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Anfänger?

Anfänger?

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Guten Morgen,

nachdem ich ein wenig quergelesen haben, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mich wohl hier am ehesten aufgehoben fühle. Bei den "Sportlern" geht's mir zu ernst zu, Gesundheitstipps hab ich keine und bin auch skeptisch, was Ferndiagnosen von interessierten Laien über's Internet angeht, Wettkämpfe mache ich nicht, das Wort "Training" kommt in meinem Wortschatz eigentlich nicht vor ... und in der Vorstellungsrubrik bekommt man keine Antworten (Erfahrung aus anderen Foren).

"Anfänger" bin ich - deshalb auch das Fragezeichen - eigentlich auch nicht wirklich; eher wohl "Wiederanfänger".
Ich bin 1990 und 1991 jeweils einen (Stadt-) Marathon gelaufen, was mir zu diesem Zeitpunkt relativ leicht viel, da ich die zehn Jahre davor Leistungssport in einer anderen Ausdauersportart betrieben hatte und damit über eine recht ordentliche Grundlage verfügte. Weiterbetrieben habe ich das damals nicht, weil ich, um besser zu werden, meine Umfänge hätte erheblich erhöhen müssen, wozu ich absehbar körperlich nicht in der Lage gewesen wäre.

Dann habe ich mich in verschieden anderen Sportarten probiert und bin zuletzt beim Radfahren hängen geblieben. Erst Rennrad, später durch die engere familiäre und v.a. berufliche Einbindung aus Zeitgründen eher MTB. Zwischendurch auch immer mal wieder Laufen. Da die Zeitproblematik prekärer wurde, kam in letzter Zeit das Laufen wieder mehr in den Vordergrund.

Nun habe ich am Wochenende doch mal etwas mehr Zeit - ca. 2 h - um Sport zu machen; zu wenig zum Radfahren, aber eigentlich zu viel, um stupide im Kreis zu rennen. Also was tun?

Schließlich bin ich, nach einigen viel zu kurzen MTB-Ausflügen, auf die Idee gekommen, die Strecken, die ich sonst mit dem Rad fahre - leicht modifiziert - zu laufen. Und siehe da, das macht einen Heidenspaß und man hat in zwei Stunden mehr gemacht und mehr Adrenalin ausgeschüttet, als in fünf Stunden Radfahren. Wenn man sich dran gewöhnt hat, kann man auch sehr steile Anstiege laufen und hat sogar seine Freude dran, auch wenn man hinterher eine Atemfrequenz hat, die jeder Beschreibung spottet.

Das Beste daran ist - neben dem Naturerlebnis und den ungläubigen Blicken der Wanderer - ich habe keine Ahnung wie lang die Strecke ist, wieviele Höhenmeter ich zurückliege, ob ich mich in irgendeiner Hinsicht entwickle ... Herrlich entspannt ist das.

Bin ich "Anfänger"? Was das Laufen ansich angeht, wohl eher nicht. Was das Genießen angeht, ganz sicher.

Daher sage ich einfach mal hier: Hallo!

vauWe

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vauWe hat geschrieben:Das Beste daran ist - neben dem Naturerlebnis ... - ich habe keine Ahnung wie lang die Strecke ist, wieviele Höhenmeter ich zurückliege, ob ich mich in irgendeiner Hinsicht entwickle ... Herrlich entspannt ist das.
Moin,
Du fragst dich, ob du Anfänger bist? Meiner Meinung nach hast du die höchste Stufe des Laufens erreicht.

Gruß
Jörg

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Herzlich willkommen im Forum :winken:

Du hast gefunden was dir Freude macht. Genieß es einfach weiter!

Alles Gute :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Herzlich Willkommen.

Deine Vorstellung liest sich angenehm. Freu mich auf weitere Beiträge.

Anfänger bist Du weder im sportlichen Bereich, noch was das Genießen angeht. Da schließe ich mich JPS an.

Viel Spaß hier im Forum.
Viele Grüße Dennis

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Danke für die Willkommensgrüße,

die Sache mit dem "Anfangen" ist etwas komplizierter. Es geht weniger darum, dass ich sicherlich ob meiner sportlichen Vergangenheit wenig Probleme habe, auch lange Strecken zu laufen, sondern darum, dass ich meine entdeckt zu haben, was "Laufen" eigentlich bedeutet. Es geht nicht darum, eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit zurückzulegen, schneller zu werden, als das letzte Mal oder gar als irgendjemand anderes. Es geht nicht darum, zu hinterfragen, ob es sinnvoll ist, nach nur ca. 2 km "Einrollzeit" einen Anstieg mit deutlich über 20% zu nehmen oder das nach 1 1/2 Stunden Laufzeit nocheinmal zu machen, ob ich meinen "Rhythmus" finde (ist bei dem Auf-und-Ab ohnehin ausgeschlossen) oder ob der Untergrund für's Laufen eigentlich geeignet ist.
Es geht darum, dass Laufen die einfachste und natürlichste Fortbewegungsform ist, die wir als Menschen haben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das ist für mich neu; insoweit bin ich nicht anders als andere Anfänger. Ich taste mich auf einem Gebiet vor, das mir unbekannt ist.

Selbstverständlich gilt das nur für mich. Ich möchte niemandem seine Wettkampferlebnisse nehmen. Aber vielleicht sollten einige, die ihr (Läufer-)Leben mit entbehrungsreichem Training verbringen, um was auch immer zu erreichen, zwischendurch mal ihren Trainingsplan vergessen und die lustvolle Seite des Laufens erleben - die nicht darin besteht, sich ins Delirium gelaufen zu haben.

.... Ich denke, ich nehme das nächste Mal einfach den Fotoapparat mit, vielleicht ist dann nachvollziehbar, was ich meine.

Eigentlich bin ich nicht so theatralisch veranlagt, manchmal geht es halt mit mir durch. Und kurz fassen kann ich mich auch nicht.

Gruß vauWe

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hi,

ich finde man kann auch in 1 1/2 stunden mtb eine sehr hohe erschöpfung und adrenalinausschüttung erreichen. die entsprechenden trails vorausgesetzt (die das dresdner umland aber auf jeden fall bieten sollte)

nichtsdestotrotz wünsche ich dir weiterhin viel spass beim laufen :daumen:

grüße,
greg
"We don't make mistakes, we just have happy accidents" Bob Ross, 1942-1995

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@Greg:
Das ist prinzpiell richtig. Allerdings artet das MTB-Fahren dann in wüste Raserei aus - ist auch mal schön, wenn es heiß und trocken ist und "rollt wie die Sau". Ich bin aber doch eher der Langstreckentyp; sprich beim Radfahren sollten drei Stunden, beim Laufen 1 1/2 nach Möglichkeit nicht unterschritten werden. Gut, Laufschuhe anziehen lohnt sich auch für 45 min, das Rad aus dem Keller holen eher nicht.

Dazu kommt, dass das Laufen an der Haustür beginnt, das MTB-Fahren eigentlich erst im Wald. Eine halbe Stunde habe ich dann nur mit Hin- und Rückfahrt "vergeudet".

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Ich freue mich, dass es hier immer wieder Menschen gibt, die das Laufen genauso erleben und geniessen wie ich. Denn das Laufen nur aus Lust am laufen ist glaube ich eher eine Seltenheit...
Anmerken möchte ich allerdings, dass dieser Genuss nicht unbedingt eine Wettkampfteilnahme ausschließt. Mit reelen Zielen ist auch ein solcher WK ein Genuss, und man muss es ja nicht übertreiben mit der Vorbereitung und dem Ehrgeiz :zwinker5: . Vielleicht versuchst Du es ja auch mal ?

Viel Spass beim Genuss- und Lust-Laufen :daumen:

Ein Bruder im Geiste
Salut

Christian


"Halte dich fern vom Laufen !" Hippokrates

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Diesmal Schnellantwort, bevor ich mich mal wieder meiner Arbeit widmen muss:

@Macdoc: Was ein Wettkampf ist, ist sicherlich Definitionsfrage. Wenn es darum geht, mich mit anderen zu messen, nein danke. Ich hatte meine Überdosis Wettkämpfe in jungen Jahren, nie wieder. Geht es aber darum, mal wieder an Veranstaltungen teilzunehmen, sieht das schon anders aus. Der Rennsteiglauf spukt mir doch im Hinterkopf herum. Einziges Ziel ist dort aber, das Ziel zu erreichen; was sicherlich anstrengend genug ist.

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vauWe hat geschrieben: Dazu kommt, dass das Laufen an der Haustür beginnt, das MTB-Fahren eigentlich erst im Wald. Eine halbe Stunde habe ich dann nur mit Hin- und Rückfahrt "vergeudet".
aha, da liegt das problem ;)
da hab ich's deutlich besser: wohne zwar auch in der stadt, aber nur 1,5km vom Waldrand entfernt, singletrails und hm en masse
vauWe hat geschrieben: Gut, Laufschuhe anziehen lohnt sich auch für 45 min, das Rad aus dem Keller holen eher nicht.
ja, da gebe ich dir zu 100% recht :daumen:

happy running :D
greg
"We don't make mistakes, we just have happy accidents" Bob Ross, 1942-1995

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vauWe hat geschrieben:... da ich die zehn Jahre davor Leistungssport in einer anderen Ausdauersportart betrieben hatte und damit über eine recht ordentliche Grundlage verfügte...
welche sportart war das denn?

biathlon? lanlgauf? eisschnellauf? ...

grüße vom neugierigen greg :-)
"We don't make mistakes, we just have happy accidents" Bob Ross, 1942-1995

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wurstendbinder hat geschrieben:welche sportart war das denn?
Kanurennsport

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Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich laufe zwar noch nicht lange (jetzt 2 Wochen), bin aber vor vielen Jahren sehr oft an der Isar entlanggeflitzt. Und ich fand es immer wunderschön... Der Fluss plätschert so vor sich hin, der Weg ist angenehm unter den Füßen, gelegentlich mal ein Hund oder Spaziergänger aber sonst kilometerweit nur ich und meine Beine. Und ich habe auch das Gefühl, dass Laufen die ursprünglichste aller Fortbewegungsmittel ist. Genau das, wofür ein menschlicher Körper gemacht ist.. *schwärm* Da kann ich schonmal alles andere vergessen und hinter mir lassen und einfach nur laufen...
Mittlerweile wohne ich in München. Da gibt es zwar auch Isar, aber hier ist es nicht halb so einsam wie damals auf dem Land. Das hat zwar auch seine Vorteile, aber ich werde mir doch als Ausgleich noch eine ruhigere Strecke suchen. Da überholen einen auch nicht dauernd andere Läufer. :wink:

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Macdoc hat geschrieben:Ich freue mich, dass es hier immer wieder Menschen gibt, die das Laufen genauso erleben und geniessen wie ich. Denn das Laufen nur aus Lust am laufen ist glaube ich eher eine Seltenheit...
Anmerken möchte ich allerdings, dass dieser Genuss nicht unbedingt eine Wettkampfteilnahme ausschließt. Mit reelen Zielen ist auch ein solcher WK ein Genuss, und man muss es ja nicht übertreiben mit der Vorbereitung und dem Ehrgeiz :zwinker5: . Vielleicht versuchst Du es ja auch mal ?

Viel Spass beim Genuss- und Lust-Laufen :daumen:

Ein Bruder im Geiste
Möchte mich dem gerne anschließen. Nach zwei Jahren absoluter Laufunlust durch zuviele Wettkämpfe, eigenem überzogenen Ehrgeiz plus Verletzungspech habe ich nun auch wieder das Laufen neu entdeckt. Wobei ich aber auch zugeben muss, dass die innere Sehnsucht nach einem ersten Marathon immer noch nicht verwunden ist. Aber selbst wenn ich diesen Wunsch wieder angehen würde, so doch unter ganz anderen Gesichtspunkten. Vielleicht eher einen Medoc? So genieße ich aber zurzeit lieber den Herbstwald, laufe mein Stündchen und wenn ich nicht mehr kann oder mag, gibt es auch eine Gehpause.
Deshalb auch von mir viel Spaß beim Genuss- und Lust-Laufen

Ellie

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Ich weiß zwar wie lang meine Strecken sind und auch wie lang ich laufe, aber bei mir gehts in erster Linie darum überhaupt "laufen zu können" und raus zu kommen, in meine geliebte Natur, ich verstehe dich absolut und ich meine ja auch, dass das die schönste Art des Laufens ist... ohne Druck, ohne mich steigern zu müssen, ohne irgendein Ziel dass ich erreichen muss, wie einen Wettkampf, sondern einfach nur zu laufen und zu genießen, wenn der Körper mal funktioniert und mir gut tut, als das Gegenteil, was doch die Regel ist *grins*

Auch von mir ein liebes Hallo

PS: Bin dann wohl auch Anfänger, trotz 8 jahre laufen, da ich noch keinen Marathon gelaufen bin und nie laufen werde
schon am Hexenhaus vorbeigelaufen?
www.bibisweb.de.vu
Bild

MS? Das Leben "GEHT" weiter :teufel:
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Und dazu die etwas andre "Kunst"...
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http://www.bilder-aus-dem-ich.de.tf
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