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Schulsport, wie sollte der aussehen?

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WinfriedK hat geschrieben:Vielleicht erklärt mir mal jemand, warum man auf Kunst- oder Sportnoten verzichten kann oder soll, auf Deutsch- oder Mathematiknoten aber nicht.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Befürworter einer solchen Regelung im Mathe- und Deutschunterricht noch eine halbwegs passable Figur machen (oder gemacht haben), im Sport dagegen einfach nur schlecht waren (oder sind).

Wenn ich das richtig verfolgt habe gibt es wenn nicht benotet wird, ausformulierte Zeugnisse, wie sie im Arbeitsleben üblich sind. Wenn auch da nur positive Formulierungen erlaubt sind bezweifel ich einfach mal, dass die Eltern und erst recht die Kinder in der Lage sind, diese in jedem Fall richtig zu deuten. Oder soll es nun überhaupt keine Leistungseinschätzung mehr geben?

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fryTom hat geschrieben:Sportnazi = Unwort des Jahres 2007 ?
Wenn ich mich da kurz an den bereits genannten fußballverrückten Lehrer aus meiner Schulzeit zurückerinnere, trifft's das aber schon ganz gut. Wie der all seine Fußball-Lieblinge (insbesondere die, die im Verein gespielt haben) in den Himmel hob und den Rest der Schüler niedermachte, hatte schon was aus dieser Richtung.

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Hallo Steffen!Ich möchte gerne von meinen aktuellen Erfahrungen aus dem Schulsportunterrciht berichten!
Ich trainiere jetzt im 6.ten Jahr eine E-Mädchen Handballmannschaft!Da ich in den neuen Jahrgängen Nachwuchsprobleme hatte, bat ich 2 Grundschulen in meinem Kreis um Hilfe!Ich habe dann dort in den 3.ten und 4.ten Klassen mal eine "Handballschnupperstunde2 gegeben!
Die Kinder waren sehr begeistert und ich hatte danach 17 neue Mädchen und 6 neue Jungs in den gesuchten Jahrgängen!
Nicht nur die Kinder waren von dem abwechslungsreichem Training begeistert, selbst die Lehrer waren sehr angetan und haben sich einige Übungen für Ihren Schulunterricht notiert!
Bei einem Lehrer habe mal eine Schulsportstunde beobachten dürfen und war echt geschockt!Der Lehrer hatte den Kindern erlaubt, zu machen was sie möchten!Er selbst stand daneben und trank Kaffee.
Die Kinder eierten mit Rollbrettern durch die ganze Halle und ich hielt mir zwischendurch die Augen zu!Mit Sportunterricht hatte das nix mehr zu tun!Erschrocken war ich auch über einen "Pädagogen" der 2.klässlern einen Sprungwurf beibringen wollte :motz:
Erstmal konnte er den selber nicht und vom Handballverband wird empfohlen den Sprungwurf- aufgrund Verletzungsgefahr- erst in der B-Jugend( 15-16 Jahre) anzuwenden!
Fazit: Sportlehrer müssten öfter auf Fortbildungen gehen ( meine Meinung)
Gruss Thomas :hallo:

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fryTom hat geschrieben:Sportnazi = Unwort des Jahres 2007 ?
Das Jahr ist doch noch jung, da schaffen wir noch besseres ich bin da optimistisch.

Ich empfand den Sportunterricht auch immer nur als Quälerei. Ein Teil des Problems ist meiner Meinung nach die begrenzte Zeit im Unterricht. Wenn ich mich nicht irre, so hat man durchschnittlich 2-3 Schulstunden Sportunterricht die Woche. Wenn man jetzt noch das Umkleiden, Aufbaun, Besprechen abzieht bleiben wohl ca. 1 1/4 Zeitstunden übrig. Nennt mir doch mal eine Sportart, die man auch nur halbwegs ernsthaft betreiben kann ohne mehr als 1 1/4 Stunden die Woche dafür zu trainieren (Vielleicht Nordic Walking). Vor allem wenn man bedenkt, dass bei so wenig Training in der Woche weder Kraft noch Kondition aufgebaut werden kann. Auch die motorischen Engramme für koordiantiv anspruchsvolle Sportarten (Geräteturnen) können sich in keiner Weise festigen.
Noch schlimmer finde ich, dass eben versucht wird alle möglichen Sportarten durchzunehmen. Also einmal 4 Wochen Reckturnen mit abschließender Note, dann wieder 4 Wochen Volleyball auch mit Note. Besser wäre es doch, wenn man sich nach einer Orientierungsphase spezialisieren könnte. Denn wem in der 6. Klasse Reckturnen keinen Spass macht, dem wird es auch in der 10. keinen sonderlichen Spass machen. Lieber hab ich doch am Ende der Schulzeit einen guten Tischtennisspieler oder Leichtathleten, als einen miesen Allround Sportler.
Vielleicht sollte man auch gar nicht so sehr auf einzelne Sportarten eingehen, sondern eher ein allgemeines Ausdauer und Kraftraining durchführen. Also ich stell mir das so vor: 15 Minuten einlaufen, dann 20 Minuten Kräftigungübungen (Liegstütze, Sit Ups, Klimmzüge, Übungen mit Medizinbällen, Übungen mit diesen Gummibändern und kleinen Gewichten, Rückenübungen) als Abschluss dann den Rest der Zeit irgendeine Mannschaftsspoftart. Ziel wäre es , dass alle einigermaßen erschöpft aber mehr oder weniger glücklich die Turnhalle verlassen. Als Hausaufgabe gibts dann noch 30 Minuten laufen am WE. Nur dann weiss keiner wie man an die Noten kommen soll. Aber da könnte man ja so etwas wie den Physical Fitness Test bei der BW am Anfang und Ende des Schuljahres machen und die Verbesserung benoten. (ja ich weiß da kann man mogeln, dann nimmt man halt den vom letzten Jahr wo es um die Note von dem Jahr ging)
http://www.gpsies.com/mapThumb.do?username=vailant

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Ü 40 hat geschrieben:denke das jeder schüler eine sportart in einer arbeitsgemeinschaft selber wählen sollten sei es radfahren ,einradfahren , jonglieren , inliner ,fussball , handball , turnen , schwimmen , klettern , leichtathletik oder was auch immer
Schulsport sollte möglichst abwechslungsreich sein - daher ist das wählen einer Sportart sehr kritisch. Möglichst viele Sportarten sollten es sein, damit Kinder möglichst viel Bewegungserfahrung sammeln - und Spaß sollte es natürlich auch machen.

Was für mich das kritische an Sportnoten ist: Niemand KANN in allen Sportarten gut sein ! Nicht nur, daß es verschiedene Talente gibt, es gibt auch Talente die sich gegenseitig ausschließen. Der eine hat halt langsame, ausdauernde Muskelfasern, der andere halt schnelle. Beides zugleich ist halt unmöglich.

Aber trotzdem halte ich Noten in Sport für gut ... nur der Bewertungsmaßstab ist wirklich schwierig ( Punkte: absolute Leistung, persönliche Leistung, Bemühen, Sozialverhalten .... eventuell mit Streichnoten arbeiten)

-running-

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@Elfe
Die Idee mit den Kursen finde ich auch gut.
Wobei nicht immer ein unsportliches Kind noch eine Menge dazulernen kann.
Ich hab z.B. kaum was dazugelernt, obwohl ich immer geübt und mich angestrengt hab.
Nachdem die "Westbenotung" bei uns eingeführt wurde, lief ich nicht mehr nur knapp langsamer als zur 4 nötig über 100 Meter, sondern ich war einfach mal 2,5 Sekunden zu langsam für eine 5-. Also hab ich so getan, als strenge ich mich an und bin relativ locker durchgelaufen, nach dem Motto: Ob 2,5 Sekunden langsamer als 5- oder 4 Sekunden langsamer als 5- ist ja egal.
Naja, in anderen Bereichen war das ähnlich und zwar obwohl ich normalgewichtig war.
Spaß gemacht hat mir nur Kugelstoßen, da hatte ich sogar einmal ne 2, wurde dann aber abgeschafft, weil unsere Sportlehrerin das nicht gern machte. Und einmal durften wir Handball spielen, weil unsere Lehrerin krank war. Sonst war Handball den Jungen vorbehalten. Schade eigentlich.
Ansonsten hat es mich tierisch genervt, dass ich als geistig minderbemittelt angesehen wurde, nur weil ich unsportlich war. Sowas ist total ätzend.
Besser gefiel es mir dann in der Oberstufe, denn da hatte man zumindest eine gewisse Auswahl. Zweimal gelang es mir, eine gewünschte Sportart zu wählen und 2mal nahm ich dann den übrig bleibenden "Fitness"-Kurs, davon hatte ich einmal Glück und es wurde ein bisschen so Kraftsport, Badminton und sowas gemacht, also nicht nur Leichtathletik und Volleyball. Im anderen "Fitness"-Kurs gab es ein bisschen Schwimmen, das war auch ganz nett. Zusätzlich gab es bei allen Kursen noch eine Klausur und eine "Sozialnote" (Anstrengungsbereitschaft, Teamgeist, Hilfe beim Auf- und Abbau), beide trugen zur Gesamtzensur mit bei, das fand ich für mich in Ordnung.
Wenn Noten gegeben werden im Sport, fände ich es besser, die Leistungsanforderungen ab der 3 zu "entzerren".

Grüße,
Renndackel

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Ich habe mit dem Sportunterricht in der Schule praktisch nur negative Erfahrungen gemacht. Die Sportnote war für meine Mitschüler die wichtigste Note, da konnten die mit Einsen prahlen, ich jedoch nicht.

Ich hatte damals Interessen die meine gesamte Klasse nicht hatte, war ein Aussenseiter und hatte, bedingt durch eine leichte körperliche Behinderung, Probleme mit den im Schulsport geforderten Leistungen. Hinzukamen Lehrer, die meine Probleme als Leistungsverweigerung auffassten, mir deswegen mit einer 6 und dem Sitzenbleiben wegen Sport drohten. Sitzenbleiben ist schon allgemein ein fragwürdiges Mittel und das noch wegen Sport?

Die Mitschüler in der damaligen Klasse freute das, konnten die doch ihre tollen Zensuren vorlegen wo ich nicht mithalten konnte.

Dann kamen da noch die Bundesjugendspiele, aufgewzungener Wettkampf, ich war immer letzter und hatte Lacher, Spott und Ärger an meiner Seite. Die anderen prahlten dann mit den Ehrenurkunden die vor versammelten Schülern der ganzen Schule in der Aula verteilt wurden. Da wurde dann jeder der eine solche Urkunde geschafft hat namentlich aufgerufen. Ich war mit der Einzige aus der Klasse stets ohne Urkunde, wieder Aussenseiter.

Die Erinnerung daran kommt wieder wenn ich nur an das Wort Wettkampf denke, daher laufe ich keine Wettkämpfe weil ich nie wieder Letzter sein will!
Auch habe ich dadurch viele Jahre gebraucht, bis ich überhaupt angefangen habe von mir aus etwas Sport zu treiben, ganz ohne Zwang und Notendruck.

Ich will keinem Schüler so etwas zumuten, man motiviert sicher nicht indem man Schüler für körperliche Leistung benotet, da jeder unterschiedlich ist und so manchen Schüler damit immer schwer Unrecht getan wird. Mir blieb am Ende nur übrig vom Amtsarzt ein Attest zu holen, welches die Benotung im Sport bei mir untersagte. Später war ich dann ganz vom Sportunterricht befreit. Das sollte möglichst Niemanden so geschehen.

Mag sein das ich für manche hier mit meiner Meinung ein Weichei bin. Aber das stört mich nicht. Mit einer 6 oder der Drohung damit motiviert man nicht, auch nicht mit Ärger, Spott und Hänselei als Letzter beim Zwangswettkampf "Bundesjugendspiele".

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-running- hat geschrieben:Schulsport sollte möglichst abwechslungsreich sein - daher ist das wählen einer Sportart sehr kritisch. Möglichst viele Sportarten sollten es sein, damit Kinder möglichst viel Bewegungserfahrung sammeln - und Spaß sollte es natürlich auch machen.


-running-
wie soll man das machen bei einer doppelstunde sport in der woche

grundsätzlich denke ich sollte man diese Sport AG´s nach den normalen schulunterricht anbieten

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Renndackel hat geschrieben:
Ansonsten hat es mich tierisch genervt, dass ich als geistig minderbemittelt angesehen wurde, nur weil ich unsportlich war. Sowas ist total ätzend.
Das hat man bei mir auch versucht, nur wer körperlich fit ist kann auch geistig fit sein. Solche Weisheiten motivieren genauso wie Noten in einem Fach wie Sport wo Schüler schon wegen natürlicher Gegebenheiten schlechter sein können als andere, in einen Topf geworfen werden und zu Unrecht dann mit ner 5 oder schlechter abgestraft werden.

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Es sollte IMHO hauptsächlich mehr Sportunterricht geben. Ich war ja so ein Depp, der immer mit eigener Muskelkraft (Rad oder zu Fuß) zur Schule gelangte (ca. 2,9 km Luftlinie und ein Hügel und ein Bolzplatz dazwischen).

Die Nachbarsschulkollegen waren als Austauschschüler in den USA und hatten daher mit 16 eine Fahrerlaubnis, klar mit Erreichen der Oberstufe auch eigene Töffs. Gegen Ende der Schulzeit war ich fast so etwas wie sportlich, und die erwähnten Kollegen aus der Parallelklasse (wohnen immer noch bei meinen Eltern umme Ecke) waren tendenziell breiter geworden (und sind heute, 13 Jahre nachm Abi, richtig fett).

Ich darf das sagen, bin ja selbst nicht schlank. Aber ohne Schulsport hätt ich mich, von An- und Abreise zum Unterricht ab, gar nicht bewegt. Und je mehr angeboten wird, desto größer die Chance, dass was vorkommt, was dann auch interessiert. Und das kann der Schüler nach freiem Willem zu einem Hobby ausbauen.

Gestrichen wird ja doch immer. Wenn man dem Philologenverband glaubt, bei Sprachen und Deutschunterricht. Die Musikverzieher bangen um das bisschen Musik.

Die einfachste Lösung wären wohl Ganztagsschulen. Was kommt stattdessen? Kurz nach dem Winter Hitzefrei.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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WinfriedK hat geschrieben:Warum gibt es eigentlich Religionsnoten?
Warum gibt es überhaupt Religionsunterricht?
Wie misst man Religion?

Das sprengt zwar eigentlich das Thema, aber im Religionsunterricht wird man ja nicht nach der Intensität seines Glaubens benotet.

Das hat ja etwas mit Kulturen zu tun. Und wenn man heutzutage die Geschichte der einzelnen Religionskulturen nicht kennt, wird man keine Tagesschau verstehen. Nicht, was in der Türkei gerade passiert, keinen Nahostkonflikt. Wer beim Kopftuchstreit mitreden will, sollte was der Koran über Kopftücher sagt. Wer nach Indien reist, sollte wissen, dass der Ganges ein heiliger Fluss ist. Und dass es Brahma, Vishnu und Shiva gibt.
Man sollte auch wissen, was Protestanten und Katholiken unterscheidet.
Dafür gibt es Religionsunterricht.

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Es wäre eventuell sehr sinnvoll und hilfreich, wenn die Menschen anfangen würden, die vielen durch Religionen gestifteten Kriege, Greuel und Nöte eben nicht mehr zu verstehen und durch "gewachsene Religionskultur" erklären zu wollen. Der ganze Irrsinn wird erst dann so richtig bewußt, wenn man eine gesunde Distanz zur Materie besitzt.

Unbesehen davon ist ein allgemeiner Ethik/Philosophie-Unterricht natürlich unverzichtbar, in dessen Rahmen auch Basiskenntnisse über die Herkunft, Gechichte und die Unterschiede der wichtigsten Religionen vermittelt werden sollten. Eine kritische Betrachtung der negativen Folgen aggressiv-dogmatischer Religionsauslegung sollte dabei genauso wenig fehlen wie die Darstellung des Atheismus als gleichberechtigte Weltanschauung.
"Im Rhythmus bleiben"


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Der Sportunterricht muss mehr in den Schulaltag eingebettet werden wie es auch in anderen Ländern ist und das geht meiner Meinung am besten mit der Ganztagsschule. Die Schulzeit darf nicht nur als reine Lernzeit betrachtet werden sondern sollte lieber etwas gedehnt werden und neben dem Stoff noch Qualifikationen hinzukommen die zum einen das Leben untereinander besser fördern und ebenso die eigene Entwicklung.

Für die Schulanfänger sollte das Programm so gestrickt sein das jeder alles macht und die Schüler im Laufe der Jahre dann ihre eigenen Kurse wählen können wie es in den USA ist und sich dort verbessern können und einen eigenen individuellen Weg gehen der ihnen Spaß macht.

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Fritz hat geschrieben:Unbesehen davon ist ein allgemeiner Ethik/Philosophie-Unterricht natürlich unverzichtbar, in dessen Rahmen auch Basiskenntnisse über die Herkunft, Gechichte und die Unterschiede der wichtigsten Religionen vermittelt werden sollten. Eine kritische Betrachtung der negativen Folgen aggressiv-dogmatischer Religionsauslegung sollte dabei genauso wenig fehlen wie die Darstellung des Atheismus als gleichberechtigte Weltanschauung.
:daumen: FULL ACK

Nur der Politiker, der das als erstes bundesweit einfordert, wird

a) auf die Länderkompetenz in diesem Bereich verwiesen (mein Lieblingshuber hat diese Woche erst wieder verkündet, solange die CSU Bayern regiert wird es RU und Kruzifixe in den Schulen geben)

b) das erste Opfer der neuen Kreuzzüge. Aber ein Märtyrer der Vernünftigen - dumm nur das gerade die keine Märtyrer brauchen.
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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frauschmitt2004 hat geschrieben: Das hat ja etwas mit Kulturen zu tun. Und wenn man heutzutage die Geschichte der einzelnen Religionskulturen nicht kennt, wird man keine Tagesschau verstehen. Nicht, was in der Türkei gerade passiert, keinen Nahostkonflikt. Wer beim Kopftuchstreit mitreden will, sollte was der Koran über Kopftücher sagt. Wer nach Indien reist, sollte wissen, dass der Ganges ein heiliger Fluss ist. Und dass es Brahma, Vishnu und Shiva gibt.
Man sollte auch wissen, was Protestanten und Katholiken unterscheidet.
Dafür gibt es Religionsunterricht.
Meines Wissens nach wird nichts davon im Religionsunterricht (zumindest dem in Bayern) behandelt. Hier ist Religionsunterricht immer noch Konfessionsunterricht, da wird aufgesplittet nach Katholiken, Protestanten und "Ungläubigen", die dann in den Ethikunterricht geschickt werden.

Noch was zum Sportunterricht. Meiner liegt ja nun so weit zurück, dass ich mich natürlich nicht an Einzelheiten erinnern kann. Was ich aber weiß, ist, dass er mir von der Unterstufe bis einschließl. Mittelstufe sehr viel Spaß gemacht hat. Ich meine mich auch erinnern zu können, dass wir zwei Mal pro Woche "Turnen" (so nannte man das damals) hatten. Trotz einer Behinderung (mein linker Arm ist durch eine Geburtsverletzung teilweise gelähmt, was sich sowohl auf die Motorik als auch auch die Kraft auswirkt), machte ich mit, was ich konnte. Geräteturnen konnte ich eher nicht, aber in Leichtathletik (ich denke gerne an die Bundesjugendspiele zurück) war ich nicht so schlecht. Der Sportunterricht war ziemlich vielseitig, es gab, wie gesagt Turnen, Leichtathletik, Mannschaftsspiele (Völkerball!), in einigen Jahrgangsstufen auch Schwimmen. Für meine Anstrengungen gab mir meine Sportlehrerin (wir hatten von der Grundstufe über die Mittelstufe immer die gleiche) stets eine Zwei. Die Noten hatten damals aber keinen Einfluss aufs "Vorrücken". Ich glaube, es gab auch niemanden, der was Schlechteres als eine Drei im Zeugnis hatte. Die Sportlehrer sahen das wohl auch überhaupt nicht so eng.
Erst in der Oberstufe erlahmte die Begeisterung für den Sport. Da ließ man sich als Mädchen während der Tage gerne mal befreien...

Wenn ich etwas mitzureden hätte, würde ich diese Art von Sportunterricht, den ich genoss, auch auf die heutige Zeit übertragen. Das Wichtigste für uns war wirklich der Spaß am Sport, das Fach, in dem man abschalten und sich austoben konnte.

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Die Schule, die auch mein Sohn besucht hat, ist eine UNESCO-Schule und auch Schule des Sports.

Das Schulgebäude nutzt unser Verein alljährlich für den Nikolauslauf.

Als Dankeschön an die Schule organisieren wir jedes Jahr mit den SportlehrerInnen einen sog. Runningday für die Schülerinnen und Schüler.
Für alle Beteiligten immer ein Riesen Spaß.

Auch so kann Schulsport aussehen.

Einige Oberstufenschüler bereiten sich dann auch regelmäßig Samstags mit unserem Lauftreff auf den Cooper-Test vor.

Beim Runningday wird je nach Alter und Leistungsstand der Kinder und Jugendlichen 15 Min, 30 Min und 45 Min gelaufen.

Dieses Jahr haben wir auch die Eltern der Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert mitzulaufen. Bin mal gespannt wieviele der Eltern dann tatsächlich mitlaufen werden.

Die größte Arbeit bei der ganzen Sache (ich betreue immer die 45 Min Gruppe) ist es die Jugendlichen zu einem langsamen Start zu bringen. Viele sprinten erstmal los und machen dann schlapp. Kennt man ja aus den eigenen Wettkämpfen :peinlich: . Ist mir am Sonntag auch wieder so ergangen.
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frauschmitt2004 hat geschrieben:Das hat ja etwas mit Kulturen zu tun. Und wenn man heutzutage die Geschichte der einzelnen Religionskulturen nicht kennt, [...]
Dafür gibt es Religionsunterricht.
Darf ich das als Plädoyer gegen einen konfessionell gebundenen Religionsunterricht auffassen?

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Darf ich das als Plädoyer gegen einen konfessionell gebundenen Religionsunterricht auffassen?

Gruß,

Carsten

Das wäre zumindest eine Überlegung wert.

@ Uschi:
Ich hab in meinem Religionsunterricht soviel über den Hinduismus gehört bis mir die Götter einzeln aus den Ohren kamen. Aber das war auch in der Pfalz ...

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frauschmitt2004 hat geschrieben:Das hat ja etwas mit Kulturen zu tun. Und wenn man heutzutage die Geschichte der einzelnen Religionskulturen nicht kennt, wird man keine Tagesschau verstehen. Nicht, was in der Türkei gerade passiert, keinen Nahostkonflikt. Wer beim Kopftuchstreit mitreden will, sollte was der Koran über Kopftücher sagt. Wer nach Indien reist, sollte wissen, dass der Ganges ein heiliger Fluss ist. Und dass es Brahma, Vishnu und Shiva gibt.
Man sollte auch wissen, was Protestanten und Katholiken unterscheidet.
Dafür gibt es Religionsunterricht.
Wäre das so, könnte Religionsunterricht durch ausgebildete Laien erfolgen. Das ist nicht so.
Religionsunterricht diente noch nie der wertfreien Vermittlung von Information.
Aber wenn das, was du oben geschrieben hast, der Nutzen ist, den du aus dem Unterreicht gezogen hast, dann hast du immerhin das beste daraus gemacht.

P.S.: wie oft warst du eigentlich schon in Indien? :zwinker5:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Hallo,

auch wenn das jetzt fürchterlich off-topic ist, erwarte ich von keinem Deutschlandbesucher, zu wissen, dass Jesus der Sohn Gottes, gleichzeitig aber auch Gott selbst war. Oder ist. Oder was auch immer die hier häufigste Religion dazu sagt. Bin ich froh, dass fast alle Menschen in meiner Umgebung solche Ansichten überwunden haben.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Hallo,

auch wenn das jetzt fürchterlich off-topic ist, erwarte ich von keinem Deutschlandbesucher, zu wissen, dass Jesus der Sohn Gottes, gleichzeitig aber auch Gott selbst war.
interessant, interessant ...
Bin ich froh, dass fast alle Menschen in meiner Umgebung solche Ansichten überwunden haben.
dann habt ihr ja auch sicherlich nix dagegen alle christlichen Feiertage aus dem Kalender zu streichen.

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mal zum Religionsunterricht: der MUSS sogar konfessionell sein. Ein Religionsunterricht, der über verschiedene Religionen aufklärt, ist verboten!

Noten:Mein Sohn bekommt einen "Lernentwicklungsbericht" (kurz:LEB)Also, theoretisch ist das schonmal gut. Viiiiel genauer, als es eine Note sein könnte.
Aber: notgedrungen greifen viele Lehrer auf Floskeln zurück :-(
Also, der LEB erfüllt nicht die Ansprüche an ihn. Allerdings immer noch deutlich stärker, als (Ziffern)Noten. Die sollen ja eigentlich auch ganz viel leisten- und tun das eben nicht. Wenn ich weiß, irgendein Schüler einer 8.Klasse hat eine 3 Mathe, was weiß ich dann über seine Mathematikkentnisse?
Ein LEB ist nicht vergleichbar mit einem Wortzeugnis aus der Grundschule. Ich beschreib gleich mal eins, damit klar ist, was ich unter einem Zeugnis ohne Noten verstehe.

Gerade eine schlechte Note sagt nur aus, dass man eben schlecht ist. Sonst nichts. Nichts über das Potential, Möglichkeiten sich zu verbessern. Eine gute Note spornt eigentlich auch kaum an. Wozu? Man kann ja alles...

Also, würde mein Sohn Noten bekommen, hätte er in Mathe eine 2 oder 1. In Sport vermutlich eine 4*

Im LEB sieht das so aus:
LEB pingusohn hat geschrieben: Mathematik: ...die Lernziele konntest du insgesamt sicher erreichen. Du löstest auch die ****-Aufgaben (Anmerkung: schwierigere Zusatzaufgaben). Es dauerte lange, bis du einen funktiuonsfähigen Zirkel mitgebrahct hattest, doch dann machtest du bei der Verwendung des Zirkels große Fortschritte. An den Unterrichtsgesprächen hast du dich immer mit guten Wortbeiträgen beteiligt. Schriftliche Arbeitsaufträge in den Unterrichtsstunden bearbeitest du nach wie vor sehr flüchtig, doch kamst du stets zu positiven Ergebnissen. Häufig bearbeitetest du auch die Zusatzaufgaben. Zu oft redest du mit deinen Tischnachbarn. Ändere dies.
Bei der Bruch-und Wahrscheinlichkeitsrechnung zeigtest du die notwendige Ausdauer und das Verständnis, um voran zu kommen. Deine Wochenpläne hast du durchgehend vollständig bearbeitet....Weiter so!

Sport: pingusohn, du entwickelst nicht den notwendigen Ehrgeiz und zeigtest nicht die notwendige Einsatzbereitschaft, um deine schwimmerischen Grundfertigkeiten zu verbessern. Somit konntest du nicht sicher ausdauernd im Schwimmerbecken schwimmen und auch das Jugendschwimabzeichen Bronze nicht erreichen. bemühe dich bitte insgesamt ausdauernder und aktiver im Sportunterricht mitzuarbeiten.

* er hatte in der Grundschule keine 4, im Sport gibt man dann ja doch lieber eine 3.
Auch interessant, die Naturwissenschaften. Da käme er mit einer reinen Ziffernote sicher besser davon. Die Lernziele in den Tests errreichte er "sehr sicher" (genau, da haben wir so eine Floskel). Er beteiligt sich laut LEB auch gut am Unterricht. Also, eine 2 würde er da wohl bekommen. Man kann aber auch lesen, dass er die Hinweise aus dem letzetn LEB nicht beflgt hat und dies nun endlich tun solle. Also, eine klare Ansage! Und das er seine Mappe nicht abgegeben hat steht auch drin. Ich finde das zumindest deutlich aussagekräftiger als "2"

Schade nur, dass nicht alle Lehrer wirklich das Konzept mittragen. Und so werden manchmal auch nur Noten in Worte übersetzt. Bei meiner Tochter wurde den Kindern sogar erzählt, was sie für eine Note hätten :klatsch: :motz:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Max Power hat geschrieben:dann habt ihr ja auch sicherlich nix dagegen alle christlichen Feiertage aus dem Kalender zu streichen.
Ist das jetzt ein Argument für irgendetwas? Weil es schön ist, an Ostern frei zu haben, ist es wahrscheinlich, dass Jesus von den Toten auferstanden ist?

Ich hätte übrigens nichts dagegen, christliche Feiertage gegen andere auszutauschen. Heute haben wir so einen! Ich bin übrigens auch für die Beibehaltung der Fünf-Tage-Woche. So weit ich weiß, ist das eine Errungenschaft der Gewerkschaften, meinetwegen auch Ergebnis eines geänderten gesellschaftlischen Konsenses, und nicht der Kirchen.

Gruß,

Carsten

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Offiziell gibt es 3 Stunden Sport pro Woche. Ich kenne kein Kind, was die hat.

Das beknackteste was ich je erlebt habe: bei meiner Tochter wurde in der Grundschule mal der Sport gestrichen. Zu Strafe, weil die Klasse zu laut war

Es gibt überall unfähige Menschen, auch unter Lehrern. Ich denke, beim Sport fällt es (uns) besonders auf, weil wir da erwarten, dass es Spaß macht. Dass man in Mateh und Physik keinen Spaß hat, nimmt man halt so hin.
Aber vielen Eltern in der Sportunterricht völlig egal. Auch- oder gerade- wenn das Kind unsportlich ist. "Mathe ist doch wichtiger"
Und "Spaß machen"? Wo kämen wir denn da hin, es soll was gelernt werden, basta!

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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mit zuätzlichen Erläuterungen könnte ich sogar mit Noten leben.

"health science" fänd ich klasse. Halt eher sportwissenschaftlich *träum*
und kein Religionsunterricht? Ich sollte mal über Kanada als Auswanderungsland nachdenken...

In den USA auch kein Religionsunterricht? Äh..DIE USA, in denen es teilweise verboten ist, in Biologie Evolution zu lehrern???

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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pingufreundin hat geschrieben:Äh..DIE USA, in denen es teilweise verboten ist, in Biologie Evolution zu lehrern???
Es gibt zwar in den USA vielerorts Angriffe auf den Biologieunterricht, aber so weit ich weiß wurden sie bislang erfolgreich abgewehrt. Was in einzelnen Klassenzimmern dann passiert, ist eine andere Frage. Und notfalls können Kinder dort auch zu Hause unterrichtet werden.

Gruß,

Carsten

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Mich hätte als Kind/Jugendlicher ein LEB wie von pingusohn tierisch genervt, ich hätte gefragt "....und, was hab ich jetzt, ne drei oder zwei....", mir wäre das zu abstrakt gewesen und zu schwammig. Wenn ein Kind einen Zirkel nicht mitbringt, muß man das dann noch niederschreiben :confused:

Ist doch logisch, wenn ich mein Handwerkszeug nicht dabei habe, das ich dann ins Hintertreffen gerate und das es in irgendeiner Form Auswirkungen meine Leistungen hat. Oder soll das eine wohl portionierte Anleitung zu selbstkritischer Reflexion sein, geht das nicht verbal?

War früher in den Notenbesprechungen doch auch so; da hat der Lehrer gesagt, was er im Halbjahr beim Schüler gut oder nicht gut fand und weshalb er zusammen mit den schriftlichen Noten welche Note für angemessen hält.

Ich finde, das ist so typisches Pädagogengequatsche, Hauptsache man hat mal drüber geredet oder so....nur das es ausformuliert ist, damit die Eltern was in der Hand haben....geht für mich in Richtung Rechenschaftsbericht o.ä.
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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CarstenS hat geschrieben: Und notfalls können Kinder dort auch zu Hause unterrichtet werden.
Hausunterricht :haeh: Eines der wenigen schulischen Dinge die ich noch schlimmer finde, als Noten und unser Schulsystem

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Zitat von LEB pingusohn hat geschrieben: Mathematik: Du löstest auch die ****-Aufgaben

Es dauerte lange, bis du einen funktiuonsfähigen Zirkel mitgebrahct hattest, doch dann machtest du bei der Verwendung des Zirkels große Fortschritte.
Schriftliche Arbeitsaufträge in den Unterrichtsstunden bearbeitest du nach wie vor sehr flüchtig, doch kamst du stets zu positiven Ergebnissen. Häufig bearbeitetest du auch die Zusatzaufgaben.
Bei der Bruch-und Wahrscheinlichkeitsrechnung zeigtest du die notwendige Ausdauer und das Verständnis, um voran zu kommen.

Sport: pingusohn, du entwickelst nicht den notwendigen Ehrgeiz und zeigtest nicht die notwendige Einsatzbereitschaft, um deine schwimmerischen Grundfertigkeiten zu verbessern. Somit konntest du nicht sicher ausdauernd im Schwimmerbecken schwimmen und auch das Jugendschwimabzeichen Bronze nicht erreichen. bemühe dich bitte insgesamt ausdauernder und aktiver im Sportunterricht mitzuarbeiten.
Lehrer, schriebtest du ein schöneres Doitsch, tätete ich dir zutrauen zu haben können dass du es meinem Kinde würdestest beibringen können.

Da bin ich ja mal gespannt ob die ersten "Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess" meiner Tochter auch in diesem Stil gehalten sind.

Ich finds ja spannend was aus der Diskussion wurde (Wie soll Schulsport aussehen -> wie sinnvoll sind Noten und bestimmte Fächer), was wohl Steif davon hält?
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Kundalini hat geschrieben:Mich hätte als Kind/Jugendlicher ein LEB wie von pingusohn tierisch genervt, ich hätte gefragt "....und, was hab ich jetzt, ne drei oder zwei....", mir wäre das zu abstrakt gewesen und zu schwammig.
Vielleicht. Aber auch nur, weil du es anders gewohnt warst.
Wenn ein Kind einen Zirkel nicht mitbringt, muß man das dann noch niederschreiben :confused:
Ja! Weil das
Ist doch logisch, wenn ich mein Handwerkszeug nicht dabei habe, das ich dann ins Hintertreffen gerate und das es in irgendeiner Form Auswirkungen meine Leistungen hat.
eben nicht immer stimmt. Bei meinem Sohn hätte es ja trotzdem noch locker für eine 2 gereicht.
Oder soll das eine wohl portionierte Anleitung zu selbstkritischer Reflexion sein, geht das nicht verbal?
Manchmal ja, hier nicht. Hier ist tatsächlich gemeint" verdammt nochmal,bring in Zukunft deine Sachen mit" Und ich lese es ja auch
War früher in den Notenbesprechungen doch auch so; da hat der Lehrer gesagt, was er im Halbjahr beim Schüler gut oder nicht gut fand und weshalb er zusammen mit den schriftlichen Noten welche Note für angemessen hält.
Und? Schon die schriftlichen Noten sind doch wischiwaschi. Wusstest du WIRKLICH, was das Lernziel war und was davon du erreicht hast? Wohl kaum. Du hast bestenfalls gewusst, wieviele in der Klasse besser oder schlechter waren als du.
Ich finde, das ist so typisches Pädagogengequatsche, Hauptsache man hat mal drüber geredet oder so....
was soll man auf solche "Argumente" antworten :noidea:
nur das es ausformuliert ist, damit die Eltern was in der Hand haben....
Und wozu sind Noten?? geht für mich in Richtung Rechenschaftsbericht o.ä.[/quote] Hm, ja. Und?? Der LEB zwingt erstmal den Lehrer genauer nachzudenken, bevor er sein "Urteil" niederschreibt. (Was anderes als ein Urteil ist eine Note doch nicht) Rechenschaft? Musste ich für meine Noten doch auch ablegen. "Warum hast du da eine 4?" Das warum wussten mein Eltern aber nicht. Ich manchmal auch nicht

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Hallo,
ich habe das hier gefunden:

Fit for fun oder fun statt fit?
Im heutigen Differenzierten Sportunterricht ist alles möglich, aber nichts geht mehr. Der "Bewegungssupermarkt" Schulsport bietet alles, was gut und gängig ist: Traditions- neben Trendsportarten, Bewegungskünste und New Games, Wettkampf- oder Gesundheitssport - anything goes - aber bitte nicht mehr als zwei Stunden die Woche!
Nie war die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität so groß wie heute. Sportunterricht soll Kinder und Jugendliche stark machen in jeder Hinsicht, soll ihre sensorische, motorische, soziale und emotionale Entwicklung fördern, Schwächen ausgleichen, Fehlentwicklungen reparieren, soll neue Körper- und Bewegungserfahrungen vermitteln, vor Unfällen, Zivilisations-, Haltungs- und anderen Schäden bewahren, fit und Spaß machen, nur eines soll er nicht: Zeit und Geld kosten. Kürzung der Sportstunden, Einstellungsstopp für Sportlehrer, das bayerische Kooperationsmodell "Schule und Sportverein" eine Mogelpackung, der Superlehrplan für die Schublade?

Hierder gesamte Beitrag (Schulsport in Deutschland von 1770 bis 2000).

Hans

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einfach-Marcus hat geschrieben:Lehrer, schriebtest du ein schöneres Doitsch, tätete ich dir zutrauen zu haben können dass du es meinem Kinde würdestest beibringen können.
Ja, ich war teilweise auch irritiert.
Sollen wir also darum lieber aussagefreie Noten geben? Weil die Lehrer das besser schreiben können? Und das Lesen für die Eltern weniger Arbeit ist?

Bisher konnte mir übrigens noch niemand ein überzeugendes Argument für Noten liefern :)

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

sehr OT

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kk66 hat geschrieben:Dort wird immer mal wieder versucht, creationism neben Darwin als Theorie lehren zu lassen, und so Religion durch die Hintertuer wieder einzufuehren. Insbesondere die Church of the Flying Spaghetti Monster war da aktiv.
:confused: die Church of the Flying Spaghetti Monster war aktiv beim Einführen des Creationismus?? nee, da bekommst du was durcheinander

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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pingufreundin hat geschrieben:Hausunterricht :haeh: Eines der wenigen schulischen Dinge die ich noch schlimmer finde, als Noten und unser Schulsystem
Ich hoffe, dass klar war, dass ich mit `man' in dem Satz, den Du zitiert hast, christlich-fundamentalistische Eltern meinte und dass ich für diese keine besonderen Sympathien hege.

Dennoch, nicht alle, die ihre Kinder selbst unterrichten, tun dies aus diesen Gründen. Machen diese Eltern etwas grundlegend falsch? Ich weiß es nicht.

Gruß,

Carsten

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was der Sportunterricht leisten sollte (zumindest in Niedersachsen) kann man hier lesen

@carsten das ist ja ausländisch, dafür brauch ich mehr Zeit :-)
Es gibt sicher immer ein paar wenige Ausnahmen, die das rechtfertigen. Aber allgemein wäre das ziemlich katatrophal. und nicht nur wegen diversrer Fundamentalisten, die dann unter sich bleiben und ihre Lehren verbreiten können.
Schule hat eben nicht nur mit Lernen und Wissenserwerb zu tun.

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Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Ein Lehrer kann sich doch mit seinem Schüler über dessen Leistungen in der Notensprechung unterhalten, dann erfährt der Schüler auch gleich in einem mit, warum andere besser (oder schlechter) sind, nämlich weil sie alle notwendigen Utensilien dabei haben, wenig stören, aufmerksam sind, im Unterricht mitarbeiten, nicht zu spät kommen usw., das Ergebnis ist eben eine Note, wenn es überhaupt nichts auszusetzen gibt und die Klausuren bestens liefen, gibt es eine eins und in Abgrenzung vom Absoluten eben schlechtere Noten. Sowas kann man doch besprechen, immerhin hat der Schüler auch dann die Möglichkeit, sich dazu zu äußern.

Also ein Vorteil von LEB leuchtet mir überhaupt nicht ein, wie gesagt mich hätte das genervt und würde mich auch heute als Schüler nerven.

Ich hätte lieber eine konkrete Zahl, als schriftliches Wischi Waschi Geschwätz und manche Pädagogen können gerade das sooooo gut :P Hört man vielleicht als angehende Pädagogin nicht gerne, ist aber meine Erfahrung.

In unserer Klasse hatte jedenfalls keiner in Sport eine vier, fünf oder sechs, der regelmäßig da war, auch wenn er noch so unsportlich war.
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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Kundalini hat geschrieben: In unserer Klasse hatte jedenfalls keiner in Sport eine vier, fünf oder sechs, der regelmäßig da war, auch wenn er noch so unsportlich war.
Nur gibt es das nicht immer, es gibt auch Klassen oder Lehrer bei denen es anders läuft, die dann mit der Drohung des Sitzenbleibens durch eine 6 im Sport motivieren, so wie ich es bei mir erlebt habe.

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Kundalini hat geschrieben:Ein Lehrer kann sich doch mit seinem Schüler über dessen Leistungen in der Notensprechung unterhalten, dann erfährt der Schüler auch gleich in einem mit, warum andere besser (oder schlechter) sind, nämlich weil sie alle notwendigen Utensilien dabei haben, wenig stören, aufmerksam sind, im Unterricht mitarbeiten, nicht zu spät kommen usw.,
Ja. er erfähr dann, dass er das besser/schlechter gemacht hat, als die anderen. Aber er erfährt nichts über die Anforderungen an IHN und über das, wass er kann.
das Ergebnis ist eben eine Note,
eine oft recht willkürlich gesetzte Zahl
wenn es überhaupt nichts auszusetzen gibt und die Klausuren bestens liefen, gibt es eine eins
die sich aber an der Leistung der Klasse misst. Und was sagt eine gute Klausur ist? Auch dort werden Noten nicht immer glei ch verteilt. Außer der reinen Leistung fließt noch vieles anderes in die Bewertung ein. (Das ist bekannt und wird auch von niemandem abgestritten )
und in Abgrenzung vom Absoluten eben schlechtere Noten.
Und wie oft weiß der Schüler vorher, was das Absolute ist?
Sowas kann man doch besprechen, immerhin hat der Schüler auch dann die Möglichkeit, sich dazu zu äußern.
Was ihm miest wenig nützt. Besser wäre, der Lehrer müsster seine Noten besser begründen
Also ein Vorteil von LEB leuchtet mir überhaupt nicht ein, wie gesagt mich hätte das genervt und würde mich auch heute als Schüler nerven.
Erinnert an "ich hab immer Fleisch gegessen, das ist gesund. basta"
Ich hätte lieber eine konkrete Zahl, als schriftliches Wischi Waschi
Das ist aber doch das Problem: die Note IST wichiwaschi. Weil sie eben nichts aussagt. Weder darüber, was der Schüler tatsächlich kann, noch über seinen Lernfortschritt
Geschwätz und manche Pädagogen können gerade das sooooo gut :P Hört man vielleicht als angehende Pädagogin nicht gerne, ist aber meine Erfahrung.
Deine Erfahrung, soso.
In unserer Klasse hatte jedenfalls keiner in Sport eine vier, fünf oder sechs, der regelmäßig da war, auch wenn er noch so unsportlich war.
Und? wie war das in Mathe? Englisch? Deutsch? Reichte da auch Anwesenheit aus für eine 4?Egal wie unbegabt man war für das Fach?Und wenn nein:warum nicht?
Bei euch bekam man also in Sport mindestens eine 3, wenn man bloß da war. Und trotzdem hältst du Noten für ein objektives Mittel zur Leistungsbewertung? :confused: :wegroll:

Und? Hat es die 3er Schüler zu irgendwas motiviert, außer zur Anwesenheit?

@kk66 Ach stimmt, so war's. ICH hatte es verwechselt. Da gibt es noch sowas, irgendwas mit Flugktaft statt Schwerkraft, oder so

Streak 3: Beginn 10.10.2009

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Unterhälst Du Dich denn gar nicht mit Deinen Schülern über deren Leistungen?
Am Ende des Halbjahres eine schriftliche Sermon zusammenzustellen, dessen, was ein Lehrer für angemessen hält soll objektiv sein? Wie soll das gehen, wenn der Schüler sich dazu nicht äußern konnte?

Natürlich hat in unserer Klasse niemand in Sport eine vier, fünf oder sechs bekommen, wenn er immer anwesend war und sich mit seiner aktiven Teilnahme bemüht hat.

Du hast doch bestimmt schon mal was von Lernen am Modell gehört....gute und sehr gute Schüler machen alles richtig, erreichen das Klassenziel/Lernziel und sind für schlechtere und motivierte Schüler ein prima Modell, was sie tun müssen, um sich zu verbessern.
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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Kundalini hat geschrieben:Unterhälst Du Dich denn gar nicht mit Deinen Schülern über deren Leistungen?
Ja, aber als Praktikantin notgedrungen nicht zu den Zeugnissen. Wobei ich es durchaus sinnvoll finde, das auch sonst nicht nur zu den Stichtagen zu tun.
Aber sich über Leistungen und Noten unterhalten ist nicht zwingen das gleiche :)
Am Ende des Halbjahres eine schriftliche Sermon zusammenzustellen, dessen, was ein Lehrer für angemessen hält soll objektiv sein? Wie soll das gehen, wenn der Schüler sich dazu nicht äußern konnte?
Wer sagt denn, dass der Schüler sich nicht dazu äußern konnte? :confused: (Er muss sich sogar selbst bewerten) Der "schriftliche Sermon" beschreibt doch das Verhalten, die Leistung und die Entwicklung des Schülers. Ohne persönliche Bewertung (die in Noten immer mit eingeht!)
Oder was hast du im Beispiel aus dem LEB gelesen? Was ist denn daran nicht objektiv? Und was an Note ist es?
Natürlich hat in unserer Klasse niemand in Sport eine vier, fünf oder sechs bekommen, wenn er immer anwesend war und sich mit seiner aktiven Teilnahme bemüht hat.
Schön. Und was war mit jemandem der sich in Mathe bemüht hat? Hat der auch mindestens eine 3 bekommen?
Warum darf es in Mathe gute und schlechte Schüler (auch abhängig von der Begabung) geben, in Sport aber nicht?

Wie soll es denn-egal in welchem Fach-zur Motivation beitragen, wenn es egal ist, ob man sich verbessert?
Ein Schüler ist z.B. richtig schlecht in Diktaten, schrebt immer eine 6. Mit sagen wir mal 40 Fehlern. Dann übt er ganz kräftig, strengt sich an (warum auch immer) und macht "nur" 30 Fehler. Das ist eine enorme Verbesserung- aber immer noch eine 6. Ja, das ist sicher besser und motivierender, als zu schreiben "du hast dich enorm verbessert, mach weiter so"

Und warum sollte sich jemand Mühe geben, der im Klassenmittel sowieso gut ist?

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Kundalini hat geschrieben:
Du hast doch bestimmt schon mal was von Lernen am Modell gehört....gute und sehr gute Schüler machen alles richtig, erreichen das Klassenziel/Lernziel und sind für schlechtere und motivierte Schüler ein prima Modell, was sie tun müssen, um sich zu verbessern.
Das hat mit "Lernen am Modell" wenig zu tun. Aber egal.
Du meinst, das funktioniert? Dann könnte es doch gar keine schlechten Schüler mehr geben. Denn es gibt ja immer gute "Modelle"

(Außerdem würde das natürlich massiv gegen die Selektion nach "Leistung" sprechen)

Und was soll sich denn der "schlechte" Schüler abgucken?
Soll er einfach auch begabter sein? Sich andere Eltern suchen?

Mein Sohn ist- in einigen Fächern- ein (sehr) guter Schüler. Was sollte man sich bei ihm abgucken? Das man seine Sachen nicht mitbringen muss? Und im Unterricht quatscht? Seine Aufgaben luschig hinklatscht? :hihi:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Kundalini hat geschrieben: Natürlich hat in unserer Klasse niemand in Sport eine vier, fünf oder sechs bekommen, wenn er immer anwesend war und sich mit seiner aktiven Teilnahme bemüht hat.
Und was macht ihr mit Schülern bei denen aus körperlichen Gründen (Bewegungsstörung) die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, welche die geforderte Leistung einfach nicht oder nicht ausreichend erbringen können oder damit Probleme haben und welche beispielsweise ständig zusätzliche Anleitung brauchen während die anderen Schüler solche Probleme nicht haben und sich auch noch darüber lustig machen und den betroffenen Schüler hänseln?
Ist das dann "Leistungsverweigerung" (Note 6) wenn der Schüler dadurch auf die Dauer die Lust verliert?

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Es gibt Lehrer, die verstehen nichts von richtiger Motivation und insofern gibts es eben auch schlechte Schüler. Begabung spielt sicher eine Rolle, aber wie interessant ein Lehrer sein Fach verkauft und Schüler hierfür zu interessieren weiß, ist wesentlich wichtiger. Egal ob Mathe, Sport, Bio oder sonstwas. Auch mit minimal wenig Talent kann sich ein Schüler, der ordentlich motiviert wurde, auf eine 3 retten. Liegt eben am Lehrer, entweder man kanns oder nicht.

Kinder lernen voneinander, insofern kann doch ein guter Schüler für einen schlechten Schüler ein Modell sein, oder nicht?
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boerneli hat geschrieben:Und was macht ihr mit Schülern bei denen aus körperlichen Gründen (Bewegungsstörung)...
....ich habe auch Schülersicht geschrieben, wie es methodisch/didaktisch aus Lehrersicht aussieht, ist pingusache.
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Wenn ich diesen LEB lese, kann ich nur sagen: Es ist ganz offenbar viel schlimmer als ich dachte. Welcher Lehrer schreibt denn so einen Schwachsinn? Dabei gehe ich mal davon aus, dass die Rechtschreibfehler original pingu sind. Wenn meine Kinder so eine Beurteilung (oder was immer das sein soll) nach Hause bringen würden, würde ich mich tot lachen.

Bei uns (30 Jahre her und ein anderes Gesellschaftssystem) war es so, dass es Noten in jedem Fach gab und eine Beurteilung (ich habe mein altes Zeugnisheft auf die Schnelle nicht gefunden, sonst hätte ich einen Auszug hier reingeschrieben).

Wenn man mal annimmt, dass man Leistungen in der Schule bewertet, braucht man also ein Bewertungssystem. Ich behaupte mal, dass jedes Bewertungssystem ungerecht ist und jedes System mit Bedacht von den Lehrern eingesetzt werden muss. Eine Notenskala hat für mich den Vorteil, dass für Aussenstehende eine (erste) Einschätzung möglich wird, ohne sich durch irgendwelche mehr oder weniger originellen Ergüsse zu quälen. Im Übrigen glaube ich, dass sich für den einzelnen Schüler wenig ändert. Wer nach Noten gut ist, wird es auch in einer schriftlichen Beurteilung sein und wer schlecht ist, bleibt es auch dann, wenn das mit mehr oder weniger wohlfeilen Sätzen dargestellt wird.

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RalfF hat geschrieben:Wenn ich diesen LEB lese, kann ich nur sagen: Es ist ganz offenbar viel schlimmer als ich dachte. Welcher Lehrer schreibt denn so einen Schwachsinn? Dabei gehe ich mal davon aus, dass die Rechtschreibfehler original pingu sind.
ja :peinlich: (Aber he, es sind Tippfehler)
Wenn meine Kinder so eine Beurteilung (oder was immer das sein soll) nach Hause bringen würden, würde ich mich tot lachen.
Es ist kommt vor allem keiner Verurteilung gleich.
Bei uns (30 Jahre her und ein anderes Gesellschaftssystem) war es so, dass es Noten in jedem Fach gab und eine Beurteilung (ich habe mein altes Zeugnisheft auf die Schnelle nicht gefunden, sonst hätte ich einen Auszug hier reingeschrieben).
würde ich auch ganz gut finden
Wenn man mal annimmt, dass man Leistungen in der Schule bewertet, braucht man also ein Bewertungssystem. Ich behaupte mal, dass jedes Bewertungssystem ungerecht ist und jedes System mit Bedacht von den Lehrern eingesetzt werden muss. Eine Notenskala hat für mich den Vorteil, dass für Aussenstehende eine (erste) Einschätzung möglich wird, ohne sich durch irgendwelche mehr oder weniger originellen Ergüsse zu quälen.
Aber eine Einschätzung von was denn??
Im Übrigen glaube ich, dass sich für den einzelnen Schüler wenig ändert. Wer nach Noten gut ist, wird es auch in einer schriftlichen Beurteilung sein und wer schlecht ist, bleibt es auch dann, wenn das mit mehr oder weniger wohlfeilen Sätzen dargestellt wird.
Jaaein :) Mein Sohn käme in Mathe sicher besser davon mit einer reinen Note. Natürlich ändert die Art der Leistungsbewertung wenig an der Leistung. Dazu kommt: die Art der Bewetung allein macht es ja nicht. Wenn ich schlechten Unterricht mache, kann ich hinterher noch so schöne Berichte schreiben,
Auch dass in Schulen nunmal selektiert wird, wird ja durch eine andere Darstellung nicht besser.

@kundalini Du meinst, an "schlechten" Schülern ist immer der Lehrer Schuld? Es ist keine Frage von Begabung und/oder anderen Voraussetzungen?
Aber warum reicht es dann im SPort sich Mühe zu geben für eine 3? :confused:
Wenn der Schüler keine 3,5 m weit springen kann, hat er sich halt nicht genug Mühe gegeben. (Weil der Lehrer ihn nicht genug motiviert hat)

Begabung und Intelligenz spielen keine Rolle?? Und wozu haben wir dann unser selektierendes Schulsystem???

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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boerneli hat geschrieben:Und was macht ihr mit Schülern bei denen aus körperlichen Gründen (Bewegungsstörung) die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, welche die geforderte Leistung einfach nicht oder nicht ausreichend erbringen können oder damit Probleme haben und welche beispielsweise ständig zusätzliche Anleitung brauchen während die anderen Schüler solche Probleme nicht haben und sich auch noch darüber lustig machen und den betroffenen Schüler hänseln?
Ist das dann "Leistungsverweigerung" (Note 6) wenn der Schüler dadurch auf die Dauer die Lust verliert?
Von jemandem, der im Rollstuhl sitzt, kann man nicht verlangen, dass er 100m läuft. Das sollte sich aber durch ein Attest klären lassen und widerspricht nicht einer grundsätzlichen Benotung sportlicher Fähigkeiten.
Sind nicht auch Intelligenz, sprachliche oder mathematische Fähigkeiten zu großen Teilen anlagebedingt?
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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pingufreundin hat geschrieben: Aber eine Einschätzung von was denn??
Eine Einschätzung von "gut" bzw. "schlecht". :zwinker2:
Noten sind teilweise subjektiv und ungerecht, aber irgendwie auch wieder eindeutig. Sie sind ja auch diskutierbar und berechtigte Einwände wurden meistens berücksichtigt.
Ich bin ziemlich sicher, Kinder/Schüler wollen und brauchen klare Aussagen. Politisch korrekte Wischi-Waschi-Beurteilungen helfen niemandem. Deine LEBs hinterlassen mehr Fragen, als sie beantworten.
Schüler bekommen doch das ganze Jahr über jede Menge Reaktionen auf ihr Verhalten im Unterricht, ihre Hausaufgaben, Klassenarbeiten, etc. Warum also nicht am Jahresende die Reaktionen in einer Note zusammenfassen?
Abgesehen davon gab es auch immer die Elternsprechtage. Gibt´s die noch?
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Und dann gab es Lehrer, die Arbeiterkindern grundsätzlich bessere Zensuren gegeben haben. Quelle: Eine betrunkene Lehrkraft. Mensch, habe ich den Kerl abgefüllt. Ort: Eine Kneipe in Berlin-Schöneberg im "roten Dreieck". Zeitpunkt: 1974.
Gesperrt

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