carbo-loading deluxe die letzten tage, soviel kuchen, nudeln, reis und weissbrot hab ich noch nie in mich reingestopft. heute morgen um 6.00 aus dem bett, kurzes frühstück (rosinenbrötchen mit honig und bananenscheiben drauf). meine freundin hat mich abgeholt, ab nach forchheim zum start. da kamen erinnerungen an den karolinger halbmarathon auf, an eine gewisse fiese, sehr steile brücke und die schmerzen damals.

die ersten wettbewerbe starteten kurz vor neun, handbiker und inlineskater. nervosität hat sich bei mir breitgemacht. bin ich da wirklich richtig? die sehen alle so fit und dünn aus, so nach richtigen läufern. über 42km - die strecke hatte ich ja noch nie. alles über 30km war bislang schmerzhaft und alles andere als angenehm. horrorszenarien von wegen am wendepunkt (13km vom ziel entfernt) abholen lassen oder zurück gehen müssen gingen mir durch den kopf.
3min vor neun: puls 120.
startschuss.
die ersten kilometer flogen wirklich dahin. ich bin mit stefan (ishimori) gelaufen, er hat sich netterweise entschlossen die ersten 35km mit mir zusammen zu laufen, dann sollte eine endbeschleunigung dran. der 3:45 zugläufer war schnell weg, obwohl wir anfangs den 5:20er schnitt recht sauber gelaufen sind. das tempo auf dauer zu halten war fast utopisch, soviel ist dann doch nicht drin. irgendwann hat sich das bei 5:20-5:30 eingependelt und mein zeitziel bei ca. 3:50.
in ebermannsstadt (km16) waren wir recht fix und die zuschauer dort der wahnsinn. nach ebermannsstadt wurde es deutlich leerer am streckenrand, ab und zu ein kleines kaff - aber mit riesenstimmung. km20. meine knie sind soviel asphalt nicht gewohnt. dazu macht sich hunger breit, ich vergreife mich an etlichen bananen und ekel-iso. km28. dort hatte ich bislang bei fast jedem trainngslauf einen einbruch. heute? nichts. hunger. mehr bananen.
langsam merke ich das wellige profil trotzdem deutlich. keine grossen steigungen, dafür sehr langezogene und eine strasse, die selbst auf den geraden noch eine deutliche neigung nach aussen hat.
km 29 - der wendepunkt. von dort aus ging es nochmal 13km zurück nach ebermannsstadt. in meinem hinterkopf spukt immer noch das ding mit dem hammermann rum. km35 - der klassiker - nichts. bei km36 ist stefan ein stück weggezogen, er lief dann konstant ca. 30m vor mir. es ging bergauf. mit ekelhaftem gegenwind. aber jetzt eine gehpause einlegen ist auch albern. das km40-schild. sieht schon toll aus, irgendwie. dem läufer, dem ich genau das so erzählt habe, fands wohl nicht so, genervtes, schmerzverzerrtes gesicht


ebermannsstadt war erreicht. zuschauer in massen. durch eine enge gasse aus menschen durch, kleine kinder, die die hände zum abklatschen hinhalten. gänsehaut. da stand 'ziel'. nie hätte ich vor 2 wochen noch gedacht, dass ich da hinkomme. die kraft hat noch zu einem endspurt gereicht. und zusammen mit stefan über die ziellinie, in 3:48:35. damit war das ziel unter 4h auf jeden fall deutlich geschafft

gefreut hats mich im ersten moment ja so richtig gar nicht. im hinterkopf immer noch den gedanken, ob das wirklich alles gewesen ist. vielleicht weil das nicht so ein kampf war, wie ich gedacht hatte. eine portion schlaf und eine riesenportion asiatisches gemüse mit reis bei meiner freundin später war die freude da. und ein kleines bisschen stolz.
und der hunger.
und seitdem geht dieses grinsen nicht mehr weg

edit: zur organisation. bestens! wie in der ausschreibung angekündigt, anfangs alle 5km, ab km15 alle 2,5km verpflegung mit wasser, iso und bananen. soweit ich das gesehen habe, hat die kleiderbeutelsache gut geklappt, die duschen waren ok (bisschen wenig mit drei an der zahl bei den männern), zeitmessung (mika timing) wunderbar und kaum war ich zu hause, waren die ergebnisse auch schon im internet. einzig etwas mehr dixie-klos unterwegs hätten das sein können, ich hab ein ganzes gesehen (und nicht gebraucht).
landschaftlich? phantastisch.