shyne hat geschrieben:zurück zum thema...
eigentlich gefallen mir die nike pegasus am besten, auch vom design, obwohl das eine nebenrolle spielt. an erfahrene läufer: meint ihr diesen kann ich auch tragen? ich glaube, das würd ganz gut gehen, oder wären diese für meinen fall zu weich... was schätzt ihr?
Hallo,
höchstwahrscheinlich kommst du mit den meisten neutralschuhen gut zurecht, evtl auch mit gestützen schuhen (wobei innen stark gestütze Schuhe für stark supinierende oder o-beinige Läufer eine der wenigen echten Problemkombinationen werden können). Ich laufe z. B. momentan 5 verschiedene Paare von neutral und kaum gedämpft bis gestützt und stark gedämpft und komme mit allen klar. Alles eine Frage der Gewöhnung!
Ein anständiger größerer Laden sollte ein Auslaufmodell da haben, was deinen Ansprüchen und preisvorstellungen in etwa genügt, ist etwas seltsam, dass dir da nichts angeboten wurde. Als ich noch im Einzelhandel vor Ort gekauft habe, habe ich auch immer zwischen 25 und 50% reduzierte Schuhe genommen. Damals waren das meist so 80-120 DM, heute sollte man auch was für 50-70 Euro bekommen.
Übrigens von meiner aktuellen Kollektion kein einziges Paar im Fachgeschäft gekauft. Meist kaufe ich Markenschuhe als Auslaufmodell für etwa 30 Euro auf ebay. Wenn man einmal seine Größe kennt, ist das Risiko gering, sich zu vertuen. Das Risiko, ein Plagiat zu kaufen, ist imo sowieso sehr gering, wennman bei einem seriösen Anbieter kauft. Die Panik vor Plagiaten wird höchstwahrscheinlich von Einzelhändlern und Markenherstellern gemacht, ist aber eher nicht angebracht. Kein Nachahmer wird ein Modell von 2005 oder 2006 nachbauen und auf ebay einstellen.
Laufschuhe werden sowieso gnadenlos überbewertet - sowohl von der "Aktivläufer-Fraktion" als auch von den "Laufbandanalyse Fans". Eingebaute Stützen sind sehr unterschiedlich wirksam (oder wirkungslos), hab da schon alle möglichen härtegerade von knallhart bis "kaum vom restlichen Material der Zwischensohle zu unterscheiden" gesehen.
Werbeversprechen der Hersteller würde ich eher erstmal nicht glauben. Da geht es um Marketing, nicht um den bestmöglichen Schuh für jeden Läufer.
Gebaut werden sie eh fast alle in China, die New Balance ab 90 Euro UVP in England, das ist möglicherweise eher pc (NB ist afaik die einzige große Markenfirma, die überhaupt eigene Fabriken zur Fertigung hat), die Qualität ist aber nicht zwingend besser. Also sind die Schuhe natürlich zu teuer, aber irgendwie müssen ja die Designer und Marketingspezialisten bezahlt werden - und natürlich die Grundlagenforschung für die neue Mega-Dämpfung aus dem neuen weltraumgetsteten ultraleichten super material.
Du musst dich in den Schuhen wohlfühlen, dass kannst du in 10 Minuten auf dem Laufband eh nicht testen. Ein wenig Risiko ist also immer dabei, außer der Händler nimmt die Schuhe auch nach 2 Wochen zurück, aber selbst das kann als Testphase zu kurz sein. Also nimm irgendwas, es gibt zig stabile neutralschuhe, nicht nur dern Mizuno für 115 Euronen. Der Pegasus ist möglicherweise ebenso gut wie 20 andere Modelle. Die phase mit den ultraweichen Schuhen hat Nike afaik zum Glück überwunden, eins der ersten Pegasus Modelle vor über 20 Jahren war wirklich schlimm.
Übrigens waren die gestützen Modelle teils eine Reaktion auf die ultraweichen amerikanischen Modelle mit den dicken Sohlen. Im ersten Schuhtest von Warentest sind diese nämlich reihenweise gescheitert, ein recht harter stabiler, aber neutraler Schuh (adidas Marathon trainer) war damals der Überraschungssieger. Für viele Läufer hätte es eine dünnere Sohle mit weniger Dämpfung auch ohne aufwändiges Stütz- und Führkonzept getan - sowas simples kann man aber nicht so gut als technisches Wunder verkaufen. Also ging auch Adidas den einfachen Weg nicht weiter, obwohl zumindest der Marathon TR lange im Programm blieb und später als Lifestyle Schuh neu aufgelegt wurde. Der Schuh war damals wohl auch einfach zu billig (anfangs 99DM UVP), um die gewünschte Marge zu erzielen.
Gruß
Christof
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