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achillessehne und wie kann ich schmerzen vermeiden, vorbeugen ?

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ejondra hat geschrieben: @Laufmännchen, wie wär´s, wir machen jetzt drei Monate lang exzentrisches Training und treffen uns dann hier im Forum wieder und berichten über unsere Erfahrungen damit?

Gruss
:idee2: super ich schließe mich gleich an. Habe vermutlich schon etwas Vorsprung, da ich schon seit fast 3 Wochen fleißig übe.
Erste Erfahrungen für mich: meine Dehnungsfähigkeit am Fußgelenk - Achillessehne (also Ferse mit gestrecktem Bein tief runter) ist sehr gut. Der Widerstand bzw. die Grenze wird durch die Fußvorderseite gesetzt ( :confused: war das verständlich). Dehnung spüre ich am unteren Sehneansatz nur, wenn ich die Knie leicht beuge.
Was mir eher zu schaffen gemacht hat, war die einbeinige Variante. Da fehlte mir anfangs die Kraft die Übung 15 mal zu wiederholen. Inzwischen wird das deutlich besser :daumen: .
Ich übe trotzdem die Knie gestreckte und die gebeugte Variante. Bei gestreckten Knieen wird die Wadenmuskulatur mit gedehnt und das muss ja auch sein :nick: . Also zwei Fliegen mit hoffentlich einer riesengroßen Klappe erschlagen :teufel: .
Viel Erfolg den geplagten wünscht
Tati
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Ich mach das jetzt auch schon zwei Wochen lang. Vom Schmerz her ist das ne super Übung, denn der ist jetzt weg ;) Heute nach 3 Wochen Pause schön mit vorsichtig mit Bandage 8km gelaufen und es hat nix weh getan *tanz* (auch nachher nicht).
Grüße,
eeknay

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Ich habe aber nochmal eine Frage an Dr. Knobloch.

Wenn ich jetzt also laufe und mich auf jedenfall auf der Schmerzskala unter 5 befinde ist das ja so ok.
Wie verhält es sich denn mit der Schwellung? Ich habe das Gefühl das es nach der Belastung etwas dicker ist, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Soll man eher auf den Schmerz achten und die Schwellung nicht übermäßig bewerten?

Und wie lange dauert es denn ca. bis die Schwellung ganz verschwindet? Wochen oder eher Monate?
Grüße,
eeknay

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Ich hab das Stufen-Training 6 Wochen durchgezogen und abgebrochen. Selbst Laufen ohne jeden Schmerz, oder wirklich nur minimalen Schmerz, führte zu verstärktem Morgenschmerz.

Ich mach jetzt totale Laufpause, die Schwellung ist so gut wie zurückgegangen (nach weiteren 3 Wochen), der Morgenschmerz ist komplett weg, auch auf stärkerem Druck auf die Achillessehne kein Druckschmerz mehr, den ich sonst auch tagsüber hatte, wo ich noch trainiert hab und gelaufen bin.

Aber jetzt kommts: Die Schwellung ist weg, und nun kann ich sehr genau eine Kerbe hinten an der Sehne spüren. Ich bin ziemlich sicher, die Sehne ist einfach angerissen. Da ist vielleicht eine Lücke von 4mm Länge und grad mal 1mm tief, aber die Sehne ist ja dort an der dünnsten Stelle wirklich sehr dünn, das macht ja schon einen gewissen Anteil an der Gesamtstärke der Sehne aus... da mach ich mir halt schon ein wenig Sorgen.

Klar, hätte sofort behandelt werden müssen, ich denke den Fuß möglichst lange in gestrecktem Zustand halten müssen...

Könnt ihr nicht auch mal fühlen, ob ihr eine Kerbe hinten in der Sehne fühlen könnt?

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Prima Tati und sonstige Interessierten. Dann lass uns doch jetzt sagen, wir ziehen das durch und mailen uns die Ergebnisse am 13. Januar 08 (ich kann noch nicht sofort anfangen, weil ich erst dieses scheiß Ödem aus der wade kriegen muss).

Ich verstehe das jetzt so: Solange der Schmerz beim LAUFEN nicht über 5 liegt, darf gelaufen werden. Morgensteifigkeit hin oder her. Schwellung oder sonstiges zählt auch nicht.

@ Christof: Kerbe in der Sehne??? Sorry, nein, meine ist glatt wie ein Kinderpopo. Habe allerdings auch keine Probleme mit der Sehne, sondern mit dem Gleitgewebe, bzw. Sehne klebt am Gewebe (daher auch Schmerz am Morgen).

Ok, Leute, dann seid unverzagt und steigt fleißig auf´s Treppchen.

Gruss

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ejondra hat geschrieben: @ Christof: Kerbe in der Sehne??? Sorry, nein, meine ist glatt wie ein Kinderpopo. Habe allerdings auch keine Probleme mit der Sehne, sondern mit dem Gleitgewebe, bzw. Sehne klebt am Gewebe (daher auch Schmerz am Morgen).


Jo, eben... die Beschwerdeursachen können doch sehr verschieden sein? Ob dann die eine Methode das Allheilmittel sein kann?

Hier sind ja schon einige Bedenken geäußert worden.

Und bedenkt:
Das exzentrische Krafttraining allein führt IM MITTEL zu einer Schmerzreduktion von 30-40% über ALLE bisher von mir untersuchten Patienten: Einzelfälle besser, andere auch schlechter.
(Fettdruck von mir)

Mehr verspricht Karsten für das Training nicht !
Das reicht mir nicht...

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Hi Christof,

ich denke auch, dass es wichtig ist, eine klare Diagnose für seine Achillessehnenprobleme zu haben. Es ist ja doch ein Unterschied, ob die Sehne beschädigt ist oder in erster Linie das Gleitgewebe betroffen ist, oder eine Schleimbeutelentzündung vorliegt oder, oder. Und dann muss man sich seine eigene Therapie zurechtstückeln. Ich habe mir z.B. KG verschreiben lassen (querfriktion, um die Sehne zu entkleben), werde das exzentrische Training machen und habe mir jetzt so eine "wackeltrainingsscheibe" bestellt zur Kräftigung der Fußgelenke. Hab nämlich ziemlich schwache Knöchel und labberige Bänder. Und dann werde ich zukünftig ein bisschen besser auf meinen Körper hören und auf Symptome achten. Auch wenn das dann mal heißen kann, nicht zu einem Marathon anzutreten trotz 12-wöchiger intensiver Vorbereitung darauf.
Ein Zaubertrank ist dieses exzentrische Training sicher nicht, aber als ein Baustein in einer Gesamttherapie kommt es mir sinnvoll vor. Und schaden tut´s auf keinen Fall.

Gruss

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ejondra hat geschrieben: Ein Zaubertrank ist dieses exzentrische Training sicher nicht, aber als ein Baustein in einer Gesamttherapie kommt es mir sinnvoll vor. Und schaden tut´s auf keinen Fall.
Gruss
Ja, ich denke auch dass das wirklich exzentrische Training kaum schaden kann, aber meine wirklich kurzen Läufe (eine Meile...) haben meine Sehne immer wieder neu verletzt.

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scubi hat geschrieben:wodurch entsteht dieser schmerz ?
Hallo Thomas,

als Betroffener habe ich mich hier zum Thema Achillessehne bereits ein paar mal "eingelassen". Deine Frage ist die am leichtesten zu beantwortende. Beschwerden an der Achillessehne sind die Folge einer Überlastung dieser Sehne. Jeder Teil unseres Körpers, dem wir zu viel zumuten, wehrt sich. Was nun die Überlastung hervor gerufen hat, dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Beim einen kann es ein drückender Schuhrand sein. Andere haben eine verkürzte Wadenmuskulatur, weshalb der Zug auf die Sehne stärker ist. Wieder andere laufen einfach zu viel oder - anders herum betrachtet - räumen ihrem Körper nicht ausreichend Regenerationszeit ein. Dann gibt es Fälle von Läufern, die offensichtlich ein Problem in ihrem Laufstil haben. Und wieder andere, die bisher keins hatten, dann meinen an der ihnen von Jugend an eigenen Laufbewegung rumpfuschen zu müssen und sich auf diese Weise Achillessehnenprobleme einfangen. Diese Liste lässt sich fortsetzen.

Es gibt viele Ursachen. Kompliziert wird die Sache dadurch, dass Beschwerden vielleicht erst dann auftreten, wenn zwei Wirkungen sie gemeinsam verursachen. Und wenn sie erst mal da sind, ist es schwierig sie wieder loszuwerden. Dann reicht es womöglich nicht mehr, nur eine der Ursachen zu beseitigen.

Und zur Frage, wie man sie wieder loswerden kann, gibt es nach meiner Auffassung keinen Königsweg. Ärzte, Physiotherapeuten, orthopädische Schuhtechniker haben eine Menge auf Lager, was helfen kann. Aber keines der Mittel hilft bei jedem. Und es ist auch nicht garantiert, dass irgendeines oder eine Auswahl davon helfen. Für gesichert halte ich aber zweierlei: Wer leise Beschwerden in diesem Bereich missachtet, wird früher oder später mit einer heftig aufflammenden Entzündung bestraft. Und wer ein großes Problem an seiner / seinen Achillessehne (-n) mit sich rumschleppt und zu früh aufgibt, macht auch einen Fehler. Bei mir stellte sich eine aberwitzig anmutende Besserung just in dem Moment ein, als ich bereits halb entschlossen war, dem Rat eines Orthopäden zu folgen und mich operieren zu lassen. Ich hatte Glück und eine Kombination von Maßnahmen und eines Zufalles brachten die Wendung. Seitdem laufe ich 99% meiner Kilometer ohne Beschwerden an den Sehnen. Das eine Prozent rührt daher, dass ich Warnzeichen (=Beschwerden) vor vielen Jahren missachtete und mir irreversible Veränderungen im Sehnengewebe eingefangen hab. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass das nicht beim Laufen passierte, sondern auf fußballerische Jugendsünden und / oder Überlastungen beim Bergsteigen zurück zu führen ist. Hätte ich damals meinen Körper schon so exzessiv "beobachtet" und Rücksicht auf seine "Meldungen" genommen wie als Marathonläufer, wäre es möglicherweise nicht zu diesen Schäden gekommen. Aber hinterher weiß man eben manches besser.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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hallo U_D_O
vielen dank zunächst für deine sehr ausführliche antwort.
je öfter ich mir dein posting duchlese, je mehr komme ich zu dem entschluss evt. mal einen othopäden zu fragen, bzw. ihn zu bitten sich das ganze mal etwas genauer anzusehen.
natürlich kann es auch sei, daß ich evt. nach ( ich laufe nun seid märz ) dieser zeit so ganz unbemerkt angefangen habe anders zu laufen.
ich merke das vor allem, wenn ich länger laufe, daß ich nicht mehr so richtig abrolle, sondern eher "nur" auftrete ( oder ist das ermüdung ? ).
was ich allerdings mittlerweile bemerke ist die tatsache, daß das strecken nach vorgabe von dr. knobloch sehr gut bei mir zu wirken scheint.
da ich mittlerweile so gut wie schmerzfrei bin wollte ich gerne wieder raus an die luft und bei lockeren regenerationsläufen die natur genießen.
ich denke nicht, daß es mich nach vorne bringt, wenn ich jetzt schon anfange und tempoläufe oder fartenspiele mache...
meinen ersten halbmarathon hab ich eh erst für sep. 08 geplant :-)
bis dahin sollte ich das wohl in den griff kriegen und zeit genug zum trainieren haben :-)
mein wochenepnsum liegt bei ca: 30 km die woche derzeit.

liebe grüße ins den südlichen teil des landes
thomas

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eeknay hat geschrieben:Ich habe aber nochmal eine Frage an Dr. Knobloch.

Wenn ich jetzt also laufe und mich auf jedenfall auf der Schmerzskala unter 5 befinde ist das ja so ok.
Wie verhält es sich denn mit der Schwellung? Ich habe das Gefühl das es nach der Belastung etwas dicker ist, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Soll man eher auf den Schmerz achten und die Schwellung nicht übermäßig bewerten?

Und wie lange dauert es denn ca. bis die Schwellung ganz verschwindet? Wochen oder eher Monate?
Hallo,

war im verdienten Urlaub, daher keine Nachricht möglich.

Die Schmerzlimitierung für den begleitenden Sport bei Achillessehnenbeschwerden auf 5 auf einer Skala bis 10 bedeutet folgendes: 10 ist der maximal vorstellbare Schmerz. 0 ist keinerlei Schmerz. 5 eben in der Mitte. Das Laufen, Skifahren, Tennisspielen oder Fussball oder eben auch welcher Sport auch immer sollten KEINEN Schmerz STÄRKER als 5 auslösen, sonst ist es zuviel. Dies NEBEN dem exzentrischen Krafttraining, das z.T. stärkere Beschwerden, insbesondere innerhalb der ersten 1-3 Wochen des Trainings auslösen kann. Das exzentrische Krafttraining darf und soll aber auch Schmerzen verursachen, da die Sehne gekräftigt wird. Und exzentrisch bringt einen schnelleren und stärkeren Kraftzuwachs als rein konzentrisch. Und diese Form ist derzeit eben am besten und breitesten untersucht in Form von klinischen Studien mit sicherlich rund 1000 - 1500 Patienten weltweit, über die in Studienform berichtet wurde und weiter wird.

Das exzentrische Krafttraining ALLEIN ist sicherlich ein Anfang, es sind jedoch, wie im Forum richtig bemerkt, eine Reihe von Therapieoptionen bei Achillessehnenproblemen machbar und z.T. auch sehr überzeugend mit guten Ergebnissen in Studien. Aber leider hilft nicht alles bei jedem und nicht bei jedem ist die Diagnose dieselbe. Und über ein Forum kann leider nicht die körperliche Untersuchung, Ultraschall, MRT etc ersetzen, daher manche Unschärfe in der Beantwortung.

Gruss

Karsten

PD Dr. Karsten Knobloch
Facharzt für Allgemeine Chirurgie
Arzt für Sport- und Rettungsmedizin
Med. Hochschule Hannover
http://www.eccentrictraining.com
Gesperrt

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