woodstock hat geschrieben:
Ich mag an Baumann nicht, dass er mal bei einem M ausgestiegen ist. Gut kann Jedem passieren. Aber meine Achtung sinkt einfach vor einem Spitzensportler wie Baumann, wenn es passiert.
Warum? Es ist für mich genau andersrum, mein Respekt vor Leuten wie Haile oder Baumann würde sinken, wenn sie nicht aussteigen, sobald es vernünftiger ist. Wenn Baumann damals mit ner 2:22 ins Ziel gekrochen wäre, hätte ich ihn als sein Trainer ausgeschimpft, weil es einfach saudumm gewesen wäre.
Es war übrigens nicht nach seiner aktiven Karriere - er ist später im gleichen Jahr 2. bei der EM über 10000m geworden. Also der Austieg auch im nachhinein eine "Erfolgsgeschichte".
42,2 km erfordern viel mehr Zeit zu regeneration als 30km. Wenn es zu schlecht läuft, MUSST du als Spitzensportler in den meisten Fällen aussteigen. Locker zu Ende laufen ist nix, kostet immer noch zuviel Kraft und die schlechte Zeit ist noch schlechter fürs Image als der Ausstieg. Es war für Baumann, der damals wohl in etwa ne 2:12 laufen wollte, die einzig sinnvolle Entscheidung.
Genau wie für Haile in London dieses Jahr. Bei Haile liegt die Messlatte eben noch viel höher. Er wird außerhalb von Meisterschaften wahrscheinlich bei jedem Marathon aussteigen, wenn er weder 1. werden noch den WR brechen kann. Ist auch absolut vernünftig.
mountaineer hat geschrieben:Wenn ich recht sehe, ist er in London ausgestiegen, weil klar war, dass er den WR nicht schafft und sich natürlich die Strapaze ersparen wollte, um bessere Chancen beim zweiten Versuch, wo es ja geklappt hat, zu haben. Das ist also rationaler Kalkül.
Ja, und eben die einzig vernünftige Entscheidung.
mountaineer hat geschrieben:
Baumann "im Ruhestand" ist ausgestiegen, weil er keinen Bock mehr hatte.
Nee, war ähnlich wie bei Haile London 2007, nur geringeres Niveau. Spitzenzeit hätte er nicht gepackt, also aufgeben und sich mit mehr Zeit auf die EM vorbereiten.
Baumann läuft 2:25- 2:26 sag ich mal, weil er zu vorsichtig angeht. Drauf hat er auf den Hm ne 1:07 bis 1:08, Marburg die 1:10 waren nicht voll gelaufen.
Auf den ganzen M. kann er eigentlich ne 2:22-2:23 laufen, ghebt er sich aber noch auf. Diesmal hat er auch genug lange und genug Km trainiert. Das Geschwätz von ihm ist Tiefstapelei, damit er nachher gut aussieht.
Klappern gehört zum Geschäft, der Sponsor sagt dann, "was so schnell", "da müssen wir aber tief in die Tasche greifen, aber für den guten Zweck natürlich gerne", etc etc.
Stadler gibt auf oder bleibt über 2:30. Der läuft eh nur für den Sponsor, und vielleicht geht er erstmal bei den Frauen mit, dann kommt er auch oft genug ins Fernsehbild. Kennt jemand Unterdistanzzeiten von dem? Unter 2:30 traue ich ihm nicht zu, er ist eben doch mehr der Radler.
Gruß
Christof