Hallo,
also imo ist das normal. Wenn man sich anders fühlt, ist man vielleicht nicht bis an die Grenze gegangen.
Als jugendlicher Mittelstreckler erging es mir oft so ähnlich:
Vorm start bin ich total nervös, mir wird fast flau im Magen dank der berechtigten Vorahnung, dass das gleich wieder ganz hart werden wird. Dann Startschuss 800m Lauf, die ersten 200 gehen, bei 400 merke ich dann die Beine schon deutlich, außerdem kommen leichte Befürchtungen, dass das Tempo doch zu hart ist. Egal, irgendwie dran bleiben, auf der gegengerade in ne gute Position bringen.
Bei 600 m kriege ich durch den Nebel noch geradeso die Zwischenzeit mit, könnte noch klappen mit der Bestzeit, aber irgendwie scheint mein Körper sich von innen zusammenzuziehen und der Schmerz nimmt zu, aber mein Tempo ab. Ausgangs der letzten Kurve laufe ich gegen eine unsichtbare Wand, shit, sind 100m lang, aber irgendwie komme ich mit brennenden waden ins ziel, schmeiße mich auf den Boden, liege japsend auf dem Rücken.
Meine Lunge liegt neben mir und schaut mich vorwurfsvoll an. Musste das sein?, scheint sie zu fragen. Aber was tut dann nur in meiner Brust so höllisch weh, wenn meine Lunge neben mir liegt? Wirre Gedanken. Übertroffen wird der Schmerz in der Brust fast noch von dem unangenehmen Gefühl in meinem Kopf.
Als der Trainer mir die Zeit sagt, bleibt ein Lächeln auf meinem Gesicht stehen. Den ganzen restlichen abend habe ich Kopfschmerzen und einen seltsamen trockenen husten, aber i dont give a f... Der Schmerz geht vorüber, die Zeit bleibt.
Nach den Langstrecken ist es bei mir heute noch anders, nicht ganz so hart, aber ich glaube, die laufe ich einfach noch nicht schnell genug.

Nach meinem ersten 21er habe ich mich allerdings gefühlt wie ein 80jähriger und konnte kaum noch laufen. Silvester feiern ging aber noch ...
Gruß
Christof