Gut, dann gebe ich meinen auch noch dazu.
Fahre so um die 3-4tkm im Jahr Fahrrad. Einen Fahrradhelm habe ich
dabei nie besessen und auch nie benötigt.
Wenn ich mich doch mal gelegt habe, was mit etwas Pech 1-2 mal
im Jahr vorkommen kann, dann hatte ich typischerweise
Abschürfungen und leichte Prellungen. Der Kopf hat jedoch nie den
Boden touchiert. Auch nicht als mich ein Auto vom Rad geholt hat.
Wie ein ordentlich verschrammter Arm und ein einigermaßen lädiertes
Bein ein Grund sein kann, jetzt NUR NOCH BEI JEDER FAHRT mit Helm
unterwegs zu sein, wie ich weiter oben gelesen habe, verstehe ich
nicht. Davor hätte der auch nicht geschützt!
Warum habe ich eigentlich keinen Helm?
Erstensmal finde ich das Ding schlicht und einfach
lästig.
Einer der großen Vorteile am Fahrrad ist, daß ich einfach irgendwo
hinfahren und das Ding anschließen kann, und es anschließend
"vergesse", bis ich wiederkomme. Ein Fahrradhelm, so leicht er
auch sei, ist eine sperrige und lästige Erinnerung daran, daß ich mit
dem Rad dabei.
Dann fahre ich
nicht besonders risikoträchtig.
Geschwindigkeiten um 20-25km/h, mit denen ich oft unterwegs bin,
wenn ich es nicht eilig habe, vermitteln einen hinreichenden Überblick.
Besser als beim Auto, weil man höher sitzt und seine Umgebung mit
allen Sinnen wahrnimmt.
Warum Radler, die ungefähr mit Lauftreffgeschwindigkeit unterwegs
sind, sich einen Helm aufsetzen, verstehe ich gar nicht. Wenn ich mir
nicht mehr zutrauen würde, ein Rad bei 10km/h sicher zu bewegen,
würde ich lieber gar nicht draufsteigen...
Drittens bin ich
von der Schutzwirkung nicht überzeugt. Das
Experiment mit der Melone ist ja ganz nett. Aber wenn ich mal den
worst case annehme und sich mir bei 50km/h bergab ein Auto in den
Weg stellt und ich im hohen Bogen etliche Meter weit fliege, wird
meine "Melone" noch von einigen Kilo Körpergewicht geschoben. Da
nutzt das bißchen Styropor auch nicht mehr viel, dafür müßte es - wie
bei Motorrädern - ein "richtiger" Helm sein. Der ist nur beim Rad
definitiv nicht akzeptanzfähig.
Als Kind habe ich Rad fahren gelernt, ohne je einen Helm zu tragen,
das war zu der Zeit noch nicht Usus, und es sitzt trotzdem eine
halbwegs brauchbare Birne auf dem Hals.
Zusammengefaßt: Die Abwägung zwischen tatsächlicher Lästigkeit
und geschätztem Risiko steht für mich in keinem guten Verhältnis,
deshalb "oben ohne". Und ja, ich weiß - wenn ich doch mal auf den
Kopf gefallen sein sollte, werde ich mich dran erinnern.
