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Grundlagenausdauer in die Wiege gelegt?

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Zak hat geschrieben:Danke für die Infos, aber wie soll ich meine Motorik bzw. Koordination verbessern, bzw. was ist genau damit gemeint? :confused:
... ein weites Feld. Ein paar Fragen dazu, Du kannst sie ja für Dich beantworten:

Wie hoch ist Deine Schrittfrequenz? (90 Schritte pro Minute gelten als Richtwert, auch im langsamen Tempo)
Wie gut streckst Du Dich beim Laufen?
Wo ist Dein Schwerpunkt (sitzt der Kopf im Schwerpunkt auf dem Rumpf oder davor?)
Laufen Deine Füße jeweils auf einer geraden Linie?
Wie gut beugst Du das Knie nach der Abstoßphase (kurzes Pendel schwingt schneller ...)?
Wie gut hebst Du das Knie, wenn Du den Fuß in der Luft nach vorne zurückbringst?
Ist der Winkel des Ellenbogengelenks <90°? Ein spitzer Winkel hilft Dir, hohe Schrittfrequenzen zu laufen (kurzes Pendel schwingt schneller).
Ist der Unterschenkel im Moment des Fußaufsatzes ungefähr rechtwinklig zum Boden?
Schwingst Du wirklich die Arme, oder wackeln sie nur ein wenig hin und her, weil Du den Schultergürtel bei jedem Schritt hin und her drehst?

Die Liste lässt sich fast endlos fortsetzen. Für all diese Teile einer effizienten Laufbewegung gibt es Übungen, die einen Aspekt der Laufbewegung bewusst übertreiben, bzw. überhaupt erst mal ins Bewußtsein rücken. Stichwort "Lauf-ABC", Laufen mit Feldenkrais, ...

Dann gibt es natürlich auch noch Übungen, die den Muskeltonus verstärken sollen, damit die Muskulatur schneller reagiert. Schon wichtig, da die Laufbewegung ja Stoßbelastungen hervorruft.

Grüße
Andreas

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Ich glaube, sowas muß Dir jemand live zeigen. Am besten ein Leichtathletiktrainer (und hier nicht die Läufer, sondern die Sprinter/Springer/Mehrkämpfer nerven)... das Geheimnis schimpft sich Lauf-Abc, Rumpfstabilisation, Steigerungsläufe, vielleicht auch spezifischere Kraftübungen und Plyos.
Ich bin für den Sport, weil und solange er riskant (ungesund),
unkultiviert (nicht gesellschaftsfähig) und Selbstzweck ist. (Bert Brecht)


The quicker you get there, the shorter the pain.

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Andi_Fant hat geschrieben:


Zweitens: Was hat Dein erreichbares Tempo mit der Grundlagenausdauer zu tun? Ich kann keinen direkten Zusammenhang entdecken.
Genau *das* hab ich mich beim Lesen der bisherigen Beiträge auch gefragt. Grundlagenausdauer verbinde ich jedenfalls damit wie lange eine Belastung durchgehalten wird, nicht wie schnell jemand ist. Natürlich ist das nicht ganz unabhängig voneinander.

Und in die Wiege gelegt ist sicher einiges davon. Ich fand es jedenfalls recht lustig, dass sowohl meinem Vater (der außer Bergwandern im dreiwöchigen Urlaub nie Sport getrieben hat) als auch mir (zwar regelmäßige Radfahrerin, aber zumindest damals im doch sehr gemäßigten Tempo, außerdem zum Untersuchungszeitpunkt ordentliches Übergewicht) fast zeitgleich ein über normal großes Herz diagnostiziert wurde. Bei mir führte das sogar zu ernsthaften Befürchtungen, es könnte etwas nicht in Ordnung sein, denn ein Sportlerherz hat *mir* keiner zugetraut. Offensichtlich ist es aber tatsächlich so. Für mich sieht das schon danach aus, als hätten wir das Glück genetisch bedingt auch ohne viel Training ein größeres Herz als der Durchschnitt zu haben.

Schnell werde ich dadurch allerdings nicht unbedingt, denn wie Andi sehr schön zusammengefasst hat, brauchts dazu mehr als ein großes Herz...

Tina

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Andi_Fant hat geschrieben:@MRun: Um 10km in einer Stunde zu laufen, braucht man keinen Fettstoffwechsel.
Und um sie schneller zu laufen, erst recht nicht... :wink:

Michael

wobei.... gar kein Fettstoffwechsel ist sicher auch nicht schön...

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Zak hat geschrieben:Wie kann das sein? Bekommen manche die Grundlagenausdauer in die Wiege gelegt, oder wie seht ihr das? :confused:

Schöne Grüße,
Zak
Um Dich zu trösten. Es gibt Leute denen wird das Laufen in die Wiege gelegt. Ob das jetzt nur die Grundlagenausdauer betrifft kann ich Dir allerdings nicht sagen.

Als ich vor 2 Jahren in unserer Firmanlaufgruppe das erste mal mitlief kam mir der dort gelaufene 6er Schnitt schon nicht besonders schnell vor.

Sportlich praktisch bei Null beginnend war von Anfang an ein 5er Schnitt mein hohes Wohlfühltempo.

Es ist sehr unfair, aber es ist einfach so.
Die Kehrseite der Medaille: Um die Leistungen weiter zu steigern ist dann sehr viel Training nötig. Und es geht nur noch in kleinen Schritten weiter.
Nur wer seine Grenzen überschreitet, kann diese auch erweitern.
Die wichtigste Tugend eines Marathonläufers ist die Geduld.

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Hallo Andi!

Also das sind ne Menge fragen. Weiß nicht ob ich die alle beantworten kann. Der Tipp von kecks, sich das mal live anzuschauen, ist vielleicht gar nicht so schlecht.
Kennt jemand gute Links mit Animationen oder Bildern zu diesem Thema?
Andi_Fant hat geschrieben: 1. Wie gut streckst Du Dich beim Laufen?
2. Wo ist Dein Schwerpunkt (sitzt der Kopf im Schwerpunkt auf dem Rumpf oder davor?)
3. Laufen Deine Füße jeweils auf einer geraden Linie?
4. Wie gut beugst Du das Knie nach der Abstoßphase (kurzes Pendel schwingt schneller ...)?
5. Wie gut hebst Du das Knie, wenn Du den Fuß in der Luft nach vorne zurückbringst?
6. Ist der Winkel des Ellenbogengelenks <90°? Ein spitzer Winkel hilft Dir, hohe Schrittfrequenzen zu laufen (kurzes Pendel schwingt schneller).
7. Ist der Unterschenkel im Moment des Fußaufsatzes ungefähr rechtwinklig zum Boden?
8. Schwingst Du wirklich die Arme, oder wackeln sie nur ein wenig hin und her, weil Du den Schultergürtel bei jedem Schritt hin und her drehst?
zu1: Würde sagen ich laufe sehr aufrecht. Brust raus!
zu2: Der Kopf sitzt oben drauf - also nicht davor!
zu3: Das mit den Füßen weiß ich nicht so genau. Ab und zu streife ich mit dem rechten Fuß an der Inneseite des linken Schuhs. Mein rechter Schuh ist an dieser Stelle auch schon etwas beschädigt.
zu4: keine Ahnung
zu5: nur so viel wie notwendig
zu6: die Arme habe ich direkt am Körper in einem Winkel von ca. 90°]
Als ich vor 2 Jahren in unserer Firmanlaufgruppe das erste mal mitlief kam mir der dort gelaufene 6er Schnitt schon nicht besonders schnell vor.
[/QUOTE]
Ich dachte mir schon, dass es solche Naturtalente gibt!
Leider gehöre ich da nicht dazu - aber es wird schon werden.
Mein Ziel ist den 6er Schnitt im Herbst dieses Jahres. Hoffe, dass sich das machen lässt.

Gruß
Zak

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Zak hat geschrieben: zu1: Würde sagen ich laufe sehr aufrecht. Brust raus!

Ich meinte eigentlich die Streckung des Hüftgelenks ...
Zak hat geschrieben: zu3: Das mit den Füßen weiß ich nicht so genau. Ab und zu streife ich mit dem rechten Fuß an der Inneseite des linken Schuhs. Mein rechter Schuh ist an dieser Stelle auch schon etwas beschädigt.
Das klingt sehr verdächtig nach zu wenig Rumpfstbilität und Schwäche der Abduktoren. Wahrscheinlich kippt Deine Hüfte bei jedem Schritt hin und her. Ein "klassischer" Energievernichter.
Weitere Symptome wären
-Ausstellen eines Arms während des Armschwungs als Ausgleich der Hüftkippung
-Im Extremfall Overcrossing, Übersetzen der Füße über eine gedachte Mittellinie
Da hilft Kräftigen der Rumpfmuskulatur und der Beinabspreizer, Seitwärtslaufen, auch mal ein wenig breitbeinig laufen, zickzack laufen ... hier sind trainierte Fußballspieler stark im Vorteil.
Zak hat geschrieben: zu6: die Arme habe ich direkt am Körper in einem Winkel von ca. 90°]
Achte darauf, dass die Arme vor allem in Laufrichtung schwingen, kaum quer dazu. Die Hände sollten die Körpermitte nicht überschreiten.
Zak hat geschrieben: zu8: Was meinst du genau? Die Arme schwingen und sozusagen mit Schwung laufen, da Kräfteschonender?
Die Arme geben den Rhythmus für die Beine vor. Dazu mal eine Übung zur gleichseitigen Koordination:
Du gehst langsam, aber mit einer übertriebenen Armbewegung. Wenn das rechte Knie nach vorne schwingt, geht der rechte Ellenbogen nach hinten. Nun versuch' einmal, den Ellenbogen während dieser Bewegung ruckartig zu beschleunigen. Merkst Du, dass dann auch das Knie einen richtigen Kick bekommt? Muss es, denn sonst würde Dich die ruckartige Armbewegung aus dem Gleichgewicht bringen. Fazit: Du kannst die Beinbewegung mit den Armen steuern und unterstützen. Du kannst die Laufarbeit auf mehr Muskeln verteilen. Wenn Du in einem Wettkampf schlapp wirst und den Rhythmus nicht mehr halten kannst, kannst Du Dich auf die Arme konzentrieren statt mit den schlappen Beinen zu leiden ...
Du kannst bei der o.g. Übung das Timing variieren: Bringt es einen Vorteil, die Arme "vor" den Beinen zu bewegen, mit den Beinen oder eher später "hinter" den Beinen? Lauf mal eine Minute in etwas höherem Tempo mit "frühen" Armen, walke eine Minute mit "frühen" Armen. Dann läufst Du wieder im höheren Tempo mit "späten" Armen, gefolgt von 1min Walking mit "späten" Armen. Das ganze wiederholst Du ca. 10x. Zum Schluss läufst Du 10min locker aus, das Timing der Arme ist so, wie Du es jetzt als "natürlich" empfindest. Sind die Arme jetzt früher oder später als am Anfang, beim Warmlaufen?

Ach ja, noch eins: Vergleich' Dich nicht mit anderen. Vergleich' Dich nur mit Dir selber. Du hast Dich aufgerafft, Du hast schon 15 Wochen durchgehalten, Du hast schon enorme Fortschritte gemacht. Klar, es geht vielleicht nicht so steil aufwärts, wie Du gedacht hast. Kann Dir aber egal sein, dann brauchst Du eben 2-3 Monate länger. Wie viel Ausdauerfähigkeit Dir in die Wiege gelegt ist, bemerkst Du erst nach einigen Jahren.

Viel Spaß beim Laufen wünscht
Andreas

58
Andi_Fant hat geschrieben: Ich meinte eigentlich die Streckung des Hüftgelenks ...
Also ich glaube, dass ich in dieser Hinsicht schon richtig laufe. Hatte Anfangs Schmerzen in der Bandscheibenregion - seitdem strecke ich mich mehr durch, laufe aufrechter und die Schmerzen sind weg.
Andi_Fant hat geschrieben: Das klingt sehr verdächtig nach zu wenig Rumpfstbilität und Schwäche der Abduktoren. Wahrscheinlich kippt Deine Hüfte bei jedem Schritt hin und her. Ein "klassischer" Energievernichter.
Weitere Symptome wären
-Ausstellen eines Arms während des Armschwungs als Ausgleich der Hüftkippung
-Im Extremfall Overcrossing, Übersetzen der Füße über eine gedachte Mittellinie
Da hilft Kräftigen der Rumpfmuskulatur und der Beinabspreizer, Seitwärtslaufen, auch mal ein wenig breitbeinig laufen, zickzack laufen ... hier sind trainierte Fußballspieler stark im Vorteil.
Da muss ich mal sehen ob ich Übungen dazu finde! Ich mache Kräftigungsübungen mit dem Terraband - wahrscheinlich ist diese spezielle Übung da nicht dabei.
Andi_Fant hat geschrieben: Die Arme geben den Rhythmus für die Beine vor. Dazu mal eine Übung zur gleichseitigen Koordination:
Du gehst langsam, aber mit einer übertriebenen Armbewegung. Wenn das rechte Knie nach vorne schwingt, geht der rechte Ellenbogen nach hinten. Nun versuch' einmal, den Ellenbogen während dieser Bewegung ruckartig zu beschleunigen. Merkst Du, dass dann auch das Knie einen richtigen Kick bekommt? Muss es, denn sonst würde Dich die ruckartige Armbewegung aus dem Gleichgewicht bringen. Fazit: Du kannst die Beinbewegung mit den Armen steuern und unterstützen. Du kannst die Laufarbeit auf mehr Muskeln verteilen. Wenn Du in einem Wettkampf schlapp wirst und den Rhythmus nicht mehr halten kannst, kannst Du Dich auf die Arme konzentrieren statt mit den schlappen Beinen zu leiden ...
Du kannst bei der o.g. Übung das Timing variieren: Bringt es einen Vorteil, die Arme "vor" den Beinen zu bewegen, mit den Beinen oder eher später "hinter" den Beinen? Lauf mal eine Minute in etwas höherem Tempo mit "frühen" Armen, walke eine Minute mit "frühen" Armen. Dann läufst Du wieder im höheren Tempo mit "späten" Armen, gefolgt von 1min Walking mit "späten" Armen. Das ganze wiederholst Du ca. 10x. Zum Schluss läufst Du 10min locker aus, das Timing der Arme ist so, wie Du es jetzt als "natürlich" empfindest. Sind die Arme jetzt früher oder später als am Anfang, beim Warmlaufen?
Also meine Arme schwingen generell sehr wenig! Die liegen eher fest am Körper.
Aber eine interessante Übung - ich werde sie heute oder morgen gleich mal ausprobieren.
Andi_Fant hat geschrieben: Ach ja, noch eins: Vergleich' Dich nicht mit anderen. Vergleich' Dich nur mit Dir selber.
Ja, das würde ich auch jedem raten! Aber wenns mal nicht so läuft liegt es doch nahe, dass man mal sieht wie es den anderen bei ihrem Start so ergangen ist, bzw. welche Problemchen da aufgetreten sind. Eventuell kann man ja daraus Rückschlüsse auf die eigene Person ableiten. Demotivierend ist es halt nur wenn jemand in einem Tempo beginnt, das man sich wochenlang erarbeiten musste. Aber du hast recht. Das eigene Lauftagebuch motiviert in dieser Hinsicht am meisten.

Danke für die vielen Tipps und aufbauenden Worte.
Schöne Grüße
Zak

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Zak hat geschrieben: Da muss ich mal sehen ob ich Übungen dazu finde! Ich mache Kräftigungsübungen mit dem Terraband - wahrscheinlich ist diese spezielle Übung da nicht dabei.
Dazu braucht man nicht unbedingt ein Gerät:

Auf die Seite legen, unteres Bein in Hüfte und Knie 90° gebeugt. Kopf auf der unteren Hand ablegen, Arm gebeugt. So hat man eine stabile Lage. Oberes Bein (in Hüfte voll gestreckt oder sogar leicht überstreckt) in langsamer Bewegung anheben und absenken, während der Übung aber nicht wieder auf dem Boden ablegen. Ca. 15-30x das Auf und Ab wiederholen. Dann umdrehen und die andere Seite trainieren. 3-5 solcher Sätze mit einer kleinen Pause dazwischen.

Kleinigkeit zur perfekten Ausführung: Die Taille darf den Boden nicht berühren. Im Gegenteil, die Rumpfmuskulatur soll dafür sorgen, dass die Wirbelsäule kerzengerade bleibt, auch wenn man das Bein hebt. Evtl. von einem Partner kontrollieren lassen. Wenn die Rumpfkraft gegen Ende eines Satzes dafür nicht mehr reicht, lieber eine Pause machen, als ungünstig weiterzuüben.

Feinheit:
Noch effektiver ist die Übung, wenn man die Fußspitzen dabei "hoch" (also in Richtung des Kinns) zieht und den Fuß leicht nach innen dreht.

Zak hat geschrieben: Danke für die vielen Tipps und aufbauenden Worte.

Gerne doch. Dazu gibt's ja zum Glück dieses Forum. Ich hoffe, es bringt Dich weiter.

Grüße
Andreas

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Zak hat geschrieben:Also ich glaube, dass ich in dieser Hinsicht schon richtig laufe....
...Sorry, aber ich glaube das nicht, die Vorstellung mit gut gestreckter Hüfte zu laufen fühlt sich an, als ob man den Bauch herausstreckt, fast schon ein Hohlkreuz macht.

Traditionell wird (auch in der Rückenschule) davon ausgegangen, ein "Hohlkreuz" wäre ein Haltungsschaden, die Wirbelsäule hat aber gerade im Lendenbereich eine Wölbung nach vorne, jede Muskelarbeit, die versucht, die Lendenwirbel nach hinten zu ziehen, arbeitet latent gegen diese anatomische Tatsache. Durch dieses "nach hinten ziehen" kippt das Becken mit nach hinten, die Hüften werden gebeugt und es besteht schnell die Gefahr, dass man "sich absetzt". Wenn Du ganz übertrieben den Bauch herauswölbst, erreichst Du die maximale Streckung wärend des Laufens, keine Angst, es fühlt sich bei den ersten Versuchen blöder an, als es ist.

Schau Dir zur Verdeutlichung mal Bilder von Heile Gebrselassie an, der erschien manchmal geradezu gespannt wie ein Bogen.

Ansonsten hat Andi wie üblich einen sehr guten hilfreichen Abriß der Problematik gegeben.

Jörg

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Andi_Fant hat geschrieben: Auf die Seite legen, unteres Bein in Hüfte und Knie 90° gebeugt. Kopf auf der unteren Hand ablegen, Arm gebeugt. So hat man eine stabile Lage. Oberes Bein (in Hüfte voll gestreckt oder sogar leicht überstreckt) in langsamer Bewegung anheben und absenken, während der Übung aber nicht wieder auf dem Boden ablegen. Ca. 15-30x das Auf und Ab wiederholen. Dann umdrehen und die andere Seite trainieren. 3-5 solcher Sätze mit einer kleinen Pause dazwischen.
Die Übung habe ich auch in meinem Programm. Allerdings in einer etwas abgewandelten Form. Bei mir ist das untere Bein gestreckt. Werde das mal umsetzen.
Athabaske hat geschrieben: ...Sorry, aber ich glaube das nicht, die Vorstellung mit gut gestreckter Hüfte zu laufen fühlt sich an, als ob man den Bauch herausstreckt, fast schon ein Hohlkreuz macht.
Beim Laufen mache ich ein Hohlkreuz und strecke den Bauch raus. Vielleicht nicht so extrem. Werde nächstes Mal bewusst darauf achten.

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?? Gestreckte Hüfte ist bei einem nach vorne gestreckten Bauch wohl kaum machbar, oder?! Versuch es mal mit folgender Vorstellung: Der Bauchnabel zieht während des Laufens zur Wirbelsäule. Dann müsstest Du automatisch eine bessere Hüftstreckung erreichen - immer vorausgesetzt, Dein Rumpf ist dazu stark genug. (Rumpfkraft z.B. sowas in der Art hier: http://ronjones.org/Coach&Train/Exercis ... -Basic.htm ).

Oder anders, um den Vorgang der Hüftstreckung "fühlbar" zu machen: Lauf mal ein paar Meter "normal" wie immer, dann ein paar Meter, als würdest Du dabei auf einem Stuhl sitzen, und dann nochmal ein paar Meter so, als wärst Du gerade von dem imaginären Stuhl "aufgestanden". Das "Aufstehen" ist - freilich deutlich übertrieben - die angesprochene Bewegung, durch die die Hüfte beim Laufen gestreckt wird.
Ich bin für den Sport, weil und solange er riskant (ungesund),
unkultiviert (nicht gesellschaftsfähig) und Selbstzweck ist. (Bert Brecht)


The quicker you get there, the shorter the pain.

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kecks hat geschrieben:?? Gestreckte Hüfte ist bei einem nach vorne gestreckten Bauch wohl kaum machbar, oder?! Versuch es mal mit folgender Vorstellung: Der Bauchnabel zieht während des Laufens zur Wirbelsäule. Dann müsstest Du automatisch eine bessere Hüftstreckung erreichen - immer vorausgesetzt, Dein Rumpf ist dazu stark genug. (Rumpfkraft z.B. sowas in der Art hier: http://ronjones.org/Coach&Train/Exercis ... -Basic.htm ).

Oder anders, um den Vorgang der Hüftstreckung "fühlbar" zu machen: Lauf mal ein paar Meter "normal" wie immer, dann ein paar Meter, als würdest Du dabei auf einem Stuhl sitzen, und dann nochmal ein paar Meter so, als wärst Du gerade von dem imaginären Stuhl "aufgestanden". Das "Aufstehen" ist - freilich deutlich übertrieben - die angesprochene Bewegung, durch die die Hüfte beim Laufen gestreckt wird.
Schwer vorzustellen, die Sache mit der Hüftstreckung!
Mal schauen ob ich das auch in die Praxis umsetzen kann? :confused:

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Vielleicht hilft Dir auch die Baic-Ausgangsstellung im Lauf-Abc: Füße hüftbreit nebeneinander, und dann auf die Zehenspitzen stellen. Dabei streckt sich die Hüfte auch.
Ich bin für den Sport, weil und solange er riskant (ungesund),
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The quicker you get there, the shorter the pain.

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... das mit dem Hohlkreuz halte ich nicht für gut ...

Klar, es besteht die Gefahr, dass eine gute Streckung des Hüftgelenks das Becken nach vorne kippen lässt. Vor allem, wenn die Hüftbeugermuskulatur verkürzt ist. Also: Hüftbeuger stretchen, Hüftstrecker kräftigen!

Grüße
Andreas

mir scheint,

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die in einem Thread von mir "losgetretene" Diskussion zum Laufseminar ist wohl doch eine gute Investition.
genau diese Dinge mit einer Laufstilanalyse von einem Fachmann lassen sich wohl am ehesten aus der Nähe klären :confused:

wenn ich...

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...mich mal selbst zitieren darf:
Athabaske hat geschrieben:...fühlt sich an, als ob man den Bauch herausstreckt, fast schon ein Hohlkreuz macht.
Ich habe nie behauptet, man solle ein Hohlkreuz machen, nur, dass es sich so anfühlt.

Und nochmal die Verteufelung des "angeblichen" Hohlkreuzes und die Ausbildung von korsageähnlicher Rumpfmuskulatur kann meiner Meinung nach nicht das beste Mittel sein, Hüftstreckung zu erreichen. Wenn ich latenter Muskelarbeit an anderer Stelle noch mehr Muskeln entgegensetze, zerren (bildlich gesprochen) die beiden Muskelbereiche gegeneinander. Einerseits ist das unnötige Arbeit, für die Energie verbraucht wird und andererseits können bei nicht sorgfältiger Balance der "Gegner" Dysbalancen entstehen, die wiederum oft für Verletzungen verantwortlich gemacht werden.

Aufrecht muss nicht stocksteif wie ein Besenstil heißen, sondern nur, stehen mit sowenig Muskelarbeit wie irgend nötig. Nochmals schaut Euch Michael Johnson an im Vergleich zu Gebrselassie, der manchmal fast schon aussah wie eine Sportgymnastin (was nicht heißen soll, dass die wiederum besonders gesundheitsförderlich herumstehen).

Ich hoffe, es kommt 'rüber, was ich meine,

Jörg

68
runnersgirl hat geschrieben:die in einem Thread von mir "losgetretene" Diskussion zum Laufseminar ist wohl doch eine gute Investition.
genau diese Dinge mit einer Laufstilanalyse von einem Fachmann lassen sich wohl am ehesten aus der Nähe klären :confused:

laufstil ist auch etwas, worüber viel geschrieben wird, was aber nicht diese wichtigkeit hat.

emil zatopeck soll auch einen "schrecklichen" laufstil gehabt haben und war dennoch sehr erfolgreich.

ich find's amüsant, wie die freizeitläufer sich mit problemen beschäftigen, die im grunde zum bereich des spitzensports gehören.

lauft erst mal alle mehr als 80 oder 90 km die woche.

wenn ihr das mehrere monate kontinuierlich schafft, dann könnt ihr euch um dinge wie intervalltraining oder laufstiloptimierung kümmern.

69
MRun hat geschrieben:
lauft erst mal alle mehr als 80 oder 90 km die woche.

wenn ihr das mehrere monate kontinuierlich schafft, dann könnt ihr euch um dinge wie intervalltraining oder laufstiloptimierung kümmern.

nur dass dann das Kind oft schon in den Brunnen gefallen ist - was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - sagte meine Oma (kluge Frau!).

Beste Grüsse
Marme

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MRun hat geschrieben: ich find's amüsant, wie die freizeitläufer sich mit problemen beschäftigen, die im grunde zum bereich des spitzensports gehören.
Da hast du sicher nicht unrecht. Bei meinen derzeitigen Umfängen und meiner Geschwindigkeit ist das wohl nicht das wichtigste.

Aber andererseits will man ja auch nichts falsch machen bzw. von Grund auf schon falsch erlernen um in einigen Jahre die falsche Körperhaltung nur mehr mit Müh und Not wieder rauszubekommen.

71
90 km /Woche im 8 Minuten-"Tempo" = 12 St. jeder Woche gehen fürs Laufen drauf.

Könnte man auch mit
drei Std. fahrradfahren
+40 km laufen im Tempo +/- 10 km/h
2 Std. Schwimmen
2 Std. Rumpfgymnastik

rumkriegen - und hätte dann immer noch eine Std. Zeit zum walken mit der Gemahlin (und dabei öchött, den "besseren" Laufstil.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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Naja, wie will man denn bei höheren Geschwindigkeiten eine kräftzehrende Hüftrotation und ein biomechanisch betrachtet äußerst ungünstiges "Sitzen" verhindern, wenn nicht durch eine starke Rumpfmusukulatur? Nicht umsonst heißt es selbst im Sprinttraining (wo man quasi dieselben Kräfteeinwirkungen hat wie beim Laufen, nur in viel heftigerer Form) "Rumpfkraft für Beinkraft"...

(Von außen kann das nach Hohlkreuz aussehen, da stimme ich Dir vollkommen zu. Ist bei mir so, war bei Grit Breuer so, selbst Carl Lewis hängt leicht im Hohlkreuz. Das Hohlkreuz ist aber keine gute Visualisierung, um Leuten klar zu machen, wie man eine aktive Hüftstreckung verinnerlicht.)
Ich bin für den Sport, weil und solange er riskant (ungesund),
unkultiviert (nicht gesellschaftsfähig) und Selbstzweck ist. (Bert Brecht)


The quicker you get there, the shorter the pain.

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:tocktock: <---- den benutz ich echt selten, aber hier finde ich ihn angebracht. Warum sollte ich 80 km ohne regelmäßige Intensität durch die Gegend schlappen? So viel Zeit hab ich nicht.
Intervall bringt sehr wohl schon bei weniger Wochen-km was, sicher nicht bei 12, wohl aber bei 40!
Liebe Grüße
Birgit
MRun hat geschrieben: lauft erst mal alle mehr als 80 oder 90 km die woche.

wenn ihr das mehrere monate kontinuierlich schafft, dann könnt ihr euch um dinge wie intervalltraining oder laufstiloptimierung kümmern.

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marme hat geschrieben:nur dass dann das Kind oft schon in den Brunnen gefallen ist - was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - sagte meine Oma (kluge Frau!).

Beste Grüsse
Marme
Zustimm. Zuerst kommt der Laufstil,dann die Kilometer. Wenn du dir mal jahrelang einen falschen Stil angewöhnt hast, wirst du den sicher nicht mehr so schnell umbiegen können bzw. es dauert viel länger seine Zeit.
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

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hätte ich nicht was an meinem Laufstil gmacht, dann würde ihc vermutlich gar nicht mehr laufen

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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MRun hat geschrieben:laufstil ist auch etwas, worüber viel geschrieben wird, was aber nicht diese wichtigkeit hat.

emil zatopeck soll auch einen "schrecklichen" laufstil gehabt haben und war dennoch sehr erfolgreich.

ich find's amüsant, wie die freizeitläufer sich mit problemen beschäftigen, die im grunde zum bereich des spitzensports gehören.

lauft erst mal alle mehr als 80 oder 90 km die woche.

wenn ihr das mehrere monate kontinuierlich schafft, dann könnt ihr euch um dinge wie intervalltraining oder laufstiloptimierung kümmern.
1.) Emil Zatopek war ein Ausnahmeathlet. Er ist aber sicher kein Laufstil-Vorbild. Das müssen wir uns bei den "modernen" Afrikanern abschauen.

2.) Das hat auch und gerade für Hobby-Läufer Bedeutung. Siehe: http://www.eccentrictraining.com/2.html. Da steht: "Eine aktuelle Umfrage anläßlich des Köln-Marathons 2005 unter 1236 Läufern ergab in 19% Achillessehnenbeschwerden (Enneper et al., DZSM, 2005, PO-3, 300). Typischerweise ist der ambitionierte Freizeitläufer mit 3-4h/Woche entsprechend 35-40km/Woche betroffen. Diese sind mit höherem Alter und größerem Trainingsaufwand häufiger. Nur 8% der Läufer suchen ärztlichen Rat auf und fühlen sich in 36% unzufrieden mit der Beratung."

Man braucht also gar keine so großen Umfänge, um in die Gefahr von Beschwerden zu kommen. 35-40km läuft ein Hobbyläufer "problemlos" nach ein paar Monaten. Aber wie lange läuft er es problemlos, wenn er sich nicht um die Lauftechnik kümmert?

Deshalb ist mein Tip für Zak, zunächst weiter Grundlagen zu trainieren. D.h. GA1-Training, Lauftechnik, Kraft (bzw. Kräftigung). Damit wird er schon schneller werden und er wird hoffentlich auch noch in ein paar Jahren Freude daran haben und sich weiter steigern können.

3.) Ich finde Deinen (MRun's) Beitrag leicht überheblich. Hand auf's Herz: Wieviel verwertbare Infos konnte Zak aus Deinen Beiträgen ziehen?

Grüße
Andreas

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kecks hat geschrieben:...Das Hohlkreuz ist aber keine gute Visualisierung, um Leuten klar zu machen, wie man eine aktive Hüftstreckung verinnerlicht.
...was solls, mir hilfts, ohne dass ich wie eine Rhythmische Sportgymnastin daherkomme.

@Mrun: Wenn Du 80 - 90 km/Woche bei schlechtem Laufstil läufst, können Verletzungen geradezu vorprogrammiert sein. Es ist richtig, bei Volksläufen sieht man die absonderlichsten Stile auch unter den ersten 10 %, aber was andere machen muss ja nicht immer richtig sein. Meiner Meinung nach liegt im ökonomischen Laufstil der Schlüssel auch als Freizeitsportler vergleichsweise verletzungsfrei und mit weniger Intensität und Umfang seine Leistung zu steigern. Nimm mich als Beispiel, hatte ich letztes Jahr noch das Problem, dass mein Trainingstempo hinter den erwünschten Pulswerten zurückblieb, bin ich dieses Jahr meist "zu schnell". Das führe ich auf eine deutlich verbesserte Laufökonomie zurück.
kecks hat geschrieben:"Rumpfkraft für Beinkraft"
schließt meinen Standpunkt ja nicht aus. Aber wenn die Muskeln nicht geschmeidig und die Haltung nicht gestreckt ist, bringt Dich Rumpfkraft auch nicht weiter. Und Spinten kann man nicht mit dem Laufstil für Langstreckenläufer vergleichen.

Jeder sollte für sich das beste Konzept finden, ich will nur der, aus meiner Sicht, irrigen Meinung entgegenwirken, Laufstil ist was für Spitzenleute und wenn die Rückenmuskeln zu stark sind, halte ich ihnen noch stärkere Bauchmuskeln entgegen.

Lockeres, schnelles Laufen Euch allen,

Jörg

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Hallo Jörg,
Athabaske hat geschrieben:... Aber wenn die Muskeln nicht geschmeidig und die Haltung nicht gestreckt ist, bringt Dich Rumpfkraft auch nicht weiter.
Die Rumpfkraft bewirkt die gestreckte Haltung bzw. ist die Basis für eben diese. Um eine Streckung des ganzen Körpers zu erreichen muß man wie frau die Hüfte Strecken, dazu braucht man entsprechende Muskulatur, und die findet sich im Rumpf.
Wenn Du mit "geschmeidig" sowas wie "gleichmäßigen Tonus", im Volksmund auch "ohne Verkürzungen und Dysbalancen arbeitend" meinst, dann unterschreibe ich das sofort.
Athabaske hat geschrieben:... Und Sprinten kann man nicht mit dem Laufstil für Langstreckenläufer vergleichen.
Doch, die Bewegung ist im Prinzip dieselbe. Im Sprint ist das ganze nur potenziert, da die Geschwindigkeit logischerweise höher ist und dadurch die einwirkenden Kräfte exponentiell steigen. Aber die Biomechanik der Bewegung ist sehr ähnlich. Im Sprinten fallen die Fehler nur eher auf bzw. führen eher zu Verletzungen als beim vergleichsweise belastungsärmeren Laufen (okay, da kommen die Probleme dann eben über die Umfänge zustande).

Schnelles Rennen Euch allen -

kecks
Ich bin für den Sport, weil und solange er riskant (ungesund),
unkultiviert (nicht gesellschaftsfähig) und Selbstzweck ist. (Bert Brecht)


The quicker you get there, the shorter the pain.

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Infest hat geschrieben:Zustimm. Zuerst kommt der Laufstil,dann die Kilometer. Wenn du dir mal jahrelang einen falschen Stil angewöhnt hast, wirst du den sicher nicht mehr so schnell umbiegen können bzw. es dauert viel länger seine Zeit.

vermutlich ist das optimum, an beidem parallel zu arbeiten.

aber optimaler laufstil ist etwas subjektives. ein zwei zentner mensch kann nicht wie ein 58kg kenianer laufen - weder so schnell noch in dem entsprechenden laufstil.

mit den laufkilometern lernt der körper automatisch, wie er sich am effizientesten bewegt.

und nicht nur das.
auch die erforderliche regeneration wird dir der körper schon ganz automatisch mitteilen.
ebenso wirst du automatisch ein besseres gefühl für richtige ernährung bekommen.
durch die vielen laufkilometer bekommst du hin und wieder schwere beine.
du wirst dann instinktiv dehnübungen machen.
usw usw.

daher. einfach laufen. langsam über wochen und monate den umfang steigern.
wichtiges prinzip: 2 oder 3 wochen steigern, dann eine etwas ruhigere woche.
alles andere kommt dann fast von ganz alleine.

80
Andi_Fant hat geschrieben: 3.) Ich finde Deinen (MRun's) Beitrag leicht überheblich. Hand auf's Herz: Wieviel verwertbare Infos konnte Zak aus Deinen Beiträgen ziehen?

es gibt eine eindeutige nachgewiesene korrelation zwischen laufleistung im wettkampf bei langstreckenläufen und "wochen-km-Umfang" im training.

deine ratschläge sind ja alle ok.
aber ich bleibe dabei: die effizienteste schraube, an der du drehen kannst, um ausdauernder und schneller zu laufen, ist es, den wöchentlichen km-umfang zu steigern.

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Big-Biggi hat geschrieben: :tocktock: <---- den benutz ich echt selten, aber hier finde ich ihn angebracht. Warum sollte ich 80 km ohne regelmäßige Intensität durch die Gegend schlappen? So viel Zeit hab ich nicht.
Intervall bringt sehr wohl schon bei weniger Wochen-km was, sicher nicht bei 12, wohl aber bei 40!
Liebe Grüße
Birgit
intervalltraining bringt dir vor allem das, was du bei über 80% der maximalen herzfrequenz brauchst:

tempohärte, laktattoleranz.

du lernst dabei, in deinen grenzbereich etwas länger durchzuhalten.

das hat aber kaum was mit grundlagenausdauer zu tun.

das geheimnis der guten läufer ist es, schon bei 70% hfmax schnell zu sein.
denn in dem bereich kann man viele stunden laufen ohne übersäuerte muskeln zu bekommen.

zum thema: "soviel zeit habe ich nicht"

irgendwo wird da jeder für sich einen kompromiss machen müssen.

wenn du (a)weiter laufen und schneller laufen können willst, musst du (b)mehr zeit für den sport investieren als bisher.

die meisten wollen (a) und sind nicht zu (b) bereit.
sie versuchen dann eben, die dauer für den sport beizubehalten und dafür immer härter (=schneller) zu laufen.

das bringt mit einschränkungen natürlich auch erfolg. bloß der spielt sich eben im grenzbereich ab. das training mit erhöhter intensität wird ungesünder. der stress größer. und am ende bist du beim nächsten marathon vielleicht gerade mal 10 min schneller.

gutes lauftraining mit wettkampfambitionen ist zeitintensiv.
je höher deine ziele, umso mehr zeit musst du opfern.
darüber muss man sich im klaren sein.

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Mrun: bist du zufällig ein Bergmaratoni (ohne h!)? :zwinker2:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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gnies hat geschrieben:Mrun: bist du zufällig ein Bergmaratoni (ohne h!)? :zwinker2:
seit biel 2005 verschieb' ich meinen schwerpunkt von marathon zu ultraläufen.

der nächste ist ein berglauf.

wer das auch will, muss sowieso mindestens 80 km die woche laufen.

unterstes limit für marathon sehe ich bei 40 km die woche.

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MRun hat geschrieben:das geheimnis der guten läufer ist es, schon bei 70% hfmax schnell zu sein.
.

genau das ist es!! ich krieche bei 70 % durch die gegend!! ich muss wohl auch meinen kilometerumfang hinaufschrauben!
liebe grüsse von eva

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MRun hat geschrieben:denn in dem bereich kann man viele stunden laufen ohne übersäuerte muskeln zu bekommen.
Ich will garnicht viele Stunden laufen. Ich möchte irgendwann ca. 40min laufen und dabei 10km zurücklegen. Ich lege aber keinen Wert darauf das bei 70% HFmax tun zu können (obwohl's der Wahnsinn wäre :geil: ) Oder ich würde geren 21,1km laufen aber auf keinen Fall länger als 1:30 dafür brauchen - irgendwann in ferner Zukunft. Zunächst wär ich schon zufrieden wenn's nicht länger als 1:38 ungefähr dauern würde.

Wie gesagt: Viele Stunden ohne zu übersäuern will ich nicht laufen. Meine Philosopie nach den ersten Laufversuchen war: Werd' erstmal insgesamt fitter und mach dann mehr Laufumfänge. Dann verkraftest Du die auch. So wie's aussieht war die Startegie ein Volltreffer. Mein Laufsil ist besser, ich bin schneller, habe keinerlei Zwick-Zwacks und ich laufe viel weniger Umfänge. Ab Juli kuck ich jetzt mal was geht an reinen Laufumfängen. Insofern bin ich nicht bei Dir, was die Reihenfolge der Maßnahmen angeht (zuerstmal Umfänge ...)

Ansonsten denke ich schon auch, dass man grundsätzlich zuviel Intensität macht in meiner Leistungsklasse. Bei guter Grundlage und körperlicher Gesamtfittnes (auch Kraft-siehe Andi) kann man recht schnell etwas Tempo reinbringen. Da braucht's nicht viel Zeit. Ich zumindest spreche schon recht schnell drauf an. Das tut's dann aber auch locker für eine neue PB.

Grüße Helmut

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TurboSchroegi hat geschrieben:Ich will garnicht viele Stunden laufen. Ich möchte irgendwann ca. 40min laufen und dabei 10km zurücklegen. Ich lege aber keinen Wert darauf das bei 70% HFmax tun zu können (obwohl's der Wahnsinn wäre :geil: ) Oder ich würde geren 21,1km laufen aber auf keinen Fall länger als 1:30 dafür brauchen - irgendwann in ferner Zukunft. Zunächst wär ich schon zufrieden wenn's nicht länger als 1:38 ungefähr dauern würde.

Grüße Helmut
ok. bei 10 km oder besser 40 min läufen kannst du in der tat auch noch viel ohne guten fettstoffwechsel erreichen.

aber auch da wird es ohne gewisse km-umfänge im training nicht gehen.

herbert steffny sieht in seinem "10km in 39min 6-wochen-plan" knapp 70 km training pro woche vor mit 5 trainingseinheiten pro woche, wobei nur 2 über 75% hfmax gehen.

und du solltest beim langen langsamen lauf mit 70%hfmax(!!!) in 2 stunden immerhin 22 km laufen können. einfach die 22 km in gleicher zeit mit höherem puls laufen ist selbstbetrug. denn dann ist der plan und die 10 km zielzeit einfach noch nicht deine kragenweite (meine übrigens auch nicht).

die frage ist, wo du das her nehmen willst, wenn du es nicht schon kannst.

meine antwort: vor dem 6 wochen plan viele viele km (deutlich über 80 pro woche) regelmäßig laufen - langsam. und wenn du das noch nicht kannst, dann musst du zuerst genau daran arbeiten.

übrigens:
eine 39er 10km zeit entspricht ca. 3:00h Marathon. Dafür sieht Steffny bereits tägliches Training, 100 km Wochenumfang und eine Stunde zusätzlichen Schlaf als erforderlich an. wie bei allen zielzeiten im marathon wird 95% der gesamttrainingsstrecke langsamer als wettkampftempo gelaufen.

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TurboSchroegi hat geschrieben:Ich will garnicht viele Stunden laufen. Ich möchte irgendwann ca. 40min laufen und dabei 10km zurücklegen. Ich lege aber keinen Wert darauf das bei 70% HFmax tun zu können (obwohl's der Wahnsinn wäre :geil: )
Bei welcher HF läufst du es dann?
Ich laufe derzeit mit 70-75%hfmax und ca. 35-40km pro Woche.

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Zak hat geschrieben:Ich laufe derzeit mit 70-75%hfmax und ca. 35-40km pro Woche.

bei 4 monaten training, deinem trainingsumfang

und einem 8min/km schnitt bei 70-75% hfmax

kannst du meiner meinung nach ganz zufrieden sein.

klar gibt es talente, die mit weniger training schneller sind.

als ich so weit war wie du, habe ich auf mehr tempo im training gesetzt.
denn mit 70-75% hast du ja noch ne menge reserve, um das tempo zu verschärfen. und bei dem trainingsumfang steckt der körper höheres tempo auch noch leicht weg. du wirst damit auch schneller. aber nicht viel. auch wenn du die längeren läufe schnell wie im wettkampf läufst.
das ist meine erfahrung. marathonzeit lag bei 4:30.

öfter laufen, länger laufen, langsamer laufen hat dann den schub gebracht.
marathonzeit um 40 min verbessert. und er war sogar deutlich leichter als die anderen zuvor.

aber viele trainingskilometer sind nicht leicht zu schaffen. dazu gehört ne menge disziplin. selbst wenn man sie langsam läuft, sind sie sogar schwerer, als wenige kilometer immer nur am limit zu laufen.

aber psychologisch bist du im training beim langsamen laufen auch irgendwo im vorteil. wenn ich raus gehe, um zu laufen, sage ich mir:

du hast heute nur ein einziges ziel: diese strecke mit 10+x km hinter dich bringen. zeit spielt keine rolle. notfalls sogar gehen (kommt derzeit nur bei den 35+x strecken vor). hauptsache die geplanten km einhalten. nichts sonst.

beim intervalltraining hast du meist doppelten stress.
du willst n intervalle und dann auch noch in einem bestimmten tempo.
beim tempolauf ist es ähnlich. du willst eine bestimmte strecke und dann auch noch in einer bestimmten zeit.

dabei drehst du offensichtlich wie gesagt gleichzeitig an zwei schrauben.
ich konzentriere mich zu 95% beim training nur noch auf die strecke.
geschwindigkeit und zeit sind unwichtig.
denn da ist meine erfahrung, dass die eben automatisch mit den trainingskilometern kommen.

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@MRun: Soweit sind wir nicht auseinander denke ich. Gerade was das lernen der hohen Umfänge angeht bin ich völlig bei Dir. Meine Strategie ist allerdings eher weniger Umfänge Lauf zu machen, dafür etwas mehr im Radbereich zu tun. Schau ma mal ob's aufgeht. Ein Mindesumfang Lauf für gewisse Zeiten/Vorhaben sehe ich aber schon auch. D'acord.

Ob ich bei 70% 22km in 2h laufen kann, weiß ich garnicht genau. Ich weiß nur, dass ich bei kürzeren (~12km) GA1 Sachen (<=75% HFmax) so mit 5:30-5:40 - je nach Tagesform, Temperatur und Vortraining) unterwegs bin.

@ZAK: Ist mir eigentlich egal bei welcher HF. Mit 70% einen 10er laufe ich sicher nie. Ich habe unlängst mal einen Bahn-10er im Training gemacht (mein erster auf Zeit überhaupt), da war's am Anfang recht vorsichtig ab der Mitte bin ich wohl so bei 176-178 (~92-93%) gewesen und die letzten 800m konnte ich das Display der Pulsuhr nicht mehr erkennen :teufel: Spaß beiseite: Hab nicht drauf gekuckt war aber wohl so bei gut 180 evtl. 182 (~95%)

Falls Deine Frage anders gemeint war: Die letzten 7 Tage (seit Samstag) bin ich 26,8 km gelaufen. Alles eher etwas intensiver. GA1/2 Bereich mit Endbeschleunigung die letzen 2km in einem leichten Anstieg. Das mach ich immer so, da kommen die Nachbar'n besser in's staunen wenn ich bei uns den Berg hochrenne :zwinker2: Ansonsten bin ich noch 178km Rad gefahren und 1km :peinlich: geschwommen. Ausserdem habe ich 2x Liegestütze und Crunches gemacht und 2 oder 3x dehen Beine und 1x dehnen Schultergürtel.

Grüße Helmut

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TurboSchroegi hat geschrieben:
Ob ich bei 70% 22km in 2h laufen kann, weiß ich garnicht genau. Ich weiß nur, dass ich bei kürzeren (~12km) GA1 Sachen (<=75% HFmax) so mit 5:30-5:40 - je nach Tagesform, Temperatur und Vortraining) unterwegs bin.
dann würde ich sagen, stehst du kurz vorm ziel, 10 km in 40 min zu packen.

offensichtlich holst du dir das meiste aus dem radtraining.
26 km laufen pro woche ist für diese leistung ein witz.
aber die 178 km radfahren erklären einiges.

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MRun hat geschrieben:dann würde ich sagen, stehst du kurz vorm ziel, 10 km in 40 min zu packen.
Naja ... kurz ist relativ. Aber da fehlt's schon noch - wie wir ein Bayern sagen - um die ganze Neuheuser Straße. Mag unter optimalsten Bedingungen eine 43 hoch drin sein und mit einer WK Vorbereitung von 8-12 Wochen noch etwas mehr. Aber die 40 sehe ich echt nicht.

Grüße Helmut

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Meiner Meinung nach bekommt man die "Grundlagenausdauer", wie Du das nennst, nicht in die Wiege gelegt.

Ich bin aber sicher, dass es eine starke Auswirkung hat, wenn man sich in der Kindheit/frühen Jugend viel und abwechslungsreich bewegt. Dadurch baut der Körper sicher eine gewisse "Trainierbarkeit" auf, die man ein Leben lang behält. Wie komme ich zu der Theorie? Ganz einfach: Die Fettzellen, die ein kleines Kind aufbaut, kriegt es ein Leben lang nicht mehr los, im höheren Alter können keine neuen Fettzellen vom Körper gebildet werden, sondern werden nur die vorhandenen gefüllt bzw. entleert (hab ich mal wo gelesen)

Warum sollte es beim restlichen Körper anders sein? Ein "Sportlerherz", das man sich in jungen Jahren antrainiert hat, wird sich ja wohl nicht von selber wieder verflüchtigen???

PS: Ich finde nicht, dass ein 6-Minuten Schnitt ein Einsteigertempo ist! :confused: Muss ich jetzt Minderwertigkeitsgefühle haben, weil ich weit langsamer war, als ich wieder angefangen habe??? :nene:
http://www.myblog.de/katzie

Schmittcast-Junkie :peinlich:

Bild

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katzie hat geschrieben: Ein "Sportlerherz", das man sich in jungen Jahren antrainiert hat, wird sich ja wohl nicht von selber wieder verflüchtigen???

PS: Ich finde nicht, dass ein 6-Minuten Schnitt ein Einsteigertempo ist! :confused: Muss ich jetzt Minderwertigkeitsgefühle haben, weil ich weit langsamer war, als ich wieder angefangen habe??? :nene:
zu Sportlerherz:
das kann sich sehrwohl verflüchtigen. ist ja im grunde ein muskel. und muskeln bauen sich bei fehlenden trainingsreizen wieder ab.


zu 6er schnitt:

es geht ja um das tempo, wo man sich noch gut unterhalten kann.
also das tempo des langsamen langen dauerlaufs bei ca. 70% bis 75% hfmax.

nehmen wir mal die marathonfinisher. das sind ja unmöglich einsteiger.
selbst wer den marathon in über 5 stunden läuft, wird normalerweise kein einsteiger sein und muss schon einige zeit trainiert haben.

ein marathonläufer, der bei seinem langsamen lauf im training einen 6er schnitt hinlegt,
kann mit einer zielzeit von 3:30 rechnen.
damit ist er im vorderen drittel.
von daher ist ein 6er schnitt alles andere als einsteigertempo.

um mal wieder steffny zu zitieren:

für seinen langsamsten marathonplan (zielzeit 5:45) sieht er ein lauftempo im training und wettkampf von 7:30 min/km + ganz klein wenig gehpausen vor.

von daher würde ich sagen, dass 7:30 min/km schon nicht mehr anfängertempo ist. natürlich wird man als anfänger bei hohem puls schneller sein können. aber hier geht es um das wohlfühltempo.


ich bin jedoch sicher: es gibt bestimmt leute, mit angeborenem talent, die nie weiter als 5 km gelaufen sind und die aus dem stand einen marathon im 6er schnitt packen können.

den 3min/km schnitt der top-athleten kannste nicht allein durch training bekommen. dafür musst du geboren sein.

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Zak hat geschrieben:Wie kann das sein? Bekommen manche die Grundlagenausdauer in die Wiege gelegt
Hallo Zak,
um zu beurteilen, wie die Verhältnisse bei dir und deinem Bekannten liegen, müsste man mehr wissen. Grundsätzlich ist es allerdings durchaus so, dass die sportliche Leistungsfähigkeit durch genetische Disposition stark mitbestimmt wird. Warum sollte das anders sein, als auf den übrigen Feldern menschlichen Vermögens oder Unvermögens?

Im sportlichen Bereich scheint es allerdings so zu sein, dass Disziplinen, in denen Maximalkraft und Schnellkraft dominieren (läuferisch z.B. Sprint), weit mehr vom "Talent" abhängig sind, als der Ausdauerbereich. Man hat festgestellt, dass die im Sprintbereich wichtige anaerobe Energiebereitstellung in der Muskulatur durch Training kaum verbessert werden kann. Dennoch sind sich Sportmediziner einig, dass auch Ausdauertopathleten ohne genetische Begünstigung (=Talent) nicht auskommen. Mit Trainingsfleiß alleine kann man nicht in die 10km- oder Marathon-Weltelite hineinlaufen.

Auf Hobbyläufer übertragen hat das natürlich auch seine Dimension: Einem Talentierten fällt es leichter bestimmte Leistungen zu erreichen (= er braucht weniger Training, bzw. kann härteres Training besser aushalten). Auch wie weit die Ausdauerleistung nach einer Pause abfällt, ist in bestimmtem Umfang vom Talent abhängig.

Wichtig ist aber auch, ob der betreffende Mensch in seiner Jugend - also in der Entwicklungsphase des Körpers - schon Sport getrieben hat. Wer als Erwachsener zum ersten Mal diese oder jene Sportart betreibt oder überhaupt mit sportlicher Aktivität beginnt, wird seinen Körper nur noch eingeschränkter trainieren können. Und antrainierte Leistung ist für diese Läufer auch nicht so dauerhaft.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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katzie hat geschrieben:PS: Ich finde nicht, dass ein 6-Minuten Schnitt ein Einsteigertempo ist! :confused: Muss ich jetzt Minderwertigkeitsgefühle haben, weil ich weit langsamer war, als ich wieder angefangen habe??? :nene:
Nein musst Du nicht. Aber gerade darum geht es ja hier.
Du hast Einsteiger die fangen mit einem 8er Tempo an und Du hast Einsteiger die fangen mit einem 6er Tempo an. Und diese Fähigkeit wurde ihnen in die Wiege gelegt.

Ich hab das am eigenen Leib erlebt.
Im April 2004 hab ich mit dem Laufen, oder vielmehr überhaupt mit regelmäßigem Sport in meinem Leben begonnen. Ich hatte damals keine Ahnung von Pace oder Herzfrequenz. 25 Wochen später hab ich mich aus Jux und Dollerei entschieden den Frankfurt Marathon zu laufen. Meine längste gelaufe Strecke war damals ca. 25 km und von einer gezielten Vorbereitung konnte man nicht sprechen. (Den Entschluss zur Teilnahme fasste ich 2 Wochen vorher).

Ohne Uhr und sonstige technische Spielereien bin ich den Marathon in einem Tempo gelaufen, von dem ich glaubte es bis ans Ende der Welt halten zu können. 4:08 hatte ich gebraucht. Eine durchschnittliche Zeit, aber schon unter einem 6er Schnitt.
Am Training kann es nicht gelegen haben. Das war nämlich kaum vorhanden. Also bleibt nur noch die Wiege.
Nur wer seine Grenzen überschreitet, kann diese auch erweitern.
Die wichtigste Tugend eines Marathonläufers ist die Geduld.

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U_d_o hat geschrieben:Hallo Zak,
um zu beurteilen, wie die Verhältnisse bei dir und deinem Bekannten liegen, müsste man mehr wissen.
Mein Bekannter ist vor 3 Jahre 16km in 1:50 gelaufen. Seitdem hat er aber nicht mehr viel trainiert. Wie gesagt nur hin und wieder nach Lust und Laune. Zwischendurch hat er öfters an 5-7km Läufen teilgenommen, sich dafür aber nicht besonders vorbereitet.

Aus den ganzen Beiträgen zu urteilen, dürfte meine schlechte Kondition an meiner wirklich jahrelangen Unsportlichkeit liegen. Bin das letzte Mal vor 12 Jahren gelaufen. Vor 5 Jahren hatte ich mal eine Anwandlung wieder öfters Sport zu betreiben. Das habe ich aber nach 2-3 Monaten wieder abgebrochen.
Da lag ich am Ende bei einem 7,5er Schnitt. War dazu aber noch etwas jünger und nicht so schwer.

Mache jetzt aber auf jeden Fall weiter, auch wenn es länger dauern sollte als ich gehofft habe. Bin halt auch ein sehr ungeduldiger Mensch.

Ein Frage bezüglich HF hätte ich aber noch. An sehr heißen Tagen, in der prallen Sonne, laufe ich langsamer als normal und die HF liegt ca. 10 Schläge über der, mit der ich normal laufe.
Wenn ich an kühlen Tagen mit dieser HF laufe empfinde ich es als anstrengend, nicht aber an heißen Tagen. Soll ich meine Geschwindigkeit dann nach der HF richten oder eher nach dem Gefühl?

Gruß
Zak

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Zak hat geschrieben:
Ein Frage bezüglich HF hätte ich aber noch. An sehr heißen Tagen, in der prallen Sonne, laufe ich langsamer als normal und die HF liegt ca. 10 Schläge über der, mit der ich normal laufe.
Wenn ich an kühlen Tagen mit dieser HF laufe empfinde ich es als anstrengend, nicht aber an heißen Tagen. Soll ich meine Geschwindigkeit dann nach der HF richten oder eher nach dem Gefühl?

Gruß
Zak
anfangs bin ich immer nur gelaufen, was machbar war. das war völlig falsch, bin eben zu ehrgeizig.

dann habe ich diverse bücher gelesen und lief nach vorschrift.

insgesamt scheint mein körper aber etwas besser zu reagieren, wenn ich etwas hochpulsiger als in den üblichen plänen laufe. gerade nach längeren laufpausen.

heute laufe ich oft nur nach gefühl. laufen soll spaß machen. ich will kein sklave meiner pulsuhr sein.

ich muss bis auf testläufe (vielleicht einmal in 4 wochen) immer das gefühl haben, dass da noch einiges an reserve ist. ein oder zwei läufe in der woche sollten schon etwas anstrengend sein.

wenn es warm ist, ist der puls höher.
ein paar prozentwerte mehr sind ok. viel trinken.
etwas weniger laufen ist bei hitze sicher nicht verkehrt.
am besten nicht in der mittagshitze laufen.

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Zak hat geschrieben:Ein Frage bezüglich HF hätte ich aber noch. An sehr heißen Tagen, in der prallen Sonne, laufe ich langsamer als normal und die HF liegt ca. 10 Schläge über der, mit der ich normal laufe.
Wenn ich an kühlen Tagen mit dieser HF laufe empfinde ich es als anstrengend, nicht aber an heißen Tagen. Soll ich meine Geschwindigkeit dann nach der HF richten oder eher nach dem Gefühl?
Die Herzfrequenz ist nicht nur von der Belastung (= Lauftempo) abhängig. Trainingszustand, psychische Tagesverfassung und Umgebungstemperatur sind weitere Einflussfaktoren. Sommerliche Temperaturen treiben die Hf nach oben. Diese zusätzlichen Einflüsse erschweren die Trainingssteuerung über den Puls. Irgendwann einmal für das Training festgelegte Pulsbereiche stellen keine Konstante dar. Sie sollten der jeweiligen Situation und - langfristig - auch dem Trainingsfortschritt angepasst werden.

Konkrete Antwort: Wenn dein Körper sich bei höherem Puls wohl fühlt, dann lass ihn dort laufen. Sollte sich das ändern, werde wieder langsamer.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Danke Leute für die vielen Ratschläge, Tipps, Infos, etc. :daumen:

Vor allem bei der Motorik kann ich da sicher noch einiges verbessern soweit mir das auch möglich ist.

Übrigens, besagter Freund ist jetzt einen 5km-WK in einer halben Stunde gelaufen. Mit 3-4 Trainingseinheiten davor.

Wahrscheinlich würde ich unter WK-Bedingungen auch eine bessere Zeit hinlegen als meinen derzitigen 8er Schnitt im Training. Aber bis ich mich an einen WK wage, will ich mal eine ordentliche 10km-Zeit. Und das wird noch etwas dauern.

Aber wie sagte Konfuzius so schön:
"Der Weg ist das Ziel. Wenn das Ziel fern ist, ist der Weg lang."

Schöne Grüße
Zak
Gesperrt

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