Detritus hat geschrieben:"Alle, die im Ziel ankommen, können sich ihre Beine in Umkleidebereich massieren lassen". Klingt auch nicht schlechter als "Alle Finisher können in der Umkleide-Area den Massage-Service nutzen".
Nicht die deutsche Sprache stößt an ihre Grenzen. Es sind wohl eher wir, die mit ihr nicht umgehen können. Und das betrifft nicht nur Anglizismen.
Ich glaube, ich habe mich oben sehr unklar ausgedrückt. Ein Sprachwissenschaftler kann das bestimmt besser!
Ich denke einfach, die deutsche Sprache "funktioniert" anders als die englische. Anglizismen, die ich auch bescheuert und überflüssig finde, rühren oft daher, dass manche Sachverhalte im Englischen durch
ein Substantiv ausgedrückt werden (im Beispiel oben: "Finisher"), während wir in "gutem Deutsch" geneigt sind, hierfür eine Satzkonstruktion ("Alle, die im Ziel ankommen, ") zu verwenden. Diese Satzkonstruktionen klingen - wenigstens in meinen Ohren - weniger "holprig" und sind meist präziser als die (mir fehlt der genaue grammatikalische Begriff) substantivierten Verben wie "Ankommende" oder "Zielerreicher".
Nun ist es aber leider so, dass sich in vielen Bereichen (v.a. in der Behördensprache, aber auch in der Werbung) ein eher substantivischer Stil durchgesetzt hat, in dem möglichst wenig Nebensätze verwendet werden - nach dem Motto: Igitt, bei Nebensätzen müssten wir ja wissen, wohin die Kommas gehören! Die Folge: Man verwendet ein englisches Substantiv, weil das so schön kurz und einfach ist!
vg, kobold
(die sich im Übrigen oft darüber ärgert, dass in schriftlichen Arbeiten die Kommas scheinbar nur noch mit dem Zufallsgenerator gesetzt werden!)