Erst mal zu mir, ich bin zwar schon lange im Forum angemeldet aber einer der vielen die immer nur lesen und sich über die Berichte der anderen immer sehr freut.
Also erst mal an alle Berichteschreiber. VIEEEELEN DANK

Beginnen wir bei der Vorbereitung:diese können wir kurz und knapp mit suboptimal bezeichnen.Viel zu wenige lange Läufe (2xüber 30km,3xüber20km)
Sprints nur im Handballtraining,ansonsten maximal 3 kurze läufe um die 11km pro Woche und 5x die Woche mit dem Rennrad zur Arbeit und zurück(dies sind aber immer nur 13km für einen Weg)
Die Anreise: aus dem schönen Saarland bin ich am Freitagnachmittag mit Frau und Kind gemütlich Richtung Köln gefahren.Aufgrund der Tatsache das einer der Brüder meiner Frau in der Nähe von Köln wohnt war unsere Übernachtung schon mal gesichert.Dort angekommen konnten wir den Abend ruhig ausklingen lassen.Für den nächsten Tag stand dann eine kleine Kölnbesichtigung und das Abholen der Startunterlagen auf dem Programm.
Damit das mit der Zuganreise am Sonntag ohne Probleme funktioniert haben wir auch dies schon mal am Samstag geübt.
Nach dem Abendessen hab ich dann noch einen kleinen 5km Lauf gemacht.(gaanz locker)
Sonntag: da der Start ja erst für 11:30Uhr angesetzt war,konnte ich ja bis 7:30Uhr im Bett liegen bleiben.Aufgestanden,gefrühstückt, alle Sachen noch mal kontrolliert damit ich nicht doch noch was vergessen habe,langsam wurde ich aufgrund der fehlenden Kilometer in meiner Vorbereitung doch ein wenig nervös

Würde es reichen für den Marathon durchzuhalten???
Es war schließlich erst mein zweiter Marathon und den ersten hatte ich nach einer guten Vorbereitung in 3:29:17 Std genau nach Zeitplan zu meiner Zufriedenheit absolviert.Gut, aber der zweite soll ja der schlimmere sein.

Aber das Wetter wa so schön und auserdem gibt es kein zurück


In Köln angekommen verabschiedete ich mich noch schnell von meinen mitgereisten kleinen Fanclub und ging Richtung meines Startblocks.
Schon auf dem Weg dorthin musste ich über viele lustige Köstüme lachen

So nun ging es endlich los. Nachdem die Topathleten gestartet waren durften auch die restlichen 12800 Läufer entlich loslegen.
Das Publikum war wie schon auf der Seite des Kölnmarathon versprochen wirklich Gigantisch

Ab Kilometer 5 hatte ich dann mein Tempo gefunden und genoss einfach nur die super Stimmung an der Laufstrecke.
Die ersten 10km lief ich in 49:34 Min, damit war ich zufrieden und hoffte dieses Tempo so lange wie möglich halten zu können.
Verzweifelt suchte ich an den abgesprochem Treffpunkt nach meinem Fanclub, aber Fehlanzeige, die waren nicht zu entdecken.Ich hatte sie nur kurz nach dem Start noch auf der Deutzerbrücke gesehen.Na ja ,dachte ich mir,bei diesen Menschenmassen habe ich sie bestimmt übersehen trotz der tollen rosa Hand eines bekannten Mobilfunkunternehmens die meine 2 1/2 jährige Tochter schwenken wollte



So wurde ich von vielen völlig unbekannten Zuschauern immer wieder angefeuert.

Unterwegs sah ich dann einen Läufer als Pumuckel verkleidet und der hatte doch tatsächlich keine Schuhe an. Ja,kaum zu glauben dass man diese Strecke völlig Barfuss laufen kann

So ab Kilometer 33 wurden meine Beine dann langsam müde,das wahren dann wohl die fehlenden langen Läufe und meine Kilometerzeiten gingen langsam immer höher...5:09 ...5.15...5.20..
Stop: so konnte das nicht weitergehn. Jetzt wird es Zeit dem inneren Schweinehund mal zu zeigen wär hier Herr im Haus ist.Gedacht getan,die Zeiten wurden wieder ein bisschen besser und pendelten sich dann so zwischen 5:05 und 5:10Min ein.
OK,sagte ich mir dann eine neue Bestzeit ist heute nicht drin,ist ja auch ein bisschen viel verlangt aber eine Vernünftige Zeit und vor allem ankommen ist jetzt ein muss sind doch nur noch 6 oder 7 Kilometer.
Während ich noch mit mir selber im Zwiegespräch war stand da plötzlich und ganz unverhofft man kleiner Fanclub wild schreiend und rosa Hände schwingend.

Dies bewirkte wahre Wunder.Mein Gesicht schaltete von "ins leere blickend" auf über das ganze Gesicht lachend um und jetzt wusste ich das klapp heute mit dem Finishen.
Hatte ich die ganze Zeit noch auf das Schild

Da überholte ich Tarzan der wohl seine Janne verloren hatte und als ein anderer Läufer in aufmuntern wollte antwortete dieser nur noch: wo ist der Dschungel"
Auch Robin Hood hatte wohl all seine Pfeile verschossen und hatte von laufen auf gehen umgeschaltet.
Ich jedenfalls erinnere mich nur noch an die geile Stimmung auf der strecke ,manchmal kam man sich vor wie in Alp d´Huez bei der Tour de France.
Die Zuschauer hatte die Laufstrecke teilweise zu einen kleinen Laufpfad verengt und brüllten einen geradezu nach vorne.
Zum Schluss war den nur noch einmal die Deutzerbrücke zu überqueren was aber angesichts der vielen Kilometer gar nicht so ohne war,aber als Belohnung sah man kurz darauf das Ziel.
Glücklich über meinen zweiten gelaufenen Marathon lief ich durch Ziel.
Über die Zeit von 3:32:52Std war ich dann auch sehr glücklich.

Nun holte ich mir noch schnell meine Medaille ab und zur schnelleren Regeneration gönnte ich mir ein Erdinger Alkoholfrei und Kekse im Verpflegungslager von REWE.
Schnell noch den Zeitmesschip abgegeben und nichts wie ab zum Bahngleis, da ja auch noch die Rückfahrt nach Hause anstand.Aufgrund der nicht Vorhanden Informationstafeln auf unserem Gleis gestaltete sich die Rückfahrt als ein wenig schwierig aber auch dieses Problem wurde letzendlich gemeistert

Resultat dieses Marathons: für den nächsten wird wieder richtig trainiert und dann kann die alte PB geknackt werden.
Allerdings weis ich noch nicht wann der nächste Marathon für mich stattfindet ,da ich jetzt erstmal eine kleine Babypause einlegen muss (meine bessere hälfte erwartet im Februar 2008 unser 2.Kind) und somit sind alle Frühjahrsmarathon für mich aus dem rennen.
Aber der nächste kommt bestimmt

Bis dann.
Oliver