am samstag war erlanger nachtlauf, 10,5km in 48min bei gebremsten 'einsatz', ich wollte, das noch luft für heute da ist. übrigens ist es auch nicht wirklich ratsam 3 bratwürste mit sauerkraut eine stunde vor dem lauf reinzuspachteln..

trainiert hab ich die letzten wochen seit dem marathon anfang september kaum über 50km/woche, tempoeinheiten so gut wie gar nicht. mitte september ein verkackter 10er mit 47min, nicht gerade das was ich mir gewünscht habe. die planung für den halbmarathon war eh sehr spontan. war ich letzte woche noch bei 'ich lauf das regenerativ', kamen gegen ende der woche schon wieder sehr konkret zeitziele in mein hirn.
sollte ich das wirklich wagen? primärziel unter 1:45, im hinterkopf dann doch noch eventuell unter 1:40? da ist ja doch eine ecke dazwischen. wär aber schon geil, wenn da 1:3x:xx steht.
hinten im feld losgelaufen, erster km knapp unter 5min, genau nach meinem mini-plan. der rest des planes war auf 4:45 konstant ausgelegt - mit endspurt. nach dem ersten kilometer: puls war ok, gefühl war ok (ja, ich bin mittlerweile WK-pulsuhrnutzer).
meinen platz im feld gesucht, immer mehr leute überholt.
und überholt und überholt und überholt. puls war relativ konstant bei 91-92%, passt. plan konkret auf 1:40 festgelegt.
tempo gehalten, verpflegungsstände elegant ausgelassen (kost' ja zeit). erste von zwei runden vorbei, von den zuschauern kam ein 'sssuubbäää, ihr seit ganz weit vorne'

die zweite runde war hart. von der strecke und den (regenbedingt) spärlichen zuschauern hab ich kaum was gemerkt. tempo halten, überholen, wasser an der verpflegungsstelle abgreifen und übers regennasse tshirt kippen. blick zur uhr nach 18km: wenn ich jetzt einen 5er schnitt laufe, schaff ich die 1:40 nicht mehr. die beine sagen langsam 'leck mich', aber da ist die 1:40 noch zu greifbar. eine ekelhafte steigung kurz vor dem ziel. schmerzgrenze erreicht. kotzgrenze auch fast. hirn gegen beine, hirn gewonnen: 'du läufst das jetzt durch, das geht noch'. circa 500m vor dem ziel hör ich den streckensprecher, dass jetzt gerade der 51. ins ziel läuft, von knapp 2000 teilnehmer. d.h. ich komm auf jeden fall noch unter die ersten 100. blick zur uhr, ziel in sicht: 1:39:00 und noch ein paar hundert meter. schaff ich das? egal. lauf einfach.
laufen am anschlag, schon fast sprintend durchs ziel, der blick zur offiziellen bruttozeit: 1:40:26 - der blick zu meiner eigenen nettozeit auf der pulsuhr:
1:39:55

somit sind die ziele für mein zweites laufendes jahr fast erreicht: der erste marathon (3:48), ein halbmarathon deutlich unter 1:45 (das ziel hatte im april schon vergeigt), fehlt nur noch ein schneller 10er unter 45min. der kommt ist im dezember dran!
grüsse,
flo