RalfF hat geschrieben:[*]die Tourärzte, die Fahrer wie Klöden oder Winukurov nach schweren Stürzen mit schweren Verletzungen nicht aus dem Rennen nehmen (oder wie vor einigen Jahren, Leute mit Schlüsselbeinbrüchen weiter fahren lassen)
Du weißt doch wie es hier im Forum zugeht. Standardfrage: "Ich habe das und das, kann ich damit trotzdem trainieren/wettkämpfen?"
Ich gehe davon aus, dass Profis, die sich ein Jahr vorbereiten, hochmotiviert sind und wenn es irgendwie geht, weiterfahren
wollen. Wenn es also medizisch vertretbar ist, warum sollte ein Fahrer gegen seinen Willen aus dem Rennen genommen werden?
RalfF hat geschrieben:[*]Sponsoren, die als Gegenleistung für ihr Geld Erfolge in Form von Etappen- und Toursiegen erwarten
Sponsoring ist Werbung. (Lässt sich das eigentlich von der Steuer absetzen?)
Da entsteht natürlich ein gewisser Erwartungsdruck.
RalfF hat geschrieben:[*]Die Tourorganisation, die weder den geplanten Geschwindigkeitsdurchschnitt noch die Länge und Schwere der Etappen verändert hat
Der geplante Geschwindigkeitsschnitt ist ja, wie wir gesehen haben, nicht bindend.
Was Länge und Schwere der Etappen betrifft, so impliziert das, dass die Härte der Rundfahrt ein Dopinggrund wäre. Im Umkehrschluss dürfte dann bei Eintages-Rennen oder kürzeren Rundfahrten nicht oder deutlich weniger gedopt werden.
Ich bezweifle das, es wäre jedenfalls zu beweisen.
RalfF hat geschrieben:[*]die Medien, die (zumindest in den vergangenen Jahren) jeden, der mal einen Einbruch hatte (unterschwellig) als Versager bezeichnet haben (nach dem Motto: Schicken wir schon Touristen zu Wettkämpfen)
Haben sie das getan?
Es entspricht zumindest nicht meiner Meinung. Im Gegenteil, es macht die Fahrer menschlicher.
RalfF hat geschrieben:Natürlich sind auch wir Zuschauer (mich eingeschlossen) Schuld. Nicht weil wir uns das ansehen, sondern weil wir Überfliegerleistungen wie von Armstrong, Ullrich oder Ries einfach nur toll finden.
Von der "Schuld" schließe ich mich ausdrücklich aus!
Selbstverständlich bewundert man Spitzenleistungen mehr als den Durchschnitt. Das gilt für alle Lebensbereiche.
Aber ob die Tour am Ende einen Schnitt von 44 oder "nur" 38 km/h hat, ist mir völlig egal. Es würde sowieso niemand merken. ;)
(Und nebenbei: ich fände einen niedrigeren Schnitt sogar sympathischer ;)