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Laufstilverbesserung bringt doch nix, oder?

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Athabaske hat geschrieben:...es soll zumindest nicht weh tun - bei den meisten

Bei mir tut es weh, und zwar ganz gewaltig
- in meinen Gehirnwindungen.

Die Schmerzen beim Lesen sind fast unerträglich.

:verwirrt:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Gugu hat geschrieben:...
Das macht mich auf Anhieb schneller, ist allerdings auch anstrengender.
:daumen:

Schneller laufen ist immer anstrengender.

:nick:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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guten Morgen allerseits,

gestern abend habe ich versucht die Theorie in die Praxis umzusetzen. Dabei habe ich mich in erster Linie darauf konzentriert, bernanns-Ansatz umzusetzen; also volle Konzentration auf das 'hintere Bein'.
Obwohl ich mich ursprünglich auf die Trainingseinheit gefreut habe, hätte ich Abends dann doch fast einen Rückzieher auf Grund des ungemütlichen Wetters gemacht. Trotzdem habe ich mich aufgerafft und habe eine kleine Ewigkeit gebraucht bis ich erst einmal warmgelaufen war. Dann gings los:

Hier meine subjektiven Eindrücke.
  • aus dem verstärkten Abdruck resultiert umgehend Schub nach vorne
  • die Schrittlänge nimmt zu (ist das denn auf Dauer korrekt?)
  • bei übersteigertem Einsatz beim Abdrücken fängt der Oberkörper im Bereich der Schultern stärker an zu schwanken. Durch einen stärkeren Armeinsatz läßt sich das Schwanken aber wieder stabilisieren.
  • ich habe das Gefühl, dass fast die komplette Muskulatur mitarbeitet; insbesondere scheint mir die Bauch - und Brustmuskulatur durch die Streckung stärker beansprucht zu werden
  • der ganze Laufstil scheint mir erst einmal wesentlich kraftvoller, als kraftschonender zu sein
  • betreibe ich den Abdruck mit dem hinteren Bein sehr exessiv, wird der Laufstil 'unrund'. Ich habe das Gefühl als würde ich in der Flugphase kurzzeitig 'einfrieren'
  • wenn ich gleichzeitig zum starken Abdruck versuche, das Bein anschließend anzuversen, bewirkt das Anversen, das das Tempo wiederum gebremst wird
Ich habe während der Testphase immer wieder experimentiert und versucht einen ökonomischen Mittelweg zwischen den Extremen zu finden. Das Resultat dabei ist erst einmal ein Stil gewesen, der mir sehr athletisch, kraftvoll und schnell vorkam. Eigentlich ein Gefühl, welche ich kenne, wenn ich mal einen guten Lauf hatte, der eben schnell war und an dessem Ende ich nicht völlig erschöpft war.
Grundsätzlich war die gestrige Trainingseinheit sehr kurzweilig. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob meine oben dargestellten Eindrücke ein wenig belegen, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder ob sogar Fehler beim Laufen aus den obigen Eindrücken zu erkennen sind.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Fehler aufzeigt oder auch die richtige Vorgehensweise wenigstens in Teilbereichen bestätigen könntet.
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Guten Morgen SlowMo,

ich habe das ganz ähnlich empfunden und habe meinen Ruhetag von heute auf gestern vorverlegt, weil ich das auch sehr anstrengend fand.
SlowMo hat geschrieben: aus dem verstärkten Abdruck resultiert umgehend Schub nach vorne
die Schrittlänge nimmt zu (ist das denn auf Dauer korrekt?)
Das ist ja wohl Sinn des ganzen. Dadurch, dass ich das vordere Bein nur "auspendeln" lasse und nicht aktiv nach vorne "werfe", relativiert sich das allerdings auch wieder ein wenig.
SlowMo hat geschrieben: bei übersteigertem Einsatz beim Abdrücken fängt der Oberkörper im Bereich der Schultern stärker an zu schwanken. Durch einen stärkeren Armeinsatz läßt sich das Schwanken aber wieder stabilisieren.

ich habe das Gefühl, dass fast die komplette Muskulatur mitarbeitet; insbesondere scheint mir die Bauch - und Brustmuskulatur durch die Streckung stärker beansprucht zu werden
Auch bei "normalen" kraftvollem Abdrücken, musste ich mit starken, kontrollierten Armeinsatz den Oberkörper stabilisieren. Pauschal kann ich sagen, je stärker die Streckung im hinteren Bein, je mehr Kraft war auch im Rumpf / Oberkörper nötig.
SlowMo hat geschrieben: der ganze Laufstil scheint mir erst einmal wesentlich kraftvoller, als kraftschonender zu sein
Klar kostet das alles mehr Kraft, weil man eben nicht wirklich "langsam" laufen kann. Deshalb ja meine Frage, ob ich immer so schnell unterwegs sein muss, das ich das hundertprozentig umsetzen kann. Das habe ich für mich jetzt (erstmal) mit nein beantwortet.
SlowMo hat geschrieben: betreibe ich den Abdruck mit dem hinteren Bein sehr exessiv, wird der Laufstil 'unrund'. Ich habe das Gefühl als würde ich in der Flugphase kurzzeitig 'einfrieren'
Gerade das, was Du als "einfrieren" beschreibst, habe ich als Verlängerung der Flugphase empfunden und als extrem "rund". Dadurch hatte ich in der Flugphase Zeit, mich auf ein vernünftiges Aufsetzen zu konzentrieren.
SlowMo hat geschrieben: wenn ich gleichzeitig zum starken Abdruck versuche, das Bein anschließend anzuversen, bewirkt das Anversen, das das Tempo wiederum gebremst wird
Mit "Anfersen" ist das Hochwerfen der Beine bis zum Arsch gemeint, oder? Wofür soll das gut sein. Wenn Du das Bein gestreckt hast und musst dann noch mit dem Fuß ganz hoch - klar kostet das (wie ich finde unnötige) Zeit und auch Kraft.
SlowMo hat geschrieben: Ich habe während der Testphase immer wieder experimentiert und versucht einen ökonomischen Mittelweg zwischen den Extremen zu finden. Das Resultat dabei ist erst einmal ein Stil gewesen, der mir sehr athletisch, kraftvoll und schnell vorkam.
Das scheint mir das schwierigste zu sein, eine sinnvolle Balance zu finden. Ich habe nicht das Gefühl, dass es ökonomisch (und für mich irgendwann kräftemäßig zu bewältigen) ist, eine Stunde oder länger so zu laufen. Vielleicht ändert sich diese Einschätzung ja bei mir auch noch - hoffen würde ich das. Die Geschwindigkeiten, die ich so erreiche, erreiche ich mit meinem jetzigen Laufstil auf jeden Fall gar nicht erst.

Grüße,

Markus

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Hallo SlowMo,

:daumen:
Deine Eindrücke sind sehr anschaulich geschildert.
Das Prinzip hast Du verstanden und bist auf dem richtigen Weg.
Es ist aber unmöglich, sofort alle Details perfekt zu beherrschen.
Und es ist genauso unmöglich, aus der Ferne konkrete Fehler aufzuzeigen.

Das Hochwerfen des rückwärtigen Fußes ist mit Sicherheit falsch.
:motz:
Kein Kenianer läuft so.

Ein guter Trainer hätte seine Freude daran, mit Dir jetzt ein Jahr lang intensiv zu arbeiten.

Natürlich ist das ganze am Anfang anstrengender. Die jetzt beanspruchten Körperpartien sind das ja nicht gewohnt. Und genau diese ungewohnte Anstrengung hält einen gerne davon ab, damit überhaupt anzufangen.
Alle weiteren Diskussionen zu diesem Punkt sind eigentlich überflüssig.
Entweder ich bleibe wo ich bin, oder ich strenge mich an und komme weiter.
Wie im richtigen Leben.
Zwei-Minuten-Eier bleiben am Besten zu Hause auf der Couch.
:D
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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SlowMo hat geschrieben: Hier meine subjektiven Eindrücke.
  • aus dem verstärkten Abdruck resultiert umgehend Schub nach vorne
  • die Schrittlänge nimmt zu (ist das denn auf Dauer korrekt?)
Geschwindigkeit ist Schrittlänge mal Frequenz. Wenn du größere Schritte machst, läufst du schneller. Wenn du bei gleichem Tempo größere Schritte machst, muss also die Frequenz nachlassen. Diese sollte aber nicht zu niedrig werden, sonst wird es ineffizient. Die Frequenz sollte nach Meinung vieler Experten immer etwa 180 Schritte /min betragen.
SlowMo hat geschrieben:
  • bei übersteigertem Einsatz beim Abdrücken fängt der Oberkörper im Bereich der Schultern stärker an zu schwanken. Durch einen stärkeren Armeinsatz läßt sich das Schwanken aber wieder stabilisieren.
  • ich habe das Gefühl, dass fast die komplette Muskulatur mitarbeitet; insbesondere scheint mir die Bauch - und Brustmuskulatur durch die Streckung stärker beansprucht zu werden
Die Rumpfmuskulatur wird beansprucht, ja. Deswegen empfehle ich dringend Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur. Manche Läufer haben da solche Mängel, dass sie einen Korrekten Stil gar nicht durchhalten können. Den Abdruck aber nicht übertreiben.
Der Oberkörper sollte sehr ruhig bleiben. Stell dir vor, du bist in einem schulterbreiten Gang, du kannst nicht nach links oder rechts pendeln. Dein Oberkörper bleibt ganz ruhig und gerade. Nur deine Arme bewegen sich. Wie eine Maschine. Auf dem Foto von U. Maisch
Gueng hat geschrieben:Das.
sieht man schön den armeinsatz. Der Arm ist in einem Winkel etwas spitzer als 90 Grad angewinkelt, der Winkel bleibt über den gesamten Armschwung so.
SlowMo hat geschrieben:
  • der ganze Laufstil scheint mir erst einmal wesentlich kraftvoller, als kraftschonender zu sein
Das ist ein Alarmsignal. Bei gleichem Tempo muss sich das auf Dauer leichter anfühlen. Kann aber auch gut sein, dass es an der noch nicht gut genug ausgebildeten Muskulatur liegt.
SlowMo hat geschrieben:
  • betreibe ich den Abdruck mit dem hinteren Bein sehr exessiv, wird der Laufstil 'unrund'. Ich habe das Gefühl als würde ich in der Flugphase kurzzeitig 'einfrieren'
Beim Abdrücken verzichte lieber auf Exzesse. :D Unrund soll es nicht werden. Vor allem: Nicht zu weit vom Boden abheben. Bei zu viel Krafteinsatz wird die Sache unergonomisch. Die Sache muss kontrolliert bleiben.
SlowMo hat geschrieben:
  • wenn ich gleichzeitig zum starken Abdruck versuche, das Bein anschließend anzuversen, bewirkt das Anversen, das das Tempo wiederum gebremst wird
Dann machst du beim Anfersen irgendwas falsch. wahrscheinlich übertreibst du es. Denk erstmal nicht mehr über das Anfersen nach, das klapppt bei vielen auch automatisch.
SlowMo hat geschrieben: Ich habe während der Testphase immer wieder experimentiert und versucht einen ökonomischen Mittelweg zwischen den Extremen zu finden. Das Resultat dabei ist erst einmal ein Stil gewesen, der mir sehr athletisch, kraftvoll und schnell vorkam.
Die Konzentration auf die Laufökonomie ist genau richtig, das ist eine der wenigen Möglichkeiten, wie du dich selbst korrigieren kannst. Versuche da immer drauf zu achten. Die Frage ist "Wie werde ich mit nur wenig Krafteinsatz schneller?". Versuche mal, immer nur ganz zart auf das Gaspedal zu drücken. Das Gaspedal bedienst du erstmal komplett mit dem hinteren Fuß. Nur ein wenig mehr Abdrücken, und schon musst du einen deutlichen Geschwindigkeits gewinn fühlen. Dabei kontrollierst du deinen ganzen Körper, du vermeidest jede unnötige Bewegung des Oberkörpers. Auch der Schritt bleibt kontrolliert, keine Luftsprünge machen.
Wenn du jetzt kontrolliert und schnell läufst, drücke das gaspedal etwas weiter durch. Nach mehreren Phasen von kurzem Beschleunigen und Tempo halten läufst du zu Erholung wieder sehr langsam und machst dir in der Zeit wenig Gedanken über den Stil. Spar dir die Konzentration für die schnellen Teile.

Vergleich das "neue Laufen" immer wieder mit deinem alten Stil. Das schnelle laufen sollte mit dem alten Stil bald anstrengender werden.

Ein Ferndiagnose ist eben immer schwierig, aber ich hab es mal versucht. Es besteht durchaus auch die Gefahr, dass du dir einen zu kraftvollen und zu kraftraubenden Stil angewöhnst.

Bei einem Spitzenläufer wie Alex Lubina verhindert sein Stil höchstwahrscheinlich, dass er die Schnelligkeit von der Bahn auf den Marathon entsprechend umsetzen kann. Selbst Haile G. musste seinen Stil umstellen, auch wenn der auf der Bahn schon viel ergonomischer lief als ein Lubina. Wie der Lubina dieses Jahr bei diversen Marathons durch die Gegend gehüpft ist, war ja kaum mitanzusehen. :teufel:

Mein Stil war lange Zeit zu kraftraubend, u. a. da ich von der Bahn komme (Mittelstrecke). Das sah zwar super aus, hab ich auch immer wieder Komplimente für bekommen, selbst von erfahrenen Sportleren und Trainern, Hüftstreckung und Grundhaltung und die meisten Sachen haben auch gestimmt. Viele Laien hätten gar keinen Fehler entdecken können.
Nur war mein Stil für die Langstrecke nicht ergonomisch genug, und hat möglicherweise doch schon auf der Mittelstrecke ein wenig geschadet. Im Sommer habe ich recht viel dran gearbeitet, u. a. auch dadurch habe ich meine HM-Zeit in knapp 3 Monaten von 1:26 auf 1:21 verbessern können. von dieser Verbesserung geht nach meiner Schätzung mind. 1 Minute auf den ökonomischeren Laufstil.

Bei den vielen DIY Volksläufern ist es aber umgekehrt, die leiden unter dem "Schlappschritt-Syndrom", dem Motto "ich habe meine Arme vor der Brust wie ein Känguruh und benutze sie nicht", oder eben auch: "Ich lasse mich in jeden Schritt reinfallen und schau mal was passiert".
Dennoch muss man auf passen, nicht ins andere Extrem zu verfallen, also kein "Sprunglauf"-Stil oder spitzentanzmäßiges Vorfußgehüpfe. Es wird nicht gehüpft, es wird gelaufen! :D

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Hallo Christof,

:daumen:
sehr gute Verdeutlichung der Feinheiten.


Eine Ergänzung zu meinen Ausführungen hätte ich noch, und zwar zum

"Armeinsatz"
Nicht die Arme werden bewegt, sondern die Schultern.

Das ist nämlich die Fortsetzung/Verlängerung der Hüftbewegung.
Die Arme bewegen sich einfach ohne Energieeinsatz mit.
- gaaaaanz wichtig

Eigentlich müsste es heißen
Hüfteinsatz und Schultereinsatz
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Ganz kurz an SlowMo:

Danke für diesen Thread! :daumen: Super interessant!

Grüße,
3fach

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3fach hat geschrieben:Ganz kurz an SlowMo:

Danke für diesen Thread! :daumen: Super interessant!

Grüße,
3fach
Von mir natürlich auch!

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@ Mister C:

sehr anschaulich dargestellt!

Mittelstreckenbruder mit wüstem Laufstil zu Beginn seiner Langstrecken"karriere",

Jörg

P.S. War irgendwie schön, die gute alte Zeit beim längsten Nahkampfsport :D

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bernann hat geschrieben: Eine Ergänzung zu meinen Ausführungen hätte ich noch, und zwar zum

Armeinsatz
Nicht die Arme werden bewegt, sondern die Schultern.

Das ist nämlich die Fortsetzung/Verlängerung der Hüftbewegung.
Die Arme bewegen sich einfach ohne Energieeinsatz mit.
- gaaaaanz wichtig
Mmmm ... finde dass etwas mißverständlich. Die Schultern dürfen eben nicht zuviel machen, also jedenfalls nicht den Oberkörper in eine starke Drehung mitreißen. Natürlich sind die Arme in den Schultern festgemacht wie die Beine in den Hüften, also ohne Schultern geht es nicht ... :D :hallo:
bernann hat geschrieben: Ein weiteres immer wieder auftauchendes Element des Laufstils ist die Armbewegung.
Auch daran alleine zu arbeiten, ist völlig nutzlos.
Man hört immer wieder, der Schwung der Arme gibt einen Vorwärtsimpuls.
Niemals würde man einen Fahrzeugantrieb mit solch einer Energieverschwendungseinrichtung konstruieren.
Die Armbewegung dient lediglich dazu, die Hüftbewegung zu erleichtern.
In die Armbewegung wird so wenig Energie wie möglich hineingesteckt, gerade soviel, dass die ausgeprägte(!) Bewegung den Hüfteinsatz erleichtert.
Also ich denke, dass du das richtige meinst, aber es auch hier etwas mißverständlich ausdrückst. Die Armbewegung ist absolut entscheidend und umso wichtiger, je schneller das Tempo wird. Du wirst wohl kaum einen Weltklassesprinter mit deutlich für den Laien zu erkennenden Fehlern in der Armbewegung sehen, bei Weltklasselangläufern kann das durchaus vorkommen.
Also: Je schneller das Tempo, desto aktiver und deutlicher die Armbewegung. Beim vollen Sprint werden die Arme weit nach vorne Richtung Nasenspitze geführt (Natürlich nicht gegen die eigene Nase hauen :D ). Im Mittelstreckenlauf kommst du mit weniger aus, und im Langstreckenlauf erst recht, da wäre ein Armeinsatz wie beim Sprint schon kontraproduktiv.

Beim Sprint kann es jeder gerne selbst ausprobieren, man merkt das sofort. Der richtige Armeinsatz wirkt hier Wunder. Nicht zufällig machen Sprinter deutlich mehr Training für die Arme als andere Läufer. Allerdings sind zu große Muskelberge u. U. schon bei 400m hinderlich oder jedenfalls nicht unbedingt nötig, wie es u. a. Weltmeister Jeremy Wariner diese Saison mal wieder bewiesen hat.
Und bei den Kurzsprintern sind die Figuren so unterschiedlich, dass man einigen Muskelnbergen einfach unterstellen möchte, dass sie so aussehen möchten, obwohl es für den Sprint nicht so erforderlich ist - schließlich laufen andere Läufer mit "dezenterem Oberkörper" genauso schnell. :zwinker5:

Dann gibt es da eine Sache, die auch andere Stil-Feinheiten betrifft: Wenn man gegen Ende eines Rennes müde wird, vergisst man oft die Arme oder andere Sachen, obwohl man z. B. gerade an nochmal schneller laufen will, also die Arme mehr braucht. Dann eben gerade an die Arme denken.
bernann hat geschrieben: Nicht auf das vorschwingende Bein konzentrieren und mit diesem raumgreifend laufen.
Nein, dieses Bein ganz aus dem Gedächtnis streichen, dieses Bein gibt es nicht, mit diesem muss nichts gemacht werden, das pendelt von ganz alleine nach vorne.

Das ganze Training muss dem hinteren Bein gelten.
Mit diesem muss ich mich abdrücken, so fest und so lange wie möglich.


Wie beim Tretroller fahren.


Und nachdem ich mich abgedrückt habe, schwingt dieses Bein nicht weit nach vorne, sondern setzt ziemlich schnell wieder unter dem Körperschwerpunkt auf.
Wie beim Tretroller fahren.
Danke für diese sehr schöne Beschreibung, der ich im wesentlichen nur zustimmen kann. Ein anderes Bild dafür hat iirc CarstenS mal hier irgendwo geschrieben: "Der Schritt ist hinten lang". Noch Zwei kleine Anmerkungen von mir dazu:

1. Als 14jähriger Leichtathlet hatte ich einen ebenso alten Sportkameraden, der seine Zeit zum Leidwesen unseres Trainers lieber mit dem Skateboard in der Halfpipe und auf der Straße als auf der Aschenbahn verbrachte. Dennoch brachte der es mit sehr wenig LA-Training auf über 5,60m im Weitsprung, was z. B. dieses Jahr für die Top Ten der hessischen Bestenliste bei den 14-jährigen gereicht hätte. Ein Skateboard schiebt man ähnlich an wie einen Tretroller, und gerade beim Weitsprung ist dieser Bewegungsablauf für den Absprung essentiell, dazu übt man bei den Sprüngen mit dem Skatebaord auch die passenden Muskelgruppen und springt auf höhe - insgesamt ein "fast perfektes" Grundlagentraining für den Lauf und insbesonder den Weitsprung! :D Also danke für den tretroller-Vergleich ... :hallo:

2.
bernann hat geschrieben: Nicht auf das vorschwingende Bein konzentrieren und mit diesem raumgreifend laufen.
Nein, dieses Bein ganz aus dem Gedächtnis streichen, dieses Bein gibt es nicht, mit diesem muss nichts gemacht werden, das pendelt von ganz alleine nach vorne.
Grundsätzlich ist dieser Ansatz ok. Wenn du aber sehr müde bist und deine Beinmuskeln gegen Ende eines Wettlkampfs "in einem Laktatsee baden", wird der Schritt oft vorne zu klein, weil du die Beine nicht mehr hochbekommst. Bei Strecken mit stark anaerobem Anteil wie 400 oder 800m wird das auf den letzten 20-30% sehr extrem.

In diesen Fällen muss man gerade dann auch von der Haltung her dagegen fighten, also "groß bleiben" und schrittlänge halten, über die Frequenz kann man in dem Zustand nämlich eh nix mehr machen. Da muss man dann auch ans vordere Bein denken, das nicht mehr so recht noch oben will. Natürlich auch auch an den "Rest", weil eben der ganze Körper müde ist und überall der Sauerstoff in den Muskeln fehlt. Selbst erfahrene Läufer mit einem guten Stil brauchen am Ende eines Rennens u. U. auch diese Konzentration darauf, "den Stil zu halten", sonst werden sie langsamer. (Fallen auch gerne ins Hohlkreuz z. B.)

Das ist aber für den Ottonormalverbraucher-Langstreckler meist erstmal nicht so wichtig, weil er diese hohe Laktatkonzentration in den Muskeln meist nicht erreicht. Dennoch, gerade gegen Ende des Rennens "Haltung bewahren" kann dir wichtige Sekunden bringen, weil es eben nicht nur eine Sache vom Körper, sondern auch vom Kopf ist.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:"Der Schritt ist hinten lang".
Der VoKuHiLa-Stil also. ;-)

Klasse Thread, weiter so!

Gibt es für's Laufen eigentlich auch so einprägsame Bilder, wie sich eine bestimmte Bewegung "im Kopf anfühlen" muss? AndiFant hatte da früher immer mal was zum Schwimmen gepostet, das fand ich sehr interessant (obwohl beim Schwimmen bei mir Hopfen und Malz verloren ist). Ich hoffe, Ihr wisst, was ich meine ...

Michael

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Hallo Carsten,

danke für die konstruktiven Kommentare (und das Lob).
:)

Den "Armeinsatz" müssen wir sicherlich noch weiter diskutieren.

Selbstverständlich dürfen die Schultern nicht zu viel machen.
Aber die Arme dürfen auch nicht mehr machen als die Schultern.

Wie man es nicht machen soll, sieht man in den allermeisten Fällen, bei den langsam dahinplaudernden Joggerinnengruppen.
Da pendeln die angewinkelten Arme einfach sinnlos vor und zurück.

Ich bleibe dabei:
Die Armbewegungen in den von Dir beschriebenen Beispielen sind eine Folge der sehr intensiven Körperstreckung über die Schulter, und diese ist wieder eine Folge der sehr intensiven Beinstreckung bzw. eine Voraussetzung dafür.

Und der Laufstil am Ende eines Wettkampfs?
Ich schlage vor, dass machen wir dann im fünften Fortgeschrittenenkurs.
:D
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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hallo Sportsfreunde,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich freue mich, dass ihr bestätigt, dass ich den richtigen Ansatz verfolge. :)

In Anbetracht der Resonanz auf diesen Beitrag freut es mich natürlich auch zu hören, das ich nicht der Einzige bin, der von den fachkundigen Beträgen partizipiert. Und so soll es ja auch sein. :daumen:

Trotzdem das sich die Diskussion gerade mehr auf den Armeinsatz konzentriert, noch einmal eine Frage zur Schrittlänge: Ich meine ich habe mal hier im Forum gelesen, dass im Wettkampf eine kurze Schrittlänge und dadurch eine höhere Frequenz effektiver und somit schneller ist.
Auch wenn bernamm sagt, das ich das vordere Bein erst einmal gedanklich streichen soll, hier die Frage: Soll ich versuchen den Fuß mit einem (übertrieben dargestellt!) gestrecktem Bein (langer Schritt) nach vorne zu bringen oder setzt man den Fuß möglichtst (übertrieben dargestellt!) senkrecht (kurzer Schritt) auf.
DerC hat ja in seiner ausführlichen Antwort (danke dafür :daumen: ) einen Richtwert mit 180 Schritte /min angegeben, trotzdem weis ich nicht wo der Fuß, zumindest theoretisch platziert werden soll.

Anmerkung: Wenn ich mir meine provokante Ausgangsfrage anschaue und mir meine Einstellung und meinen Kentnisstand von gestern anschaue, bin ich beeindruckt, zu welcher phantastischen Weiterentwicklung Ihr mich in dieser kurzen Zeit gebracht habt. Danke
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bernann hat geschrieben:Hallo Carsten,

danke für die konstruktiven Kommentare (und das Lob).
:)
Bitte, aber ich heiße aber immer noch Christof! :winken:
bernann hat geschrieben: Den "Armeinsatz" müssen wir sicherlich noch weiter diskutieren.
Ja. Wir kommen aber hier auch schon an Grenzen, wo man sich ohne bewegte Bilder (live oder auf video) von (positiv oder negativ) beispielhaften Läuferinnen leider nur noch schwer verständigen kann. Du bist aber auch aus Hessen, vielleicht trifft man sich mal bei einem Lauf, da könnten wir dann fachsimpeln über die nach uns ins Ziel kommenden Läufer. :D

Was du damit meinst:
bernann hat geschrieben: Wie man es nicht machen soll, sieht man in den allermeisten Fällen, bei den langsam dahinplaudernden Joggerinnengruppen.
Da pendeln die angewinkelten Arme einfach sinnlos vor und zurück.
... verstehe ich nämlich z. B. schon nicht, würde ich aber möglicherweise, wenn ich es sähe. :confused:
bernann hat geschrieben: Und der Laufstil am Ende eines Wettkampfs?
Ich schlage vor, dass machen wir dann im fünften Fortgeschrittenenkurs.
:D
Mmm, jeder wird mal müde. Und "Nimm die Arme mit!" rufen Trainer auf der bahn auch ihren 12jährigen Schützlingen beim 800m lauf zu, die sind auch noch nicht im 5. Kurs. :zwinker5:

Eigentlich ist das, ganz ohne Feinheiten, ein ganz allgemeiner Ratschlag: Wenn es hart wird im Wk, dann bedeutet sich zusammenreißen und fighten eben nicht nur das tempo zu halten, sondern gerade auch zu versuchen, weiter sauber und unverkrampft zu laufen.
(Es gibt natürlich einen Punkt der Erschöpfung, an dem das meist nicht mehr geht, und man nur noch ins Ziel kommen will, egal wie. :teufel: Die Spitzenleute laufen dann oft immer noch sauber, die müssen da eben nicht mehr drüber nachdenken).
Denn:
Stilistisch sauber laufen heißt im Endeffekt auch ergonomisch und schnell laufen.

gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Wir kommen aber hier auch schon an Grenzen, wo man sich ohne bewegte Bilder (live oder auf video) von (positiv oder negativ) beispielhaften Läuferinnen leider nur noch schwer verständigen kann.
Wir haben doch das wirklich gute Video, das fast alle Fragen (z.B. auch nach dem Sinn des Anfersens) beantwortet:
http://www.myvideo.de/watch/1841325
bernann hat geschrieben:Eine Ergänzung zu meinen Ausführungen hätte ich noch, und zwar zum

"Armeinsatz"
Nicht die Arme werden bewegt, sondern die Schultern.
Das verstehe ich nun gar nicht. :confused:
Nach allem was ich lese und empfinde, ist das Gegenteil optimal. Schultern so wenig wie möglich bewegen. Oder meinst Du, dass die Arme im Schultergelenk und nicht im Ellenbogen bewegt werden, dann wären wir uns einig! :nick:

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Hallo,
habe mich gestern auch aufgerafft.
SlowMo hat geschrieben:Hier meine subjektiven Eindrücke.
  • aus dem verstärkten Abdruck resultiert umgehend Schub nach vorne
  • die Schrittlänge nimmt zu (ist das denn auf Dauer korrekt?)
  • der ganze Laufstil scheint mir erst einmal wesentlich kraftvoller, als kraftschonender zu sein
Das ist mir genauso gegangen. Scheint mir aber auch logisch.


SlowMo hat geschrieben:
  • betreibe ich den Abdruck mit dem hinteren Bein sehr exessiv, wird der Laufstil 'unrund'. Ich habe das Gefühl als würde ich in der Flugphase kurzzeitig 'einfrieren'
  • wenn ich gleichzeitig zum starken Abdruck versuche, das Bein anschließend anzuversen, bewirkt das Anversen, das das Tempo wiederum gebremst wird

Ich hatte diese Schwierigkeiten auch. Aber nicht das Gefühl zu bremsen, sondern eher unrund.
Etwas besser ging es, wenn ich für den Anfang nicht regelrecht "anferse" bis zum Hintern, sondern nur die Füsse etwas höher hob als gewöhnlich.


SlowMo hat geschrieben:
  • bei übersteigertem Einsatz beim Abdrücken fängt der Oberkörper im Bereich der Schultern stärker an zu schwanken. Durch einen stärkeren Armeinsatz läßt sich das Schwanken aber wieder stabilisieren.

Das habe ich so nicht feststellen können. Aber das werde ich mal beobachten.


Ausserdem habe ich das mal mit dem "Fussmatten Ziehen" beim Aufsetzen mit dem Fuss probiert.

Vom Gefühl her war es als ob ich schwebe! (ok war auch am Anfang vom Laufen ;-) ) und auch nicht so sehr mit der Ferse aufsetze, mehr mit dem ganzen Fuss gleichzeitig.

Ich wünschte ich hätte jemanden mit 'ner Filmkamera, um die subjektiven Eindrücke mal etwas zu relativieren.
Ich war geschockt, als ich das erstemal Filmaufnahmen von mir sah beim Laufen und auch bei der Laufbandanayse beim Schuhkauf, was ich für komische Bewegungen mache..


...wer weiss wie mein Stil gestern aussah. (Hamster ohne Laufrad? )


Gruss

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Deswegen habe ich diese Experimente auch im Dunkeln gemacht :zwinker5:

Hauptsächlich fiel mir dabei auf, das sich die Fußarbeit veränderte. Hab sogar nach 3km die Schuhe gewechselt, da ich den Eindruck hatte in den gedämpften Schuhen mit den Zehen "im Gel " zu versinken. Sprich der Fuß war irgendwie viel aktiver, der Abdruck erfolgt ja dann auf dem Vorfuß, geht ja hinten gar nicht anders.
Unschönes Ergebnis: 2 blaue Zehen mehr, was meien Eindruck bestärkt, dass die Belastung auf meine zugegebenermaßen dünnen Zehen für die Blauen Nägel verantwortlich ist und nix anderes.

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DerC hat geschrieben:Bitte, aber ich heiße aber immer noch Christof!
..
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

:sorry:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Sia hat geschrieben:....Ausserdem habe ich das mal mit dem "Fussmatten Ziehen" beim Aufsetzen mit dem Fuss probiert....
Das hört sich interessant an. Ich bin ja im Moment auch nicht sicher, wie der Ablauf für den 'vorderen Fuß' sein soll.
(hoffentlich gibt es da keinen auf den Deckel von bernann, der ja rät den vorderen Fuß gedanklich zu streichen :zwinker5: )
Wo finde ich diese Information, habe ich das überlesen oder beziehst du dich auf eine andere Quelle?
runnersgirl hat geschrieben:...Unschönes Ergebnis: 2 blaue Zehen mehr...
da stimmt doch was nicht, Schuhe 2 Nummern zu klein?

btw: ich hab noch ein anderes Video gefunden. Ist nicht so detailliert, aber zur Darstellung des grundsätzlichen Laufstils meiner Meinung nach auch nicht schlecht: Perfect running technique
Bild
Bild

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DerC hat geschrieben:Was du damit meinst:

"langsam dahinplaudernden Joggerinnengruppen"

... verstehe ich nämlich z. B. schon nicht, würde ich aber möglicherweise, wenn ich es sähe. :confused:

Das würde ich auch nicht verstehen, wenn ich es nicht selbst geschrieben hätte.
Es sollte heißen Walkerinnengruppen.
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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[quote="SlowMo"]da stimmt doch was nicht, Schuhe 2 Nummern zu klein?

QUOTE]

Neenee, sind schon 2 Nummern größer als die normale 42 :nick: Socken sind auch nicht zu eng, Nägel (soweit vorhanden) sind sehr kurz geschnitten...

Ich spürte gestern dieses "aktive Greifen" mit dem Fuß, um einen kraftvollen Abdruck zu erzeugen, besonders stark. Hat jemand ähnliches bemerkt? Meist beschäftigt man sich ja mit dem Aufkommen des Fußes, dabei scheint mir der Abdruck viel interessanter zu sein.

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SlowMo hat geschrieben:Das hört sich interessant an. Ich bin ja im Moment auch nicht sicher, wie der Ablauf für den 'vorderen Fuß' sein soll.
(hoffentlich gibt es da keinen auf den Deckel von bernann, der ja rät den vorderen Fuß gedanklich zu streichen :zwinker5: )
So SloMo, hier erst mal eine auf den Deckel
:kloppe:

Fuß pendelt von ganz alleine ein Stück nach vorne und setzt dann unter dem Körperschwerpunkt auf.
Das Bein wird nicht raumgreifend nach vorne bewegt.
Keinen Energieeinsatz in dieses Bein.


Ich würde gerne zu weiteren vorangegangenen Beiträgen etwas sagen, mir fehlt aber die Zeit dazu.
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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bernann hat geschrieben: Ich würde gerne zu weiteren vorangegangenen Beiträgen etwas sagen, mir fehlt aber die Zeit dazu.
Geduld ist eine Läufertugend. Ist eh einer der wenigen Threads momentan, die zu verfolgen, Spaß machen. :meinung: :respekt:

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Ja, hier ist die Konifärenrunde.

Lauter korpulente Leute.

:hihi:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Bedenkt bitte eines, liebe Sportsfreunde,
runnersgirl hat geschrieben:Meist beschäftigt man sich ja mit dem Aufkommen des Fußes, dabei scheint mir der Abdruck viel interessanter zu sein.
wenn wir die Landung so gestalten, daß wir dabei keine wesentlichen Bremskräfte erzeugen, dann müssen bzw. dürfen wir kurz vor dem Abheben auch keine wesentlichen Beschleunigungskräfte aufbringen. Andernfalls würden wir nämlich kontinuierlich beschleunigt, was beim Langstreckenlauf nur in einem relativ kurzen Teil der Gesamtlaufzeit der Fall sein sollte.
Die nach vorn gerichtete Kraft muß im zeitlichen Mittel lediglich den Luftwiderstand kompensieren.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

77
Na klar,
ist doch logisch.
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

78
Ich möchte auch meine gestrigen "Tretroller"-Bemühungen zum Besten geben:

Bin ca. 11km in meinem Wohlfühltempo (5:15 min/km) gelaufen. Ich habe durchweg versucht, immer an das hintere Bein ("abdrücken!!") zu denken. Zwischendurch liefs sehr rund und dynamisch, allerdings waren auch Phasen dabei, in denen mir der Übergang vom Abdrücken zum Beinvorschwung gehemmt vorkam, was wiederum zu einer gefühlt unrunden Bewegung geführt hat.
Mit ein bißchen Übung und Routine ist das aber sicher in den Griff zu bekommen.

Mein Puls war ca. 5 Schläge höher als mit meinem alten Stil. Ein Zeichen dafür, dass andere Muskelpartien beteiligt waren. Aufgefallen ist mir, dass es mir relativ schwerfiel, ein konstantes Tempo zu halten. Normalerweise variiere ich +-3 Sekunden pro km, gestern allerdings eher +-10 Sekunden. Allerdings habe ich mich auch ziemlich auf die neue Technik konzentrieren müssen. Da bin ich mal auf das Wochenende gespannt, wenn 3 weitere Läufe anstehen.

Zwischendurch bin ich für einige hundert Meter wieder in den alten Stil verfallen, um z.B. die Pulsänderung und das Körpergefühl zu vergleichen. Wie gesagt, der Puls ging runter, allerdings hatte ich subjektiv das Gefühl, dass ich mit der alten Technik viel schwerfälliger unterwegs war. Bisher hatte ich mich wohl (unbewusst) darauf konzentriert, das Knie beim Vorwärtsschwung nach oben zu führen. Also schon ein totaler Gegensatz zum "Tretroller" :zwinker4:

Ich sehe auch die Herausforderung, insgesamt einen ökonomischen Schritt hinzubekommen. Z.B. finde ich die Darstellung stark übertrieben, das hintere Bein zu strecken. Das führt wohl eher zu einem unrunden Laufstil. Es triffts meiner Erfahrung nach besser, sich einfach sehr kräftig (und lang) mit dem Fußballen abzudrücken und relativ schnell das vorschwingende Bein wieder (im Lot) aufzusetzen.

Insgesamt fand ich die Erfahrung sehr interessant und erfolgsversprechend. Danke Bernann für die tolle, anschauliche Erklärung.

Christian

79
:daumen:
kryss hat geschrieben:...
Bisher hatte ich mich wohl (unbewusst) darauf konzentriert, das Knie beim Vorwärtsschwung nach oben zu führen. Also schon ein totaler Gegensatz zum "Tretroller"
...
Nicht, dass wir hier etwas verschlimmbessern.

Nach meinem Verständnis müsste das Knie weiterhin (eigentlich jetzt erst recht) angehoben werden.
Je länger das Knie oben bleibt, desto mehr Zeit steht mir zum Abdrücken mit dem Rückbein zur Verfügung.
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

80
da stimm ich dir vollkommen zu. War vielleicht missverständlich ausgedrückt.

Beim festen Abdrücken schwingt das Knie von selbst nach oben. Nur meine Konzentration gilt nicht mehr dem aktiven Knieanheben.

81
:hurra: :hurra: :hurra:

... und genauso ist das mit der "Armbewegung".
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

82
stachelbär hat geschrieben:
MidnightRunner hat geschrieben:
Parallel ist zu bedenken, dass du auch durch die Armbewegung Schwung erzeugen kannst. Wirfst Du die Arme schwungvoll nach vorne, erzeugt das mit jedem Schritt auch wieder einen Extra-Vortrieb.
Ich widerspreche Dir ja ungern, aber das hört sich fast so kreativ an wie dieser Pose-Scheiß.

Mit den Armen steuerst Du die Schrittfrequenz und balancierst den Oberkörper aus - den Vortrieb musst Du schon aus den Beinen erzeugen.
Da muss ich doch noch mal drauf zurückkommen.
Ich bin überzeugt, dass die Arme in bestimmten Situationen tatsächlich einen wesentlichen Beitrag zum Vortrieb leisten. Insbesondere bei extremen Steigungen meine ich, mit kräftigem Armeinsatz deutlich besser voran zu kommen, auch wenn ich's im Detail leider nicht erklären kann.

Der Läufer stellt im Prinzip ein komplexes System aus verschiedenen Pendeln dar.
Schon ein einfaches Doppelpendel zeigt ein eindrucksvolles Verhalten, wo gelegentlich der eine Teil stehen bleibt und seine Energie auf den anderen überträgt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Doppelpendel

Da würde es mich wundern, wenn das beim Läufer nicht so ähnlich zwischen Armen, Körper und Beinen möglich wäre. Ist da leider sehr schwer nachvollziehbar, da Muskelkraft, Bodenreaktionskraft, Dämpfung etc. das ganze sehr viel komplexer machen.

83
LidlRacer hat geschrieben:Ich bin überzeugt, dass die Arme in bestimmten Situationen tatsächlich einen wesentlichen Beitrag zum Vortrieb leisten.
Das wollte ich ja auch gar nicht bestreiten, jedenfalls nicht in dem Sinn:
Schon ein einfaches Doppelpendel zeigt ein eindrucksvolles Verhalten, wo gelegentlich der eine Teil stehen bleibt und seine Energie auf den anderen überträgt
Ich hatte das nur zuerst so verstanden "Ich schmeiß meine Arme nach vorn und die ziehen den Körper dann hinterher" - deshalb meine Assoziation zu Pose, wo der Impuls ja auch einfach so aus dem Nichts auftaucht. Ich bin auch überzeugt, dass die Arme im Gesamtsystem eine entscheidende Rolle spielen; das ist aber auch nichts Neues, das steht in jedem Laufbuch und das erzählt jeder Trainer (v.a. aus dem Mittelstreckenbereich). Aber das ist alles ...
... leider sehr schwer nachvollziehbar, da Muskelkraft, Bodenreaktionskraft, Dämpfung etc. das ganze sehr viel komplexer machen.
Eben(t)!

Michael

84
SlowMo hat geschrieben:Das hört sich interessant an. Ich bin ja im Moment auch nicht sicher, wie der Ablauf für den 'vorderen Fuß' sein soll.
(hoffentlich gibt es da keinen auf den Deckel von bernann, der ja rät den vorderen Fuß gedanklich zu streichen :zwinker5: )
Wo finde ich diese Information, habe ich das überlesen oder beziehst du dich auf eine andere Quelle?


Hallo, ja da war mal ein Link; dort unter dem aktiven Fussaufsatz; ist im Prinzip wohl dasselbe wie der Tretroller.
LidlRacer hat geschrieben:
Gerade habe ich übrigens noch diesen sehr interessanten Lauftechnik-Artikel gefunden:
http://balance-of-force.de/training/tra ... 68009.html
Gruss

86
Bei jogmap.de ist übrigens ein 45-minütiger Podcast zum Thema Lauftechnik von Laufcoach Chris angekündigt.
...der Technik-Podcast soll euch an eine saubere Technik heranführen und euch eine direkte Anleitung gibt, wie ihr eure Lauftechnik verbessern könnt...
Quelle:Podcast von jogmap.de
Bild
Bild

super Thread

87
schön hier eure gedanken und tips zu lesen! echt geiler thread.

ich komm ja aus einer sehr koordinativen und bis ins unendlich technischen sportart - golf . klingt für nichtgolfer vielleicht komisch aber ist so, dass die technik dieser bewegung sehr kompliziert und nie perfekt sein wird(war jahrelang im nationalkader).

als ich heute diesen thread durchforstete und mit spannung las ist mir klar geworden dass es auch beim laufen "technikfreaks" gibt. und ich meine das sehr positiv, denn ich finde die ansätze sehr interessant.

freu mich auf meine heutige trainingseinheit mit kenianischem ansatz!
:geil: :geil:
------------------

no more running till feb

88
bernann hat geschrieben:Nicht auf das vorschwingende Bein konzentrieren und mit diesem raumgreifend laufen.
Nein, dieses Bein ganz aus dem Gedächtnis streichen, dieses Bein gibt es nicht, mit diesem muss nichts gemacht werden, das pendelt von ganz alleine nach vorne.

Das ganze Training muss dem hinteren Bein gelten.
Mit diesem muss ich mich abdrücken, so fest und so lange wie möglich.
Ich gebe Dir recht, dass die Schrittlänge aus dem Abdruck kommen muss, aber trotzdem habe ich das Gerfühl, dass ich mich nicht auf den Abdruck konzentrieren sollte, sondern auf den Fußaufsatz. Beim Abdruck wüsste ich gar nicht, was ich da falsch machen sollte, den Fußaufsatz finde ich hingegen nicht leicht.

Gruß,

Carsten

89
CarstenS hat geschrieben:Ich gebe Dir recht, dass die Schrittlänge aus dem Abdruck kommen muss, aber trotzdem habe ich das Gerfühl, dass ich mich nicht auf den Abdruck konzentrieren sollte, sondern auf den Fußaufsatz. Beim Abdruck wüsste ich gar nicht, was ich da falsch machen sollte, den Fußaufsatz finde ich hingegen nicht leicht.
Wenn man ein Prinzip deutlich machen will, muss man das sehr deutlich (übertrieben) herausstellen, wie bei einer Karikatur.
Natürlich sind auch andere Feinheiten wichtig. Bevor ich aber an die Feinheiten gehe, muss ich mich auf das Wesentliche konzentrieren.

Es mag sein, dass es für Dich mittlerweile ganz selbstverständlich ist, von hinten heraus zu laufen, für die meisten aber wahrscheinlich nicht.
Du bist halt schon viele Schritte weiter.
Das zeigen ja ganz deutlich Deine Zeiten.
Was gibt es da noch groß(!) zu verbessern?
:daumen:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

Nachtrag

90
... was gibt es da noch zu verbessern?

Hallo Carsten,

Dein Bild sagt mehr als tausend Worte.
:daumen:

Mein Bild ist ja ähnlich.
Leider sind es nicht meine Beine.
:nein:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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CarstenS hat geschrieben:Ich gebe Dir recht, dass die Schrittlänge aus dem Abdruck kommen muss, aber trotzdem habe ich das Gerfühl, dass ich mich nicht auf den Abdruck konzentrieren sollte, sondern auf den Fußaufsatz. Beim Abdruck wüsste ich gar nicht, was ich da falsch machen sollte, den Fußaufsatz finde ich hingegen nicht leicht.

Gruß,

Carsten

Aber ich weiß es, ich habs nämlich wohl bisher eher weniger gut gemacht und merke erst jetzt, wo ich daran arbeite, den Unterschied.
Übertrieben gesagt, habe ich wohl eher den Abdruck aus dem Aufsatz her versucht, sozusagen den Körper über das aufgesetzte Bein gehebelt und dabei immer so viel Aufmerksamkeit auf diesen Fußaufsatz gelegt. Die sitzende Laufhaltung ist dabei wohl Ursache oder Auswirkung, jedenfalls Begleiterscheinung, ebenso eine kurze Schrittlänge. Wahrscheinlich auch eher ein "stampfener", kräftezehrender Laufschritt.
Klingt jetzt beim Drüberlesen irgendwie komisch und überspitzt, aber vielleicht könnt ihr es euch doch vorstellen.

bernann hat geschrieben:Wenn man ein Prinzip deutlich machen will, muss man das sehr deutlich (übertrieben) herausstellen, wie bei einer Karikatur.
Natürlich sind auch andere Feinheiten wichtig. Bevor ich aber an die Feinheiten gehe, muss ich mich auf das Wesentliche konzentrieren.

Es mag sein, dass es für Dich mittlerweile ganz selbstverständlich ist, von hinten heraus zu laufen, für die meisten aber wahrscheinlich nicht.
Du bist halt schon viele Schritte weiter.
Das zeigen ja ganz deutlich Deine Zeiten.
Was gibt es da noch groß(!) zu verbessern?
:daumen:

So wirds sein.

Ich finde die Diskussion hier sehr spannend. :daumen:

92
ich möchte mich an dieser Stelle auch gleich noch einmal für die tollen Tips bedanken. Zwischenzeitlich war ich häufig unterwegs und die Technikaspekte haben auf jeden Fall Abwechslung ins Training gebracht. Um auf Auswirkungen auf ein Wettkampergenis zu hoffen wird es noch viel zu früh sein. Aber ich bin gepannt, ob sich meine Zeiten langfristig ändern.
bernann hat geschrieben:... Dein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Mein Bild ist ja ähnlich.
Leider sind es nicht meine Beine.
:nein:
kommt mir so vor als hatte ich das Bild in der fotocommunity von unserem GUENG unter dem Titel "Verfolgungsjagd im Partnerlook" schon einmal gesehen :zwinker5:

SlowMo :hallo:
Bild
Bild

93
Hallo Bernann!
bernann hat geschrieben:... was gibt es da noch zu verbessern?

Hallo Carsten,

Dein Bild sagt mehr als tausend Worte.
:daumen:
Wie nett, Danke! Das war auch auf der Zielgeraden und natürlich entsprechend ausgewählt. Einige der Bilder davor wären vielleicht weniger schmeichelhaft gewesen.

Ich wollte auch nur noch einmal auf die offensichtliche Tatsache hinweisen, dass es von den eigenen Schwächen abhängt, worauf man achten sollte. Meine Schritte sind zum Beispiel eher zu lang als zu kurz. Immer wenn jemand meinen Schritt als kraftvoll beschreibt, fürchte ich, dass das heißt, dass er nicht ökonomisch genug ist.

Gruß,

Carsten

94
@Carsten,
Marquardt würde dir Stöcken geben, um sie dir
CarstenS hat geschrieben:Einige der Bilder davor
in die Ellebeugen zu zwicken ;-)

MfF
Roland B.
*der mit Stöckchen auch nicht schneller wurde*

95
Schlechte Bilder vom Todeskampf in der Zielgeraden beachten wie einfach nicht.

:nein: :nein: :nein:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

heute mal "kenianisch"

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habs heute mal probiert, und das gleich für 10k...

ergebnis:
- ist leichter als ich dachte(wirkt auf der oberschenkelrückseite "kräftigend")
- fast trainingsbestzeit auf 10k
- ich befürchte morgen hab ich einen muskelkater(zuletzt im juni)
- unter einer geschwindigkeit von 5:40 funktioniert der stil nicht mehr bzw. wirkt dann unrund...
- bin voll motiviert!




danke bernann! :hallo:
------------------

no more running till feb

97
smallmiller hat geschrieben:habs heute mal probiert, und das gleich für 10k...

ergebnis:
- ich befürchte morgen hab ich einen muskelkater(zuletzt im juni)
- unter einer geschwindigkeit von 5:40 funktioniert der stil nicht mehr bzw. wirkt dann unrund...
Den Eindruck, dass es eine bestimmte Geschwindigkeit voraussetzt bzw. erzeugt, hatte ich auch. Ich habe mich gar nicht auf das Abdrücken, sondern auf die "Anfersbewegung" konzentriert, es wurde sofort schneller und anstrengender (von ca. 6 min/km ausgehend kommt man sicher sofort auf 5:30-40). Bei einem ohnehin etwa zügigeren tempo (5min/km oder schneller) macht man manches aber fast automatisch. Oder jedenfalls ich, obwohl für mich ein 5er-Schnitt z. Zt. Tempolauf ist, konnte ich vor 20 Jahren als Schüler relativ schnell laufen (eher Mittelstrecken). Vielleicht bin ich daher die "Technik" des zügigeren Laufens eh gewöhnt, auch wenn ich es momentan noch nicht wieder umsetzen kann.

:winken:

Mountaineer

98
Vielen Dank für diesen Thread, bin heute erst darüber gestolpert, hab dann heute Abend verstärkt auf Technik-Aspekte geachtet, und sofort einen spürbaren, positiven Effekt festgestellt: 12sek/km weniger (auf 5km). Schwerpunkt war bei mir die Hüftstreckung (dank Video weiß ich auch, wie ich das kontrolliere: "Der Brustkorb muß sich anfühlen, als würde er nach schräg oben gezogen") und besseres Anfersen, so daß der Lauf "rund" wurde.
Alle vor mir sind erbärmliche Knochenschinder, alle hinter mir bedauernswerte Jogger.:D

Versäg den Fischer - bis Ende 2011 HM 1:37, M 3:41.

99
ojessen hat geschrieben:und besseres Anfersen, so daß der Lauf "rund" wurde.
ja das video ist sehr anschaulich.
ich muss das anfersen auch noch bissl üben um schneller zu werden.

die gestrigen 10km waren zwar nicht unanstrengend(muskelkater gottseidank keiner geworden) aber man bekommt gleich lust auf mehr! bin auch immer wieder durch einige artikel hier im forum motivierter... :daumen:
------------------

no more running till feb

100
Wirklich ein lesenswerter Thread!

Bleibt nur die Frage, ob auch alle Regeln auf Elefanten übertragbar sind?

gruss hennes
Gesperrt

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