woodstock hat geschrieben:
Ich hab dieses Jahr spießigerweise selbst auf der Wiesn nur Apfelschorle getrunken.
Ähm, seit wann gibts auf der Wiesn Schorle??

Ich fass es nicht.

Vor Jahren noch un-denkbar.
Schnucki hat geschrieben:Aber ist denn nicht der Körper eher daran interessiert seine Eiweiße zu behalten und das Fett als Brennstoff abzugeben? ist doch dafür da oder?
Daß das teilweise parallel abläuft, okay, aber den größten, und ich meine den deutlich größten Anteil hat doch das Fett
Natürlich, wir wissen ja, der Körper ist nicht blöd.

Außerdem liefert Fett ja viel mehr an Energie als Eiweiß bei der Verbrennung. Und körpereigenes Eiweiß haben wir so um die 2kg (alles Durchschnittswerte), Fett dagegen 10kg bis xxkg, also ein nahezu unendlicher Vorrat. Mit dem Eiweißvorrat könnten wir nur ein paar Tage überlegen, mit dem Fett dagegen Monate, wenn nicht gar Jahre. Gut, das sind jetzt natürlich rein theoretische Erwägungen.

Wirklichen Eiweißabbau am eigenen Körper kann man manchmal an Kindern aus Afrika oder ähnlichen Ländern sehen. Magere Körper mit aufgeblähtem Bauch. Und dass nicht, weil der Bauch so voll ist, sondern weil wegen Eiweißmangels Flüssigkeit/Wasser extrazellulär eingelagert wird = Ödeme. Die Krankheit nennt sich Marasmus, wenn ich mich recht erinnere.
Ja, es läuft parallel ab wie halt auch schon zuvor solange noch KH vorhanden sind. Da wird der Fettstoffwechsel ja auch schon teilweise angesprochen. Nein, steuern lässt sich das bei den Eiweißen nicht. Dazu interessant ist auch die Spezifisch-dynamische Wirkung von Eiweiß, wenn du das näher hinterfragen möchtest...
Laufschnecke67 hat geschrieben:..während eines Laufes nicht, aber danach sollte man auch Eiweiß zu sich nehmen, weil die Muskeln, die auch ein Läufer hat, gearbeitet haben und Futter brauchen, sonst gehts ans körpereigene Eiweis, was zu Schwäche und, wie schon beschreiben, zur erschwerten Regeneration führt.
Wofür steht das 'aber'? Ich sehe in dem, was du schreibst, keinen Widerspruch zu meiner Aussage. Eiweiß wird nicht als Energielieferant herangezogen. Ausnahmen sind die Fälle, wenn ich wegen einer Diät z.B. nur Fett und Eiweiß (und in Kleinstmengen KH) zuführe.
Für die Regeneration sollte man das auffüllen, was auch verbraucht wurde. Und das ist das Glykogen, sprich die KH. Der Abbau von Eiweiß ist normal selbst wenn keine KH mehr da sind, minimal. Der Körper braucht keine erhöhten Eiweißrationen deswegen, da reicht das, was wir hierzulande so aufnehmen, völlig aus.
In der Regel ernähren wir uns alle eher zu eiweißreich, zumindest was die tierischen Eiweiße angeht. Also Sorgen um Eiweißunterversorung muss sich der Großteil der Bevölkerung sicher nicht machen. Bei strengen Vegetariern und unter evtl. radikalter Diät muss man sich genauer anschaun, ob das aufgenommene Eiweiß ausreicht.
Und bevor der Einwand kommt, es gibt hier Leute, bei denen Eiweißmangel festgestellt wurde: Gerade bei/nach einem Marathon befindet sich der Körper in einer Phase, in der viel Energie benötigt wird. Also wird körpereigenes Fett abgebaut und in diesem Zusammenhang sicher auch in geringem Maße Eiweiß. Ebenfalls in der Übertrainingssituation. Vom Prozess des Eiweißabbaus finden sich bestimmte Stoffwechselprodukte, die auf Abbau und somit 'Mangelsituation' schließen lassen. Unter normalen Umständen deckt sich dieser Mangel aber wieder mit dem, was wir so täglich essen (ausgenommen extremere Ernährungsformen, Diäten, Krankheit, usw.). Bei Übertraining kann es sinnvoll sein, den Eiweißgehalt der Nahrung über einen bestimmten Zeitrahmen zu erhöhen, evtl. durch hochwertige Nahrungsergängzungsmittel.
Bei Kraftsport empfiehlt man einen höheren Eiweißanteil an der Ernährung, nicht weil die Muskeln beim Eisen stemmen so viel Eiweiß verbrauchen. Die verbrennen nach wie vor Zucker=KH. Sondern weil Eiweiß halt benötigt wird, um Muskeln neu aufzubauen. Aber auch hier sollte man wirklich kritisch hinterfragen, ob die Kost nicht schon mehr als genug Eiweiß enthält, statt einfach nur mehr Fleisch, Fisch, Eier, Eiweißpulver in sich reinzuschaufeln. Der Körper bedankt sich irgendwann vermutlich, weil er die Abbauprodukte loswerden muss... Alles nix, was sich innerhalb von wenigen Jahren zeigt, sondern Langzeitschäden.
Und ob man die KH-Vorräte nach dem Lauf wirklich (komplett) auffüllt, ist eine Frage der Energiezufuhr. Eine komplette Auffüllung direkt nach dem Laufen, wenn man beispielsweise abends läuft und eigentlich schon genug gegessen hat, ist sicher kontraproduktiv, wenn man eigentlich Gewicht verlieren möchte... Natürlich ist das nicht optimal für die Regeneration, aber man kann wohl nicht immer alles im Optimum erfüllen. Oder man stellt sich halt um in diesem Fall... Wenn man die Energiezufuhr drosselt, ist das generell sicher kein optimaler Zustand, um hohe Leistungen (ich spreche hier von Leistungssport) zu bringen und schnell zu generieren. Aber das ist ja normal ein begrenzter Zeitraum, in dem man das macht...
Sorry, bisschen lang geworden. Aber hier geriet mir ein bisschen viel durcheinander, um das in Kürze abzuhandeln. Natürlich gibts viele 'wenns' und 'abers', ich hab schon versucht, das darzustellen, dass natürlich immer viele Faktoren zusammenkommen. Aber wenn ich das hier so ausführlich schreibe, das tatsächlich NIEMAND was falsch verstehen kann, mach ich demnächst nix anderes mehr.

Und zumindest meine Brötchen, Äpfel oder sonstwas muss ich mir noch verdienen.
Grüße, Sapsi