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laufsport vom aussterben bedroht???

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stepi hat geschrieben:bei den jugend heut zu tage ist laufen halt "uncool". wenn man mal junge leute laufen sieht, meist mädels damit sie auch weiterhin so "schön" und "schlank" bleiden. immerhin ist das aussehen in der heutigen zeit das wichtigste! :D

ich weiß blöd ausgedrückt, aber ich hoffe es weiß was gemeint ist...

hmm, ich habe eher den Eindruck, das gerade die jungen Mädels in der Mehrzahl nix mehr dafür tun das sie schön schlank bleiben, höchstens noch rauchen und hungern

ansonsten...aussterben, nöö

aber irgenwann wird diese Eventwelle von irgend ner neuen überrannt, so wie einige Jahre die Marathons von Wanderen voll wurden, füllen sich jetzt die Ironmanveranstalltungen mit den Leuten die kurz vor Zielschluss ankommen

das geht aber wieder vorrüber

allerdings befürchte ich, das die alten Säcke von heute, die gleichen sind die dann auch noch irgendwo am Start stehen und das man dann unter den ersten zehn, statt wie heute ..3 AK40, 2 AK45 und einer AK50 findet

eben 3xAK55, 2x AK60 und einmal AK Rentner

auf der anderen Seite hat einer hier von den vollen Kinder Ausdauerveranstalltungen geschrieben---Ja das Stimmt!

schaun mer mal und in 10 Jahren wissen wir mehr

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Noch ne Anmerkung aus der "Altherrenriege" :D

Ich hab mit 15 angefangen zu laufen und das ist schon ziemlich lange her.
Irgendwie bin ich zwar immer gelaufen, aber das war manchmal höchst unregelmäßig, so zwischen 5 mal die Woche und einmal alle zwei Wochen.
Man hat ja so zwischen 15 und 35 auch mal was anderes zu tun :zwinker2:

So richtig regelmäßig und konstant, mit einem gewissen Minimum an Plan laufe ich ja erst seit ich die 40 überschritten hab. Da ist einfach auch das sonstige Leben konstanter geworden. Heute bin ich deshalb auf langen Strecken eindeutig schneller als mit 20.

Von Vereinen hat mich ein Versuch so mit 16/17 schnell geheilt. Laufen kann ich schließlich überall und mit wem ich will. Ich kann gut verstehen, wenn sich die Jüngeren auch nicht von irgendwelchen Leuten ihre gesamte Freizeit verplanen lassen wollen.

Prinzipiell hab ich aber den Eindruck, daß heute Laufen als Sport betrieben wesentlich akzeptierter und im Bewußtsein der "Nichtsportler" verankert ist als in früheren Jahrzehnten. Daß heute die Spitze nicht so gut besetzt ist, ist zwar Schade, aber letztlich finde ich den Breitensport wichtiger. Bei den Starterzahlen kann man ja wohl kaum von Aussterben reden. Ob nun 10k HM, M oder Ultra gelaufen wird ist doch wohl Geschmacksache. Oder?

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Mataio hat geschrieben:Außerdem finde ich auch Leute, die einen Marathon mit 5Stunden finishen respektabel. Sowas kann auch nicht jeder.
Denkst du????
Also da geb ich dir recht!!
Das kann nicht jeder!!
Aber jeder, der sich n bischen Zeit nimmt, 3-4 mal pro Woche über sagen wir mal ein halbes Jahr nur ein wenig zu trainieren und dann den Marathon in 5 Std. läuft....
Also das kann JEDER!!!!!

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Rennrum hat geschrieben:Daß heute die Spitze nicht so gut besetzt ist, ist zwar Schade, aber letztlich finde ich den Breitensport wichtiger.
Wieso das denn????
:klatsch:

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Meiner Meinung nach ist der Gesellschaft und der Wohlstand in dem wir Leben schuld daran. Als ich noch ein Kind war, hatten wir gerade mal einen Schwarz-Weiss Fernseher mit 2 Programmen. Das war es dann auch schon mit der modernen Technik. Dadurch waren wir als Kinder schon zwangsläufig viel mehr an der frischen Luft und machten dementsprechend Bewegung. Wir haben uns einfach auf unsere Räder gesetzt sind Kilometer weit gefahren und haben Äpfel und Kirschen geklaut. :teufel: Und auf der Flucht haben wir uns wieder bewegt, quasi eine Tempoeinheit. :D Wenn du heute bei sowas erwischt wirst, stehst man mit einem Fuß im Gefängnis. :frown:
Ok ich hatte das Glück und durfte am Land aufwachsen, was diesbezüglich sicher ein Vorteil ist. Heute geht es den meisten von uns so gut, dass wir x Fernseher, DVD-Player, Computer, mit Kindern dann noch diverse Spielkonsolen zu Hause haben. Warum sollten sich die Kids dann bitte nach draußen begeben. :confused:
Ich denke auch das Kinder eine Gruppensportart sicher mehr Spass haben als alleine durch die Gegend zu laufen. Sieht man sich die heutigen Kinder und Jugendlichen an, dann sieht man ja bereits was dieser soziale Wohlstand angerichtet hat. Sehr viele sind im Kindesalter schon sehr pummelig und zu dick. Diesen Kindern/Jugendlichen fällt es sicher schwerer sich ausdauernd zu bewegen, da sie ja schon eine schlechte Bassis haben.

Es sowieso uncool bei der heutigen Jugend Sport zu betrieben, da sie ja genug Kohle haben um in irgendwelchen Lokalen abzuhängen.
Und für viele gestresste Eltern ist es natürlich auch einfacher die Kid's vor die Glotze zu setzen, als mit ihnen gemeinsam was zu unternehmen. Ich finde in der Kindheit wird die Basis geschaffen, wie sie sich später entwickeln.

Zum Laufen beginnen viele Menschen erst, wenn wieder mehr Ruhe einkehrt. Die Kid's sind selbständig, die Wohnraumschaffung ist abgeschlossen, der Bauch ist rund, du bist um die 40, die erste Gesundenuntersuchung hast du hinter dir und der liebe Doc meint, so geht es nicht weiter. :P

lg Silent
Du möchtest laufen - Was machst du dann hier :D

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knipoog hat geschrieben:Na gut, poste mal Deine Adresse. Da kommen dann alle mit Ihren Knieschüssen.
Aha??
Und wieso??
Ausserdem bleib ich dabei!

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alwinesrunner hat geschrieben:Also:
Und auch arm ist die Tatsache, wie wenig Leute mit Talent auch bereit sind, diesem entsprechend zu trainieren und/oder auch mal höhere Ziele anzugehen... :motz:
Das ist ja gerade das Bescheuerte an unserem Sportsystem: Da werden Kinder bzw. Jugendliche. die eh schon gut in einer Sportart sind, dazu angehalten, diese weiter zu trainieren, um noch besser zu werden. Viel logischer wäre es doch, mit einem Kind / Jugendlichen die Sachen zu üben, die es nicht so gut kann. Also dem guten Werfer vernünftig schwimmen beizubringen, dem guten Fußballer das Turnen, mit dem schmätigen Läufer ein paar Krafteinheiten etc.

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Santender hat geschrieben:Das ist ja gerade das Bescheuerte an unserem Sportsystem: Da werden Kinder bzw. Jugendliche. die eh schon gut in einer Sportart sind, dazu angehalten, diese weiter zu trainieren, um noch besser zu werden. Viel logischer wäre es doch, mit einem Kind / Jugendlichen die Sachen zu üben, die es nicht so gut kann. Also dem guten Werfer vernünftig schwimmen beizubringen, dem guten Fußballer das Turnen, mit dem schmätigen Läufer ein paar Krafteinheiten etc.
Entschuldigung.. :tocktock:
Wozu?? :motz:
Damit wir nen mittelmässigen Turner, Schwimmer und Läufer haben???
Diese Sch... vertreten grad ganz viele Trainer im Schüleralter schon seit langem..
Was in der deutschen LA dabei rauskommt sieht man ja...
Oder was willst du mit deinen o. g. Empfehlungen erreichen??
Noch mehr Breitensportler??? :motz:

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Mountainrunner hat geschrieben: Zu unserem Samstags-Lauftreff kommt aktuell und nur sporadisch 1 Jugendlicher (und der ist inzwischen 18 1/2).

Der Rest sind 20 - 30 ältere Damen und Herren, und ich mit meinen knapp 44 bin noch der Jüngste.
Des Zählens bin ich durchaus mächtig, habe sogar 9 Finger zuviel. :zwinker5:
Vielleicht bleiben die Jugendlichen nicht deshalb weg, weil Laufen blöd ist, sondern weil die keine Lust haben, mit so alten Säcken in der Öffentlichkeit gesehen zu werden.

Will sagen, alles was Ältere machen, ist für Jugendliche uncool.

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alwinesrunner hat geschrieben:Entschuldigung.. :tocktock:
Wozu?? :motz:
Damit wir nen mittelmässigen Turner, Schwimmer und Läufer haben???
Diese Sch... vertreten grad ganz viele Trainer im Schüleralter schon seit langem..
Was in der deutschen LA dabei rauskommt sieht man ja...
Oder was willst du mit deinen o. g. Empfehlungen erreichen??
Noch mehr Breitensportler??? :motz:
Was ist schlecht am Breitensport?

Und: Nur weil ich etwas besonders gut kann, z.B. Laufen, muß es mir noch keinen Spaß machen. Die vielen Talente, die irgendwann mal den Krempel hinschmeissen, sprechen meiner Meinung nach dafür.

Und was ist besser? Ein Talent, das mit 17 Jahren aus dem Sport aussteigt, oder ein mittelmäßiger Sportler, der seinen Sport vielleicht über Jahre mit Liebe betreibt.

BTW: Zu der zweiten Kategorie gehören hier ja wohl alle Poster in diesem Forum.

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Santender hat geschrieben:Was ist schlecht am Breitensport?

Und: Nur weil ich etwas besonders gut kann, z.B. Laufen, muß es mir noch keinen Spaß machen. Die vielen Talente, die irgendwann mal den Krempel hinschmeissen, sprechen meiner Meinung nach dafür.

Und was ist besser? Ein Talent, das mit 17 Jahren aus dem Sport aussteigt, oder ein mittelmäßiger Sportler, der seinen Sport vielleicht über Jahre mit Liebe betreibt.

BTW: Zu der zweiten Kategorie gehören hier ja wohl alle Poster in diesem Forum.
Und jetzt??
Mir gehts darum das solches Weicheigelabbere genau der Grund ist, warum wir selbst bei ner LA-EM keinen Blumentopf mehr im Laufbereich gewinnen!!
Und die, die es so oder so nicht packen (da gehör ich auch dazu!!) sind davon unabhängig!!

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Mehr Breitensportler? Aber sicher. Es geht nicht darum, aus dem guten Werfer noch einen mittelmäßigen Schwimmer zu machen. Es geht darum, Kindern zu vermitteln, daß Bewegung Spaß macht. Das man es genießen kann, den eigenen Körper zu benutzen und das umfassender als das Bedienungselement des ipods zu streicheln oder die Tasten des Handys beim smsen.
In der Jugend erlernte Verhaltensmuster bleiben meist bestehen. Wer es gewöhnt ist, sich zu bewegen, zu Gehen, Laufen oder Rad zu fahren, wird es als normal empfinden und tun. Doch wie sieht es heute aus: Viel zu viele Kinder (ich erspare mir irgendwelche Statistiken) sind bereits übergewichtig. Bewegung haben sie nie erlernt. Und mit den zusätzlichen Pfunden bepackt, besteht auf wenig Anreiz, Sport zu treiben.
Woher soll da der Impuls kommen? Aus der Rehagruppe nach dem ersten Herzinfarkt kurz nach der Abiturfeier vielleicht?
Insofern wäre systematische Förderung des Breitensports in früher Jugend ein erstrebenswertes Ziel. Auch - und damit schließt sich der Kreis - um Talente zu erkennen und die dann sportartenspezifisch zu fördern. Es ist wie bei einer Pyramide. Je breiter die Basis, das Fundament, desto stabiler und höher wird sie auch.

Bild
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Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

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Zitat von alwinesrunner:
Aber jeder, der sich n bischen Zeit nimmt, 3-4 mal pro Woche über sagen wir mal ein halbes Jahr nur ein wenig zu trainieren und dann den Marathon in 5 Std. läuft....
Also das kann JEDER!!!!!
So was Blödes hab ich schon lange nimmer gelesen.
Absolut nicht Jeder ist dafür geeignet, überhaupt so viele Kilometer ohne gesundheitliche Schäden zu laufen. Die Arztpraxen sind sicher voll von Opfern dieser "Jeder-kann-Marathoni-sein"-Macke. Wer sich mit Platt-Spreiz-Senk-Füssen, Skoliose, Meniskusvorschädigung, größerem Übergewicht, Bluthochdruck oder sonstigen Problemen (und eins davon haben sicher sehr viele) einen Marathon antut, "weil das jeder kann", riskiert meines Erachtens, dass bald gar kein Sport mehr geht und dafür viel Zeit für das Wartezimmer beim Arzt drauf geht.
Muss denn wirklich jeder MARATHON laufen?

Laufen vom Aussterben bedroht? Nee, sicher nicht, hier hoppeln noch jede Menge Leute vieler (!) Altersklassen durch die Landschaft. Vermutlich sind die wenigsten mit Wettkampfambitionen unterwegs, und wenn, dann eher die Oldies. Für die Jungen ist Laufen meist Zusatztraining zur "eigentlichen" Sportart - für die man irgendwann zu alt und morsch ist und dann bleibt halt die Lauferei übrig. So war das bei mir jedenfalls :D , und so kenn ich das von den zahlreichen Kids (m: Fussball, Handball, w: Reiten, Ballett) in meiner Verwandschaft. Mit stundenlang Laufen war ich früher nicht zu begeistern :tocktock: , eher mit was koordinativ komplexem wie Turnen, Ballspielen :wegroll: .

kriemhild

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alwinesrunner hat geschrieben:Und jetzt??
Mir gehts darum das solches Weicheigelabbere genau der Grund ist, warum wir selbst bei ner LA-EM keinen Blumentopf mehr im Laufbereich gewinnen!!
Und die, die es so oder so nicht packen (da gehör ich auch dazu!!) sind davon unabhängig!!
Jo, wenn du so hart bist, dann mal los:

Gehen wir mal davon aus, dass Laufen der Sport ist, für den du am meisten Talent hast. (sollte es Turmspringen, Kugelstoßen oder Ballet sein, gilt analog dass Gleiche).
1. Job kündigen, du brauchst schließlich Zeit zum Training.
2. 8 Stunden Training täglich scheinen mir für den Anfang genug. (inklusive Ausgleichsport, Massage etc.)
3. Sponsor suchen (man braucht ja Geld) Gerne genommen: Schüco-Fenster, Asperin, Bitburger. Mit den Stickern der Sponsoren an der Kleidung stellst du dich möglichst vor jede Kamera und machst den Depp. :peinlich:
4. Ein bißchen Privatleben an die Öffentlichkeit (Bild-Zeitung) geben, kann nie Schaden. Besonders gut: Liebesabenteuer, Streitereien mit dem Partner, Bilder von den Kindern, du weißt schon. :peinlich:
5. Wenn 8 Stunden Training täglich nicht reichen, um ganz nach vorne zu kommen, dann fragt mal Herrn Dr. Fuentes oder so. Machen die anderen doch auch. :zwinker5:
6. Ach ja, wenn deine Knochen nach ein paar Jahren kaputt sind, macht nichts (jedenfalls nicht den Funktionären, Fernsehzuschauern oder Sponsoren). Ein anderer Trottel wird deinen Platz schon einnehmen.
:geil:

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Santender hat geschrieben:Was ist schlecht am Breitensport?
Nichts. Im Laufbereich fehlt es aber in D sowohl in der Breite als auch in der Spitze an Klasse. Ohne Qualität in der Breite gibts auch an der Spitze keine Qualität.
Santender hat geschrieben: Und was ist besser? Ein Talent, das mit 17 Jahren aus dem Sport aussteigt, oder ein mittelmäßiger Sportler, der seinen Sport vielleicht über Jahre mit Liebe betreibt.
Talente, die den internationalen Durchbruch schaffen, wären eben mal wieder ganz nett. Und das ist eben sehr schwierig, die bis zum aktiven Spitzensport durchzubringen.
Santender hat geschrieben: BTW: Zu der zweiten Kategorie gehören hier ja wohl alle Poster in diesem Forum.
Hier sind einige durchaus besser als mitelmäßig.
alwinesrunner hat geschrieben:Und jetzt??
Mir gehts darum das solches Weicheigelabbere genau der Grund ist, warum wir selbst bei ner LA-EM keinen Blumentopf mehr im Laufbereich gewinnen!!
Zum Teil hast du Recht. Es sind auch oft weicheierige Eltern, die mir als Betreuer vom Nachwuchs in der Leichtathletik Probleme machen. Es gibt aber wirklich auch das umgekehrte Problem: Zu früh wird zu hart trainiert und die jungen Talente werden verheizt. Es ist eben wichtiger, dass ein 800m Läufer mit 25 die WM gewinnt, als dass er mit 15 Landesmeister im wird. Das kapieren leider einige Nachwuchstrainer immer noch nicht.

Hab selber in meinem Kreis sehr viele Talente gesehen, die "verheizt" wurden. Ein Schüler läuft Landesrekord über 1000m, mit 18 hört er auf. Schülerin wird deutsche B-Jugendmeisterin, dann mit 2 Ermüdungsbrüchen in einem Jahr aufgegeben. Derselbe Trainer, jahrelang das gleiche Spiel. Solche"Schinder" gibt es leider noch viel zu oft. Wieviele habe ich laufen sehen, denen ich damals eine internationale Karriere prophezeit hätte. Keinen habe ich im Fernsehen bei einem internationalen Leichtathletik Großereignis wieder gesehen.

Imo geht es darum, beim Training die Talente so lange zu halten, bis sie alt genug sind um zu verstehen, dass sie sich ein wenig mehr quälen müssen. Sie müssen es selber wollen, sonst wird es nicht funktionieren. Zu früh zu hart trainieren bedeutet auch, in der Jugend oder bei den JuniorInnen zu wenig verbesserungspotenzial zu haben, der Stillstand frustriert, die Talente geben auf.

Mein Training war anders, nicht zu hart, trotzdem sorgten die übertrainierten Kids für Frust bei mir: Gegen die hatte ich keine Chance, mein Talent schätzte ich geringer als es war, das "süße" Studentenleben (incl Sex Drugs & Rock & Roll) gekostet, mit 19 aufgehört.

Da kommen wir zu einem zweiten wichtigen Punkt: an den entscheidenen Punkten ist in unserer gesellschaft die berufliche Karriere zu wichtig und der Laufsport nicht wichtig genug. Kenne zig Leute, die wegen Studium oder Ausbildung aufhörten. Erstmal was solides lernen, Geldverdienen, etc. Genau in der Zeit, in de es richtig wichtig wird, professionell zu trainieren, um voranzukommen, werden falsche Prioritäten gesetzt, sind andere Dinge zu wichtig.
In den USA spielt der Sport an den Colleges und Unis eine viel größere Rolle, Sportler sind höher angesehen, bekommen Stipendien. Mit 4tklassigem Fußball kannst du hierzulande dein Studium finanzieren und trainierst dabei halbsoviel wie ein Leichathlet in der nationalen Spitze, der u. U. von Sporthilfe oder Bafög am Rande des Existenzminimums lebt. Im Laufen und in der Leichtathletik steckt zu wenig Geld, was auch dadurch verursacht wird, dass die LA sich zu schlecht verkauft, die Selbstdarstellung und Eigenwerbung ist zu schlecht.

Bleiben wir bei der Bildung, gehen wir in die Schule: Konzepte wie Bundesjugendspiele oder Jugend Trainiert für Olympia sind veraltet, fehlerhaft oder werden schlecht umgesetzt. An meiner Schule hat ein Kunstlehrer die "Jugend trainiert" Mannschaft LA zusammengestellt, weil der Sportbereichsleiter sich nicht darum gekümmert hat. Dieser Sportbereichsleiter war unfähig und bekam für den Job, den er ungenügend machte, noch ne Gehaltstufe mehr (Oberstudienrat). Sowas ist dann Beamter, gehört aber für solches Nichtstun eigentlich gekündigt.
Und das sowas ist kein Einzelfall, Kommunikation zwischen Schulen und Vereinen ist meist unzureichend, das ganze System ist nur dazu geeignet, Talente zu übersehen und nicht zu fördern. Wenn mal irgendwo was funktioniert im Schulsport, liegt es oft an wenigen engagierten Lehrern, die sich persönlich sehr stark einsetzen.

Aus meiner persönlichen Erfahrung und der Arbeit in der Kinder- und Jugendleichtahletik weiß ich, dass die Talente nach wie vor da sind, trotz Playstation und 1000 Fernsehprogrammen. Fette Kinder und Wohlstand gibt es hier schon seit dem Wirtschaftswunder wieder, das wird kaum der Kern des Problems sein.
Die SportKonkurrenz ist härter geworden, der Fußball nimmt mir in meinem Verein bei den 10-13jährigen Jungen schon so viele Sportler weg, dass ich keine Staffel oder Mannschaft zusammenbekomme, während das bei den Mädchen kein Problem ist. Zum Fußball kommen eben noch diverse Fun- und Trendsportarten (Inlinern, Skateboard etc), dazu andere Ballsportarten wie Handball.
Viele Kinder haben eben auch zu viele Hobbies und werden von den Eltern nicht genug dahin geführt, sich auf wenige Sachen zu konzentrieren, und die dafür gut zu machen.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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kriemhild hat geschrieben:So was Blödes hab ich schon lange nimmer gelesen.
HERRLICH!! :hihi:
Für wie blöd hältst du mich??

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kriemhild hat geschrieben:Muss denn wirklich jeder MARATHON laufen?
Nein..
Vor allem nicht wenn man gehend in 5:48:12 ins Ziel kommt und danach erzählt "Ich hab's geschafft!"

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Hallo,

nochmal was zum Leistungs-Rückgang in der Breite bei den Langläufern in der Volkslaufszene. Wie einige schon anmerkten, fangen viele erst ab 35 oder später an, ernsthafter und leistungsorientiert zu trainieren, weil sie erst dann die Zeit, die Ruhe oder die Motivation dazu in ihrem Leben dafür finden. Vorher geht es um anderes, Karriere oder zumindest Existenzsicherung, Famile, Kinder etc.

In einer Gesellschaft, die von einem immer gnadenloseren Leistungsdruck geprägt wird, ist es kein Wunder, dass immer weniger leistungsorientiert laufen wollen. Außerdem gibt es bei 4-5 Mio Arbeitslosen (Die ungeschönte Zahl liegt weit höher) natürlich auch immer mehr Menschen, die gar nicht in die komfortable Situation kommen, sich nach dem Erreichen von beruflichen Zielen neue Laufziele zu suchen.

Dann dauert die Phase der Ausbildung immer länger, Familien werden immer später gegründet, die Gesellschaft überaltert. Also wiederum logisch, dass die altersklassen stärker vertreten sind.

Je stärker im beruflichen Bereich bedingungslos Leistung und Flexiblität (bis zum verschwinden des Rückgrats) gesetzt wird, desto eher wird Sport nur noch zur Entspannung und ohne Leistungsgedanken betrieben.

Natürlich gibt es Menschen, die beruflich und sportlich sehr erfolgreich sind. Bei gutem Zeitmanagment und Ehrgeiz ist vieles möglich. Aber viele schaffen das eben nicht in dem Maß, beides zu vereinen. Leistungsdruck im sportlichen Bereich wäre dann zu viel, zudem ist der Leistungsdruck im Freizeitbereich ansonsten auch gestiegen (Gut aussehen, gut drauf sein, etc.).

Natürlich gibt es eben auch die Macht der Werbung, in der Marathon als ein Event ähnlich dem Bungee-Sprung oder so dargestellt wird. Vielen ist nur noch wichtig, dabei gewesen zu sein. Trainiert wird nicht darauf, schneller zu werden, sondern den Marathon durchzuhalten.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Zitat von alwinesrunner:
Für wie blöd hältst du mich??
Nach EINER blöden Äußerung wage ich noch keine exakte Einschätzung :D
Zitat von alwinesrunner:
Vor allem nicht wenn man gehend in 5:48:12 ins Ziel kommt und danach erzählt "Ich hab's geschafft!"
Na und?! Ist 42 km am Stück auf den eigenen Füssen überhaupt zu schaffen nicht schon mehr, als die meisten Menschen je probiert haben? Ich probiers besser nicht, meine Füsse sind nimmer so optimal gebaut.

Mir sind ein paar gut gelaunte "Breitensportler" (Weicheier) lieber als verbissene Spitzensportler, die schon in mittelalten Jahren die Krankenkassen belasten.

kriemhild

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kriemhild hat geschrieben:Nach EINER blöden Äußerung wage ich noch keine exakte Einschätzung :D



Na und?! Ist 42 km am Stück auf den eigenen Füssen überhaupt zu schaffen nicht schon mehr, als die meisten Menschen je probiert haben? Ich probiers besser nicht, meine Füsse sind nimmer so optimal gebaut.

Mir sind ein paar gut gelaunte "Breitensportler" (Weicheier) lieber als verbissene Spitzensportler, die schon in mittelalten Jahren die Krankenkassen belasten.

kriemhild
Siehste..
Da gehen die Meinungen auseinander..
Und es dürfte bekannt sein, dass Mitte der 80iger die Durchschnittszeiten extrem viel schneller waren als sie heute sind!
Haben all diese (zugegebenermassen weniger) Läufer deiner Meinung nach auch unsere Krankenkassen belastet??
Oder woran lag das??

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kriemhild hat geschrieben:.....
Na und?! Ist 42 km am Stück auf den eigenen Füssen überhaupt zu schaffen nicht schon mehr, als die meisten Menschen je probiert haben? ....
..kriemhild
also wenn man ne ordentlliche Ganztages Bergtour macht, dann können dabei durchaus 40km und mehr zusammen kommen

und das können ne ganze Reihe uralter Opas und Omas die nie auf den Gedanken kämen sich "Marathonläufer" :P zu nennen

um 42km in >5h zurückzulegen, brauchts eigentlich nur nen strammen fussmarsch und dabei werde Gelenke Bänder Sehen in keinster Weise geschädigt

lediglich diese Wohlstandstonnen von 120kg+ die sollten das sein lassen da ist schon´s ordinäre Treppensteigen Höchstbelastung

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alwinesrunner hat geschrieben:Siehste..
Da gehen die Meinungen auseinander..
Und es dürfte bekannt sein, dass Mitte der 80iger die Durchschnittszeiten extrem viel schneller waren als sie heute sind!
Haben all diese (zugegebenermassen weniger) Läufer deiner Meinung nach auch unsere Krankenkassen belastet??
Oder woran lag das??

ach was, die haben damals dazu noch 48h gearbeitet und nich wie heut 35h im Büro gesessen, die hatten gar keine Zeit krank zu sein

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powermanpapa hat geschrieben:ach was, die haben damals dazu noch 48h gearbeitet und nich wie heut 35h im Büro gesessen, die hatten gar keine Zeit krank zu sein
Achso...
Und deswegen sind wir heute 45 min. langsamer.. :hihi: :klatsch:

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alwinesrunner hat geschrieben:Siehste..
Da gehen die Meinungen auseinander..
Und es dürfte bekannt sein, dass Mitte der 80iger die Durchschnittszeiten extrem viel schneller waren als sie heute sind!
Haben all diese (zugegebenermassen weniger) Läufer deiner Meinung nach auch unsere Krankenkassen belastet??
Oder woran lag das??
Das würde ich unterschreiben, denn ich war damals aktiv. Nach fast 10 Jahren Laufpause (nicht aus gesundheitlichen Gründen!) bin ich seit einem Jahr wieder dabei und war überrascht als ich Ergebnislisten sah.

Dieser Trend ist klar nachvollziehbar. Damals zur Zeit des ersten Laufbooms gingen die Uhren anders. Unter drei Stunden gewinnst Du als Frau heute jeden kleineren Marathon (ich leider nicht). Damals war das undenkbar, weil es gab fast zehnmal soviel Frauen unter der magischen drei. Bei den Männern ist es noch krasser wenn man die Breite betrachtet. Ist schon komisch.

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alwinesrunner hat geschrieben:Achso...
Und deswegen sind wir heute 45 min. langsamer.. :hihi: :klatsch:

weisste, das liegt ganz einfach daran
früher sind die Leute in den Wald gegangen und gerannt

bei Wettkämpfen haben sie versucht gut zu sein oder gar besser und beim nächsten mal wieder

heut fangen sie mit Leistungsdiagnostik an
haben einen personal Trainer
machen nix mehr ohne Puls Uhr und selbstverständlich nur im Fettverbrennungsbereich

stell dir 90% der Leute hier aus dem Forum ohne dieses Forum vor....die wüssten noch nicht mal das sie laufen können :teufel:

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DerC hat geschrieben: Da kommen wir zu einem zweiten wichtigen Punkt: an den entscheidenen Punkten ist in unserer gesellschaft die berufliche Karriere zu wichtig und der Laufsport nicht wichtig genug. Kenne zig Leute, die wegen Studium oder Ausbildung aufhörten. Erstmal was solides lernen, Geldverdienen, etc. Genau in der Zeit, in de es richtig wichtig wird, professionell zu trainieren, um voranzukommen, werden falsche Prioritäten gesetzt, sind andere Dinge zu wichtig.
Sorry, da kann ich nicht ganz folgen. Tatsache ist ja wohl, dass bei uns die Chance mit dem Laufen seinen Lebensunterhalt zu verdienen (von gut verdienen will ich schon gar nicht reden) extrem gering ist. Dazu steckt, wie du ja selbst schreibst, zu wenig Geld in der Leichtathletik und die internationale Konkurrenz ist auch viel zu stark (gerade im Laufen).

Unter diesen Voraussetzungen hat die Konzentration auf Ausbildung und Beruf doch auf jeden Fall die höchste Priorität. Wer das zugunsten des Laufens schleifen lässt, muss doch mit dem Klammerbeutel gepudert sein!
DerC hat geschrieben: Mit 4tklassigem Fußball kannst du hierzulande dein Studium finanzieren und trainierst dabei halbsoviel wie ein Leichathlet in der nationalen Spitze, der u. U. von Sporthilfe oder Bafög am Rande des Existenzminimums lebt.
Zugegeben, _das_ nervt mich auch, dass es die Fußballer derart hinten rein geblasen bekommen.
DerC hat geschrieben: Die SportKonkurrenz ist härter geworden, der Fußball nimmt mir in meinem Verein bei den 10-13jährigen Jungen schon so viele Sportler weg, dass ich keine Staffel oder Mannschaft zusammenbekomme,
Das war aber doch immer schon so. Die Fußballer haben inzwischen afaik auch heftige Nachwuchsprobleme.
DerC hat geschrieben: Viele Kinder haben eben auch zu viele Hobbies und werden von den Eltern nicht genug dahin geführt, sich auf wenige Sachen zu konzentrieren, und die dafür gut zu machen.
Es stellt sich halt die Frage, ob das wirklich gewünscht ist. Verstehe mich nicht falsch, _ich_ habe mich auch aufs Laufen konzentriert (und mach z.B. kaum noch Triathlon) um darin im Rahmen meiner Möglichkeiten das Maximale zu erreichen.
Ich kann es aber durchaus verstehen, wenn jemand anderes lieber vielseitig trainiert und von allem ein wenig macht und auch noch andere Hobbies außer Sport hat. Gesünder ist das wahrscheinlich sowieso!

Und volkswirtschaftlich gesehen bringen uns gut ausgebildete junge Menschen sicher auch mehr als einige Spitzensportler.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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DanielaN hat geschrieben:Das würde ich unterschreiben, denn ich war damals aktiv. Nach fast 10 Jahren Laufpause (nicht aus gesundheitlichen Gründen!) bin ich seit einem Jahr wieder dabei und war überrascht als ich Ergebnislisten sah.

Dieser Trend ist klar nachvollziehbar. Damals zur Zeit des ersten Laufbooms gingen die Uhren anders. Unter drei Stunden gewinnst Du als Frau heute jeden kleineren Marathon (ich leider nicht). Damals war das undenkbar, weil es gab fast zehnmal soviel Frauen unter der magischen drei. Bei den Männern ist es noch krasser wenn man die Breite betrachtet. Ist schon komisch.
Is nich komisch...
Is auf das zurückzuführen, was ich bereits sagte..
Jeder kann/will/darf Marathon oder ähnliches laufen und jede Leistung wird toll/super/spitze gefunden!!
Und dabei geht (siehste ja in diesem Thread) jeder Leistungsgedanke verloren!
Also ich will keinen Marathon in 4:00 Std. laufen!

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alwinesrunner hat geschrieben:......
Und dabei geht (siehste ja in diesem Thread) jeder Leistungsgedanke verloren!
Also ich will keinen Marathon in 4:00 Std. laufen!
stimmt!

das ist für mich wie wenn meine Kinder für ne 6 in der Klassenarbeit gelobt werden wollten, schließlich hätten sie überhaupt daran teilgenommen und das ist immerhin viel mehr als manch andere :peinlich:

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Ja, manchmal wundert man sich schon über recht "bodenständige" Zeiten, die dann doch fürs Treppchen reichen (nein, nicht für mich, :zwinker2: , ich bin noch bodenständiger :D ).

Ich könnte mir vorstellen, dass so manchen der Heckmeck in Vereinen und bei den (ja durchaus nötigen) Funktionären auf die Nerven geht. Der einzige meiner früheren Lauffreunde und -bekanten, ders halbwegs zu was gebracht hat, hat irgendwann seinen eigenen Verein gegründet...
Das klappt aber auch nur in Nischensportarten.

Selbst in so ner Nischenveranstaltung wie dem Berglauf müssen sich wirklich gute Leute erstmal mit Funktionären "prügeln" bis man überhaupt willens ist, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Da wundert man sich dann schon weniger.

Im übrigen denke ich aber nach wie vor, dass es sehr erfreulich ist, dass viele Leute laufen. Wenn es ihnen nicht zu blöd ist in 5:30 über die Marathonpiste zu keuchen, warum soll ich mich dran stören. Dann sind Oldtimer, die es in M75 immer noch auf die Piste treibt wenigstens nicht ganz alleine unterwegs.

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alwinesrunner hat geschrieben:Also ich will keinen Marathon in 4:00 Std. laufen!
musst du ja auch nicht! 5 h ist doch auch ok.

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alwinesrunner hat geschrieben: Also ich will keinen Marathon in 4:00 Std. laufen!
Und dann, aufgeben, wenn es einmal nicht so rund läuft? Dann lieber in 4 Stunden ins Ziel gekämpft.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Warum nicht mal 4 Stunden, wenn ich n paar schöne Fotos machen kann und mich gut unterhalte.
Bin ich denn auf der Flucht?

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Nicht das man mich falsch versteht:
Ich habe durchaus (etwas) Respekt vor Leuten, die nen Marathon laufen!!
Aber mehr auch nicht!!

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RalfF hat geschrieben:musst du ja auch nicht! 5 h ist doch auch ok.
Wofür??
Mal im ernst: habt ihr keinen Ehrgeiz??
Oder besteht der Ehrgeiz darin, nach 5 Stunden glücklich über seine Wampe hinweg (die is immer noch da) den Familienmitgliedern zuzuwinken??
Oder den Walkern (über die oft gelästert wird) die schon im Ziel und geduscht sind?? :klatsch:

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Rennrum hat geschrieben:Warum nicht mal 4 Stunden, wenn ich n paar schöne Fotos machen kann und mich gut unterhalte.
Bin ich denn auf der Flucht?
Auf deinem HM mit 13:30 hast es aber auch nicht so eilig gehabt. :hihi:

Ich glaub da ist was zuviel :hallo:
Du möchtest laufen - Was machst du dann hier :D

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silent hat geschrieben:Auf deinem HM mit 13:30 hast es aber auch nicht so eilig gehabt. :hihi:

Ich glaub da ist was zuviel :hallo:
HM 13:30???
:confused:

90
Alles zu seiner zeit :D
Hab ja auch nicht gesagt, daß das immer so "touristisch" laufen muß.

91
Ja, 13 Stunden, 30 Minuten

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alwinesrunner hat geschrieben:HM 13:30???
:confused:
schau das Profil von Rennrum an. :teufel:
Du möchtest laufen - Was machst du dann hier :D

93
Rennrum hat geschrieben:Ja, 13 Stunden, 30 Minuten
Bist gerobbt?? :hihi:

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MatthiasR hat geschrieben:Tatsache ist ja wohl, dass bei uns die Chance mit dem Laufen seinen Lebensunterhalt zu verdienen (von gut verdienen will ich schon gar nicht reden) extrem gering ist. Dazu steckt, wie du ja selbst schreibst, zu wenig Geld in der Leichtathletik und die internationale Konkurrenz ist auch viel zu stark (gerade im Laufen).

Unter diesen Voraussetzungen hat die Konzentration auf Ausbildung und Beruf doch auf jeden Fall die höchste Priorität. Wer das zugunsten des Laufens schleifen lässt, muss doch mit dem Klammerbeutel gepudert sein!
Wenn niemand das Risiko einginge, oder es irgendwie schafft, gleichzeitig zu Studieren und Top-Leistungen zu bringen, wie Jan Fitschen hätten wir bald überhaupt keine guten Läufer mehr. Es ist verständlich, dass viele das Risiko zu scheuen, und es müsste imo definitiv z. B. mehr Sportstipendien geben. Dennoch kann man Kompromisse machen, langsamer studieren wegen dem Sport z. B. etc.

Es ist aber heute eine solche Angst vor einer schlechten beruflichen Zukunft, die schon den Kindern eingetrichtet wird. Kein wunder, dass sich keiner traut, was zu riskieren. Kinder wollen ja auch immer weniger Menschen bekommen. In einem der reichsten Länder Europas ist die Zukunftsangst am größten - eine perverse Folge einer Propaganda, die nur wenigen nutzt und vielen schadet. (Leider war Deutschland schon oftmals Weltmeister in Propaganda.)

Bei uns gehen viele Ausdauertalente natürlich auch in den Wintersport, zum Radfahren oder Triathlon, weil da die Afrikaner mangels Infrastruktur (noch :teufel: ) nicht so übermächtig vertreten sind. Da kann man eben eher international erfolgreich sein und Geld verdienen.
MatthiasR hat geschrieben: Das war aber doch immer schon so. Die Fußballer haben inzwischen afaik auch heftige Nachwuchsprobleme.
Mit dem Fußball war es schon immer so, aber es sind eben auch andere Sportarten dazugekommen. Nachwuchsprobleme im Fußball sehe ich im Vergleich zur Leichathletik eher nicht, wenn dann im Profifußball, da hat man eine Zeitlang lieber billig im Ausland eingekauft, anstatt eigene Talente zu pflegen. Da geht der Trend aber schon wieder mehr Richtung Nachwuchsförderung, das Geld ist ja auch da.
MatthiasR hat geschrieben: Ich kann es aber durchaus verstehen, wenn jemand anderes lieber vielseitig trainiert und von allem ein wenig macht und auch noch andere Hobbies außer Sport hat. Gesünder ist das wahrscheinlich sowieso!
In der Leichtathletik wird im Nachwuchsbereich grundsätzlich erstmal Mehrkampftraining gemacht, also sehr vielseitig. Spezialisierung frühestens im Jugendalter. Das ist afaik eigentlich auch das offizielle Credo vom DLV, leider halten sich einig nicht daran und überfordern Kinder durch eine zu frühe Spezialisierung, die auch ungesund sein kann.

Die Kinder werden auch oft überfordert oder überforden sich selbst mit ihrem Wochenprogramm, die haben teilweise jeden Nachmittag Programm, das ist erstaunlich. Außerhalb vom Training habe ich meine Nachmittage im wesentlichen mit Spiel und Spaß verbracht, dass sieht heute bei einigen ganz anders aus. Dazu werden sie teilweisezu jeder Veranstaltung hingefahren, kein Wunder dass sie zu dick werden.
MatthiasR hat geschrieben: Und volkswirtschaftlich gesehen bringen uns gut ausgebildete junge Menschen sicher auch mehr als einige Spitzensportler.
Wenn die Politiker in Deutschland endlich mal auf die Idee kämen, soviel Geld in die Bildung zu stecken, wie nötig wäre, um international konkurrenzfähig zu bleiben, könnte man gleich auch noch was in den Sport investieren. Aber da geht es leider seit Jahren in die falsche Richtung. Heute wettern die gleichen Politiker gegen Doping, die im "kalten Krieg" die Leistung um jeden Preis gefordert haben, damit man mit den "Kommis" mithalten kann.
Ohne Geld wird es aber nichts mit den Erfolgen, wenn die Kenianer mit Preisgeldern asus Europa und USA nicht ihre ganze Sippe versorgen könnten, wären die auch nicht so dominant.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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alwinesrunner hat geschrieben:Oder besteht der Ehrgeiz darin, nach 5 Stunden glücklich über seine Wampe hinweg (die is immer noch da) den Familienmitgliedern zuzuwinken??
Für manche ist das ein Ziel, na und? Warum hast du damit ein Problem?

Auch mal im Ernst:

Als schnellerer Läufer hat man manchmal schon Probleme sich vorzustellen, warum 10 km in einer Stunde oder eben ein Marathon in 5 h eine Leistung sein sollen. Unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen ist das aber bei vielen in diesem Leistungssegment genauso der Fall, wie ich eine 3:22 h für mich auch als Leistung empfinde. Aber ich kenne eben auch Leute, die jederzeit in der Lage sind, einen Marathon deutlich unter 3 h zu laufen. Für die sind natürlich 3:22 h nicht eher das Tempo eines gemütlichen Sonntagvormittagsläufchens.

Ansonsten empfehle ich zur Lektüre mal den Thread "Marathon über 5 h - ist das noch ein Marathon" (oder so ähnlich). Da steht eigentlich alles drin.

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RalfF hat geschrieben:Für manche ist das ein Ziel, na und? Warum hast du damit ein Problem?

Auch mal im Ernst:

Als schnellerer Läufer hat man manchmal schon Probleme sich vorzustellen, warum 10 km in einer Stunde oder eben ein Marathon in 5 h eine Leistung sein sollen. Unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen ist das aber bei vielen in diesem Leistungssegment genauso der Fall, wie ich eine 3:22 h für mich auch als Leistung empfinde. Aber ich kenne eben auch Leute, die jederzeit in der Lage sind, einen Marathon deutlich unter 3 h zu laufen. Für die sind natürlich 3:22 h nicht eher das Tempo eines gemütlichen Sonntagvormittagsläufchens.

Ansonsten empfehle ich zur Lektüre mal den Thread "Marathon über 5 h - ist das noch ein Marathon" (oder so ähnlich). Da steht eigentlich alles drin.
Ich hab da kein Problem damit.
Nur es stellt für mich keine grosse Leistung dar!

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Oh, die Wiedergeburt des 5-Stunden-Threads.

Schick, sehr schick.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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amanda hat geschrieben:Oh, die Wiedergeburt des 5-Stunden-Threads.

Schick, sehr schick.

mandy
Wo ist der Thread??
Wie hiess der??
Langsamlaufen-leicht-gemacht??? :hihi:

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Naja zurück zum Thema .. also ich denke nicht, dass der Laufsport vom Aussterben bedroht ist. Die Tatsache, dass so wenig Jugendliche bzw. junge Erwachsene an den jeweiligen Stadt- und Volksläufen, liegt einfach dadrin, dass die Meisten eben erst später zum Laufsport kommen. Zumeist spielt man in der Kindheit und in der Jugend halt entweder in einem Verein Fußball und betreibt andere Mannschaftssportarten.
Wenn man dann älter wird und nicht mehr so flexibel bzgl. der Trainingszeiten usw ist, sucht man sich eben eine andere Sportart, welche individuell betrieben werden kann. Somit kommt man dann zum Laufen bzw. zum Walking (je nachdem wieeeee alt oder wie fit man ist). :>
Ich denke eher, dass sich in den vergangenden Jahren die Ziele verändert haben, die hinter dem Laufen stehen. Früher war bei vielen Läufern der Wettkampfcharakter etwas ausgeprägter.. heute geben glaube ich vermehrt die Aspekte der Gewichtsabnahme den Anreiz dazu, mit dem Laufen anzufangen.

Naja, soweit von meiner, mit 22 Jahren, noch jugendlichen Meinung :)

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alwinesrunner hat geschrieben: Und dabei geht (siehste ja in diesem Thread) jeder Leistungsgedanke verloren!
Ich finde irgendwie auch, dass die Leistungsbereitschaft stark zurück geht (sprich: Verweichlichung). Die "Läufer/-innen" in meinem Alter (zumindest die ohne Wettkampfambitionen und das ist der Großteil) glaube wissen nicht, was z.B. Tempotraining ist und können sich wahrscheinlich unter der anaeroben Schwelle nur schwer etwas vorstellen.

Mal schauen was ich machen kann, damit wenigstens eine/-r mal bei einem Wettkampf mitmacht, vorerst einmal ohne Zeitambitionen, aber nur wenns sein muss.

:hallo: Berni
Gesperrt

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