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Volkslaufgebühren - Abzocke oder Zuschußgeschäft?

Volkslaufgebühren - Abzocke oder Zuschußgeschäft?

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Ich bin in Manzoni`s Freiburg-thread wieder einmal über ziemlich hohe Meldegebühren gestolpert. Darüber ärgere ich mich schon eine ganze Weile. Aber vielleicht tue ich das ja auch zu unrecht.

Ich frage mich also, ob es gerechtfertigt ist, für einen erstmalig ausgerichteten HM und M, wie z. B. den in Freiburg, 28,- / 38,- € Meldegebühren zu veranschlagen (bei Nachmeldungen 35,- bzw. 45,- €)?

Oder werden wir hier auch in "Teuro-Manier" abgezockt?

Ist es das Lauferlebnis bei einem "Super-Marathon" (Berlin, Hamburg, Köln, etc.) wert, derartig hohe Gebühren zu zahlen?

Gibt`s vielleicht hier jemanden, der etwas besser hinter die Kalkulationen schaut und mich/uns aufklären kann?

Wie ist Eure Meinung?

Meine Meinung vorab: lieber bei einem kleineren, preiswerteren Volkslauf starten, den ein Verein organisiert, der sicher ein paar Euro zusätzlich gebrauchen kann, als mir nach dem Startschuß noch eine Viertelstunde die Beine in den Bauch stehen, bis ich loslaufen kann. Stadtbesichtigungen kann ich bequemer und preiswerter bei einer Stadtrundfahrt mit dem Bus machen...

H.-J.

Shut up, go running!

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Ich bin ja bisher nur bei zwei kleinen Wald-u.-Wiesen-Dorfvolksläufen mitgelaufen, und da fand ich die € 3,00 als Startgebühr mehr als ok - immerhin gab`s dafür jeweils Getränke im Ziel und eine schöne Urkunde! :) )

Mir persönlich wäre ein HM oder M auch durchaus bis zu € 40 wert, schliesslich wäre das für mich was ganz Besonderes 1 x im Jahr und da wäre ich auch bereit, ein höheres Startgeld zu zahlen....ob diese hohen Preise allerdings kalkulatorisch gerechtfertigt sind, kann ich nicht beurteilen...und bei Viel-Wettkämpfern kommt ja da doch übers Jahr einiges zusammen! Aber für MICH wäre es ok!

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Ich bremse auch für GÄSTE!

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Hajott,

prinzipiell stimme ich Dir zu !

Das höchste der Gefühle, was ich bisher zahlte, waren 12.- Euro für einen HM und da gab es ein Addidas *Funktionsshirt* dazu. Sogesehen eine Win-Situation.

Da unser Verein nächstes Jahr auch einen Lauf veranstaltet, habe ich so einiges am Rande mitbekommen.

Wenn Du die Strecke amtlich vermessen lassen willst (und darauf legen viele Läufer wert !), kostest das zumindest beim ersten Mal Kohle.

Richtig teuer wird es, wenn Du Strassen sperren lassen musst. Das ist mit Sicherheit regional unterschiedlich, aber kann mit Geschick gemindert werden, wenn Du die Stadt oder den Ort mit einbeziehst. Das geht aber wohl nur für eingetragene Vereine gut, die evtl. noch einen guten Draht zu Verwaltung haben (weisst, wie ich das meine :) )

Hier im Saarland liegen 10er im Bereich 3.- bis 4,50 Euro und HM um die 8.- Euro.
Der Saarschleifen-Marathon ist auch nicht viel teurer. Nur der diesjährige "Biermarathon" mit Kommerz und nicht Vereinen im Background wurde teuer, der ging aber wieder viel über öffentliche Strassen. Da haben wir wieder das Dilemma....

Gruß,

Markus

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Hi H.-J.,

ich find es auch unverschämt, was für Startgelder teilweise genommen werden. Mir kann keiner erzählen, dass die großen Marathons für den Betreiber nicht jedemenge Kohle abwirft. Das es auch anders geht, zeigt z.B. Sport-Scheck. Für die Stadtläufe (meist über 10km) verlangen die 15€ - inkl. gutem Funktionsshirt, Chipverleih, Getränke, Obst, Erinnerungsmedallie, Siegerprämien und Sperrung der City.

Natürlich ist so ein Volkslauf nicht mit einem M zu vergleichen, aber man möge mal nur von den 15€ den Wert des Shirts abziehen und den Rest auf M-Distanz hochrechnen, dann fällt einem nichts mehr dazu ein!!!

Gruß Ronny

You`ll never walk alone!!!

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Hier tun sich für mich eigentlich zwei Aspekte auf:

1.) das Gesamtpaket. Wenn gute Leistung geboten wird (für mich der Tübinger Nikolauslauf nach wie vor am besten), dann können`s auch ein paar Euro mehr sein. Wenn ich aber €11.- für einen HM bezahle, bei dem es nur kalte Getränke, nichts zu essen und schlechte Infos gibt (HM Schwäbsich Gmünd), dann finde ich schon diese paar Euro zuviel.

2.) Zur eigentlichen Frage. Dei Veranstalter argumebntieren hier sehr oft mit hohen Orgagebühren (Streckensperrung etc.). Aber mir ist eigentlich unklar, weshalb eine Erhöhung der Teilnehmerzahl in jedem Jahr zu einer Erhöhung der Teilnahmegebühr führt, denn schliesslich sind die meisten Kosten fix (Ob Berlin jetzt für 1000 oder 35 000 Läufer gesperrt wird, ist letztendlich wurscht). Dazu kommt, dass die Läufe für die meist organisierenden Städte doch Zusatzeinnahmen durch Übernachtungen etc. in unglaublicher Höhe generieren.

Ich habe für mich daraus folgende Konsequenzen gezogen:
Eher kleinere Läufe mit persönlicher Betreuung und relativ niedrigen Startgebühren. Dazu kommt der nicht unwichtige Aspekt, dass bei kleineren Läufen viel eher die Möglichkeit einer neuen PB steht als bei Massenveranstaltungen, bei denen ich auf den ersten Kilometern doch sowieso nur zickzack laufen kann.

Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Freiburg ist für mich persönlich interessant, weil ich da mal gelebt habe....und immerhin gibt`s zusätzlich zur Urkunde auch eine Medaille...auch wenn die sicher nur ein paar Cent kosten wird. Durch deinen Beitrag etwas aufgeweckt, werde ich die aber jetzt auf jeden Fall mal anmailen und nachfrage, wie sich das denn zusammen setzt.

Grüße von

Manzoni

**********************
Reite den Tiger,
lauf ihm nicht davon!
**********************

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Ich finde Startgeb. teuer:

z.B. Marathon München 42 €
(jeden Kilometer 1 €, sagt meine Tochter)

Leistungen:
Wasser und Bananen, die Urkunde musst du dir aus dem Internet selbst ausdrucken, beim Duschen 1 Stunde anstehen.
Carboloading Party, na ja ist ja ganz schön..
Gepäckaufbewahrung war o.k.
Freikarte öffentliche Verkehrsmittel ...
Warme Decken im Ziel waren aus, als ich ankam,
an Massage gar nicht zu denken...

Klar kosten Strassensperren, und die Organisation.

Mich würde einmal die Kalkulation interessieren:
Was kostet eine Veranstaltung
Was zahlen die Sponsoren????
Was kosten die angebotenen Leistungen??


der Kirchheimrunner ...
ein Mensch der liebt und lacht und weint... und sich auf den nächsten Lauftreff der Münchner Kindl freut..

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Ich finde Startgeb. teuer:

z.B. Marathon München 42 €
(jeden Kilometer 1 €, sagt meine Tochter)

Leistungen:
Wasser und Bananen, die Urkunde musst du dir aus dem Internet selbst ausdrucken, beim Duschen 1 Stunde anstehen.
Carboloading Party, na ja ist ja ganz schön..
Gepäckaufbewahrung war o.k.
Freikarte öffentliche Verkehrsmittel ...
Warme Decken im Ziel waren aus, als ich ankam,
an Massage gar nicht zu denken...

Klar kosten Strassensperren, und die Organisation.

Mich würde einmal die Kalkulation interessieren:
Was kostet eine Veranstaltung
Was zahlen die Sponsoren????
Was kosten die angebotenen Leistungen??


der Kirchheimrunner ...
ein Mensch der liebt und lacht und weint... und sich auf den nächsten Lauftreff der Münchner Kindl freut..

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Denkbar wäre ja auch hier einmal, so wie im Sweatshoptopic eine oder zwei Anfragen bei einem Großeventveranstalter, über die IHR (ich übrigens auch) Euch hier so aufregt!? Letztendlich sind wir hier mit 1600 (zugegeben mehr oder weniger aktiven Usern) DAS Kundenpotential dieser Veranstaltungsorganisatoren!? Vielleicht öffnen die ja mal ihre Bücher und begründen detaillierter die Kosten! Mich würde zum Beispiel auch mal der Einfluß der Sponsoren dabei interessieren!

Gruß Steif

Der Steif®© ohne Knopf im Ohr!
Bild

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Manzoni,

naja, ob für 1000 oder 35000 sperren ist mit Sicherheit nicht das gleiche. Alleine das Drumherum durch die dadurch steigende Anzahl von Besuchern erhöht die Notwendigkeit der Ordnungskräfte etc. pp.
Aber ich weiss schon wie Du es meintest, deshalb stimme ich Dir da schon zu :)

Aber was sollen wir uns hier aufregen ? Solange es 35000 Leutchen gibt, die diese Startgeld bezahlen, gibt es dem Veranstalter recht. Wir haben eine Marktwirtschaft (die soll ja angeblich sozial sein, aber lassen wir das :) ) und das sind die Folgen.
Es gibt übrigens auch Städte, die wären froh, der Marathon fände nicht statt (Frankfurt!), die haben Deine richtige Aussage, es wird auch um den Marathon herum Geld in die Stadt gebracht nocht nicht verstanden.

Vorsicht, jetzt wird es überspitzt ! :glow:

Dann kommt natürlich noch das Anspruchsdenken der Läufer dazu: Die Duche hatte keine 35C, da pfeift der Wind zu stark, da könnte man doch noch eine Wand hinstellen. Wie, hier gibt es keine Chip-Messung ? Was ist mit Banannen, Äpfeln, Iso, Gatorade. Auch als 6 Stunden-Finisher möchte ich noch alles im Überfluss haben...

Dagegen stehen die preiswerten Veranstalter. Zielschlusszeiten, die dafür sorgen, dass Strassen nicht zu lange gesperrt werden müssen, unterwegs halt keine Zwischenmahlzeiten mit Getränkebar, sondern Wasser, keine Strecke durch Innenstädte sondern entlang von Flüssen, durch Wälder.

Ich denke, es kommen viele Faktoren zusammen, ein zugegeben nicht geringer ist der wirtschaftliche Faktor für Veranstalter von eher kommerziell geprägten Läufen. Nur, ich muss ja nicht da starten !

Gruß,

Markus

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Puhh,

ich weiß nicht - es ist ja wie mit dem Knopf am Fernseher - man muß ja nicht....

Als Kaufmann denke ich aber, dass man nicht reich werden kann als Marathonveranstalter. Sonst hätten sich wahrscheinlich schon einige aus unserem Kreis um den Job bemüht. Wenn ich dieses Jahr an Berlin denke, was dort an Aufwand getrieben werden muß - und die Sachmittel, wie Bananen, Iso, Folien etc. sind das geringste Problem - im Bereich der logistik, Koordination, Akquise und Förderung der 6000 freiwilligen Helfer, die Streckensperrungen, die Müll!!beseitigung und Strassenreinigung, Zeitnahme...... ehrlich gesagt - abgezockt fühle ich mich nicht.

Sparen könnte man sicher die Antrittsgelder für die Promis oder die 80 TE für den Sieger.... Aber sonst ?

Neugierig auf eine Kalkulation wäre ich aber auch....

Grübelnde Grüße Claus

PS: Ich denke der Vergelich mit den Sport Scheck läufen hängt - weil die hängen am Marketingbudget....

Startnummer *3885* in Berlin - und nächstes Jahr Wachau ?

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Claus` Beitrag beinhaltet im Wesentlichen auch meine Meinung.

Volksläufe bis zu 5-6 EUR finde ich okay.

Natürlich würde ich auch mal gerne wissen, was die grossen Marathonveranstaltungen so abwerfen. Man die von Claus` erwähnten Aufwände nicht vergessen.

Aber letztenendes muß jeder selbst entscheiden, ob es ihm die Sache wert ist.

Verstehe da teilweise die Leute nicht, die einerseits vom Event ihres Lebens schwärmen, auf der anderen Seite aber motzen, dass genau dieser Event zu teuer und auch sonst nicht alles perfekt war. Das passt nicht zusammen.:stupid: :stupid:

Ray

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Mir persönlich wäre ein HM oder M auch durchaus bis zu € 40 wert, schliesslich wäre das für mich was ganz Besonderes 1 x im Jahr und da wäre ich auch bereit, ein höheres Startgeld zu zahlen....ob diese hohen Preise allerdings kalkulatorisch gerechtfertigt sind, kann ich nicht beurteilen...und bei Viel-Wettkämpfern kommt ja da doch übers Jahr einiges zusammen! Aber für MICH wäre es ok!

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Ich bremse auch für GÄSTE!
Hi!

Verstehe ich das richtig? Nur, weil Du es einmal im Jahr machst und es für Dich etwas ganz Besonderes ist, bist Du bereit, so viel zu zahlen? Na, laß das mal nicht die Veranstalter hören. Ich meine, genau da könnte deren Ansatz sein.

H.-J.

Shut up, go running!

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Nehmen wir doch mal den Berlin-Marathon: Da wird eine RIesenstadt für mindestens 6 Stunden völlig dichtgemacht...

Die Absperrungen, Sicherung durch zahllose Polizisten, die anschließende Beseitigung des Mülls, den 35.000 Läufer und 1.000.000 Zuschauer hinterlassen, die Veroflegung der Teilnehmer, womöglich Platzmiete für die Zielregion.... Glaub mal nicht, das da wirklich Reibach gemacht wird.

Ich weiß es vom Ruhr-Marathon, der trotz hohemStartgeld von ca. 40 Euro ohne die Sponsoren ein totales Zuschußgeschäft gewesen wäre.

Ein Feld-, Wald und Wiesenmarathon ohne großen Absperrungsaufwand kostet da natürlich erheblich weniger.

Und für mich ist die besondere Athmosphäre eines großen Stadtmarathons wie Berlin das Geld allemal wert. Ich zahle für so einen Sightseeing-Lauf mit unvergleichlicher Zuschauerunterstützung gerne doppelt so viel wie für einen Landschaftsmarathon, bei dem ich vier Stunden nur Gestrüpp sehe.

Jedem das seine :D

...der nach der Bestzeit greift...

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Sorry, Udo, aber ich muss dir widersprechen.
Es geht hier um Mischkalkulation, die nicht sauber durchgeführt wurde.
Wenn ich mir die Seite des Ruhr Marathons ansehe, dann treten neben Firmensponsoren auch Städte und Regionen als Sponsoren auf.
Der finanzielle Gewinn für die jeweilige Region dürfte aber ungleich höher als der finanzielle Aufwand sein
Dies sind die gleichen Städte, Kommunen oder wie auch immer, die dann wiederum Gebühren für Polizeieinsatz, Streckensperrungen etc. erheben. Und diese Gebühren sollen dann die hohen Startgebühren rechtfertigen? Ich weiss ja nicht so recht.
Und ich persönlich kann mich an keinen Lauf erinnern, bei dem nicht irgendwelche Städte oder Kommunen zumindest als Großsponsor oder als Mitveranstalter auftreten.

Letztlich wird auf m.E. auf dem Rücken der Sportler ordentlich Kohle gemacht.

Was das atmosphärische betrifft, das ist wie gesagt eine persönliche Entscheidung, da hast du recht.

Manzoni

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Reite den Tiger,
lauf ihm nicht davon!
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;) och nööhh, immer Boykott ist auf Dauer auch langweilig ;)

Aber das mit Angebot/Nachfrage scheint doch irgendiwe nicht zu funktionieren:
Das Angebot:
42km Laufen inkl. Dusche, Urkunde und das ganze restliche Zeugs.
Bei hohen Preisen (Berlin und ähnliche) schlagen sich die Leute fast drum, bei niedrigen Preisen kommen gerade mal ein paar hundert zusammen.

Das Gefühl der Masse muss also doch einiges wert sein.
Wie war das mit unserer Verwandscchaft mit den Lemmingen?? :idee: :idee:

Manzoni

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Original von Hajott:Nur, weil Du es einmal im Jahr machst und es für Dich etwas ganz Besonderes ist, bist Du bereit, so viel zu zahlen?
Genau so ist es! Ich sag` ja...MIR persönlich wäre ein schöner Marathon soviel Geld wert...sorry, wenn das jetzt sportlerpolitisch inkorrekt ist!

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Ich bremse auch für GÄSTE!

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Original von Greenhörnchen:
Original von Hajott:Nur, weil Du es einmal im Jahr machst und es für Dich etwas ganz Besonderes ist, bist Du bereit, so viel zu zahlen?
Genau so ist es! Ich sag` ja...MIR persönlich wäre ein schöner Marathon soviel Geld wert...sorry, wenn das jetzt sportlerpolitisch inkorrekt ist!

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Ich bremse auch für GÄSTE!

Ich sehe das genauso wie Greenie ! Hab meine Kohle schon viel blöder verschleudert, als für meine 2 Marathons ;)


Ray

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Original von Manzoni:
;) och nööhh, immer Boykott ist auf Dauer auch langweilig ;)

Aber das mit Angebot/Nachfrage scheint doch irgendiwe nicht zu funktionieren:
Das Angebot:
42km Laufen inkl. Dusche, Urkunde und das ganze restliche Zeugs.
Bei hohen Preisen (Berlin und ähnliche) schlagen sich die Leute fast drum, bei niedrigen Preisen kommen gerade mal ein paar hundert zusammen.

Das Gefühl der Masse muss also doch einiges wert sein.
Wie war das mit unserer Verwandscchaft mit den Lemmingen?? :idee: :idee:

Manzoni

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Tja Manzoni, mal ein kleiner Vergleich:

Hörst du dir ein Rockkonzert lieber alleine im Wohnzimmersessel auf CD an oder open Air mit 150000 und super Stimmung ?

Wenn du das erstere wählst, bist du ein anders gestrickter Lemming als ich ;)

Bleibt die Frage, ob so ein Rockkonzert wirklich soviel Geld kosten muß und wer sich die Kohle einheimst (Vielleicht die Band ???)

Ray

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Gleiches Thema gab es kürzlich im Forum des Münster-Marathon. Auf die Frage warum die Gebühr von 30 auf 33 Euro (bei frühzeitiger Anmeldung) erhöht wurde, hat der Orga-Chef Michael Holtkötter wie folgt geantwortet:


Zitatanfang
Hallo Michael,

wie du richtig bemerkst, wird unser Lauf von Läufern für Läufer gemacht, aber wir bekommen auch nicht alles umsonst. Der Aufwand, auch der finanzielle, der mit der Organisation verbunden ist, steigt von Jahr zu Jahr. Den "Debütrabatt", den man gelegentlich bei der Erstaustragung bekommt, erhält man nicht automatisch auch im zweiten Jahr. Unsere Ausgaben waren in diesem Jahr deutlich höher als im ersten.
Dass wir überhaupt so günstige Konditionen anbieten können, denn selbst mit 33,- Euro liegen wir bei den Organisationsgebühren der größeren Marathonveranstaltungen am unteren Rand, liegt daran, dass von den 11 Mitgliedern des Orgateams 10 ausschließlich ehrenamtlich arbeiten. Und dir wird nicht entgangen sein, dass du für die Orgagebühr nicht nur die Startnummer und Komplettversorgung (Verpflegung, medizinische Betreuung, Wärmefolie) erhalten hast, sondern die Gebühr für Medaille, das Finisher-Shirt, einen Film vom Marathon auf CD, die Urkunde und Ergebnisliste beinhaltet. Letztere Dinge kommen frei Haus (Portogebühren). Nun rechne mal zusammen, wie weit man da mit 30,- bzw. künftig 33,- Euro kommt. Nicht eingerechnet habe ich dabei die Kosten für die Bühnen mit dem Kulturprogramm. Selbst die Dixihäuschen müssen bezahlt werden.
Ich habe mich jetzt für München angemeldet und habe dort 48,- Euro bezahlt (nur ein aktuelles Beispiel). Das ist nicht die letzte Steigerungsstufe. Möchte ich dort ein Finisher-Shirt haben, muss ich noch 15,- Euro drauflegen. Da bin ich schon bei 63,- Euro. Schau dir mal selbst die Orgagebühren der anderen Veranstalter an und schaue nach, was in der Gebühr enthalten ist und wofür du extra bezahlen musst. Du wirst erstaunt sein.
Um die Organisationsarbeit in Münster für jeden überhaupt noch ehrenamtlich tragbar zu halten, mussten wir aktuell ein Büro anmieten. Nicht alles ließ sich mehr in den Räumen der Volksbank abwickeln. Aber auch so ein Büro kostet Geld.
Ich will hier keineswegs jammern. Den Organisatoren des Volksbank-Münster-Marathon geht es nicht um Gewinnoptimierung. Unser finanzielles Ziel ist es, dass sich die Veranstaltung trägt und dass wir unsere einzige hauptamtliche Kraft weiterhin beschäftigen können und sie nicht in die Arbeitslosigkeit entlassen müssen. Allein mit den Orgagebühren wäre dies nicht machbar. Ohne Sponsoren und die fast ausschließliche ehrenamtliche Arbeit würden die Orgagebühren sicherlich deutlich über 100,- Euro liegen.

Ich denke, wenn man all diese in knapper Form dargelegten Faktoren bedenkt, muss man feststellen, dass man in Münster für vergleichsweise kleines Geld ein großes Marathonerlebnis bekommt. Mit den 3,- Euro mehr machen wir uns keine schöne Stunden - versprochen!

Michael H. (Orga-Team)
Zitatende

Die Argumentation kann ich durchaus nachvollziehen.

Gruß

Holger

3. Volksbank-Münster-Marthon - Am 05.09.04 bin ich dabei

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Original von Ray:
Bleibt die Frage, ob so ein Rockkonzert wirklich soviel Geld kosten muß und wer sich die Kohle einheimst (Vielleicht die Band ???)
Ray
Stimmt, so ein Konzert kostet ordentlich und die Kohle sacken Band, Plattenfirma etc. ein.
Die tun dann allerdings auch nicht immer so vonwegen "wir konnten gerade mal die Selbstkosten decken" :P :P :P

Manzoni

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Also ich hab anläßlich des Berlin-Marathons eine im Auftrag der Stadt erstellte Sudie (ich glaub` die war von der Meta-Group - obwohl die sonst mehr für IT-Themen zuständig sind) im Kopf, wo die Wertschöpfung für die Stadt durch den M mit etwa € 35 Millionen beziffert wurde. Dafür können sie Teile der Stadt schon mal für ein paar Stunden absperren und dann Müll wegräumen.

Berlin muß man die daraus resultierenden Steuereinnahmen ja gönnen, bei so ca. € 48 Milliarden Schulden!

Ich glaube auch nicht, daß die Veranstalter bei solchen events Millionäre werden (die Love-Parade vielleicht ausgenommen). Dafür müssen sie sich von missliebigen städtischen Bürokraten und gelegentlich auch von uns, dem laufenden Volk, für jede noch so kleine organisatorische Unzulänglichkeit anmeckern lassen - sicher auch kein reiner Spaß.

Die Gebühren find` ich ganz allgemein daher eher nicht zu hoch, (N.Y. fällt da mit seinen $ 135 sicher aus dem Rahmen), ein oder zwei Mal im Jahr leiste ich mir das, erwarte dann aber für mein Geld auch tatsächlich eine gute organisatorische Leistung.

Und - ganz richtig Ray - wer das nicht zahlen möchte kann es ja lassen. It`s a free country after all!

Viele Grüße

Walter





viermaerker 707
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pain is weakness leaving the body

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Interessante Frage, Hajott !

Bei ständig steigenden Teilnehmerzahlen müßten die Teilnahmegebühren in logischer Folge sinken, die Fixkosten bleiben ja die selben. Wie ich aber hier verfolgt habe, sollen die Startgelder ständig erhöht werden, was den Verdacht nach einer gewissen Gier aufkommen lassen könnte! :hmm:

Eine Kalkulation oder noch besser eine Abrechnung wäre da schon interessant, mit Einbezug der Umwegrentabilität, was natürlich nicht ganz einfach ist. Diese gibt es aber bestimmt, nur mit Zahlen kann man eine Stadt/Gemeinde bewegen, Knete locker zu machen. Das müßte doch zu bekommen sein, haben wir hier nicht jemand aus einer Stadtverwaltung?
Bild


Für mich ist es kein Problem, wenn beispielsweise ein Verein Kohle macht, schließlich kommt das ja wieder den Sportlern und hoffentlich auch der Nachwuchsarbeit zugute. Allerdings muß eine gewisse Fairness den Läufern gegenüber gegeben sein. Mir erschien die Gebühr von 35 Eumel beim Tirol Marathon gerechtfertigt ! :look:

Baba vom Alpi :rolleyes:

Abteilung: Kalkulation ;)

Willst Du Gott zum lachen bringen, erzähl ihm Deine Pläne ... :look:

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Original von kirchheimrunner:
Ich finde Startgeb. teuer:

z.B. Marathon München 42 €
(jeden Kilometer 1 €, sagt meine Tochter)

Leistungen:
Wasser und Bananen, die Urkunde musst du dir aus dem Internet selbst ausdrucken, beim Duschen 1 Stunde anstehen.
Carboloading Party, na ja ist ja ganz schön..
Gepäckaufbewahrung war o.k.
Freikarte öffentliche Verkehrsmittel ...
Warme Decken im Ziel waren aus, als ich ankam,
an Massage gar nicht zu denken...

Klar kosten Strassensperren, und die Organisation.

Mich würde einmal die Kalkulation interessieren:
Was kostet eine Veranstaltung
Was zahlen die Sponsoren????
Was kosten die angebotenen Leistungen??


der Kirchheimrunner ...
ein Mensch der liebt und lacht und weint... und sich auf den nächsten Lauftreff der Münchner Kindl freut..

hallo kirchheimrunner,

du darst allerdings auch nicht solche kosten vergessen, wie z.B. die anmietung des olympiastadions, die ärztliche versorgung, zeitmessung etc.

ich denke dass da unterm strich nicht sehr viel übrig bleibt.

gruss
teddy

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Die Frage nach den Startgeldern hatte ich in einem Thread ja auch schon mal gestellt. Da ging es um völlig überzogene Startgelder für den HM in Hamburg-Blankenese.

Was sagen denn unsere Triathleten zu ihren Startgebühren? Beim Ironman in Frankfurt z.B. 300 EURO !!! Ziemlich teure Schinderei.

Gruß Rono

Startnummer 454 beim HM in Garath am 2.11.03

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29
Original von Manzoni:

Wenn ich mir die Seite des Ruhr Marathons ansehe, dann treten neben Firmensponsoren auch Städte und Regionen als Sponsoren auf.
Das ist ein Irrtum, jedenfalls gab es von den Kommunen kein Geld. Und der ursprünglich geplante Karstadt-Dortmund-Marathon ist abgesagt worden, weil er nicht finanzierbar war.

Mit den Marathons wird eben nicht das große Geld verdient.

Gruß

Uwe

...der nach der Bestzeit greift...

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30
Original von Manzoni:
Das Gefühl der Masse muss also doch einiges wert sein.
Wie war das mit unserer Verwandscchaft mit den Lemmingen?? :idee: :idee:
Oder gibt es doch mehr Leute mit Geschmack als man gemeinhin denkt? :idee: :idee:

Gruß

Uwe

...der nach der Bestzeit greift...

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Hier ein Auszug aus der heutigen Lokalzeitung Mannheimer Morgen Seite 15 zum Thema Kosten des MA-Marathon am 15.5.04:

"... Über Geld wurde gestern vornehm geschwiegen. Klar ist jedoch, dass die Sponsoren - neben Titelsponsor auch Suscholux, Engelhorn Sports und weitere - den Löwenanteil stemmen: Die Startgelder reichen nur für 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten."

Es werden im übrigen insgesamt zu allen Disziplinen 5000 Teilnehmer erwartet.

Tschüß SaM
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32
@Udo: Also wenn ich mir die Sponsorenliste vom Karstadt Ruhr Marathon ansehe, dann werden da u.a. als Sponsoren gelistet:
Dortmund Gelsenkirchen, Bochum, Herne, Düsseldorf und Essen

@ SaM: klar kann von den Startgeldern nicht allles gedeckt werden. Aber in der Endsumme schätze ich zumindest, dass die betroffenen Regionen bei solchen Großevents doch ganz gut verdienen. Sonst würden sich die Kommunen bei der derzeitigen Finanzlage wohl nicht dran beteiligen. Der Mannheim-Marathon wird u.a. auch von der Stadt Mannheim mitfinanziert.

Klar kann jeder selbst entscheiden -at least it`s a free country- wie schon mal gesagt wurde. Die Motive -denke ich- sind aber troztdem interessant.

Wie gesagt, in meinem Fall wäre Freiburg aus persönlichen Gründen nicht so wild in Bezug auf Startgebühren, Greenie meint für so ein einmaliges Ereignis würde sie 40.- locker machen und und und.......

Manzoni

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Original von Manzoni:
@Udo: Also wenn ich mir die Sponsorenliste vom Karstadt Ruhr Marathon ansehe, dann werden da u.a. als Sponsoren gelistet:
Dortmund Gelsenkirchen, Bochum, Herne, Düsseldorf und Essen
Wenn schon zitieren dann bitte richtig:

Sponsoren des Ruhr-Marathon: Karstadt und Runners Point.

Förderer des Ruhr-Marathons u.a. die Städte Dortmund und Bochum. Kleiner aber feiner Unterschied. Diese Städte geben kein Geld, sie haben auch keins mehr.

Uwe

...der nach der Bestzeit greift...

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34
Original von Alpi:
Eine Kalkulation oder noch besser eine Abrechnung wäre da schon interessant, mit Einbezug der Umwegrentabilität, was natürlich nicht ganz einfach ist. Diese gibt es aber bestimmt, nur mit Zahlen kann man eine Stadt/Gemeinde bewegen, Knete locker zu machen. Das müßte doch zu bekommen sein, haben wir hier nicht jemand aus einer Stadtverwaltung?
Hier! Winkewinke...

Ich kann jetzt nur für Kiel sprechen: Du wirst in Kiel mit keiner Kalkulation der Welt Geld locker machen können. Wir sind als Kommune weit über den Zustand hinaus, wo es uns noch möglich wäre, ökonomisch rational zu handeln, da wir so doll verschuldet sind, daß wir als Unternehmen schon längst hätten in die Insolvenz gehen müssen.

Helfen würden wir allerdings schon, wenn es uns nichts zusätzlich kostet (beispielsweise mit Genehmigungen und so). Das haben wir auch dieses Jahr gemacht beim Kiel-Lauf (Halbmarathon, dem größten Kieler Laufereignis).


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Den Tauben schinde nicht ergrimmt;
sei glücklich du, der Schall vernimmt.

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35
@Udo:
sorry, war ein Irrtum von mir. Bin einfach nur auf den Link "Sponsoren" gegangen
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Naja, shit happens.
Aber weisst du wie sich en detail der Unterschied gestaltet?

Manzoni

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...ein Langer Lauf beginnt
mit dem ersten Schritt.
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36
Hallo zusammen, also die Geschichte mit den Startgebühren scheint noch vielen Leuten auf der Seele bzw. dem Geldbeutel zu lasten. Heute erhielt ich vom DLV folgende mail:

bei der diesjährigen Volkslaufwarte-Tagung wurde das Thema "Startgelder"
diskutiert.

Es wurde darauf hingewiesen, dass teilweise die Startgebühren überzogen hoch
sind und Läufer Beschwerde einlegen. Folgende Startgelder werden von den
Landesverbands-Volkslaufwarten empfohlen (inklusive Ergebnisliste, Urkunde
und Streckenverpflegung):

bis ca. 10 km: € 5,50 bis € 6,00
Halmbarathon: € 10,00 bis € 12,00
Marathon: € 18,00

Inwieweit Nachmeldegebühren erhoben werden, bleibt dem Veranstalter
überlassen. 2 EURO werden in der Regel akzeptiert. Für Bambiniläufe sollten
keine Startgelder erhoben werden, die der Schülerläufe belaufen sich auf ca.
3 EURO, Jugend 4 EURO, wobei bei diesen Läufen keine Nachmeldegebühr erhoben
werden sollte. Bei Großveranstaltungen, wie City-Marathons/Halbmarathons und
auch bei Meisterschaften können höhere Startgebühren u.a. aufgrund der
Straßenabsperrkosten vertretbar sein.

Mit freundlichen Grüßen
Paola Vacirca


Vor allen Dingen das Thema Nachmeldegebühren halte ich für einen sehr interessanten Aspekt.

Grüße

Manzoni

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mit dem ersten Schritt.
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37
Hallo Zusammen,
ich denke bei der Höhe der Startgebühren spiegelt sich einerseits die Dimension des Laufes, dann die Attraktivität des Laufes und nicht zuletzt die Organisationsform wieder.
Ein Lauf in kleineren Städten mit mehreren Hundert Teilnehmenden (wie beim Höxteraner Altstadtlauf) kann gut ehrenamtlich durchgeführt. Auch hier werden Strassensperren, usw. benötigt, lassen sich aber wohl auch über "Beziehungen" erreichen (Freiwillige Feuerwehr). Auch die Stadtverwaltung selber unterstützt uns bei diversen Dingen.
Sind diese Leistungen aber nicht mehr umsonst zu haben, kann es natürlich teuer werden.
Ob es 40-50 Euro sein müssen, kann ich nicht abschätzen. Meine Meinung ist, dass die ganzen Zusatzleistungen (T-Shirt, Tüten mit den ganz "wichtigen" Probepackungen, Medaillen) doch getrennt angeboten werden können. Wenn das wirklich ein erheblicher Kostenfaktor darstellt, kann ich es selber auswählen was ich möchte.
Die Kosten, die direkt für die Durchführung des Laufes erforderlich sind, sollten über das Startgeld getragen werden, wenn sich dafür keine Sponsoren finden. Was ich allerdings nicht zumutbar finde, sind die Preis- und Antrittsgelder für die Spitzenathleten. Diese sollten auf jeden Fall über Sponsoren finanziert werden.
Gruß
CS

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Original von Manzoni:
@ SaM: klar kann von den Startgeldern nicht allles gedeckt werden. Aber in der Endsumme schätze ich zumindest, dass die betroffenen Regionen bei solchen Großevents doch ganz gut verdienen. Sonst würden sich die Kommunen bei der derzeitigen Finanzlage wohl nicht dran beteiligen. Der Mannheim-Marathon wird u.a. auch von der Stadt Mannheim mitfinanziert.
Hallo Manzoni.

Das war von mir nur ein aktuelles Zitat zu dem Thread-Thema ohne irgendeine Wertung meinerseits. Ich nehme an keinen Wettkämpfen mehr teil und interessiere mich daher auch nicht für irgendwelche Startgebühren.

Tschüß SaM
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Volkslaufgebühren - Abzocke oder Zuschußgeschäft?

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Mal grob überschlagen heißt das, daß "roundabout" 185.000,- $ von Sponsoren aufgebracht wurden. Und 280.000,- $ wurden für Marketing ausgegeben. Tja, da könnte man trefflich heruminterpretieren, wer da wen fördert...

H.-J.

Shut up, go running!

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My 2 cents:

Vereine und Verbände dürfen keine Gewinne erwirtschaften. Ist der Verein/Verband der Ausrichter, kann man davon ausgehen, daß er an den Einnahmen nichts verdient, sondern allenfalls seine Kosten deckt. Ohne jetzt einzelnen Vereinen/Verbänden an den Karren zu fahren, aber die meisten machen eher Schulden bei dem, was sie machen, als daß sie damit ihre Kosten decken. Sorry, aber das deutsche Vereins- und Verbandswesen ist vom Ehrenamt geprägt, die i.d.R. alles können, nur nicht mit Geld umgehen. Ich habe mal Sportfachwirt IHK gelernt und weiß, wovon ich spreche. Ich persönlich bin ein erklärter Gegner des Ehrenamtes, weil ich der Meinung bin, daß gute Arbeit auch gut bezahlt werden sollte (wobei man nicht ganz auf das Ehrenamt verzichten kann, das ist mir auch klar). Aber das ist eine andere Diskussion und würde den Rahmen dieses Themas sprengen.

Der Vermarkter einer Veranstalltung wird natürlich versuchen, nicht nur seine Kosten zu decken, sondern auch Gewinne zu erwirtschaften. Was ist daran verwerflich? Wo der Markt es hergibt, wird der Vermarkter das Maximum raußholen. Völlig in Ordnung in meinen Augen, ich würde es auch nicht anders machen.

Ich halte es also für eine typisch deutsche Diskussion, daß man sich darüber aufregt, daß jemand mit einer Veranstalltung versucht, Geld zu verdienen. Wer nicht möchte, daß jemand an einer Veranstalltung Geld verdient, muß ihr halt fernbleiben. Offensichtlich sehen das aber die steigenden Teilnehmerzahlen anders und insofern wird man auch mit steigenden Gebühren rechnen müssen.

Was mich betrifft, natürlich habe auch ich irgendwo meine Schallmauer, wo ich auch das Überlegen anfange, aber ich denke, da bin ich wie die Raucher, die trotz steigender Zigarettenpreise trotzdem nicht damit aufhören. Außerdem ist es ein Marathon im Jahr, den ich bestreite und das ist es mir wert. Ich habe Spaß dran, ich habe einen tollen Tag und die Vorbereitung hat auch seinen Reiz. Ohne Marathon würde ich auch die Vorbereitung hierzu nicht machen und mir würde eine Menge fehlen. Und dann bin ich auch eine Rampensau, das heißt, ich finde es einfach geil, daß ich als Nobody an Millionen von Zuschauern vorbeidefilieren kann, die mich nicht kennen und mir trotzdem zujubeln und ich 1000enden von Kindern die Hand abklatsche. Jawoll, trotzdem ich unter 3 Laufe, habe ich noch genügend, Zeit, kleinen Kindern auf der Strecke eine Freude zu machen.
:roll:

Und deren Eltern freuen sich darüber, daß man ihren Kindern eine Freude macht und klatschen noch mehr. Daß habe ich bei einer kleinen Marathonveranstalltung halt nicht und deswegen laufe ich die auch nicht.

Mir geht an so einem Tag halt einer ab, ich kann da auch nichts für. :rotate:

Und dann kann man natürlich vieles unterstellen, wie Geldgier ect. Daß der Vermarkter in Hamburg pleite gegangen ist, zeigt, daß damit sicher nicht übermäßig viel Geld zu verdienen ist. Oder?


The jazz things in life.

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Original von Toronto21:

Sorry, aber das deutsche Vereins- und Verbandswesen ist vom Ehrenamt geprägt, die i.d.R. alles können, nur nicht mit Geld umgehen. Ich habe mal Sportfachwirt IHK gelernt und weiß, wovon ich spreche. Ich persönlich bin ein erklärter Gegner des Ehrenamtes, weil ich der Meinung bin, daß gute Arbeit auch gut bezahlt werden sollte (wobei man nicht ganz auf das Ehrenamt verzichten kann, das ist mir auch klar). Aber das ist eine andere Diskussion und würde den Rahmen dieses Themas sprengen.
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Och, in meinem thread darf auch mal auf ein Nebengleis ausgewichen werden. Nur - etwas provokativ gefragt - lernt man als Sportfachwirt IHK auch, wie man das deutsche Vereinswesen (nur auf den Sport bezogen) ohne ehrenamtliche Helfer finanzieren kann? Ich bin auch kein Vereinsmeier, glaube aber, daß Du hier zu sehr pauschalierst. Und wenn Deine These mit dem "gute Arbeit gut bezahlen" richtig wäre, müßten ja Deutschlands Top-Manager astronomisch gute Arbeit leisten. In Wirklichkeit wird hier seit Jahren nur Mittelmaß abgeliefert.

Zum Verdienen mit einer Veranstaltung: im Prinzip hast Du natürlich recht. Ich sehe aber trotzdem einen Unterschied darin, ob ich an einer Veranstaltung teilnehme, die von sportbegeisterten Amateuren veranstaltet wird, oder an einem Spektakel, das MacDoof ausrichtet, um sein Image zu verbessern.

H.-J.

Shut up, go running!

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Och, in meinem thread darf auch mal auf ein Nebengleis ausgewichen werden. Nur - etwas provokativ gefragt - lernt man als Sportfachwirt IHK auch, wie man das deutsche Vereinswesen (nur auf den Sport bezogen) ohne ehrenamtliche Helfer finanzieren kann? Ich bin auch kein Vereinsmeier, glaube aber, daß Du hier zu sehr pauschalierst. Und wenn Deine These mit dem "gute Arbeit gut bezahlen" richtig wäre, müßten ja Deutschlands Top-Manager astronomisch gute Arbeit leisten. In Wirklichkeit wird hier seit Jahren nur Mittelmaß abgeliefert.

Zum Verdienen mit einer Veranstaltung: im Prinzip hast Du natürlich recht. Ich sehe aber trotzdem einen Unterschied darin, ob ich an einer Veranstaltung teilnehme, die von sportbegeisterten Amateuren veranstaltet wird, oder an einem Spektakel, das MacDoof ausrichtet, um sein Image zu verbessern.

H.-J.

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Ja, als Sportfachwirt lernt man, wie man Vereine/Verbände finanzieren kann. Wie gesagt, ganz ohne Ehrenamt geht es meiner Meinung nach nicht, aber es ist die Frage, ob ein Kassenwart in der Lage ist, das abends mit Block und Bleistift am Sofatisch zwischen Tagesschau und Tatort seriös hinzukriegen (Achtung, starke Verallgemeinerung. Ich weiß, daß die Welt nicht nur in schwarz und weiß einzuteilen ist).

Die Ausbildung zum Sportfachwirt wurde u.a. vom Deutschen Sportbund ins Leben gerufen, der inzwischen mitgekriegt hat, daß in Zeiten knapper Kassen ein Verein alleine mit Ehrenmämtlern nicht zu führen ist.

Leider wollen zwar viele Vereine von der Ausbildung profitieren, aber bezahlen wollen sie dafür nicht. Und da ich um die 5000 Euronen für den Spaß bezahlt habe, sehe ich nicht ein, warum ich denen mein geballtes Wissen schenken soll und bin die freie Wirtschaft gegangen, denn die Ausbildung ist nicht nur ans Vereins- und Verbandswesen angelehnt.

Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen. Ich habe kein Problem damit, wenn eine oder mehrere Firmen mit solchen Veranstalltungen ihr Image aufpolieren wollen. Der Reiz für mich bei diesen Großveranstalltungen ist, daß es ein Jedermannrennen ist. Profis wie Hobbysportler nehmen an der gleichen Veranstalltung teil Wo gibt`s das? Schon mal im gleichen Turnier mitgespielt, wo Beckham, Kahn und Co. mitgespielt haben?

Städte wie Hamburg und Berlin (da habe ich bisher teilgenommen) stehen an so einem Marathonwochenende richtig unter Strom. Das ist ein richtiges Happening, wo irgendwie alle, egal ob Teilnehmer, Helfer oder Zuschauer elektrisiert sind. Als Besucher der Stadt kriegt man davon sogar noch mehr mit, als wenn man aus der Stadt selber kommt. Ich habe Berlin noch nie so intensiv erlebt, wie an dem Marathonwochenende.

Vor ein paar Wochen fand in Hamburg der Alstermarathon statt. Ich war zufällig dort laufen und sah, wie ein paar wackere Läufer daran teilnahmen. Kaum Zuschauer, wenig Helfer. Hätten die nicht ihre Startnummern getragen, hätte ich gar nicht mitgekriegt, daß die gerade einen Marathon laufen. Ich zolle denen meinen vollsten :respekt: , aber für mich wäre das nichts. Das wäre für mich nur der halbe Spaß. Da fehlt mir einfach was.

Mag sein, daß ich jemand bin, der inzwischen einfach einen höheren Anspruch an Sportveranstalltungen an sich hat. Für mich zählt auch das drumherum, weil man, wie die Praxis zeigt, dort eben auch Geld mit verdienen kann und solche Events deswegen noch stattfinden. Klar, der Sport muß im Vordergrund stehen, aber das Drumherum ist mir zumindest auch wichtig.

Warum spielen die Handballer in Hamburg vor fast leeren Rängen und die Eishockeyspieler vor ausverkauftem Haus? Beides sind Teams, die eingekauft wurden, also die Bindung (Tradition) an die Stadt Hamburg nicht gegeben ist. Die einen leben Handball und verzichten auf viel Tamtam. Die anderen spielen Eishockey und bieten nebenbei noch einen großartigen Event.

Man kann darüber streiten, ob das gerecht ist. Wir leben nun mal in einer komerzialisierten Welt und da ist es wohl einfach so, daß du da die Massen bewegst, wo du den Leuten eben auch ein bißchen Show bietest. Wer das nicht mag, läuft halt irgendwo abseits der Straßen. Sportlich gesehen leistet der, der an den kleinen Veranstalltungen teilnimmt, wahrscheinlich viel mehr, als so eine Rampensau wie ich, denen das Adrenalin durch die Adern schießt, sobald eine Gruppe Trommler am Straßenrand ohrenbetäubenden Lärm macht, während ich daran vorbeilaufe und denke, die machen das jetzt nur für mich. :bounce:

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Original von Toronto21:
Man kann darüber streiten, ob das gerecht ist. Wir leben nun mal in einer komerzialisierten Welt und da ist es wohl einfach so, daß du da die Massen bewegst, wo du den Leuten eben auch ein bißchen Show bietest. Wer das nicht mag, läuft halt irgendwo abseits der Straßen. Sportlich gesehen leistet der, der an den kleinen Veranstalltungen teilnimmt, wahrscheinlich viel mehr, als so eine Rampensau wie ich, denen das Adrenalin durch die Adern schießt, sobald eine Gruppe Trommler am Straßenrand ohrenbetäubenden Lärm macht, während ich daran vorbeilaufe und denke, die machen das jetzt nur für mich. :bounce:
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Moment mal,
das kann ich so nicht unwidersprochen stehen lassen.
Iczh starte in diesem Jahr wieder mal beim Tübinger Nikolauslauf.
Startgebühr HM €12.- inkl. Streckenversorgung, Hallenbadbesuch (also kein Warmwasserproblem) und sehr guter Betreuung.
Der Lauf findet zwar im Wald statt, aber es tobt der Bär (unter anderm deshalb ist`s die zweitbeliebteste Veranstaltung Deutschlands direkt nach dem Bärlin-Marathon)
Gänsehaut wegen der Zuschauer ist also auch bei kleineren Veranstaltungen (max. 1800 Läufer in diesem Jahr) möglich.

Demgegenüber kombinieren Großveranstalter oft (nicht immer) schlechten Service und hohe Startgelder.....Den Freiburger HM habe ich beispielsweise schon deshalb aus meinem Terminkalender gestrichen.

Sehr oft beschleicht mich bei Großveranstaltungen folgendes Gefühl:
schlechte Leistung durch den Veranstalter
Stimmung wird kostenlos von den Zuschauern gemacht
Die Preisgelder für Stars werden auf Kosten der breiten Masse erbracht (interessant ist diesem Zusammenhang ist für mich auch, dass z.B. vom Berlin-Marathon im TV fast ausschließlich über die Spitzengruppen berichtet wurde...die grosse Masse blieb aussen vor)

Mir persönlich ist es z.B. völlig schnuppe, ob die Stars vor mir in 2`05 oder in 2`30 finishen, kann ich gut drauf verzichten.

Aber du hast recht, schlussendlich muss das jeder für sich persönlich entscheiden.

Manzoni

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...ein Langer Lauf beginnt
mit dem ersten Schritt.
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