nachdem ich mich mehrere Monate aus Zeitgründen kaum noch im Forum hab blicken lassen, möchte ich nun doch mal wieder meinen Senf dazugeben. Ich habe mich schon relativ früh im Jahr für den Frankfurt-Marathon angemeldet. Es sollte mein 4. werden. Als es dann Zeit wurde um mit einer vernünftigen Vorbereitung anzufangen, war es furchtbar heiß, meine Kinder hatten Ferien, ich hatte keinen Babysitter und zudem auch in meinem job recht viel zu tun. Auf gut deutsch: ich hab` den A... nicht richtig hoch gekriegt und dabei blieb es. Mehr als zwei bis drei Läufe von 10-15Km in der Woche waren nicht drin. Anfang Oktober bekam ich dann eine ausgesprochen hartnäckige und heftige Erkältung. Nun ja, ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte, ich würde in den Herbstferien auf jeden Fall in Frankfurt sein und überlegte, ob ich zumindest für einen längeren Trainingslauf an den Start gehen sollte! Es kam wie es kommen mußte, ich sollte noch einen Bekannten nachmelden, da ich eben schon eher nach Frankfurt fuhr. Am Freitag hab ich Ihn dann nachgemeldet und natürlich auch meine Startunterlagen abgeholt. Na ja und da wars dann eigentlich klar, dieses Kribbeln in den Füssen, der Geruch einer Marathon Messe, diese Mengen an laufbegeisterten Menschen. Ich konnte mich diesem Sog nicht entziehen! Ich bin gestartet und hab mir gedacht, guck einfach wie es läuft und wenn es nicht läuft ist es auch O.K., dann machste eben nur `nen längeren Trainingslauf und steigst dann aus. Die ersten 15 Km bin ich mit einer Frau gemeinsam gelaufen, unser Tempo war ziemlich konstant bei 6min. Mir ging es relativ gut, ich hatte zwar immer noch Husten und Schnupfen, aber es ging, nur war nach 15Km klar, das ich bei dem Tempo nicht mehr allzu weit kommen würde, also verabschiedete ich mich von meiner Mitläuferin, wünschte Ihr noch viel Erfolg und drosselte mein Tempo. Als ich dann alleine lief grübelte ich ein wenig über meine gesundheit nach und entschloß mich eigentlich, um kein risiko einzugehen, bei km 20 auszusteigen. An den verpflegungsstellen gab es Bullis vom Malteser für den Rücktransport. Auf diesen eilte ich dann zu um mitzufahren, vor mir kroch ein Mann noch in den Bulli, der bekam den letzten freien Platz für diese fahrt. Er hatte den auch deutlich nötiger als ich, also lief ich noch weiter, ging auch immer noch sehr gut, nur langsamer. Bei der Verpflegungsstation Km 25 sah ich keinen Bulli und bei Km 30 dacht ich eigentlich nur noch, das es bald eh schwer wird, ob ich nun gut trainiert bin oder nicht, also gings weiter. Und es ging erstaunlich gut, die zeit war mir völlig egal, an den Verpflegungsstationen bin ich immer ein Stück gegangen um ganz in Ruhe zu Essen und zu Trinken. Bei Km 38 überholte mich dann der Bekannte, den ich nachgemeldet hatte und wir liefen den Rest der Strecke gemeinsam, das erleichterte natürlich ungemein. tja und somit beendete ich auch meinen 4. Marathon erfolgreich. Die zeit war mit 4.48 meine bisher schlechteste, aber es war auch mein erster Marathon ohne Training! Der Zieleinlauf, der ja in diesem Jahr in der Festhalle war, entschädigte für alles, es war gigantisch, auch nach fast 5 Stunden war die halle noch gut voll und man lief über einen roten Teppich und wurde umjubelt, als ob man den lauf gewonnen hätte, ich hatte tränen in den Augen, so überwähtigend empfand ich den Empfang dort. Es ging mir gut und ich war absolut stolz und sehr glücklich. Mein Muskelkater hielt sich in grenzen, am Mittwoch habe ich nichts mehr gemerkt. Zu dem Lauf allgemein kann ich nur sagen, das er mir auch in diesem jahr ( ich war ja letztes Jahr auch schon da!) wieder sehr gut gefallen hat. Die Organisation ist einfach spitze, ebenso die Verpflegung, vor allem auch im Zielbereich. Die strecke finde ich relativ leicht, die Steigungen halten sich meiner Ansicht nach in Grenzen, es ist ziemlich flach. Die stimmung ist im großen und ganzen auch gut. Es gibt einige Streckenabschnitte, wo nicht so viel los ist, aber an anderen Stellen ist absolute Samba Stimmung. Mir gefällt die mischung gut und ich kann mir gut vorstellen, dort noch häufiger zu starten. Ein Dankeschön an die Organistoren und an die Zuschauer!!
So, jetzt muß ich erstmal Schluß machen, meine Kinder verlangen nach mir.
Liebe Grüße
Vera, die jetzt vierfache Marathonfinisherin ist!

