Miriam1973 hat geschrieben:Den meisten Mädchen (und immer mehr Jungen) in meinen Klassen der letzten Jahre musste ich erst mal beibringen, wie man laut und deutlich und mit Nachdruck ein Nein rüberbringt. Überwiegend versuchten oder versuchen die Kinder es nämlich mit einem halb verschämt grinsenden und unüberzeugenden "Nein". Selbst wenn sie wer weiß wir angegangen werden. Ein klares deutliches "Hör auf" bedeutet für viele eine unheimliche Überwindung (was zum Teil auch daraus reslutiert, dass viele Eltern ihre Kinder derart von allen Konflikten fern halten oder sie für ihre Kinder regeln, dass die Erwartungshaltung ganz klar ist: Mama oder Papa beschützt mich oder regelt das schon!).
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da muß ich dir leider widersprechen (und ich wünschte, ich müßte es nicht).
Kinder sind heutzutage sehr vielen Konflikten ausgesetzt:
In einer Umfrage haben immerhin 1/3 (!) aller Schüler Angst vor Gewalt an der Schule, und das sicher nicht grundlos.
Der Bundesverband der Unfallkassen ermittelte, daß an jedem Schultag 480 Schüler in Deutschland so schwer verletzt werden, daß sie zum Arzt müssen. Von den Opfern schulischer Gewalt gaben 79 Prozent in der Umfrage an, sie seien geschlagen, gestoßen oder sonst körperlich verletzt worden. 22 Prozent mußten nach der Mißhandlung einen Arzt aufsuchen. 32 Prozent wurden in der Schule bestohlen, acht Prozent sogar mit einer Waffe bedroht. 65 Prozent wurden auf dem Schulhof, 54 Prozent im Schulgebäude angegriffen. 13 Prozent der Opfer klagten, ihre Lehrer würden bei Gewalt ebenfalls wegsehen.
http://www.abendblatt.de/daten/2006/03/15/543443.html
Nein-sagen lernt man am besten in der familie. das wird aber nur was, wenn kinder auch nein-sagen dürfen und nicht nur funktionieren sollen. die kinder in der schule werden mit den konflikten allein gelassen und lernen, sich zu ducken, weil es sonst noch schlimmer kommen könnte.
gutes konfliktverhalten lernt man nur mit hilfe und durch vorbild.
meine tochter sagt übrigens sehr oft nein

man glaubt gar nicht, wie schwierig es ist, die großeltern davon zu überzeugen, dieses NEIN auch zu respektieren (vor allem, wenn es um küßchen und umarmungen geht).
