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DEnglisch

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HendrikO hat geschrieben:Im Rahmen einer konsequenten Diskussion habe ich den folgerichtigen Schluß aus Deiner Aussage gezogen.
Nur, weil Du den Schluß ziehst, muß er nicht notwendigerweise folgerichtig sein.

Und das hier:
Detritus hat geschrieben:Der meines Erachtens wirklich gute weiterführende link unter dem oben zitierten Artikel verdient eigentlich einen eigenen Hinweis:

http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/gesetz/dey03.shtml
wirkt auf mich doch sehr "volkstümelnd", und ich möchte mich damit auf keinen Fall identifizieren.
Ich möchte auch die Franzosen mit ihrem, meiner Meinung nach überzogenen Nationalstolz, nicht zum Vorbild haben.

Überflüssige Anglizismen, die nur zur euphemistischen Inhaltsverschleierung oder Verschleierung von Inhaltslosigkeit dienen, nerven mich ebenfalls, da sie entweder Verwirrung oder Verblödung schaffen. Die meisten werden aber von selbst wieder Verschwinden, eben weil sie überflüssig sind.

Andere geliehene Begriffe finde ich wiederum sehr hilfreich und praktisch und sehe sie als Bereicherung an, und zeigt m.E. nicht, wie im oben genannten Artikel
"....den Hang, die Muttersprache der Denk-Sprech-und Schreibfaulheit zu opfern."

Eine gesetzliche Regelung "Zur Rettung der deutschen Sprache" halte ich für unangemessen.
Liebe Grüße
Ulla (Germanistin und Anglistin)
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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Meine Tante ( mittlerweile seit knapp 40 Jahren in London ) wundert und ärgert sich jedes Mal wieder über möchte-gern-englische Begriffe die als im Zuge der zwanghaften Mulitkultiwahns als ganz toll empfunden werden.
Vor kurzem war sie wieder zu Besuch, ich las im Videotext die aktuellen Fussballnachrichten nach, als sie mich verwundert fragte was denn das Wort "chatten" sein soll.

Entweder englisch oder deutsch - alles andere ist für Modeschwuchtel. Schon das Wort running in einem deutschen Satz finde ich abstoßend.
Vielleicht hat diese Flucht und das nicht-bekennen-zur-eigenen-Sprache auch wieder ihren Ursprung in unserer Geschichte und der fehlenden Idendität bzw. dem fehlenden Nationalstolz. So locker und denoch patriotisch wir Deutschen mit unseren Fahnen und der Nationalhymne 2006 umgegangen sind war das krasse Gegenteil von dem was Jahrzehnte hinweg über üblich war. Da wurde jeder der mit einer Fahne wedelte oder die Nationalhymne sang schief angeguckt ( bloß nicht zu viel Nationalstolz, könnte ja jemand auf falsche Gedanken kommen ).
Ich gehöre übrigen zu den Leuten die keine deutsche Fahne hochhalten und auch die Nationalhymne nicht mitsingen...zumindest nicht von Deutschland. Come on Englaaaaaaand.

Mittlerweile hat jeder in jeder noch so kleinen Firma einen erfundenen, nichts aussagenden englischen Titel. Die Firma Fahnemann hat anscheinend auch genug von diesem Unsinn und sich kreativ an das Thema gemacht: http://sport-fahnemann.subserver.net/?s ... team.shtml

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Hallo Marc

Flummie hat es schon geschrieben, Du berichtest von Deiner Tante. In keinem anderen Land käme die Bevölkerung auf die absurde Idee, Sprachpflege in irgendeiner Form mit Nationalismus oder Deutschtümelei in Verbindung zu bringen. Außer bei uns. Lustvoll brandmarken wir alles aus unserer eigenen Geschichte, Sprache und Kultur, ja unsere ganze Identität als deutschtümelnd, nationalistisch und ablehnenswert.

Es ist einfach nur lächerlich.

Gruß
Hendrik

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Wobei sich durch/seit der WM etwas gebessert hat. Aber wie soll etwas was über Jahrzehnte hinweg verboten/verpönt war plötzlich wieder als normal empfunden werden.
Das wird noch Jahrzehnte dauern.

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marcmarl78 hat geschrieben: Entweder englisch oder deutsch - alles andere ist für Modeschwuchtel.
:nene: Und ich finde es abstoßend wenn in der ganz normalen Alltagssprache Worte wie Schwuchtel, schwul, homo oder entsprechende Abwandlungen gebraucht werden um einen negativen Sachverhalt bzw. Ablehnung auszudrücken.
Auch wenn viele Menschen sagen, es sei ja nicht so gemeint, ICH empfinde dies als diskriminierend.

Cathleen

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Sorry, sollte nicht diskriminierend wirken. Schwuchtel und Homo sind für mich etwas gänzlich anderes.
Modeschwuchteln sind für mich Leute die jeder Modeerscheinung hinterherlaufen und meinen alles mitmachen zu müssen um anerkannt zu werden. Im Grunde das was man Jugendlichen vorwirft die z.B. mit dem Rauchen anfangen um in der Gruppe anerkannt zu werden, was allerdings in anderen Gebieten von Erwachsenen nicht anders vorgelebt wird.
Mit Modeerscheinung meine ich zum einen Textilmode, aber auch das vermischen von Sprachen ( siehe VIVA / MTV etc ).
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

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Selbst, wenn ich den Urhebern dieser Bewegung keine "deutschtümelnden" Absichten unterstelle, wird der größte Beifall genau aus dieser Ecke kommen, und da sehe ich eben eine größere Gefahr, als die durch "Überfremdung des Deutschen".

Das "vorgebliche" Ziel wird durch gesetzliche Regelungen nicht erreicht werden.

Sprachpflege betreibe ich lieber aktiv, indem ich die Sprache mit Freude verwende und sie nicht als reines Vehikel betrachte, sondern ihr in Verbindung mit ihren Inhalten, Witz und Geist einhauche, welche durchaus auch zustande kommen (und manchmal gerade deshalb), wenn ich mir das ein oder andere Wort aus einer anderen Sprache ausleihe.
Und diese Freude an der Sprache versuche ich, hoffentlich mit Erfolg, meiner näheren Umgebung und insbesondere meinen Kindern, weiterzugeben.

Im Übrigen mache ich das ohne jeglichen Nationalstolz.
Worauf soll ich denn stolz sein, daß ich zufällig Deutsche bin?
Habe ich dazu etwas beigetragen, außer nicht ausgewandert zu sein?
Soll ich stolz auf Deutschland sein? Weshalb?
Ich halte Nationalstolz für alle Menschen, nicht nur für Deutsche, für vollkommen überflüssig, wenn nicht sogar hinderlich.
The Wycked Lady
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Schnucki hat geschrieben: Im Übrigen mache ich das ohne jeglichen Nationalstolz.
Worauf soll ich denn stolz sein, daß ich zufällig Deutsche bin?
Habe ich dazu etwas beigetragen, außer nicht ausgewandert zu sein?
Soll ich stolz auf Deutschland sein?

Mensch kommt das reflexhaft. Du bist ja richtig fixiert.

Schönes Wochenende
Hendrik

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HendrikO hat geschrieben:Mensch kommt das reflexhaft. Du bist ja richtig fixiert.
Nee, eigentlich nicht, aber manchmal überkommt mich der Ärger über diesen unreflektierten Stolz. Nur weil andere (Nationen) ihn haben, muß er ja nicht das Nonplusultra sein.
Aber ich hör' schon auf. :wink:

ebenfalls
schönes Wochenende
Ulla
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

110
cabo hat geschrieben: :nene: Und ich finde es abstoßend wenn in der ganz normalen Alltagssprache Worte wie Schwuchtel, schwul, homo oder entsprechende Abwandlungen gebraucht werden um einen negativen Sachverhalt bzw. Ablehnung auszudrücken.
Auch wenn viele Menschen sagen, es sei ja nicht so gemeint, ICH empfinde dies als diskriminierend.

Ärgerlicher ist nur, wenn jemand eben nicht sagt, es sei nicht so gemeint gewesen, und auf Nachfrage sich herausstellt, dass ein ansonsten netter Mitbürger / Kollege / Sportskamerad homophob ist. Unfassbar, das gibt's noch. :tocktock: Öhm.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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Ich könnte mich köstlich über diese "word-wordly translations" amüsieren

Wie wäre es mit " My lovely Mr. Singing Club" für " Mein lieber Herr Gesangsverein..."


aber "to give up the ghost" gibt es wirklich :-)
Gruß

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Schnucki hat geschrieben:Das "vorgebliche" Ziel wird durch gesetzliche Regelungen nicht erreicht werden.
Das behauptest du.
Frankreich hat andere Erfahrungen gemacht.
Schnucki hat geschrieben:Sprachpflege betreibe ich lieber aktiv...
Sehr schön. Ist wie beim Umweltschutz. Es gibt immer Personen oder Unternehmen, die sich vernünftig und verantwortungsbewusst verhalten. Klar ist aber, dass ohne gesetzliche Regelungen nicht viel passiert wäre.
Schnucki hat geschrieben:Im Übrigen mache ich das ohne jeglichen Nationalstolz.
Womit du zugibst, dass Sprachpflege kein deutschnationales Anliegen ist, jedenfalls nicht notwendigerweise. Warum unterstellst du es dann anderen?

Ist eine Meinung oder Handlung falsch, nur weil man möglicherweise Applaus aus der falschen Ecke bekommt?
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Das behauptest du.
Frankreich hat andere Erfahrungen gemacht.
So, welche denn, daß die Franzosen es inzwischen möglichst vermeiden überhaupt in Kontakt mit anderen Sprachen zu kommen?
WinfriedK hat geschrieben: Sehr schön. Ist wie beim Umweltschutz. Es gibt immer Personen oder Unternehmen, die sich vernünftig und verantwortungsbewusst verhalten. Klar ist aber, dass ohne gesetzliche Regelungen nicht viel passiert wäre.
Ich will doch nicht gundsätzlich jedes Gesetz abschaffen, ich weiß auch nicht, was das jetzt ausgerechnet mit dem Umweltschutz zu tun haben soll.
Ich halte nur hier ein Gesetz für unangemessen.
WinfriedK hat geschrieben: Womit du zugibst, dass Sprachpflege kein deutschnationales Anliegen ist, jedenfalls nicht notwendigerweise. Warum unterstellst du es dann anderen?
Ja, das gebe ich zu. Ich unterstelle es auch nicht allen anderen, aber manchen. Und der Text, auf den ich mich bezog, riecht jedenfalls danach.
WinfriedK hat geschrieben: Ist eine Meinung oder Handlung falsch, nur weil man möglicherweise Applaus aus der falschen Ecke bekommt?
Nein, das nicht, aber wenn man eine Meinung oder Handlung sowieso für falsch hält, oder zumindest für unwirksam, kann man auf den zusätzlichen Effekt des Applauses aus der falschen Ecke erst recht verzichten.
Ich denke einfach, der Schaden könnte größer sein als der Nutzen, und das Ganze würde wahrscheinlich noch einen Haufen Geld kosten.
Ich zitiere nochmal aus dem oben genannten Text:
Eine unzureichende Erziehung im Elternhaus, von Kindergärtnerinnen und Lehrern beklagt, hat den weitverbreiteten Irrtum erst möglich gemacht, nur englische Ausdrücke würden bei Kindern und Jugendlichen Aufmerksamkeit und kommerzielle Nachfrage hervorrufen.
Kindergärtnerinnen - was soll das sein, eine Berufsbezeichnung?

Entschuldigung, aber wenn man schon Geld ausgeben muß, könnte man vielleicht die Ausbildung der "ErzieherInnen" auf ein Niveau bringen, das die ErzieherInnen auch in die Lage versetzt "unzureichende Erziehung im Elternhaus" tatsächlich zu erkennen und dieser entgegenzuwirken (könnten sie das nämlich, würde viel dringlicherer Handlungsbedarf in wesentlich wichtigeren Lebensbereichen der Kinder erst zutage treten), anstatt sie nur zu beklagen.
Ähnliches, wenn auch nicht in solchem Ausmaß, gilt für die Ausbildung der "LehrerInnen".
(Sorry, der letzte Absatz war etwas Off-Topic, oder abseits des Themas, wenn Dir das lieber ist.)

Übrigens, in beiden Berufen sind Menschen beiderlei Geschlechts tätig. Es ist mir ein großes sprachpflegerisches Anliegen, daß dies in den Bezeichnungen deutlich wird.
Wie komme ich bloß auf den Gedanken, daß manche Sprachpfleger über die reine Sprachpflege hinaus gewisses "konservatives" Gedankengut so ganz nebenbei mitpflegen wollen?
The Wycked Lady
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Wobei meines Wissens das Binnen-I weder den Regeln der alten noch der neuen Rechtschreibung entspricht und auch nie sonderlich verbreitet war, ausgenommen einiger linker Publikationen wie der TAZ.
Ich finde diese Schreibweise ziemlich unschön. Gott was haben wir damals an der Uni für einen Stress gehabt, weil irgendeine revolutionäre linksfeministische Gruppe die Namen Studentenausweis, Studentenrat usw. abschaffen wollte, weil dies ja alle weiblichen Studis ausschließen würde. :)

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cabo hat geschrieben:Wobei meines Wissens das Binnen-I weder den Regeln der alten noch der neuen Rechtschreibung entspricht...
Tja, so ab und an handle ich ganz böse regelwidrig. :zwinker2:
Da können sich ja die Damen und Herren Sprachpfleger eine wohlgefälligere Form einfallen lassen und zur Regel machen. Wär doch schon mal 'ne Aufgabe.
The Wycked Lady
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Im Übrigen wollte ich gar nicht auf diesen "Kleinigkeiten" herumreiten, sondern an dem Beispiel verdeutlichen, daß man von Leuten, die Sprachpflege einfordern, wohl eine gewisse Sorgfalt ihrerseits erwarten darf, auch wenn es sich um solche Unwichtigkeiten wie Inhalt und Bedeutung handelt und nicht um die natürlich viel wichtigere Verbannung ausländischer Begriffe.
The Wycked Lady
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Schnucki hat geschrieben:Tja, so ab und an handle ich ganz böse regelwidrig. :zwinker2:
Da können sich ja die Damen und Herren Sprachpfleger eine wohlgefälligere Form einfallen lassen und zur Regel machen. Wär doch schon mal 'ne Aufgabe.
Und ich Dummerchen hatte schon über eine ernst gemeinte Antwort auf deinen obigen Beitrag nachgedacht. :klatsch:

Du hast dich doch selber als Sprachpflegerin bezeichnet. Und Germanistin bist du obendrein. Mach doch mal ein paar konstruktive Vorschläge, wenn du Änderungsbedarf siehst. :P

Und dass das Thread-Thema unnötige oder gar erfundene Anglizismen war, ist dir sicher bewusst? :zwinker5:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Und ich Dummerchen hatte schon über eine ernst gemeinte Antwort auf deinen obigen Beitrag nachgedacht. :klatsch:
Wäre durchaus willkommen, was hält Dich ab?
WinfriedK hat geschrieben: Du hast dich doch selber als Sprachpflegerin bezeichnet. Und Germanistin bist du obendrein. Mach doch mal ein paar konstruktive Vorschläge, wenn du Änderungsbedarf siehst. :P
Nö, ich seh' da keinen Bedarf, jedenfalls nicht vordringlich. Cabo fand das Binnen-I unschön. (Ich hatte wohl vergessen den Ironie-Modus einzuschalten)
WinfriedK hat geschrieben: Und dass das Thread-Thema unnötige oder gar erfundene Anglizismen war, ist dir sicher bewusst? :zwinker5:
Ja ja, ich bin etwas vom Weg abgekommen :peinlich:
Ich wollte auch mit dem Beispiel nur verdeutlichen, daß man von Leuten, die Sprachpflege einfordern, ihrerseits Sorgfalt erwarten darf, auch wenn es um Unwichtigkeiten geht wie Inhalt und Bedeutung und nicht um böse ausländische Begriffe. :zwinker5:
The Wycked Lady
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Schnucki hat geschrieben:Wäre durchaus willkommen, was hält Dich ab?
a) ich bin schreibfaul :D
b) ich bin bockig, wenn ich den Eindruck habe, nur auf eine Provokation zu reagieren :teufel:
Schnucki hat geschrieben:Ja ja, ich bin etwas vom Weg abgekommen :peinlich:
Ich wollte auch mit dem Beispiel nur verdeutlichen, daß man von Leuten, die Sprachpflege einfordern, ihrerseits Sorgfalt erwarten darf, auch wenn es um Unwichtigkeiten geht wie Inhalt und Bedeutung und nicht um böse ausländische Begriffe. :zwinker5:
Grundsätzlich hast du Recht. Aber man muss jemandem, der versucht, sich um ein Problem zu kümmern, nicht vorwerfen, dass er damit alle anderen Probleme auf der Welt ignoriert.

Eine Sprachregelung nach französischem Vorbild wäre relativ einfach umzusetzen. Eine nationale Sprachakademie übersetzt neue Wörter und fertig. Das ist weitgehend ideologiefrei.
Schlimm wäre es, wenn es politisch korrekte zentralistische Sprachregelungen gäbe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wort_des_Jahres

Ich fände es schön, wenn es wenigstens eine unvoreingenommene Diskussion gäbe, aber offensichtlich gibt es ja noch nicht mal ein Problembewusstsein.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Als ich meiner Freundin gerade einige der Beispiele vom Anfang vorlas, kramte sie mir einen Prospekt vom Wal-Mart hervor, dem man entnehmen kann, dass die Firma "Bärenmarke" momentan den "Schüttel-Shake" feilbietet. :klatsch:

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WinfriedK hat geschrieben:a) ich bin schreibfaul :D
b) ich bin bockig, wenn ich den Eindruck habe, nur auf eine Provokation zu reagieren :teufel:
a) Argument akzeptiert, ist ja auch schon spät. :)
b) Provokation war nur im besten Sinne beabsichtigt :zwinker2:
WinfriedK hat geschrieben: Grundsätzlich hast du Recht. Aber man muss jemandem, der versucht, sich um ein Problem zu kümmern, nicht vorwerfen, dass er damit alle anderen Probleme auf der Welt ignoriert.
Ja, da hast Du wiederm recht. Das ist eine Frage der Prioritäten, und die sind eben bei jedem anders. Das vergesse ich manchmal.
WinfriedK hat geschrieben: Eine Sprachregelung nach französischem Vorbild wäre relativ einfach umzusetzen. Eine nationale Sprachakademie übersetzt neue Wörter und fertig. Das ist weitgehend ideologiefrei.
Frage ist, werden diese Wörter wirklich vorgezogen? und ist das wirklich sinnvoll?
Ich bin jetzt lesefaul. :wink:
WinfriedK hat geschrieben: Ich fände es schön, wenn es wenigstens eine unvoreingenommene Diskussion gäbe, aber offensichtlich gibt es ja noch nicht mal ein Problembewusstsein.
Das ist zum Teil eben auch die Frage von Prioritäten.

So, und jetzt mache ich die Kiste hier aus
Gute Nacht :winken:
The Wycked Lady
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Ohne jetzt Werbung für diese Seite machen zu wollen, habe ich, wie ich meine, ein besonders abschreckendes Beispiel an DEnglisch gefunden. "Slidet mal durch die Page", wenn ihr das Sprachgruseln bekommen wollt:
Therme Erding

Diese sprachpanscherische Anbiederei an vermeintlich kosmopolitisches, junges Publikum ist dermaßen schlimm, dass mir dazu fast gar nichts mehr einfällt. Besonders absurd finde ich, dass sie für jede der englischen Bezeichnungen auch einen deutschen Ausdruck dazustellen. Haben sie etwa Angst, dass man das Kauderwelsch doch nicht verstehen könnte?

Grüße
Uschi

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Saatkrähe hat geschrieben:..momentan den "Schüttel-Shake" feilbietet. :klatsch:
Und was ist daran so schlimm, wenn man ein Getränk, das in dieser Form seit Jahrzehnten hier im Land unter der Bezeichnung "Shake" bekannt ist, auch als einen solchen bezeichnet?

Wie bestellst du denn einen Milch-Shake im Eiscafe? Fragst du vielleicht nach einem "Erdbeer- Schüttelgetränk"? :nene:

Sorry, aber das ist für mich ein Schritt mehr hin zur Deutschtümelei, obwohl auch ich weiß, dass "shake" und "schütteln" das Gleiche ist.

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WinfriedK hat geschrieben:...Ist eine Meinung oder Handlung falsch, nur weil man möglicherweise Applaus aus der falschen Ecke bekommt?
...möglicherweise nicht der Inhalt, aber die Verpackung!

Jörg

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mainzrunner hat geschrieben:Wie bestellst du denn einen Milch-Shake im Eiscafe? Fragst du vielleicht nach einem "Erdbeer- Schüttelgetränk"? :nene:
Das von mir gern und häufig im Eiscafé bestellte Getränk, das du oben erwähnst, pflege ich einfach als "Erdbeer-Milchshake" zu bezeichnen, nicht als "Erdbeer-strawberry-Milch-milk-Schüttel-Shake". :nene:

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Giegi hat geschrieben:Also ein "Schüttel-Geschüttel" ist dann schon eine ziemlich große Blödheit, oder? Und ich wüsste nicht, was die Abschaffung solcher mit Deutschtümelei zu tun hätte...
Bei der Bezeichnung "Schüttel-Shake" handelt es sich offenbar um eine frei erfundene Produktbezeichnung. Daran kann ich nichts anstößiges finden. Ich denke, dass es auch noch jedem Unternehmer selbst überlassen sein sollte, wie er sein Produkt nennt. Oder sollte das vielleicht doch irgendwie reglementiert werden?

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mainzrunner hat geschrieben:Bei der Bezeichnung "Schüttel-Shake" handelt es sich offenbar um eine frei erfundene Produktbezeichnung. Daran kann ich nichts anstößiges finden. Ich denke, dass es auch noch jedem Unternehmer selbst überlassen sein sollte, wie er sein Produkt nennt. Oder sollte das vielleicht doch irgendwie reglementiert werden?
Natürlich sei es dem Unternehmer unbenommen, sein Produkt nach seinem Gusto zu benennen, aber mir sollte es ebenso unbenommen sein, dies als dämlich empfinden zu dürfen.

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Schnucki hat geschrieben: ...und schön wär's auch, wenn die Wise Guys Weise Jungs hießen,
Oh Herr, mach die Hirne weit. :klatsch:
Ja, bitte. Vielleicht findet Schnucki dann auch noch raus, was Wise Guys wirklich heißt. ;-)

Gruß
Hendrik

P.S.: Hier liegt eins der vielen Probleme bei der Nutzung von der englischen Sprache. Meistens wird nämlich falsch übersetzt, weil die Qualität der Übersetzer mittlerweile eine Katastrophe ist.

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HendrikO hat geschrieben:Ja, bitte. Vielleicht findet Schnucki dann auch noch raus, was Wise Guys wirklich heißt. ;-)
keine Sorge, ich weiß sehr wohl, was Wise Guys heißt. :zwinker4:
(das sollte eine Analogie zur Übersetzung im Liedtext von Bodybuilder - Muskelmäster sein, ist wohl nicht so ganz klar gewesen)

Eben, das ist es doch, manche Begriffe sind auf English einfach schöner, und treffen einen Punkt, den die deutsche Entsprechung nicht trifft, Klugscheißer, sorry... wise guy... klingt besser. :teufel:

edit:ich möchte mich hier korrigieren. Ich möchte das nicht generell auf Englische Begriffe reduzieren, sondern ich meine Begriffe aus anderen Sprachen.
The Wycked Lady
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Schnucki hat geschrieben:keine Sorge, ich weiß sehr wohl, was Wise Guys heißt. :zwinker4:

Eben, das ist es doch, manche Begriffe sind auf English einfach schöner, und treffen einen Punkt, den die deutsche Entsprechung nicht trifft, Klugscheißer, sorry... wise guy... klingt besser. :teufel:
Ich finde Schlaumeier ein richtig nettes deutsches Wörtchen, das hat so etwas charmantes :zwinker5:

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Die Korinthe ist eine Rosinenart. (Wikipedia)

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Schnucki hat geschrieben: Eben, das ist es doch, manche Begriffe sind auf English einfach schöner, und treffen einen Punkt, den die deutsche Entsprechung nicht trifft, Klugscheißer, sorry... wise guy... klingt besser. :teufel:
Das ist fur mich nur eine ausrede. Velleicht bis du einfach gewöhnt so zu denken. Ich denke die deutschen haben Jahrelang ihre Sprache gerne gehabt.. warum hat sich das geändert? :confused: Weil es möglich ist ..nicht mehr und nicht weniger.
http://www.myblog.de/flummieparo

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Flummie hat geschrieben:Das ist fur mich nur eine ausrede. Velleicht bis du einfach gewöhnt so zu denken. Ich denke die deutschen haben Jahrelang ihre Sprache gerne gehabt.. warum hat sich das geändert? :confused: Weil es möglich ist ..nicht mehr und nicht weniger.
Mag sein, daß das für den einen so ist und für den anderen nicht.
Ich finde ganz viele (erfundene) Anglizismen auch blöd, und manche wiederum schön. Manchmal macht es einen besonderen Reiz aus, damit zu spielen. Ich wehre mich einfach dagegen, das man mir vorschreiben will, wie ich mit Sprache umzugehen habe, und hier nach gesetzlicher Regelung zu rufen, halte ich für unangemessen und falsch. Ich habe meine Sprache immer noch gerne.
Aber all das habe ich schon geschrieben, ich wiederhole mich.

In diesem Beispiel mit den Wise Guys ging's mir darum, daß sie sich einerseits einen englischen Namen geben (den ich übrigens witzig finde), sie in ihrem Lied aber genau das anprangern.
Das heißt für mich, daß sie nur auf der neuen Welle mitschwimmen, wäre es ihnen ernst, hätten sie sich anders genannt.
The Wycked Lady
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138
cabo hat geschrieben:Ich finde Schlaumeier ein richtig nettes deutsches Wörtchen, das hat so etwas charmantes :zwinker5:
Schlaumeier wär' schon nicht schlecht, trifft es aber auch nicht ganz, es ist nämlich einen Tick zu charmant.
(charmant - war auch mal ein ausländisches Wort - und auch nicht leicht zu übersetzen - aus dem Grund ist es in die deutsche Sprache eingeflossen - hat sich aber keiner drüber aufgeregt)
The Wycked Lady
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139
Velleicht habe mich auch nicht richtig ausgedruckt. Ich habe keine verlangen nach eine gesetzlicher Regelung. Aber solche sätze wie" Ich bin so happy" ach weis du..whatever..usw sind fur mich sowas von unerklärlich. Wenn mann einige Beiträge die in verschiedenen Deutsche Laufforumen vorkommenliest..kommt ständige irgandwelche englishe sätze vor..geh in einen englischen laufforum..da liest man ganz sicher keiner..."I am so froh" oder..whatever..weis du"
Damit ist mein großes probleme..nicht ob du die Wise Guys mags oder nicht. :)
http://www.myblog.de/flummieparo

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Der selige Rudi Carell sagte einst: "Als ich nach Deutschland kam, sprach ich nur Englisch - aber weil die deutsche Sprache inzwischen so viele englische Wörter hat, spreche ich jetzt fließend Deutsch!" :wink:
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

141
Flummie,

ich finde sogar, du hast es sehr gut ausgedrückt. Ich finde es bemerkenswert, dass du ein besseres Gefühl für unsere Sprache entwickelt hast als viele Muttersprachler und was du geschrieben hast, ist für viele hier eigentlich sehr beschämend.

Es wäre schön gewesen, wenn die, die hier von "Deutschtümelei" faseln oder die, die sich im privaten Sprachgebrauch keine Vorschriften machen lassen wollen, sich die französche Regelung wenigstens durchgelesen hätten. :klatsch:
Das Gesetz regelt nicht den privaten Sprachgebrauch (die Franzosen sind schon aus nichtigeren Anlässen auf die Barrikaden gegangen :hihi: ), sondern den öffentlichen Sprachgebrauch (Verträge, Veranstaltungen, Werbung etc.). Unnötige oder gar erfundene Anglizismen hätten damit nie Eingang in die Sprache gefunden, was dann natürlich auch Auswirkungen auf den privaten Sprachgebrauch hat.
Trotzdem ist das Französische eine lebendige Sprache und die hohe Zustimmung zu der Regelung zeigt, dass sie nicht als Drangsalierung empfunden wird.

Nettes Beispiel von heute: http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... ml?t=28374 :P
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:..ich finde sogar, du hast es sehr gut ausgedrückt. Ich finde es bemerkenswert, dass du ein besseres Gefühl für unsere Sprache entwickelt hast als viele Muttersprachler und was du geschrieben hast, ist für viele hier eigentlich sehr beschämend.
In Großbritannien wird ganz gerne mal das Wörtchen "Blitzkrieg" gebraucht. Der Claim: "Vorsprung durch Technik" wird im englischsprachigen Raum in der Werbung für Audi verwendet. Auch das Kunstwort "Handy" - in Deutschland erfunden - hält immer mehr Einzug in die englische Sprache. Ich glaube nicht, dass das in den USA oder auf der Insel irgendjemanden juckt.

Man kann's auch übertreiben..

143
WinfriedK hat geschrieben:..Das Gesetz regelt nicht den privaten Sprachgebrauch.......sondern den öffentlichen Sprachgebrauch (Verträge, Veranstaltungen, Werbung etc.)...
Und das finde ich schon arg daneben.

Hierzulande gehen Menschen auf die Barrikaden wegen einer Rechtschreibreform - würden sich aber im Gegenzug liebend gerne die freie Rede verbieten lassen. Das muss man nicht verstehen..

144
Flummie hat geschrieben:Velleicht habe mich auch nicht richtig ausgedruckt. Ich habe keine verlangen nach eine gesetzlicher Regelung. Aber solche sätze wie" Ich bin so happy" ach weis du..whatever..usw sind fur mich sowas von unerklärlich. Wenn mann einige Beiträge die in verschiedenen Deutsche Laufforumen vorkommenliest..kommt ständige irgandwelche englishe sätze vor..geh in einen englischen laufforum..da liest man ganz sicher keiner..."I am so froh" oder..whatever..weis du"
Damit ist mein großes probleme..nicht ob du die Wise Guys mags oder nicht. :)
Dem habe ich doch gar nicht widersprochen, ich bin doch derselben Meinung. Ich käme auch nie auf die Idee, solche Sätze zu formulieren, aber in manchen Zusammenhängen ist der Gebrauch von Wörtern aus einer fremden Sprache durchaus sinnvoll und trägt meiner Meinung zur Bereicherung bei.

Im übrigen mag ich die Wise Guys eigentlich ganz gern, nur in diesem Fall finde ich, haben sie ein Eigentor geschossen. :wink:
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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mainzrunner hat geschrieben:würden sich aber im Gegenzug liebend gerne die freie Rede verbieten lassen. Das muss man nicht verstehen..
Muß man nicht. Kann man aber, wenn man Winfrieds Beitrag liest, bevor man darauf antwortet.

Gruß
Hendrik

146
HendrikO hat geschrieben:Muß man nicht. Kann man aber, wenn man Winfrieds Beitrag liest, bevor man darauf antwortet.

Gruß
Hendrik
Das hab ich sogar gemacht. Und?


"Das Gesetz regelt nicht den privaten Sprachgebrauch....,sondern den öffentlichen Sprachgebrauch (Verträge, Veranstaltungen, Werbung etc.).

Wenn einer Werbeagentur (privatwirtschaftlich) vorgeschrieben wird, wie sie ihre Werbung gestalten soll, hat das meiner Ansicht nach ein klein wenig den Geschmack von Planwirtschaft. Gleiches gilt meiner Meinung auch für Verträge und Veranstaltungen. Was die öffentliche Hand macht, soll mir eigentlich egal sein.

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Das Wort Handy verstehe ich gerade noch so.
Was Wise Guys heißt, ist mir leider nicht geläufig, aber auch nicht wichtig.
Aber was ich schon immer mal fragen wollte:

Was bedeutet eigentlich das Wort "Pace"?

:rolleyes2 :rolleyes:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

148
Marienkäfer hat geschrieben: Was bedeutet eigentlich das Wort "Pace"?

:rolleyes2 :rolleyes:
Das bedeutet Frieden. ;-)

Gruß
Hendrik

149
Natürlich nur auf italienisch. Auf englisch heißt es Geschwindigkeit.

Aber da es ja mitnichten um Internationalisierung, sondern um völlig einseitige Amerikanisierung geht, ist es natürlich die zweite Übersetzung.

Gruß
Hendrik

150
:hihi:
Hendrik, das rettete mir jetzt den drögen Abend oder wie heißt es neudeutsch so schön - you made my day.
Gesperrt

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