wer "ausreichend" trainiert ist (wie du in deiner These sagst), bei dem "reicht" es definitionsgemäß ja schon "aus", um unter 3 laufen zu können.

Ja...Stimmt doch, oder?

Du meinst externe Faktoren und genetische Prädispositionen?

Richtig!


Ich würde es nicht an einer Zeit festmachen, die ist höchstens Folge des Talents. Den Umkehrschluss halte ich für unzulässig. Nochmal: Talent ist für mich bezogen auf einen Läufer, vor allem die genetischen Voraussetzungen zum Laufen zu haben. Wahrscheinlich sind auch Willensstärke und Fleiß z. T. genetisch determiniert.


Ja, da unterscheiden sich unsere Meinungen.
Talent braucht man aber nicht, um unter 3 h laufen zu können. Das war ja die Ausgangssituation!

"Ausrede" würde ich nicht sagen - eher "Schicksal". Und die Kenianer müssen selbstverständlich auch trainieren, um mit dem Rest der Welt zu laufen, aber sie haben gewisse genetische Voraussetzungen (Talent), die schnellere Ausdauerlaufzeiten zulassen.
Klar, aber macht dieses "Talent" gleich mehr als 10 Minuten zum besten deutschen Marathoni aus?

135
Hey Bucki,
zitiere doch nicht alles, wenn du nur Bezug auf einen Punkt nimmst - Platzverschwendung :zwinker2:
Bucki hat geschrieben:Klar, aber macht dieses "Talent" gleich mehr als 10 Minuten zum besten deutschen Marathoni aus?
Ich nehme mal an, du meinst den Unterschied kenianischer Läufer - deutscher Läufer. Da würde ich unumwunden sagen, dass die Gene einen erheblichen Teil dieser Zeitdifferenz ausmachen. Ist es nicht im Sprintbereich ähnlich?

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Ich habe es falsch zitiert, sorry, in deinem Zitat sind ja "meine" Sachen drin :D

Hmm, okay, aber das würde jetzt glaube ich wirklich zu weit führen...da sage/schreibe ich lieber nichts.

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Bucki, ich glaube, man kann es drehen und wenden wie man will, Gene (als Kernelement des Talents) spielen heute im Spitzensport eine entscheidende Rolle - Stichwort wäre hier: Gendoping. Der Rest ist i. w. S. Training.

Und sicher spielt das auch eine Rolle für eine - angesichts historischer und aktueller Ergebnislisten - anspruchsvolle Zeit von sub3, die mehr Leute laufen könnten, wenn sie mit mehr oder weniger vorhandenem Talent Muße und Zeit hätten, darauf hin zu trainieren.

Wenn wir aber mal den Querschnitt der deutschen Bevölkerung nehmen, dürften das nicht viele schaffen, nehemen wir den Querschnitt der deutschen Läufer, sind das zwar mehr, aber immer noch weniger als .... ich sage jetzt keine Prozentzahl. Schränken wir uns dann noch auf Läufer zwischen 25 und 40 Jahren ein, werden es wohl noch ein paar mehr sein und wenn die dann auch noch seit mind. 5 Jahren laufen, einen BMI von unter 25 haben, noch mehr.

Und glaube mir, wenn wir dann noch die Läufer mit Vereinszugehörigkeit nehmen, die ASICS Schuhe tragen ... sind es noch mehr. Ne, das war jetzt ein Scherz, aber es wird wohl trotzdem so sein.

Aber jeder ... kann das nicht, es sei denn, du schränkst deine Grundgesamtheit so ein, dass nur noch genau die übrigbleiben, die es können.

Ich würde mich vielleicht zu so einer Aussage hinreißen lassen wie: Jeder gesunde Mensch mit funktionierendem Gangsystem kann 42,195 Kilometer laufen.

138
Wow,
139 Posts an einem Tag... :wink:

Also ich finde die Diskussion schon interessant. Eine einheitliche Meinung kann ich noch nicht rauslesen.

Seltsam auch wie schnell wieder Emotionen hochkommen. Jeder hört oder liest aus der an sich harmlosen Fragestellung scheinbar etwas anders heraus.

Noch mal zu Klarstellung:
Gemeint ist der durchschnittliche sportliche Läufer, nicht zu alt, nicht zu fett nicht behindert.

Voraussetztung ist ein regelmäßiges bis intesives Training.

Meine These (die der Trainerin im genau zu sein) war
4h brauchst du nur Training
3,5h Training und etwas Talent
3h braucht man auch Talent (genetische Anlagen wie auch immer...)

Deshalb auch die hoch gegriffene 3h Grenze da man sich bei 3,5h eher darüber streiten kann ob es nun nur das Training war und oder auch "Veranlagung" Unter 3h schaffen es nun mal nicht sehr viele und Bucki sagt halt es könnten aber im Prinzip alle (oder die meisten) schaffen wenn sie nur ausreichend trainieren.

Anders als im 5h Thread steht hier nicht (oder sollte hier nicht) unterschwellig in der Fragestellung suggeriert werden:

Ich bin ein schlechter Läufer wenn ich zu langsam bin denn dann bin ich eigentlich gar kein richtiger Marthoni usw.

Mich interessiert einfach die sachliche Diskussion über das was man mit Training erreichen kann und den Anteil den die Natur uns mitgibt.
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Meerbuscher hat geschrieben:... wenn sie mit mehr oder weniger vorhandenem Talent Muße und Zeit hätten, darauf hin zu trainieren.

Mir fehlen in dieser Aufzählung: Lust, Willen und Ehrgeiz.

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Siggi_28 hat geschrieben: Ich les hier von keinem, daß er alles versucht hatte und trotzdem nie in die Nähe der sub3 gekommen ist. Dauern wird nur gejammert, daß man das bei den genetischen, beruflichen und sontigen Voraussetzungen ja eh nicht schaffen kann.
Hallo!
Ich habe zwar nicht alles durchgelesen, aber die Aussage hier hat mir gut gefallen.
Ich bin auch der Meinung, dass FAST alle die sub3 schaffen könnten und unter "fast" sind schon die Einbeinige und Herzbeschädigten nicht angerechnet.
Um das erreichen zu können, muß man das auch erreichen wollen! Natürlich müssen dafür einige weniger und einiger sehr viel, wenn auch nicht das ganze Leben um 100%, umstellen, und das wollen nur die Wenigsten.
Wenn jemand meint auf die Zeit mit Freunden, den Beruf nicht verzichten will/kann, dann ist das sein sehr gutes Recht aber er hat die Frage nicht verstanden. Es geht nicht ums Wollen sondern um das Können.
Das Beispiel mit den Läufern die seit 10 Jahren 120Km/Woche laufen und es nicht schaffen, lasse ich auch nicht gelten. Ich kenne mehrere Läufer, die so laufen: Rennsteig, Biel... usw. nun im Training laufen wir zusammen z.B. 10km in 50min und in WK läuft er 49.xx, also fast gleich. Auf meinen Vorschlag nach einem Plan zu laufen (langsam/weit, schnell/TDL/Intervalle) lautet die Antwort immer: das schaffe ich nicht/das will ich nicht/so fühle ich mich wohl/ich bin schon immer so gelaufen und, und, und...
Die These "genetische Vorraussetzung" bzw. "Talent" würde ich unterstützen, wenn das ein sub2:30 Thread wäre.
Auch die Aussage über die prozentuelle Anteile der Teilnehmer, kann man leichter verstehen, wenn man letztes Jahr in Berlich eine Läuferin aus Japan gesehen hat (meine Frau hats gesehen) die den Marathon mit einer HANDTASCHE gelaufen ist. Ich hatte auch im Netz gelesen, dass für den NY Marathon sehr viele Amis sich anmelden und erst, wenn sie die Startberechtigung in der Hand halten, fangen sie von "0" an zu trainieren.
Das hat mit dem Können doch nichts zu tun.

Gruß
Rolli

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Siggi_28 hat geschrieben:...Dauern wird nur gejammert, daß man das bei den genetischen, beruflichen und sontigen Voraussetzungen ja eh nicht schaffen kann....
Also ich weiss nicht, wer hier wann was gejammert hat. :confused:
Ich persönlich laboriere seit 2,5 Jahren an sub 3 herum. Und obwohl meine PB bei 3:01:30 liegt, ich den HM schon in 1:21 gelaufen bin...
Ich habe einfach im Training noch nicht alle richtig gemacht. Da gibt es also nichts zu jammern oder auf was abzuschieben....

Und zum Umfeld - da hat es nun mal der eine leichter, der andere schwerer. Das ist keine Ausrede, das ist die Realität. Wenn einer nach Beruf und Kind noch sechs mal die Woche trainieren will ist das was anderes, als wenn man das nach einem halben Uni-Tag (nur so als Beispiel;) macht.

Wie auch immer. Man muss eben einfach am Ball bleiben. Irgendwann wird der Knoten schon platzen...

Gruss, E.

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kobold hat geschrieben:...Mal im Ernst: Ich check's nicht, warum die Diskussion hier (und in dem 5-Stunden-Schrätt) dermaßen ruppig geführt wird...
Weil hier annähernd jede zweite Diskussion so geführt wird. :klatsch:
Ich kann auch nicht verstehen, warum man nicht einfach auf die eingangs gestellte Frage seinen Senf abgeben kann und fertig.
Stattdessen scheint es hier Volkssport zu sein die Beiträge anderer mehr oder weniger "engagiert" kommentieren zu müssen.... :confused:

Naja. jedenfalls empfinde ich den Tonfall hier im Forum mitunter mehr als unangemessen.
Aber - jeder wie er meint...

Gruss, Eike

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Zufällig sind mir 2 alte Listen mit den deutschen Marathonläufern 1990 und 1991 in die Finger geraten.

1990 : 11 Männer unter 2:15 Stunden, davon 2 unter 2:10 Stunden

1991 : 4 Männer unter 2:15 Stunden, keiner unter 2:10 Stunden

2005 : Gab es einen unter 2:15 Stunden?

An die Genetiker in diesem Thread: Haben sich die Gene der Deutschen in 15 Jahren so verschlechtert? Muss ja wohl.......an Trainingslagern, Trainingsplänen, Büchern, Pulsmessern, Laktatuntersuchungen und anderem Technikspielzeug kann es ja nicht liegen. Das steht reichlich zur Verfügung.

Gruß Rono

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Siggi_28 hat geschrieben:Mal wieder eine Frage:
Wer von euch würde auf Marathon trainieren, wenn ihr euch auf einer einsamen Insel befinden würdet?
Na ja. Das kommt drauf an wie schnell die wilden Tiere auf der Insel sind. :teufel:
Nur wer seine Grenzen überschreitet, kann diese auch erweitern.
Die wichtigste Tugend eines Marathonläufers ist die Geduld.

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Plattfuß hat geschrieben:Braucht der Durchschnittsmensch für Sub 3h 120 Wochenkilometer? Vielleicht 60% GA1, 30% GA2 und 10% Intervall? :confused:


Eine feste Vorgabe, die für jeden Gültigkeit hat, gibt es nicht. Mir hätten sicher 100 Wochenkilometer gereicht. Aber ich war einfach zu faul für lange, langsame Läufe. So hat es halt nicht gereicht für sub 3 Std. Aber deswegen gräme ich mich nicht. Für mich ist Marathon aber auch nicht so ein Mythos und ein emotionales Großereignis gewesen wie für andere, egal welcher Leistungsklasse.

Gruß Rono

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Meerbuscher hat geschrieben:..."Ausrede" würde ich nicht sagen - eher "Schicksal". Und die Kenianer müssen selbstverständlich auch trainieren, um mit dem Rest der Welt zu laufen, aber sie haben gewisse genetische Voraussetzungen (Talent), die schnellere Ausdauerlaufzeiten zulassen
...Ich nehme mal an, du meinst den Unterschied kenianischer Läufer - deutscher Läufer. Da würde ich unumwunden sagen, dass die Gene einen erheblichen Teil dieser Zeitdifferenz ausmachen. Ist es nicht im Sprintbereich ähnlich?...
Das würde ich denn doch gerne mal aufgreifen.
Weil es wissenschaftlich nicht belegt ist. Es ist nur eine auffallende Häuffigkeit belegt, die zudem (was die These stützt) noch einem speziellen Volksstamm zugeordnet werden kann.

Ich möchte jedoch gerne mal eine Gegenthese in den Raum werfen:

Hierzulande gibt es so gut wie kein Talentfindungssystem für den Langstrecken- bzw. Marathonlauf. Generell ist ja "Elitefindung-/Förderung" in Deutschland ein schwieriges Thema.

Ich behaupte mal wenn Großbritanien ganz ohne Kenianer eine Paula Radcliffe und Japan eine stattliche Zahl Spitzenläufern hervorbringen kann, Italien den Olympiasieger stellt, in Hamburg ein Spanier in 2:06:.... Warum soll das alles hier nicht auch möglich sein?

In Kenia gibt es ein ganz ausgereiftes und ebenso gnadenloses Talentfindungs- und -Förderungssytem. Mal abgesehen vom sicher x-fach größeren Antrieb bin ich der Auffassung das man gut die These vertreten kann, das hauptsächlich darin der Schlüssel des "Kenianischen Laufwunders" liegt.
Mag sein, das man mit noch soviel Aufwnad nicht die gleiche Masse an "Wunderläufern" hervorbringen wird. Aber darum geht es ja auch nicht. Einer wäre ja schon mal was...

Gruss, Eike

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rono hat geschrieben:An die Genetiker in diesem Thread: Haben sich die Gene der Deutschen in 15 Jahren so verschlechtert? Muss ja wohl.......an Trainingslagern, Trainingsplänen, Büchern, Pulsmessern, Laktatuntersuchungen und anderem Technikspielzeug kann es ja nicht liegen. Das steht reichlich zur Verfügung.
Dafür gibt es genügend andere Gründe. Um nur einen einzigen herauszugreifen: Neben dem M-Laufen gibt es mittlerweile eine neue, in mancher Hinsicht viel attraktivere Ausdauersportart: Triathlon.

Und siehe da, unter den weltbesten Triathleten findest Du heute überraschend viele deutsche Sportler. Das sportliche Hochleistungspotential im Ausdauerbereich ist also noch da. Früher wären diese Triathleten wohl M-Läufer (oder Radfahrer) geworden...
"Im Rhythmus bleiben"


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Hi Siggi,
Siggi_28 hat geschrieben:Ich glaube, wir sollten uns nicht so sehr auf genetische Unterschiede konzentrieren. Auch wenn in den letzten paar hundert Jahren praktisch keine genetische Selektion mehr stattfindet, haben sich unsere Gene in den letzten 10000 Jahren kaum verändert.
Na ja, was ist ein Zeitraum von ein paar hundert bis 10000 Jahren. Der Mensch verändert sich seit ca. 6 Mio. Jahren. Und in Anbetracht der Tatsache, dass nur knapp 1,2% der Nukleotidsequenzen eines Schimpansengenoms anders als das des Menschen sind [Quelle], können offensichtlich schon kleinste Unterschiede viel ausmachen. Auch wenn es sich dabei immer noch um ca. 40 Mio. genetische Veränderungen handelt.

Natürlich ist der Anteil, den die Genetik auf die Leistungsfähigkeit hat, umstritten. Frage mich nicht wo ... irgendwo las ich mal, dass die Wissenschaft da mit Zahlen zwischen 25-93% handelt. Handfeste Beweise ... wären mir nicht bekannt. Letztlich für uns also auch eine Frage des Glaubens. Relativ unumstritten - zumindest liest man das öfter - scheint, dass gerade bei Spitzenleistungen die Gene ausschlaggebend sind. Aber in dem Bereich bewegen wir uns bei sub3 natürlich nicht (wenn ich jetzt mal willkürlich von 2:50-2:59 ausgehe).
Siggi_28 hat geschrieben: Das Problem liegt wohl vielmehr in einem anderen Bereich und das sind Opferbereitschaft, Verbissenheit, Leidens- und Konzentrationsfähigkeit. [...]
Gemäß meiner Ansicht würde ich sagen, das Problem liegt auch da - zweifellos. Und wie marme sagt: Lust, Willen, Ehrgeiz. Und das umso mehr, umso mehr wir uns in Richtung langsamere Zeiten bewegen.

Ich bleibe trotzdem dabei, auch wenn es durch Wiederholung nicht besser wird: Viele könnten das Ziel sub3 erreichen - alle aber nicht.

Ich frage mich allerdings auch, was uns die Erkenntnis so oder so bringt? Eine genaue Grenzziehung werden wir durch Diskussion wohl nicht hinbekommen, also eine Laufzeit, bei der man sagen würde: "95% der Menschheit kann das nicht schaffen."

Na ja, ich habe was über Affen, Menschen und Genetik gelernt ...

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eoo hat geschrieben:Ich behaupte mal wenn Großbritanien ganz ohne Kenianer eine Paula Radcliffe und Japan eine stattliche Zahl Spitzenläufern hervorbringen kann, Italien den Olympiasieger stellt, in Hamburg ein Spanier in 2:06:....
...und selbst die Schweiz einen 2:11-Läufer hervorbringt... ( :hallo: Tell!)

Michael

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rono hat geschrieben:Zufällig sind mir 2 alte Listen mit den deutschen Marathonläufern 1990 und 1991 in die Finger geraten.

1990 : 11 Männer unter 2:15 Stunden, davon 2 unter 2:10 Stunden

1991 : 4 Männer unter 2:15 Stunden, keiner unter 2:10 Stunden

2005 : Gab es einen unter 2:15 Stunden?

An die Genetiker in diesem Thread: Haben sich die Gene der Deutschen in 15 Jahren so verschlechtert? Muss ja wohl.......an Trainingslagern, Trainingsplänen, Büchern, Pulsmessern, Laktatuntersuchungen und anderem Technikspielzeug kann es ja nicht liegen. Das steht reichlich zur Verfügung.

Gruß Rono
... dazu habe ich einen Artikel in RW gelesen:
Die deutschen Spitzenläufer sind bequemer geworden (im Vergleich zu den 80er) und werden bei den Langjogg immer mit Vitamin-, Kohlenhydrat-, Spurenelementen-, usw. -reichen Drinks versorgt. Dabei geht dem Körper die Fähigkeit verloren in extremen Situationen, wie der Marathon es ist, wo die Innereien durch das deutlich schnellere Tempo nicht mit genug Sauerstoff versorgt werden können, die letzten Reserver zu gewinnen.
Früher hat man nach 30km etwas Leitungwasser getrunken und ist man weiter gelaufen.

Gruß
Rolli
Gesperrt

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