Woodi,
das, was ich hier schreibe, ist nur meine Meinung, nicht das Evangelium (zum Glück nicht).

Ich akzeptiere andere Meinungen, deine Meinung, aber ich
versteh sie nicht unbedingt. Und deswegen hinterfrage ich sie, das ist mein Naturell. Das kann nerven, ich weiß. Sag einfach, Sapsi, jetzt reichts und ich hör auf.

Meine Freunde sind alle sehr geduldig und ausdauernd und spielen immer lange mit...
woodstock hat geschrieben:Liebe Sapsi,
ich habe diesen M sehr ernst genommen. Ich habe mich wochenlang darauf vorbereitet. Und ich muss sagen, ich hab das Marathontraining genossen. Ich habe das Intervalltraining genossen, extensive Intervalle. 1000er, 2000er, 3000er.
Hab nie bezweifelt, dass du ernst nimmst, was du tust. Das setz ich normalerweise auch bei jedem voraus.
Okay, Intervalltraining ist Intervalltraining. Ob da ein Marathon dahinter steht oder nicht, das ist für mich im Marathontraining keine wirklich typische Komponente (ab sub 3h wird das dann schon interessanter), sondern Läufe im MRT und lange Läufe sind es. Nein, ich will nicht dein Training in Zweifel ziehen, du scheinst damit gut zu fahren, das freut mich und es besteht wohl kein zwingender Bedarf, es zu ändern. Ich will darauf hinaus, dass du das (für mich) Typische am Marathontraining eigentlich nicht magst. Und längere Strecken an sich (also
sub 3h) bisher auch
nicht so die deinigen waren, denn du läufst ja bislang außer bei der Marathonvorbereitung lieber und so gut wie ausschließlich Kürzeres. Du hattest hier mal gepostet, dass du eher selten 15/16km gelaufen bist im normalen Training.
Ich nehme im Frühjahr 2008 am HH teil. Meinst Du, ich würde mich nun ein paar Tage nach dem Muc Marathon dafür interessieren, wenn ich keinen Bock auf M hätte???
Die meisten planen doch nach dem Marathon den nächsten.

Ich hab dir den Spaß an der Veranstaltung selbst nie abgesprochen. Den hast du, darauf hast du ja auch schon früher hingewiesen.
Aber das ist, und da unterscheiden wir uns sehr deutig, nicht mal die halbe Miete meiner Meinung nach (darauf weise ich jetzt nicht weiter hin, dass das alles IMHO ist).
Der Spaß in HH wird für mich nicht ganz billig. Und ich will dahin, ich will den M, ich will die Atmosphäre. Ich will versuchen, den M gut und schnell zu laufen.
Du willst dahin, willst die Atmosphäre. Aha. Wie schon im vorherigen Posting geschrieben, Marathon ist für mich zu einem ganz entscheidenden Anteil der
Weg dahin. Wo man ihn dann letztendlich läuft, ist fast schon 'nebensächlich'. Jetzt nicht falsch verstehen. Ich stecke gedanklich vielleicht noch zu sehr in den 80ern und 90ern und kann mir nicht vorstellen, einen Marathon wegen Atmosphäre und Eventcharakter laufen zu müssen. Wie wir wissen, war damals alles ganz anders. Und besser.

In mancher Hinsicht tatsächlich, denke ich. Da waren selbst Städtemarathons keine Events, es waren größere sportliche Veranstaltungen, aber ohne diesen ganzen Hype. Und man ist den Marathon halt nicht deswegen gelaufen. Das ich weder mag noch brauche. Ich bevorzuge halt eher die kleineren Veranstaltungen (gern mit wenig oder keinen Zuschauern, bei Regen, Kälte, fern ab der Stadt), auch wenn Hamburg und Berlin allein wegen der Erinnerung an 'die guten alten Zeiten' und weil ich die Städte sehr mag, Wiederholungswert haben.
Bevorzugen werde ich aber, wenn meine Gesundheit mich endlich mal wieder in Ruhe lässt, eher Landschaftsläufe oder kleine Marathons wie z.B. Essen (aus heutiger Sicht, warten wir ab). Unabhängig von Kosten, Atmosphäre. Sondern um da einfach nur gut zu laufen. Erinnerungen aufzufrischen. Und vorher eine lange hoffentlich optimale Vorbereitung zu haben, wo auch immer der Lauf dann sein wird.
Ein Marathon, gerade wenn man versucht, ihn auf Zeit zu laufen, ist kein Spaziergang.... Und ich bin diesen Marathon auf Zeit gelaufen. Und es ist hart. Für mich ist das einfach eine sportliche Herausforderung.
Das ist mir bekannt, ich beschäftige mich damit schon verdammt lang wie du weißt.

Und auch wenn es ewig her ist, seitdem ich meinen Letzten auf Zeit gelaufen bin (Berlin 2000 hab ich nur meinen damaligen Freund begleitet, er lief seinen 1. in sub 4h), ich kann mich noch sehr gut an die lange Zeit davor und an den Kampf gegen mich selbst beim Lauf erinnern. Und das gibt mir viel Kraft und Motivation, wenn mal wieder nix zu gehen scheint. Na, und du kannst dir vorstellen, dass ich durch den einen oder anderen Freund immer noch sehr nah dran bin.
Ups, schon wieder kleiner Exkurs.
Ich war mir in der Zeit vor meinem zweiten M so unsicher ob meiner Leistungsentwicklung, dass ich mich da im Forum komplett ausgeklinkt hab.
Die zwei Mails die wir in dieser Zeit ausgetauscht hatten, haben diese Unsicherheit eigentlich sehr deutlich widergespiegelt.
Ich hab auf diese angesprochenen PNs damals absichtlich nicht reagiert, weil ich den Eindruck hatte, du lässt dich grad sehr schnell beeinflussen. Und das lag nicht in meiner Absicht. Ich wollte mit dir diskutieren, kritisch hinterfragen (ja, kritisch bin ich immer, aber auch zu mir selbst), nicht grundsätzlich in Zweifel stellen und auch keine Entscheidungen erzwingen, sondern nur zum Denken anregen, und vielleicht damit kleine Veränderungen nach und nach bewirken. Du nimmst es sicher ernst, und dass
mir deine Gründe für das Marathon Laufen fremd sind (du bist damit in guter Gesellschaft, viele andere laufen Marathon aus denselben oder ähnlichen Gründen), ist unwichtig für
dich. Für mich letztendlich auch, denn für mich sind nur meine eigenen Gründe wichtig.
So, jetzt haben wir wieder ordentlich verwässert. Oder
Sapsi hat, wie Ralli sagen würde. Hoffe, es ist uns niemand allzu böse. Ansonsten könnt ihr mich ja künftig ignorieren, da ich irgendwie immer OT bin.

Es gibt einfach zu viele interessante Themen und Menschen.

Bis bald, Sapsi
PS: Übrigens ist Hamburg nicht
so teuer, eine Fahrt dahin auch nicht.

Und nach dem Lauf in Hamburg vergleich mal mit München. Bin gespannt.