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eine kleine Anfängergeschichte

eine kleine Anfängergeschichte

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Eine kleine Laufgeschichte..

Wie das manchmal so ist, trifft man sich mit Arbeitskollegen am Kaffeeautomat und es kommt die Frage „ Wir können ja mal wieder was tun“. In früheren Jahren ist man regelmäßig zusammen Squash spielen gewesen, aber das überlässt man mittlerweile lieber den jungen Hüpfern.

Ein Kollege läuft mehr oder weniger regelmäßig und dann geht man mal auf dessen Hausrunde mit. Jetzt ist es so, das ich nach dem „Rauchstop“ vor knapp 2 Jahren wieder angefangen hat, Mountainbike zu fahren und 2007 auf eine Gesamtleistung von rund 2.000 km gekommen bin, d.h. eine gewisse Grundlagenausdauer ist vorhanden. Deshalb war es eigentlich kein Problem, die Laufrunde von 8,5km quasi aus dem Stand in knapp 1h zu laufen. Natürlich hat man einen kleinen Muskelkater, aber man ist ja kein Weichei und was nicht tötet, härtet nur ab…..

Die Geschichte geht aber noch weiter…..

Da man ja auch privat mit der Familie manchmal was zusammen unternimmt, kommt das Thema dann auf „ Wir können ja mal wieder zusammen grillen und ein Bier trinken, die Kinder können dann bei uns im Garten zusammen spielen, etc…“. Jetzt muss man wissen, dass der Kollege in der Nähe des Zieleinlaufes der Karstadt-HM in Herne wohnt und diesen auch schon zweimal mitgelaufen ist. „ Da können wir doch das Laufen und Grillen miteinander kombinieren, erst laufen wir gemeinsam den HM, lassen uns von der Familie anfeuern und dann gibt’s was vom Grill und ein Bier hinterher“… Das war im November letzten Jahres.

Gesagt, getan, angemeldet und jetzt haben wir den Salat. Meine Fragen:

- Ziel ist, in der Vorbereitung nach einem der vielfach im Web vorhandenen Trainingsplänen zu laufen. Motto dabei – einmal lang und langsam, einmal mittel etwas schneller, einmal kurz und knackig. Mehr als 3 Einheiten pro Woche bekomme ich zeitlich ( Beruf, Familie, Faulheit ) nicht auf die Reihe. Reicht das ?

- Eine Laufeinheit möchte ich durch eine MTB Tour von 25-45 km ( 2-3h ) ersetzen, da ich ja eigentlich von Haus aus lieber Rad fahre. Dies wird wohl die „mittlere“ sein, da ich bedingt durch die Gegend hier nur schwierig GA1 mit niedrigen Herzfrequenzen fahren kann. Außerdem habe ich dazu auch keine Lust, bergauf muss „kacheln“. Ist das ok?

- Was bringt zusätzliches Schwimmen von z.B. 1000m / 45 min, denn das könnte ich von Zeit zu Zeit einrichten?

Beste Grüße
Tofi

PS. Ein paar persönliche Daten - Männlich, 43 Jahre, 192 cm, 100 kg, in jungen Jahren aktiver Handballer ( 12 Jahre ), danach bis 2006 aktiver Squasher ( -3 x / Woche ), nie Probleme mit Knien, Knöchel, etc. und das soll auch so bleiben....

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Hallo Tofi,

ein paar wichtige Daten fehlen: Wie lange läufst du schon, wie oft pro Woche und wann ist der HM?

Wenn ich es jetzt mal aus deinem Text "heraus deute", dann ist dein erster Jogg noch nicht lange her und regelmäßiges Laufen eines Einsteigers (= 3 x pro Woche) findet wohl auch nicht statt. Jetzt musst du mir nur noch sagen, dass der HM im Frühjahr stattfindet ...

Unbeschadet dieser "Verdachtslage": Ich hab das schon richtig verstanden? Du willst 21,x Kilometer laufen oder? Nicht radeln oder schwimmen, sondern laufen!

Man kann durchaus Grundausdauer von einer Ausdauersportart auf die andere übertragen. Das hast du gemerkt, weil dir die erste 8km-Runde nicht allzu schwer fiel. Aber du hast noch was anderes gemerkt. Du hast es durch Muskelkater zu fühlen bekommen, der übrigens absolut nichts Positives darstellt, sondern eine Überlastung meldet. Das hat mit "Weichei" gar nix zu tun, dafür einiges mit sinnvollem Trainingsaufbau, den es nicht gegeben hat. Der Muskelkater zeigt dir, dass du zwar Ausdauer hast, aber nicht laufen kannst. Laufen können setzt voraus, dass die beteiligten Muskeln, Sehnen, Gelenke, Bänder in laufspezifischer Weise angepasst sind. Deine sind es nicht.

Daher ordne ich die Absicht zur Vorbereitung eines Halbmarathons (das ist 21,x km weit, um noch mal dran zu erinnern) Lauftraining durch Radfahren und Schwimmen zu ersetzen bzw. zu ergänzen einfach mal unter der Rubrik "falsches Training" ein. Man könnte das auch drastischer formulieren. Es schadet nix, wenn du zusätzlich ne Runde schwimmst. Als Ausgleich und zur Regeneration ist das toll, aber es formt deine Laufwerkzeuge nicht in Richtung Lauf.

Läufer können durchaus Laufeinheiten durch andere Ausdauereinheiten ersetzen (das ist kurzweiliger und auch gesünder). Da gibt es sogar Trainingspläne. Die letzten habe ich vor Monaten in einem Beitrag in RW gesehen. Aber diese Möglichkeit bleibt Läufern vorbehalten. Du bist noch kein Läufer, du willst erst einer werden. Aber anscheinend nicht so richtig, lieber wär's dir, du könntest dich vorm Laufen drücken.

Laufen lernt man nur, wenn man läuft. Zu Anfang dreimal die Woche. Und wenn man ein anspruchsvolles Laufziel hat, erst recht dreimal die Woche oder mehr. Nur so hat der Bewegungsapparat die Chance sich entsprechend anzupassen. Wenn du mit weniger an das Projekt HM-Wettkampf gehst sind Probleme vorprogrammiert.

Entscheide dich: Lauf richtig, oder lass den Wettkampf sausen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

Ps: Falls mein Anfangsverdacht "vollinhaltlich" richtig sein sollte, also derzeit noch kaum Lauferfahrung, kein systematisches Training dreimal pro Woche und HM im Frühjahr geplant, dann kann ich dir nur raten die Vermessenheit deines Unterfangens noch einmal zu überdenken. Vielleicht kommst du darüber zu dem Schluss den HM auf das nächste Jahr zu verschieben ...
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Tofi hat geschrieben:... Mountainbike zu fahren ...
... Was bringt zusätzliches Schwimmen ...
Ich glaube, du bist Triathlet, weißt es bloß noch nicht :teufel:

Das gute beim Triathlon ist, du musst nicht so weit laufen (außer du fängst gleich mit Mitteldistanz an) und bist dabei auch nicht ganz in dem Geschwindigkeitsbereich wie bei einem entsprechenden Sololauf.

Das schlechte ist aber wohl, dass dir noch der passende Grillkumpel dazu fehlt. Obwohl, vielleicht kannst du deinen Laufkumpel mal irgendwann mit dem Vorschlag überraschen, gemeinsam bei einem Volkstriathlon zu starten. Bei mir wars auch ein Arbeitskollege, der mich zu meinem ersten Triathlon herausgefordert hat (vielen Dank, Richard!).

Grüße
Jan

*** Ironman Regensburg 2010 ***
*** Ironman Hawaii 2010 ***

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Tofi hat geschrieben: - Ziel ist, in der Vorbereitung nach einem der vielfach im Web vorhandenen Trainingsplänen zu laufen. Motto dabei – einmal lang und langsam, einmal mittel etwas schneller, einmal kurz und knackig. Mehr als 3 Einheiten pro Woche bekomme ich zeitlich ( Beruf, Familie, Faulheit ) nicht auf die Reihe. Reicht das ?
Ja.
- Eine Laufeinheit möchte ich durch eine MTB Tour von 25-45 km ( 2-3h ) ersetzen, da ich ja eigentlich von Haus aus lieber Rad fahre. Dies wird wohl die „mittlere“ sein, da ich bedingt durch die Gegend hier nur schwierig GA1 mit niedrigen Herzfrequenzen fahren kann. Außerdem habe ich dazu auch keine Lust, bergauf muss „kacheln“. Ist das ok?
Jein. Nur zusätzlich zum Laufen, als regenerative Einheit.
Laufen trainiert man durch Laufen.
- Was bringt zusätzliches Schwimmen von z.B. 1000m / 45 min, denn das könnte ich von Zeit zu Zeit einrichten?
IMHO gar nichts. Oder siehe meine Antwort auf die Radeinheit.

Bitte nicht falsch verstehen, ich fahre auch "nebenbei" viel Rad.
Aber zusätzlich, d.h. es fallen üblicherweise keine Laufeinheiten aus.
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Wir Zwerge sind eher geborene Sprinter. Mordsgefährlich auf kurzer Distanz.
Gimli, völlig ausser Atem bei der Verfolgung der Hobbits Merry und Pippin

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Hoallo zusammen,

vorab erst einmal vielen dank für die teilweise doch ernüchternden Antworten, aber es wird wohl was wahres dran sein. Vielleicht hätte ich noch ein paar mehr Informationen geben sollen, ich hatte den Ursprungspost eigentlich nur so just for fun geschrieben:

Es ist richtig, das ich erst Anfang Oktober angefangen habe zu laufen. Dies aber seit dem mehr oder weniger regelmäßig 2-3 mal pro Woche mit Strecken von durchschnittlich 6 km Länge. Und man wird es kaum glauben, das macht sogar Spass, selbst bei Regen....

Angefangen zu laufen habe ich damit eigentlich nur aus einer Laune heraus mit den gleichen Zielen wie viele andere, etwas für sich und seinen Körper zu tun. Warum ich mich dann an so ein "Projekt HM " wage, ist die notwendige Motivation. Für mich persönlich ist es wichtig, ein Ziel zu haben, auf das ich - auch gerne systematisch - hinarbeiten kann. Das war auch schon bei den Anfängen beim MTB fahren vor zwei Jahren so und hat u.a. auch dazu geführt, mit dem Rauchen aufzuhören.

Der HM ist am 18.05., d.h. von jetzt an noch rund 4 Monate. Dies sollte meiner Meinung nach - ein vernünftiges Programm vorausgesetzt - bis dahin machbar sein. Mein Ziel ist erst einmal ankommen und ich bin Realist genug, um vorher zu erkennen, ob ein Start Sinn macht oder nicht. Sollte ich bis dahin nicht halbwegs vernünftig unterwegs sein, wird der Start abgeblasen. Letztendlich soll die ganze Sache schließlich auch noch Spaß machen.

Über einen Bekannten, der auch einen Lauftreff betreut, habe ich mittlerweile einen Trainingsplan bekommen, nach dem ich erst einmal die nächsten Wochen arbeiten werde. Eure Einwände bzgl. der Schwimm- und MTB Einheiten habe ich verstanden, diese werden dann wohl zusätzlich geschehen müssen, mal schauen....

Die Vermutung. das ich nie ein "richtiger" Läufer werde, ist wahrscheinlich richtig, dafür machen mir die anderen Sachen zuviel Spaß. Das Thema Volkstriathlon schwirrt übrigens wirklich irgendwo in meinem Hinterkopf, aber man muss ja auch noch Ziele für 2009 haben.....

In diesem Sinne "Gut lauf" oder wie auch immer man sagt...
Tofi
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