Nach intensiven Einheiten, wie z.B. Intervallen und Wettkämpfe, sollte man zumindest 1-2 Tage eher ruhiger trainieren. Am Tag nach einem Wettkampf oder einem Intervalltraining mache ich z.B. meist einen ruhigen Dauerlauf.THOMASBAUER.at.tf hat geschrieben:also kurz gesagt ich soll weniger wettkämpfe machen und das intervalltraining soll nicht einen tag nach dem wettkampf absolviert werden...?
Ein Wettkampf ist mit die intensivste Möglichkeit zu trainieren und je intensiver die Trainingseinheiten sind, desto länger braucht der Körper um sich zu regenerieren.
Durch das Training möchte man den Körper ja auf ein höherers Niveau bringen, um schneller laufen zu können. Es dürfte relativ einleuchtend sein, dass man direkt nach einem harten Training nicht in der Lage ist schneller zu sein als im Training sondern aufgrund der Ermüdung natürlich langsamer wäre.
Mit jeder Trainingseinheit ermüdet man den Körper und setzt auch einen Trainingsreiz, der bei intensiveren Einheiten natürlich größer ist. Je härter die Trainingseinheit, desto größer ist die Ermüdung und desto länger braucht der Körper um sich zu erholen. Wenn man jetzt schon zu früh wieder die nächste Trainingseinheit macht, also bevor der Körper sich richtig erholt hat, dann kann es sein, dass die Leistungsfähigkeit sogar noch geringer ist, als vor der vorherigen Trainingseinheit.
Würde man also immer wieder zu früh und/oder zu hart trainieren, dann würde das Training nicht nur keinen positiven Effekt bringen, sondern man würde durch das Training sogar nach und nach weniger leistungsfähig werden. Dies wäre dann ein Übertraining, in das man hinein gerät, wenn man dem Körper keine ausreichenden Regenarationspausen nach dem Training gibt.
Hat der Körper hingegen ausreichend Erholung, dann erholt er sich nicht nur auf das Ausgangsniveau, sondern erreicht ein Niveau, das höher ist als vor dem Training. Dies ist dann die sogenannte "Superkompensation". Dabei steigt das Niveau natürlich nur bis zu einem bestimmten Level und sinkt bei weiterer Trainingspause dann auch wieder ab.
Daher ist es das Ziel aller Trainer, das Training so zu gestalten, dass man bei der nächsten Trainingseinheit möglichst nahe an dem Punkt ist, wo man die maximale Superkompensation erreicht hat. Diesen Zeitpunkt ganz genau zu treffen ist natürlich enorm schwierig, da dieser nicht nur bei jedem Athleten unterschiedlich sein kann, sondern auch noch von vielen anderen Dingen, wie z.B. der unter umständen täglich verschiedenen Alltagsbelastung
abhängig ist. Es wäre auch nicht ungewöhnlich, wenn zwei Athleten, die in etwa das gleiche Niveau haben, dennoch nach einer identischen Trainingseinheit eine unterschiedliche Regenerationszeit benötigen.
Hobbyläufer, wie wir, sollten nicht unbedingt mehr als 2 intensive Einheiten in der Woche machen, da man sonst Gefahr läuft in das vorbezeichnete Übertraining zu gelangen.
Generell würde ich dazu raten erstmal ein Laufbuch zu studieren und sich dort mal intensiv mit den Trainingsplänen zu beschäftigen. Wenn man dies eine Weile getan hat, begreift man eigentlich schon automatisch, wie ein Training in etwa strukturiert sein sollte. Ich persönlich finde ja die Laufbücher von Arthur Lydiard richtig gut. Er unterscheidet bei seinen Trainingsplänen auch nach Läufern unterschiedlicher Stärke, so dass Anfänger etwas andere Trainingspläne haben als Fortgeschrittene oder gar Leistungssportler.
Dabei wird man auch feststellen, dass man nicht das ganze Jahr hindurch das gleiche Training absolviert, sondern eine Periodisierung einbauen und sich auf 1-2 Saisonhöhepunkte konzentrieren sollte, vor denen natürlich auch einige Aufbauwettkämpfe eingebaut werden können/sollten.
Wenn man gerne Wettkämpfe läuft, kann man auch die Wettkämpfe als Ersatz für z.B. einen Tempodauerlauf nehmen und dann im Wettkampf nicht voll laufen, sondern nur etwas schneller als man im Training gelaufen wäre.