DerC hat geschrieben:Ach, ich kenne auch nicht so viele. Die guten Läufer, die ich persönlich kenne, sind nahezu alle sehr nett und bescheiden.
Da dürfte es sich bei Läufern ähnlich verhalten wie auch im anderen Umfeld, z.B. Arbeit. Schlimm, wenn man andere 'schlecht' darstellen muss, um selbst besser dazustehen.
Es gibt einfach LäuferInnen, die die eine oder andere Strecke besonders gut laufen. Bei manchen ist es der Marathon, bei anderen eben 5k, bei anderen wieder andere Strecken. Manche können einfach keinen Marathon laufen, die probieren das jahrelang mit nahezu jeder Art von Training und bleiben meilenweit hinter ihrem vermeintlichen Potenzial zurück. Man sollte das irgendwann einsehen und es lassen mit dem Marathon, wenn man zu denen gehört. Eine gute Leistung im Marathon ist für mich genauso viel oder wenig wert wie eine im 5000m Lauf.
Scheinbar sehen das aber viele etwas anders und betrachten den Marathon als eine Art Königsdisziplin.
Ich stimme dir zu, dass die Gemeinten die Strecke wechseln müssten, wenn sie das Optimum rausholen wollen. Aber vielleicht gehts gar nicht unbedingt immer darum, sondern es gibt andere Gründe, es weiterhin zu versuchen, auch wenn die Aussicht auf den Erfolg, auf dieser Strecke besser zu werden, gering erscheint. Letztendlich ist doch wichtig, ob einen die Anstrengungen, die man in Kauf nimmt, glücklich machen oder nicht. Wenn die in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen, frustriert es (vermutlich) mit der Zeit. Dann 'sollte' man dies wohl tatsächlich besser erkennen und andere Wege gehen, die zu mehr Zufriedenheit führen. Wenn dies nicht so ist, so what? Vielleicht ist Marathon 'trotzdem' die Strecke, die sie aus ganzem Herzen lieben, auch wenn da nicht annähernd die Zeiten (hochgerechnet) drin sind, die sie auf kürzeren Distanzen umsetzen können. Gilb selbstverständlich jetzt genauso für andere Strecken gleichermaßen. Wie ich das mit der 'Königsdisziplin' sehe, hab ich ja schon bei Rotkäppchen geschrieben. Finde solche Sichtweisen ein wenig kurzsichtig, aber egal.
...Aquajogging a la Maisch holen könnte.
Irre, oder? Welch Geduldsleistung.
Für mich sind die 1:59 das traumziel - auf 800m.

Scheint mir für mich sogar ähnlich schwer zu erreichen, weil ich dafür weniger Zeit habe (bis ich alt und langsam werde) und es von der Grundschnelligkeit schon ziemlich knapp wird. Falls ich die 1:59 packe, kann ich mich immer noch an den 2:29 probieren ...
Klar, warum nicht. Wunder geschehen immer wieder.

Im Ernst ich finds wichtig, dass man rausfindet, was einem selbst ungeachtet der (gesellschaftlichen) Meinungen wichtig ist und das mit der zur Verfügung stehenden Energie und Herzblut verfolgt. 'Fremde', angeeignete Ziele machen nicht glücklich, denke ich. Aber jeder so, wie er mag. Wenn es um 'Ansehen' geht, muss man vermutlich andere Wege gehen.
Tja, ich bin ein Freund der langen Distanzen. Vorstellungen, oder nennen wir es 'Träume', hab ich auch, aber es wäre unter den Voraussetzungen der letzten Jahre, seitdem ich mühsam strampel, um wieder Boden unter den Füßen zu bekommen, wohl vermessen, diesen Träumen allzu viel Realitätsnähe zuzugestehen. Eigentlich kann ich zurückblicken und sagen, ich hab das bereits gehabt, es ist mir damals leicht gefallen, geradezu Verbesserungen im Vorbeilaufen (kein Wunder in den jungen Jahren, aber auch mit viel Training). Antrieb waren nie bestimmte Zeiten oder Plätze, sondern anderes. Klar wäre es schön, an bestimmte Zeiten nochmal ranzulaufen, aber die Zeit lehrt 'Demut' (okay, nicht ganz ernst).

Schaun wir mit viel Geduld weiterhin, was wird. Ich bin inzwischen ruhiger geworden und glücklich, wenn ich überhaupt laufen kann, gehe nicht mehr mit der Vorstellung daran, unbedingt wieder an frühere Jahre eines Tages 'anschließen' zu müssen (unter Berücksichtigung, dass 20 bis 25 Jahre dazwischen liegen selbstverständlich). Denke, das ist der bessere Weg für mich.
Gruß, Sabine