Banner

Definitionen - Wann ist man ein Hobbyläufer und wer ist Leistungssportler?

Definitionen - Wann ist man ein Hobbyläufer und wer ist Leistungssportler?

1
Hallo zusammen,


die Diskussion in einem anderen Thread hat mich auf die Idee gebracht, zu diesem Thema einen eigenen Thread aufzumachen. Um klar zu machen, worum es hier geht, führe ich ein paar Zitate aus dem anderen Thread an:
atp hat geschrieben:wer noch nicht einmal im schnitt ein stündchen pro tag trainiert = 7h pro woche, der kann sich eigentlich nicht als ambitionierter freizeitläufer bezeichnen.
Wer sein Geld nicht mit dem Laufen verdient, ist kein Profi und somit Hobbyläufer bzw. Amateur.
Definitionen sind wichtig, wenn man sicherstellen will, daß man von derselben Sache spricht.

Mir gefallen die Definitionen von DerC, da sie sprachlich einen Sinn ergeben.
Hobbyläufer vs. Semiprofessioneller vs. Profiläufer haben unterschiedliche Grade der Beruflichkeit.

Volksläufer vs. Leistungssportler vs. Hochleistungssportler sagt eher etwas über den Trainingsaufwand bzw. Laufleistung etwas aus (das wäre also die Leistungsskala).

Den ambitionierten Hobbyläufer würde ich eher zwischen Volksläufer und Leistungssportler einordnen.

Die Grenzen sind dabei natürlich fließend. Es gibt aber einen Kernbereich, bei dem es kaum Zweifel gibt.

Wie ist eure Sichtweise dazu?
Bis zu welchem Grad ist aus eurer Sicht jemand ein Hobbyläufer?
Gibt es noch etwas zwischen Hobbyläufer und Profi?
Was ist ein Volksläufer?
Gibt es den ambitionierten Hobbyläufer oder schließen sich Ambition und Hobby aus?

u.s.w.

Ich bin sehr gespannt, auf eure Antworten und freue mich auch eine interessante Diskussion!


der schellsky
31.05.2008 Herdecker City-Lauf, 10 Km Ziel --> sub 45 Ergebnis: --> 43:57 Min.

verletzt und ohne Training seit Juli 2008

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf! :daumen:

Bild

2
Es gibt noch den Semi-Profi.

Hobby und Ambition schliessen sich nicht aus. Ambition und Minimun auch nicht.
Freizeitsport und Ambition auch nicht, ebensowenig die Teilnahme an Volksläufen und gleichzeitig Meisterschaften, ohne ein Profi / Semiprofi zu sein.
bei den radfahrern werden seltsamerweise die Fahrer der Drittklassigen Teams als Armateure bezeichnet, obwohl einige schon auf dem Sprung zum Profi sind. Aber DerC hat es ja an anderer Stelle schon beschrieben, in Deutschland kann man trotz grosser Popularität in dieser Hinsicht den Laufsport nicht mit Fussball oder Radfahren vergleichen.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

3
Jeder der nicht seinen Lebensunterhalt mit dem Laufen verdient, ist in meinen Augen ein Hobbyläufer.

Gruß
Dirk

4
Ist mir scheißegal was ich bin.Ich laufe einfach.

Gruß
jeck
Da isser wieder

5
Nur meine persönliche Meinung:

Profiläufer: Verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Laufen
(Semi-Pro: Verdient einen Teil seines Lebensunterhalts mit dem Laufen)
Hobbyläufer: Zahlt beim Laufen drauf.

Ambitionierter Hobbyläufer: Versucht aus seinen Möglichkeiten das Beste herauszuholen. Der Aufwand, den er zu betreiben bereit ist, kennzeichnet den Grad der "Ambitioniertheit". Jemand, der z.B. pro Woche nur fünf Stunden Zeit aufwenden will (obwohl mehr möglich wäre), ist trotzdem ambitioniert, wenn er daraus das Optimum an Leistung erzielen will.

Bei der Differenzierung von Volkssportler/Leistungssportler/Hochleistungssportler würde ich auch auf den Trainingsaufwand abstellen. Genaue Grenzen sind da schwierig zu ziehen. Aber ich würde den Aufwand für einen Hochleistungssportler als so hoch einschätzen, daß man ihn nur als Profi bewältigen kann.


(P.S.: Ich wurde einmal in einer Zeitungsmeldung als Volksläufer bezeichnet. Damit sollte aber lediglich ausgedrückt werden, daß ich keinem Verein angehöre.)
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

6
jeck hat geschrieben:Ist mir scheißegal was ich bin.Ich laufe einfach.

Gruß
jeck
:daumen: :daumen: :daumen:

7
Ein Fori, ist auf jeden Fall ein Semi-Profi. Weil er/sie , fern ab der Laufstrecke, das Thema Laufen bis zum Arbeitszimmer oder bis zum Arbeitsplatz nimmt :zwinker5:
Manche sogar bis in´s Bett :nene:
Bild

8
diego67 hat geschrieben:Jeder der nicht seinen Lebensunterhalt mit dem Laufen verdient, ist in meinen Augen ein Hobbyläufer.


Gilt das auch für Leute, die ihren Lebensunterhalt zwar nicht mit Laufen, aber auch nicht mit einer Vollzeitstelle verdienen? Z.B. für Studenten mit großzügigen Eltern (bitte keine Proteste, ich war selbst Studentin und weiß, dass man da genug Arbeit hat, aber auch dass es durchaus anders gehen kan....), Ruheständler oder gar Privatiers? Ich denke schon, dass man die nicht alle in einen Topf werfe kann.

tina

9
Irgendwie finde ich die meisten Fragen nicht besonders wichtig, aber zum Thema Ambitionen:

Kann man Sport überhaupt ohne Ambitionen ausüben? Sonst könnt man ja noch jeden Spaziergang als Sport bezeichnen...

Pia

10
Irgendwie finde ich die meisten Fragen nicht besonders wichtig, aber zum Thema Ambitionen:

Kann man Sport überhaupt ohne Ambitionen ausüben? Sonst könnt man ja noch jeden Spaziergang als Sport bezeichnen...

Pia

11
jeck hat geschrieben:Ist mir scheißegal was ich bin.Ich laufe einfach.

Gruß
jeck

Der Beitrag ist für das Thema zwar jetzt nicht soooo konstruktiv - aber einfach geil! :daumen:
Ich schmunzle jedenfalls immer noch. :)

schellsky
31.05.2008 Herdecker City-Lauf, 10 Km Ziel --> sub 45 Ergebnis: --> 43:57 Min.

verletzt und ohne Training seit Juli 2008

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf! :daumen:

Bild

12
diego67 hat geschrieben:Jeder der nicht seinen Lebensunterhalt mit dem Laufen verdient, ist in meinen Augen ein Hobbyläufer.

Gruß
Dirk

Bei dem Punkt waren wir in dem anderen Thread auch angekommen und genau da bin ich anderer Meinung.
Wie dort schön beschrieben wurde, kann nur die absolute Elite ihren Lebensunterhalt mit dem Laufen bestreiten. Dieser gerade zitierte Satz würde dann im Umkehrschluss bedeuten, dass alle, die sich im semiprofessionellen Bereich bewegen, also einen sehr großen Anteil ihrer Zeit in den Sport stecken, aber nicht davon leben können, Hobbyläufer sind. Genau diese Sichtweise teile ich nicht.

der schellsky
31.05.2008 Herdecker City-Lauf, 10 Km Ziel --> sub 45 Ergebnis: --> 43:57 Min.

verletzt und ohne Training seit Juli 2008

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf! :daumen:

Bild

13
TinaS hat geschrieben:Gilt das auch für Leute, die ihren Lebensunterhalt zwar nicht mit Laufen, aber auch nicht mit einer Vollzeitstelle verdienen?
Ja.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

14
schellsky hat geschrieben:Bei dem Punkt waren wir in dem anderen Thread auch angekommen und genau da bin ich anderer Meinung.
Wie dort schön beschrieben wurde, kann nur die absolute Elite ihren Lebensunterhalt mit dem Laufen bestreiten. Dieser gerade zitierte Satz würde dann im Umkehrschluss bedeuten, dass alle, die sich im semiprofessionellen Bereich bewegen, also einen sehr großen Anteil ihrer Zeit in den Sport stecken, aber nicht davon leben können, Hobbyläufer sind. Genau diese Sichtweise teile ich nicht.
Ich denke, man sollte unterscheiden zwischen den Begriffspaaren "Profiläufer vs. Hobbyläufer" und "Leistungssportler vs. Hobbyläufer". Der Hobbyläufer wird ja hier jeweils als Gegenteil des anderen Begriffs definiert. Es müßte also erst einmal eine positive Definition des Hobyläufers her.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

15
SantaCruz hat geschrieben:Ich denke, man sollte unterscheiden zwischen den Begriffspaaren "Profiläufer vs. Hobbyläufer" und "Leistungssportler vs. Hobbyläufer". Der Hobbyläufer wird ja hier jeweils als Gegenteil des anderen Begriffs definiert. Es müßte also erst einmal eine positive Definition des Hobyläufers her.

Na, dann fang doch mal an. Was ist für dich ein Hobbyläufer?
31.05.2008 Herdecker City-Lauf, 10 Km Ziel --> sub 45 Ergebnis: --> 43:57 Min.

verletzt und ohne Training seit Juli 2008

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf! :daumen:

Bild

16
schellsky hat geschrieben:Bei dem Punkt waren wir in dem anderen Thread auch angekommen und genau da bin ich anderer Meinung.
Da werden wir immer wieder ankommen, denn das ist nach der Definition nunmal der Unterschied.
schellsky hat geschrieben:Dieser gerade zitierte Satz würde dann im Umkehrschluss bedeuten, dass alle, die sich im semiprofessionellen Bereich bewegen, also einen sehr großen Anteil ihrer Zeit in den Sport stecken, aber nicht davon leben können, Hobbyläufer sind.
Nein, sie sind, wie Du ja selber schreibst und wie Alfa schon in der ersten Antwort schrieb, Semi-Profis. Bewegen sich alo dazwischen.

Gruß
Hendrik

17
diego67 hat geschrieben:Jeder der nicht seinen Lebensunterhalt mit dem Laufen verdient, ist in meinen Augen ein Hobbyläufer.

Gruß
Dirk
Es gibt viele Sportler, deren Sportart es gar nicht hergibt damit den Lebensunterhalt zu verdienen, die aber dennoch Leistungssport betreiben, eine professionelle Einstellung haben und auch professionell trainieren. Die Frage von Schellsky ist aber die, nach dem Unterschied zwischen Hobby- und Leistungssportler.

Viele von uns trainieren um Wettkampf für Wettkampf gute Leistungen zu erbringen bzw. immer bessere Leistungen zu erbringen. Alle machen es jedoch als Hobby in ihrer Freizeit und neben ihrer beruflichen Tätigkeit.

Ergo: Hobbysportler können durchaus Leistungssportler sein.

Ciao
Michael
Link zum Erdinger-Tippspiel

Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet (Greenpeace)
und

Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung

Hippokrates

18
Im Grunde gibt es den in der Überschrift aufgeworfenen Unterschied nicht. Wir haben in diesem Forum diverse Marathonis mit Zeiten unter 2h45, die ihr Training nach(!) der Arbeit in ihrer Freizeit durchführen und sich genauso zu den regulären Startgebühren bei Marathonläufen anmelden, wie alle anderen auch. Sie sind Hobbyläufer und(!) Leistungssportler.

Das Hobby für viele gleichbedeutend mit ohne großes Engagement ist, ist höchstens ein Indiz für die Leistungsfeindlichkeit unserer Gesellschaft. Viele können sich leider die tiefe und wahre Freude, die man aus einem mit harter Arbeit erreichten Erfolg ziehen kann, nicht mehr nachvollziehen. Das ist aber etwas anderes als der oberflächliche und leicht erreichte Spaß.

Gruß
Hendrik

19
HendrikO hat geschrieben:Da werden wir immer wieder ankommen, denn das ist nach der Definition nunmal der Unterschied.
Vielleicht hilft es ja, so lange neue Threads zu erstellen, bis niemand mehr widerspricht. :zwinker5:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

21
HendrikO hat geschrieben:Da werden wir immer wieder ankommen, denn das ist nach der Definition nunmal der Unterschied.

Nach welcher Definition?
Nein, sie sind, wie Du ja selber schreibst und wie Alfa schon in der ersten Antwort schrieb, Semi-Profis. Bewegen sich also dazwischen.

Sehe ich auch so. Das bedeutet dann aber auch, dass man nicht zwingend Hobbyläufer ist, wenn man seinen Unterhalt nicht mit Laufen verdient, sondern man kann auch noch Semiprofi sein.
Ich denke, wir sind da einer Meinung.

schellsky
31.05.2008 Herdecker City-Lauf, 10 Km Ziel --> sub 45 Ergebnis: --> 43:57 Min.

verletzt und ohne Training seit Juli 2008

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf! :daumen:

Bild

22
Ripple hat geschrieben:Die Frage von Schellsky ist aber die, nach dem Unterschied zwischen Hobby- und Leistungssportler.
...
Ergo: Hobbysportler können durchaus Leistungssportler sein.
Schellsky wirft einfach alles durcheinander: Hobby-, Leistungssportler, Amateur, (Semi-)Profi...
Und dann strickt er sich noch seine Definitionen selber. :nene:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

23
schellsky hat geschrieben:Na, dann fang doch mal an. Was ist für dich ein Hobbyläufer?
Ich habe auch keine positive Definition. Ich persönlich definiere als Hobbyläufer alle die nicht berufsmäßig laufen. Um berufsmäßig zu laufen, muß man seinen Lebensunterhalt nicht unbedingt ausschließlich mit dem Laufen bestreiten, aber doch zu einem bedeutenden Teil.

Hobby und Leistungssport schließen sich meiner Meinung nach nicht aus.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

24
Muß ich auch mal meinen Senf zugeben:

Profiläufer ist derjenige der seinen Lebensunterhalt mit Laufen verdient (Egal ob durch Laufen direkt, Werbeeinnahmen oder Sportförderung).

Der Rest ist für mich Hobbyläufer, mehr oder weniger ambitioniert. Wobei ambitioniert immer im Rahmen der Möglichkeiten des Einzelnen ist. Einer der sich im M von 4 h auf 3:45 steigert, ist für mich genauso ambitioniert wie einer der das von 3:30 auf 3:15 schafft, weil er im Vergleich zu seiner Ausgangsbasis einen ähnlichen Mehraufwand treiben muß.

Achim
Man muß das Unmögliche so lange anschauen,
bis es eine leichte Angelegenheit ist.
Das Wunder ist eine Frage des Trainings.

Carl Einstein

25
WinfriedK hat geschrieben:Schellsky wirft einfach alles durcheinander: Hobby-, Leistungssportler, Amateur, (Semi-)Profi...
Und dann strickt er sich noch seine Definitionen selber. :nene:
Ein bißchen erinnert mich das gerade an den Witz von dem Mann auf der Autobahn, der nach der Verkehrswarnung sagt:" Ein Geisterfahrer? Hunderte."

Gruß
Hendrik

26
TinaS hat geschrieben:Gilt das auch für Leute, die ihren Lebensunterhalt zwar nicht mit Laufen, aber auch nicht mit einer Vollzeitstelle verdienen? Z.B. für Studenten mit großzügigen Eltern (bitte keine Proteste, ich war selbst Studentin und weiß, dass man da genug Arbeit hat, aber auch dass es durchaus anders gehen kan....), Ruheständler oder gar Privatiers? Ich denke schon, dass man die nicht alle in einen Topf werfe kann.

tina
Versteh Dich jetzt nicht ganz...
In Deiner Zeit als Studentin, hast Du da einen Großteil deines Unterhalts mit Deinem Sport verdient??

27
HendrikO hat geschrieben:Im Grunde gibt es den in der Überschrift aufgeworfenen Unterschied nicht. Wir haben in diesem Forum diverse Marathonis mit Zeiten unter 2h45, die ihr Training nach(!) der Arbeit in ihrer Freizeit durchführen und sich genauso zu den regulären Startgebühren bei Marathonläufen anmelden, wie alle anderen auch. Sie sind Hobbyläufer und(!) Leistungssportler.



Gruß
Hendrik
Deine Auffassung teile ich nicht ganz. Für mich ist ein Profisportler auch derjeniger, der außerordentlich gute Ergebnisse erzielt. Ein Marathon in 2:45 zu laufen zählt für mich auf jeden Fall dazu.

Wikipedia teilt meine Auffassung:
Einem Profi werden professionelle Eigenschaften zugesprochen. Hierbei gehen die Vorstellungen im Allgemeinen mehr oder weniger weit über die festgeschriebenen beruflichen Anforderungen hinaus: Es wird ein erhöhtes Maß an Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, eine besondere Problemlösungskompetenz und eine ausgeprägte professionelle Distanz von einer Person erwartet, wenn sie – unabhängig von der Tatsache, dass sie über ihre Tätigkeit Einkünfte bezieht – als „Profi“ bezeichnet wird.
Ein Profisportler ist daher für mich auch gleichbedeutend mit Leistungssportler. Ein Hobbysportler ist für mich jemand der gerne sein Hobby ausübt, hier aber mehr der Spaß im Vordergrund steht. Dieses schließt nicht aus, dass auch Hobbyläufer Leistungsambitionen haben.
Viele Grüße

Petra
-------------------------------------------------------------------

Bild
]
Bild
[/url]

28
Wie schon in meinem zitierten Beitrag geschrieben sind das zwei verschiedene Paradigmen, vergleichbar mit der Frage, ob das Hemd rot oder groß ist.

Ich kann natürlich Öl ins Feuer gießen und sagen, daß der Hochleistungssport im MA etwa bei <2:20 beginnt, <2:45 würde ich als Leistungssport bezeichnen, dann bis etwa <3:30 als Freizeitsportler und den Rest als Gesundheits- bis Gelegenheitssportler. Man sieht schon, je langsamer, umso schwammiger wird es. Die Grenzen sind da willkürlich und über deren Ziehung kann man sicher diskutieren. Ich will damit nur zeigen, daß es die Kategorie "Leistung" betrifft (im Hemdenbeispiel also vergleichbar mit der Größe).
Hobby vs. Profi hat meines Erachtens mit dem finanziellen Gewinn zu tun. Das Problematische bei diesen Begriffen ist, daß "Profi" in letzter Zeit sehr schlampig gebraucht wird, nämlich im Sinne von "Fachmann", jemand, der von einer Sache etwas versteht und dementsprechend auftritt.
Natürlich kann man auch mit seinem Hobby Geld verdienen, wird es aber nicht überwiegend tun, sonst wäre es ja sein Beruf. Der Semiprofi hat bei seinem Hobby einige Geldquellen gefunden, hat aber daneben noch einen "Broterwerb" oder ein Studium laufen.

29
schellsky hat geschrieben:Bei dem Punkt waren wir in dem anderen Thread auch angekommen und genau da bin ich anderer Meinung.
Wie dort schön beschrieben wurde, kann nur die absolute Elite ihren Lebensunterhalt mit dem Laufen bestreiten. Dieser gerade zitierte Satz würde dann im Umkehrschluss bedeuten, dass alle, die sich im semiprofessionellen Bereich bewegen, also einen sehr großen Anteil ihrer Zeit in den Sport stecken, aber nicht davon leben können, Hobbyläufer sind. Genau diese Sichtweise teile ich nicht.
Wir waren doch schon bei einer 3teilung :
Profi - Semi-Pro- Hobbyläufer. Und die deckt alles ab. Das ist nicht nach Leistung eingeteilt, sondern nach dem Grad der Profession, wie Überlaufer schon im anderen Thread schrieb;
überläufer hat geschrieben: Hobbyläufer vs. Semiprofessioneller vs. Profiläufer haben unterschiedliche Grade der Beruflichkeit.
Meine Erklärungen dazu.

Profi: Lebt vom Laufen und muss nix anderes machen als trainieren, und was sonst noch dazu gehört (Interviews, Sponsorentermine ...). Sportler in der Sportförderkompanie oder freigestellte Bundespolizisten würde ich auch schon eher hierzu zählen, obwohl man die auch zu den SemiPros zählen könnte, weil die offiziell eben einen Job haben. Diesen "job" könnte man aber auch eher als eine Form von Sponsoring bezeichnen

Profiläufer gibt es in D relativ wenig, in Kenia relativ viele. Hängt u. a. auch damit zusammen, dass in Europa erworbene Siegprämien im Vergleich zum kenianischen durchschnittseinkommen etwas anders dastehen als im Vergleich mit dem dt. Durchschnittseinkommen.

SemiPro:
Finanziert seinen Lebensunterhalt zumindest teilweise mit dem Laufen, macht aber nebenher ausbildung oder einen anderen Job. Davon gibt es relativ viele in D. Ingo Schultz (war mal WM-2, über 400) war erst Sportsoldat und hat jetzt einen Teilzeitjob. Andere werden durch Vereine, Sponsoren und/oder Sporthilfe gefördert und studieren nebenher.
Semi-Pro heisst imo übrigens nicht, dass jemand nicht vom laufen leben kann. Es heisst, dass er nicht seine ganze Zeit dem Laufen widmen kann bzw. dass das Laufen nicht sein einziger Beruf, nicht seine einzige Profession ist. Es gibt einige Fußsballer, die ihr Studium mit dem Sport finanzieren, das sind imo auch Semi-Pros.

Hobbyläufer/Amateur: Da fallen alle anderen rein. Das Leistungsspektrum ist riesig und geht da im Marathon von deutlich unter 2:30 bis zu Zeiten von 5h (und mehr, aber dann ist zählt es ja nicht als gelaufener Marathon :teufel: ). Also taugt diese Bezeichnung nur sehr bedingt, um einen Läufer leistungsmäßig einzuordnen.

Zum Vergleich: Es gibt Amateurmusiker die sind auch "unglaublich" gut, machen CDs, spielen Konzerte, aber können davon nicht leben. Das sind alles bestenfalls semi-pros, auch wenn viele sicher besser spielen können als ein Profi wie Dieter Bohlen.

Die Definitionen gehen nicht nach Leistung, sondern nach dem Grad der Profession. Das ist eigentlich recht einfach nachzuvollziehen.
SantaCruz hat geschrieben: Bei der Differenzierung von Volkssportler/Leistungssportler/Hochleistungssportler würde ich auch auf den Trainingsaufwand abstellen. Genaue Grenzen sind da schwierig zu ziehen. Aber ich würde den Aufwand für einen Hochleistungssportler als so hoch einschätzen, daß man ihn nur als Profi bewältigen kann..
Ja - Will ich nach Leistung differenzieren, wird das etwas schwieriger. Zum einen müsste man das Alter berücksichtigen. Ein 50jähriger wird für die gleiche Leistung möglicherweise sehr viel mehr und leistungsportmäßig trainieren als ein 25jähriger, der diese Leistung mit Talent und wenig unstrukturiertem Training erzielen kann. Der Traininsgaufwand ist also ein Indiz, wobei die Grenzen da fließend sind und der Trainingsaufwand ja für verschiedene Strecken auch unterschiedlich ist. Ein weiteres Indiz wäre für mich die Teilnahme an Meisterschaften oder die durchführung von Trainingslagern.

Wir kommen aber jedenfalls zu einer anderen Einordnung als wenn wir nach Profession einteilen. So trainieren imo viele Hobbyläufer auf einem höheren Niveau als viele dritt- oder viertklassige Fußballer.

Es gibt massenhaft Leistungsportler in der Leichtathletik und da natürlich auch im Laufbereich. Nur bekommen die meisten eben kein Geld dafür.

Die Frage: Wann fängt leistungsportliches Training an? ist sehr schwer und sicher nicht ganz eindeutig zu beantworten. Tägliches Training reicht als Bedingung sicher nicht aus, ein Gesundheitsläufer mit 30min täglichem langsamen Jogging ist sicher kein Leistungssportler.
Strukturiertes planvolles Training ab einem der Strecke angemessenen aufwand wäre eine etwas schwammige Definition. Da gibt es auch einfach fließende Übergänge.
Alfathom hat geschrieben: bei den radfahrern werden seltsamerweise die Fahrer der Drittklassigen Teams als Armateure bezeichnet, obwohl einige schon auf dem Sprung zum Profi sind. Aber DerC hat es ja an anderer Stelle schon beschrieben, in Deutschland kann man trotz grosser Popularität in dieser Hinsicht den Laufsport nicht mit Fussball oder Radfahren vergleichen.
In anderen Sportarten steckt eben mehr Geld, auf die Ursachen (neben der ungeheuren Popularität des Fußballs) einzugehen, würde hier etwas zu weit führen. Im dt. Fußball gibt es offiziell nur 2 Profiligen, aber jeder weiß, das auch in den unteren Ligen schon eine Menge Geld verdient wird. Die Leichtathletik ist in Umfragen angeblich hinter dem Fußball eine der beliebtesten Sportarten, lässt sich aber nicht so gut in klingende Münze umwandeln wie viele andere Sportarten.
schellsky hat geschrieben: Was ist ein Volksläufer?
Der Volkslauf unterscheidet sich vom Straßenlauf und den meisten Wettkämpfen auf der Bahn dadurch, dass die Teilnehmer keine Vereinsmitglieder sein müssen. Mit Volksläufer könnte man also einen vereinslosen Hobbyläufer assoziieren. Da die meisten Leistungssportler in Vereinen sind, könnte man dem Volksläufer unterstellen, dass er weniger ambitioniert bzw. kein Leistungssportler ist. In vielen Fällen wird das auch zutreffen. Ich kenne aber auch einen (noch) vereinslosen Läufer, der kürzlich einen Marathan in 2:39 gelaufen ist ... :D solche Fälle sind zwar nicht so häufig, aber es gibt sie eben doch.
schellsky hat geschrieben: Gibt es den ambitionierten Hobbyläufer oder schließen sich Ambition und Hobby aus?
Ja es gibt ihn. Nein, schließen sich nicht aus. Das ist so trivial, da braucht es keine Begründung.

gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

30
SantaCruz hat geschrieben:Profiläufer: Verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Laufen
(Semi-Pro: Verdient einen Teil seines Lebensunterhalts mit dem Laufen)
Hobbyläufer: Zahlt beim Laufen drauf.

Ambitionierter Hobbyläufer: Versucht aus seinen Möglichkeiten das Beste herauszuholen. Der Aufwand, den er zu betreiben bereit ist, kennzeichnet den Grad der "Ambitioniertheit". Jemand, der z.B. pro Woche nur fünf Stunden Zeit aufwenden will (obwohl mehr möglich wäre), ist trotzdem ambitioniert, wenn er daraus das Optimum an Leistung erzielen will.

Bei der Differenzierung von Volkssportler/Leistungssportler/Hochleistungssportler würde ich auch auf den Trainingsaufwand abstellen. Genaue Grenzen sind da schwierig zu ziehen. Aber ich würde den Aufwand für einen Hochleistungssportler als so hoch einschätzen, daß man ihn nur als Profi bewältigen kann.
Ich glaube, das trifft es genau, wobei die Kriterien für Profi/Semiprofi/Hobby harte und bei der Leistungsabgrenzung weiche sind (nicht genau abgrenzbar).

Genau genommen kommt es natürlich nicht auf den reinen Trainingsaufwand an als vielmehr auf das Ergebnis, das damit erzielt wird. Konkret: Wer 80 km die Woche trainiert und 2:50 läuft, ist eher Leistungssportler als der, der mit 200 km 4:30 erzielt (um es mal besonders krass zu machen).

Widerspruch nur im letzten Punkt: Es gibt absolute Randsportarten, bei denen die Besten ohne weiteres als Hochleistungssportler bezeichnet werden können, die aber nie und nimmer damit auch nur einen Teil ihres Unterhalts finanzieren können. Wenn die dann zu Meisterschaften fahren, bringen sie oft die anfallenden Kosten komplett privat auf. (Bei irgendeinem Stadtsportfest war so eine Exotentruppe (nicht bös gemeint), erinnere mich aber nicht mehr, was die genau gemacht haben.)

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

31
diego67 hat geschrieben:Versteh Dich jetzt nicht ganz...
In Deiner Zeit als Studentin, hast Du da einen Großteil deines Unterhalts mit Deinem Sport verdient??

Nein ich doch nicht. Ich hatte aber (zumindest zeitweise) großzügige Eltern :wink:

Ich wollte auf was anderes hinaus:
Natürlich ist die offizielle Definition eines Profis jemand, der seinen Lebensunterhalt mit Sport verdient. Aber meine Assoziation ist ein bisschen eine andere: ein Profi ist jemand, der einen so großen Teil seiner Zeit mit Sport verbringt wie das jemand, der vollzeit arbeitet einfach nicht kann. Dazu muss er aber nicht seinen Lebensunterhalt mit Laufen verdienen, er kann auch in der glücklichen Lage sein, seinen Lebensunterhalt überhaupt nicht (mehr) selbst verdienen zu müssen. Z.B. weil er reich ist oder großzügige Eltern hat, die ihm ein Bummelstudium finanzieren.

tina

32
Voyager hat geschrieben: Ein Profisportler ist daher für mich auch gleichbedeutend mit Leistungssportler. Ein Hobbysportler ist für mich jemand der gerne sein Hobby ausübt, hier aber mehr der Spaß im Vordergrund steht.
Wie ich oben schon schrieb: ein trauriges Land, in dem Hobby automatisch das Gegenteil von Leistung ist.

Gruß
Hendrik

Nachtrag: Hier noch der erste Satz aus dem Artikel, den Du unterschlagen hast. So ist der von Dir zitierte natürlich nicht mehr im Sinnzusammenhang.
Wikipedia hat geschrieben:Ein Profi (Kurzwort, abgeleitet von professionell) ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur eine Tätigkeit beruflich, insbesondere gegen Bezahlung, ausübt.

33
Bin ich jetzt ein Hobbysportler oder ein Leistungssportler,
wenn ich mit meinen "Leistungen" in meinem Hobby "Sport" zufrieden bin?!? :hihi:

Grüße
Michael
2014: RBW; Bonn; JUNUT; TTdR; PTL -> "La mission GeMiNi"; SUT100;

www.kleiner-kobolt.de
www.wibolt.de NEU!!

Finish: 68x M., davon 28x Ultra-M.
Jenseits des Marathon gewinnt die mentale Fitness an Bedeutung.

34
HendrikO hat geschrieben: Das Hobby für viele gleichbedeutend mit ohne großes Engagement ist, ist höchstens ein Indiz für die Leistungsfeindlichkeit unserer Gesellschaft. Viele können sich leider die tiefe und wahre Freude, die man aus einem mit harter Arbeit erreichten Erfolg ziehen kann, nicht mehr nachvollziehen. Das ist aber etwas anderes als der oberflächliche und leicht erreichte Spaß.
Vielleicht haben viele einfach nicht die Energie übrig, harte Arbeit in Hobbies zu stecken, da ihnen im Berufsleben soviel Leistung und harte Arbeit abverlangt wird? Oder vielleicht nimmt die Entertainment-Industrie zuviel Zeit in beschlag? Als Arbeitslosenquote und Kostendruck geringer waren, es nur 3 Fernsehkanäle gab und das beste kkonsolenspiel "Pong" hieß, waren die Hobbyläufer im Schnitt schneller .... :zwinker5:
HendrikO hat geschrieben:Wie ich oben schon schrieb: ein trauriges Land, in dem Hobby automatisch das Gegenteil von Leistung ist.
Ein trauriges Land, indem alles am Gelde hängt und nach dem Gelde drängt und ehrenamtliches Engagement und nicht finanziell vergütete Leistungen einfach zu wenig anerkannt werden. Betrifft aber sicher nicht nur Deutschland. Vielleicht gibt es einfach zu viel schlechte Vorbilder und der Fisch stinkt vom Kopfe her?
HendrikO hat geschrieben: Nachtrag: Hier noch der erste Satz aus dem Artikel, den Du unterschlagen hast. So ist der von Dir zitierte natürlich nicht mehr im Sinnzusammenhang.
Danke, so schlecht hatte ich Wiki nämlich wirklich nicht in Erinnerung.
Voyager hat geschrieben:Deine Auffassung teile ich nicht ganz. Für mich ist ein Profisportler auch derjeniger, der außerordentlich gute Ergebnisse erzielt. Ein Marathon in 2:45 zu laufen zählt für mich auf jeden Fall dazu.
Da gibt es offensichtlich Unterschiede in der Wahrnehmung. Frag mal die Männer, die zwischen 2:20 und 2:45 liegen, ob die sich selbst als Profisportler sehen. :zwinker5:
Voyager hat geschrieben: Ein Profisportler ist daher für mich auch gleichbedeutend mit Leistungssportler. Ein Hobbysportler ist für mich jemand der gerne sein Hobby ausübt, hier aber mehr der Spaß im Vordergrund steht.
Meinst du, die Spitzenläufer haben keinen Spaß? Warum macht ein Haile G. nach zig Weltrekorden und Siegen noch weiter?
TinaS hat geschrieben: Natürlich ist die offizielle Definition eines Profis jemand, der seinen Lebensunterhalt mit Sport verdient. Aber meine Assoziation ist ein bisschen eine andere: ein Profi ist jemand, der einen so großen Teil seiner Zeit mit Sport verbringt wie das jemand, der vollzeit arbeitet einfach nicht kann. Dazu muss er aber nicht seinen Lebensunterhalt mit Laufen verdienen, er kann auch in der glücklichen Lage sein, seinen Lebensunterhalt überhaupt nicht (mehr) selbst verdienen zu müssen. Z.B. weil er reich ist oder großzügige Eltern hat, die ihm ein Bummelstudium finanzieren.
Ob der Lebensunterhalt jetzt von Eltern, einem Mäzen oder Sponsor finanziert wird, ist auf den ersten Blick relativ zweitrangig, wenn die Finanzierung dem Sportler ermöglicht, sich auf den Sport zu konzentrieren, da gebe ich dir recht.
Allerdings ist ein Student eben eigentlich einfach kein VollProfi, obwohl er natürlich sehr nahe dran sein kann, wenn er mehr Pro Forma studiert und stattdessen 20h die Woche trainiert. Und ein hart trainierender, im Seniorensport erfolgreicher Rentner ist auch kein Profi im eigentlichen Sinne, den er hat sein Geld eben anders verdient.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

35
ob jemand Profisportler ist, hängt vom grad der profession ab, Sprich ist jemand Berufssportler ist er ein Profi.

ob jemand Leistungssportler ist, hängt von seiner Leistung in seiner Sportart ab, in vielen Sportarten muß man Profi sein um ein Leistungssportler zu sein. Weil der zeitliche Aufwand des Trainings, um an der Spitze mitzumischen, so hoch ist das er keine andere Erwerbstätigkeit mehr erlaubt.

Wo die Grenze zum Leistungssportler ist, ist sicher fließend. Bei Marathonzeiten (Männern) würde ich das irgendwo bei 2:10 bis 2:15 ansiedeln... Bei Frauen vielleicht bei 2:30 bis 2:35

Alles was langsamer ist ist sicherlich auch ein guter Sportler, aber nicht Leistungssportler laut meinem Begriffsverständnis...

Gruß
Dirk
"ambitionierter Hobbysportler"

36
die Unterscheidung nach beruflich oder nicht auf der einen Seite und nach Leistung auf der anderen finde ich gut.
Meine Frage bleibt: Kann ein Hobby ohne Ambitionen überhaupt Sport sein? Gehört zum Begriff "Sport" nicht dazu, dass man mit gewissen Ambitionen dabei ist?

Ich lese grade, dass es so einfach vermutlich nicht wird mit der Diskussion hier:
„Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich Sport zu einem umgangssprachlichen, weltweit gebrauchten Begriff entwickelt. Eine präzise oder gar eindeutige begriffliche Abgrenzung lässt sich deshalb nicht vornehmen. Was im allgemeinen unter Sport verstanden wird, ist weniger eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen, sondern wird weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt. Darüber hinaus verändert, erweitert und differenziert das faktische Geschehen des Sporttreibens selbst das Begriffverständnis von Sport."
Sport – Wikipedia

weiter:
Umgangssprachlich wird mit Sport häufig Wettkampf und Leistung assoziiert
So ist es auch bei mir und wahrscheinlich bei vielen anderen hier auch. Daher:

Kein Sport ohne Ambitionen!

37
apple-pie hat geschrieben:die Unterscheidung nach beruflich oder nicht auf der einen Seite und nach Leistung auf der anderen finde ich gut.
Meine Frage bleibt: Kann ein Hobby ohne Ambitionen überhaupt Sport sein? Gehört zum Begriff "Sport" nicht dazu, dass man mit gewissen Ambitionen dabei ist?

Ich lese grade, dass es so einfach vermutlich nicht wird mit der Diskussion hier:

Sport – Wikipedia

weiter:


So ist es auch bei mir und wahrscheinlich bei vielen anderen hier auch. Daher:

Kein Sport ohne Ambitionen!
Doch gibt es : Nordic Walking. :teufel: :D

38
apple-pie hat geschrieben:Kann ein Hobby ohne Ambitionen überhaupt Sport sein?
Ja

39
DanielaN hat geschrieben:Doch gibt es : Nordic Walking. :teufel: :D
Also ist Deiner Meinung nach Nordic Walking kein Sport??

40
diego67 hat geschrieben: Wo die Grenze zum Leistungssportler ist, ist sicher fließend. Bei Marathonzeiten (Männern) würde ich das irgendwo bei 2:10 bis 2:15 ansiedeln... Bei Frauen vielleicht bei 2:30 bis 2:35

Alles was langsamer ist ist sicherlich auch ein guter Sportler, aber nicht Leistungssportler laut meinem Begriffsverständnis...

Gruß
Dirk
"ambitionierter Hobbysportler"
Es gibt Freizeitsportler, Wettkampfsportler, Leistungssportler und Hochleistungssportler...
Breitensportler und Spitzensportler...

und alle können Hobbysportler sein.

Der Gegensatz zum Profisportler ist der Amateur, was aber erst einmal mit der Leistung nix zu tun hat.

Ciao
Michael
Link zum Erdinger-Tippspiel

Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet (Greenpeace)
und

Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung

Hippokrates

41
apple-pie hat geschrieben:Kein Sport ohne Ambitionen!
Und wer mehrmals in der Woche für eine Stunde allein durch den Wald läuft, ohne öfter, schneller oder weiter laufen zu wollen oder ohne jemals an Wettkämpfen teilnehmen zu wollen, betreibt keinen Sport?
Das ist Unsinn.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

42
diego67 hat geschrieben:Also ist Deiner Meinung nach Nordic Walking kein Sport??
Wieso von mir ist die These ja nicht, daß es keinen Sport ohne Ambitionen gibt.
Ich denke NW ist genau so einer.

43
schellsky hat geschrieben:Hallo zusammen,

....
Wie ist eure Sichtweise dazu?
Bis zu welchem Grad ist aus eurer Sicht jemand ein Hobbyläufer?
Gibt es noch etwas zwischen Hobbyläufer und Profi?
Was ist ein Volksläufer?
Gibt es den ambitionierten Hobbyläufer oder schließen sich Ambition und Hobby aus?...

der schellsky
Hobbysportler ist jeder der davon nicht leben kann sondern statt dessen teilweise nicht wenig für ausgibt

Profi das Gegenteil---der kriegt Geld

jder der in der Gegend rumrennt ist ein Volksläufer

der ambitionierte Hobbyläufer ist der der sich darum bemüht bei Sportwettkämpfen besser zu werden, dafür sogar trainiert :wink:

44
Mehrmals pro Woche durch den Wald zu laufen ist bestimmt kein Unsinn.
Wer sowas macht hat bestimmt auch ziele die er (oder sie) damit verfolgt. Also Ambitionen.

Andersherum: Wenn es tatsächlich so jemanden gäbe, der behauptet, überhaupt kein Ziel mit dem Laufen zu verbinden (muss ja nicht Wettkampf sein), dann müsste er sich darüber im klaren sein, dass jeder Spaziergänger im Park genauso Sport treibt wie er.
Ich weiß nicht, ob das realistisch ist.
Aber tatsächlich: wenn jemand aus schierer Langeweile durch den Wald rennt und so gar keinen Grund dafür hat, dann treibt er auch keinen Sport. Dann bewegt er sich zwar wie ein Sportler, aber er betreibt keinen Sport.
Wenn es dagegen so regelmäßig ist wie Winfried beschreibt, dann ergibt sich die Ambition schon daraus, ein gewisses Wochenpensum zu schaffen, denn das ergibt sich ja nicht per Zufall.


meint zumindest
Pia

45
NW oder auch Spazier gehen kann Sport sein, muss aber nicht.

Was ich sagen will ist ja gerade: Es kommt auch auf die Einstellung an, mit der man eine Tätigkeit ausführt. Was bei den einen Sport ist, ist es bei anderen nicht, obwohl es genauso aussieht.
Manche Tätigkeiten sind ohne sportliche Einstellung allerdings ziemlich sinnlos.

46
Auf jeden Fall kann man Geld nicht als Kriterium ansetzen.
Die deutsche Hockeynationalmannschaft gewinnt dauernd die Weltmeisterschaft und kein einziger der Spieler lebt davon, sondern alle arbeiten "nebenbei" noch. Gibt es irgendeinen reinen Läufer in Deutschland, der komplett von Sponsorenverträgen usw. leben kann? Wenn ja, sehr, sehr wenige. Genauso wie es nur 3 oder 4 Autoren in Deutschland gibt, die von ihren Büchern alleine leben können.

Und im Fußball gibt es Hunderte in Deutschland, die davon ihre Brötchen bezahlen können.

Die Definition per Leistung von außen gemessen? Vielleicht ist es auch der eigene Anspruch. Manch einer mag sehr schnell sein, aber würde laufen nicht mal als "seinen Sport" bezeichnen, sondern nur als Mittel zum Zweck für einen anderen Sport.

Maline
PB 10km 21.2.07 48:23
PB HM 15.4.06 1:52:15
PB M 10.11.07 4:05:25

47
Das ist naürlich richtig; schon eine Stunde laufen zu schaffen ist doch eine Ambition.

Oder einfach 5 kg abzunehmen.


Ambition ist doch ein sehr undifferenziertes Wort. Ich kann auch Ambitionen haben meine Schuhsammlung zu erweitern oder Ambitionen einen Flegel wie Powermannpapa übers Knie zu legen. Alles kein Sport. Oder doch ?


Übrigens zu Leistungs-und Profisport fällt mir noch ein Beispiel ein. Ich könnte theoretisch Profiläuferin sein auch wenn ich nur 6er Tempo laufe. Wenn ich zum Beispiel jemanden fände der mir dafür Geld zahlt weil es toll aussieht oder so und es egal ist wie schnell.

Wie ist es mit Tanzsport oder Eiskunstlaufen ? Da gibt es Profis die an keinen Wettkämpfen mehr teilnehmen. Katharina Witt war ein Beispiel. Meist am Ende ihrer Karriere.

48
apple-pie hat geschrieben:dann ergibt sich die Ambition schon daraus, ein gewisses Wochenpensum zu schaffen,
Nicht alles, was mit Vorsatz gemacht wird, ist bereits ambitioniert. Wer 3-mal in der Woche in einem Lauftreff joggt, ist nicht durch diese Tatsache schon ambitioniert.

Einige Definitionen hierzu:

Woxikon:
Ehrgeiz, Anspruch, Streben, Bestreben, Leistungswillen

Meyers Onlinelexikon:
höhergestecktes Ziel, das jemand zu erreichen sucht, wonach jemand strebt; ehrgeiziges Streben

Wikipedia:
Das berufliche Streben nach höheren Ämtern, sowie das ehrgeizige Erreichenwollen sportlicher Erfolge wird auch mit dem Fremdwort Ambition bezeichnet.

Alle Definitionen setzen ein bisschen mehr voraus als nur das reine Vorhaben.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

49
DerC hat geschrieben:Vielleicht haben viele einfach nicht die Energie übrig, harte Arbeit in Hobbies zu stecken, da ihnen im Berufsleben soviel Leistung und harte Arbeit abverlangt wird?
Hallo Christof,

nicht, daß wir uns da mißverstehen. Ich meine nicht, daß man in der Freizeit leistungsorientiert sein muß. Mir stößt nur auf, daß sich das bei vielen automatisch gegenseitig ausschließt. Nach dem Motto, machst Du das leistungsorientiert? Nein, ich mache das zum Spaß. :klatsch:

Gruß
Hendrik, ehrenamtlich in drei Vereinen und der Politik

50
Vielleicht solte ich ganz elegant die Überleitung zu einem neuen Thread aufmachen und behaupten, wir, die wir alle nicht mit dem Laufen unseren Lebensunterhalt verdienen, sind Jogger und die anderen sind Läufer, so wie ANGLER EBEN Angler sind und Fischer die Profis.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“