sachsenroadrunner hat geschrieben:Aber der VDOT ist doch veränderlich - gerade wenn man sehr zyklisch trainiert(und ich denke das sollte man tun).
Meine 10km Zeit 39:02 stammt vom September. Nach Herbst-Marathon am 22.10. bin ich 14Tage gar nicht gelaufen. Wenn ich jetzt mit ca 80%Puls laufe bin ich nur knapp unter 6:00min/km..
Hi,
das ist aber noch etwas anderes, als das Mitteln von Leistungen auf unterschiedlichen Distanzen. Noch mal zum Mitteln. Die Idee den besten VDOT Wert zu nehmen, liegt nach meinem Verständnis darin, dass du Tempozonen finden sollst die zu deinem grundlegenden Leistungs(Speed)niveau gut passen und entsprechende Trainingsreize setzen. Häufig (natürlich nicht immer) ist es ja so, dass man auf den kürzeren Distanzen bessere Zeiten läuft bzw. gerade auf der M-Distanz etwas abfällt. Trainiere ich dann z.B. nach Daniels (bei Greif ist es aber ähnlich) nach der schlechteren VDOT, so setze ich eigentlich keine vernünftigen Trainingsreize. Das ganze gilt ganz unabhängig davon ob ich die Zeit für die ich trainiere nachher im WK (meistens passiert das erst beim M so extrem) auch wirklich laufen möchte.
Mal so ein Beispiel aus meinem ersten Laufjahr. Da habe ich für den M nach Greif trainiert. Da war ungefähr 3:17h (4:40/km war halt ein schöner runder Wert) nach Greif eine mögliche Zielzeit für den M. Mir war klar, die kann ich nach 9 Monaten Lauftraining nicht erreichen, da meine HM-Zeit von der ich ausgegangen war zur 10km Zeit passte und damit recht gut war. Für den WK hatte ich mir erst eine 3:30h und dann später eine 3:25h vorgenommen. Aber natürlich habe ich den Greif CD auf Basis der 3:17h durchgeführt. Hätte ich die die 1000er, 2000er oder 3000er Zeiten auf Basis einer 3:30h oder 3:25h angesetzt, dann wären die so langsam gewesen, dass ich bzgl. meines grundlegendes Speeds überhaupt keine Reize gesetzt hätte. Da ich vorher ein Daniels orientiertes Training gewohnt war, waren die (Intervall)zeiten sowieso schon relativ langsam.
Nun zu deinem zyklischen Training, das ist ja etwas anderes. Natürlich sollte man den VDOT Wert möglichst zu einer aktuellen Zeit in Bezug setzen. Wenn i.a. aber deine 10km Zeiten zu den höchsten VDOT Werten führen, dann solltest du dafür eine möglichst aktuelle 10km Zeit nehmen oder versuchen diese zu schätzen und eben keine M-Zeit. Für jemanden der eh Daniels Training gewohnt ist, dem dürfte das nicht so schwer fallen. Denn der merkt anhand der qualitativen TE im I-Tempo oder T-Tempo eigentlich ganz gut ob das für ihn noch passt. Wenn du das erste mal die VDOT bestimmst, musst du halt gut schätzen.
Ich pers. finde es aber schon ungewöhnlich, das du im September eine 39:02 auf 10km gelaufen bist und nun nach dem Oktober Marathon bei 80%HFmax nur 6:00/km läufst, das ist ja dramatisch. Ich bewege mich nämlich ungefähr auf deinem Niveau, sprich meine 10km PB ist 39:43, ich bin jetzt aber nach dem Oktober Marathon (ca. 3:12h) auf einem besseren Niveau, sprich ich profitiere noch von der M-Vorbereitung und der entsprechenden Form. Sprich der letzte 10er ließe auf der Strecke wo ich die 39:43 gelaufen bin, bei ähnlichen Bedingungen irgendwas zwischen 39:00-39:15 erwarten. Naja und bei 80% HFmax laufe ich ganz bestimmt keine 6:00/min sondern eher 5:00/min pro Kilometer und das obwohl meine Pulswerte in Anlehnung an Daniels, im unteren Tempobereich des E-Tempos auch eher immer etwas "zu hoch" sind. Naja und 1min pro km ist schon mehr als heftig, dass sind ja mehrere Klassen Unterschied wie kann das in so kurzer Zeit sein?
Gruß,
Torsten