mmikel hat geschrieben:
ich bin ja auch absolut gegen Doping, aber Du glaubst doch nicht im Ernst, dass bei einer frei verfügbaren Menge an Dopingmittel, also auch wenn es keine Verbotsliste geben würde, weniger als 10% der Sportler darauf verzichten würde, diese zu nehmen um einen Leistungszuwachs zu erzielen? Das wäre naiv.
Hi mmikel,
hier bin ich dann wirklich naiv, denn
das glaube ich. Sofern bekannt ist, was für Nebenwirkungen Dopingmittel haben, glaube ich schon dass mehr als 10% der Sportler darauf verzichten würden. Nur um es noch mal klar zustellen, du behauptest
mindestens 9 von 10 Sportlern würden zu Dopingmitteln greifen, wenn diese frei verfügbar wären und es keine Verbotsliste (aber dann dürfte man diese Mittel vermutlich auch nicht mehr Dopingmittel nennen

) gäbe!
Ich glaube aber schon, dass nicht nur eine kleine Ausnahme dazu greifen würde. Wobei man hier natürlich noch unterscheiden muss ob es eine Verbotsliste gibt oder nicht. Eine wirkliche Quantifizierung traue ich mir aber nicht zu.

Meine Ursprungsaussage bezog sich übrigens auf frei verfügbar und Existenz einer Verbotsliste (und "keine" Kontrollen im Freizeitbereich). OK hier hätte ich vielleicht genauer sein sollen. Naja und wer bei Schmerzmitteln schon einfach so zugreift weil es ja nicht verboten ist, obwohl die Wirkung hier zum. umstritten bzw. nach unserer beider Meinung "nicht wirklich" (*) gegeben ist ... Daher ja meine als Frage formulierte Aussage.
(*) Das Argument von Manzoni ist m.M. aber nicht von der Hand zu weisen. Man kann zwar auch mit Schmerzen schnell laufen, die Frage ist ob man es tut. Insofern sehe ich es hier theoretisch genauso wie du, mal ganz davon abgesehen, dass etliche Schmerzmittel auf den Magen gehen und daher durchaus auch richtig negative Effekte beim WK haben können.
Ich glaube übrigens auch, dass bei Nichtexistenz einer Verbotsliste noch mal mehr Leute zugreifen würden, als bei Existenz einer Verbotsliste. Denn da es ja nicht verboten ist, beruhigt es anscheinend das eigene Gewissen. Der Aspekt der nicht unwahrscheinlichen negativen gesundheitlichen Beeinflussung scheint für viele nicht auszureichen, so nach dem Motto "Warum soll mir das denn passieren". Daher auch mein "Herumhacken" auf die medizinisch nicht notwendige Einnahme eines Schmerzmittels und was man sich dabei wohl denkt, wenn man dies tut und dies "der Chancengleicheit wegen zur Nachahmung empfiehlt". Die Aussage steht hier in '"', da es ja nicht direkt empfohlen wurde und daher nur
(m)eine Interpretation ist.
Ich glaube hier, wie am Anfang erwähnt, aber schon dass mehr als 10% so vernünftig sind und auf soetwas verzichten. Wieviele, keine Ahnung

Wenn ich schätzen müsste, dann würde ich ohne Verbotsliste mind. 30% ansetzen, mit Verbotsliste mind. 50% aller Freizeitläufer. Keine Ahnung ob das naiv ist. Ich habe manchmal aber schon das Gefühl das mein persönliches Umfeld etwas "zu heile ist". Etwas was mir manchmal auffällt, wenn ich (durch Zufall) anderes mitbekomme und mich damit auseinandersetze.
Der Bezug ist hier wichtig, denn es macht höchstwahrscheinlich einen Unterschied ob ich mich auf alle Freizeitläufer, oder nur die ersten 20% der Ergebnislisten oder ... beziehe. Aber damit bewegen ich (wir) uns jetzt natürlich schon im Fabelreich der Spekulationen, genauer könnte man das einschätzen, wenn so eine Situation wirklich gegeben wäre.
mmikel hat geschrieben:
Genau so naiv ist es zu denken, das Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclo Dich leistungsfähiger machen.
Da hier "Dich" steht könnte ich annehmen du beziehst das jetzt auch besonders auf mich

Das sehe ich ansonsten jedoch sehr ähnlich wie du, daher meine vorherige Anmerkung
"Ob es das wirklich tut ist ja eine andere Frage ..."
So mehr sage ich hierzu jetzt auch nicht, es ist eh schon vieel zu lang geworden. Eigentlich wollte ich ja nur sagen

, dass ich es für eine ganz dumme Entscheidung (Empfehlung) halte, sein natürliches Schmerzempfinden durch die vorherige Einnahme eines Schmerzmittels auszuschalten (zu beeinträchtigen).
Grüße,
Torsten