Hallo Günni,
herzlich willkommen im Forum
Zunächst einmal gibt es weder eine "richtige" noch eine "falsche" Trainingsherzfrequenz. Es gibt auch niemals Sicherheit, dass man im Hinblick auf ein Ziel gerade mit der bestmöglichen Herzfrequenz trainiert. Grund: Zwar ist die Herzfrequenz grundsätzlich ein lineares Abbild der vom Körper momentan aufgewendeten Leistung. Doch witterungsabhängige und individuelle Tagesfaktoren können die Herzfrequenz beeinflussen. Im übrigen kann dir niemand sagen, ob eine bestimmte Trainingsherzfrequenz bei dir dieselbe, gewünschte Wirkung hat, wie beim Durchschnitt der Läufer. Mit anderen Worten: Da stecken viele Ungenauigkeiten und Unwägbarkeiten drin.
Dem kann man begegnen, wenn man sich mit der Thematik eingehender befasst. Sich ausschließlich und unkritisch auf irgendwelche Formeln oder Features des Pulsmessers zu verlassen ist kein guter Weg.
Das Wort "optimal" solltest du im Zusammenhang mit Lauftraining / Herzfrequenzsteuerung des Trainings aus deinem Vokabular streichen. Gleichwohl kann man Trainingsbereiche festlegen, die im Hinblick auf dieses oder jenes Trainingsziel wahrscheinlich erfolgreich sind.
Dir geht es anscheinend ums Abnehmen. Und wie es aussieht bist auch du der Mär vom "Fettverbrennungspuls" aufgesessen. Das ist Käse von vorgestern, der schon so stark stinkt, dass es eigentlich unmöglich sein müsste ihn heute noch Leuten zu verkaufen. Sport unterstützt das Abnehmen, aber NUR von Sport wird man nicht schlank. Dafür gilt es das zu unterlassen oder zu ändern was einem die Pfunde eingetragen hat (zu viel essen, das falsche essen, oder trinken). Und die vom Sport leistbare Unterstützung ist umso besser, je intensiver man trainiert - mithin "je schneller man läuft". Das können Einsteiger nicht ohne Sicherheitsrisiko, daher laufen sie langsam. Welche Art von Kalorien der Körper verbrennt - ohne auf den Stoffwechsel näher eingehen zu wollen - ist dabei vollkommen Banane.
Längststreckler (Halbmarathon, Marathon und weiter) trainieren bewusst in Herzfrequenzbereichen, denen eine hohe Fett- und niedrige Kohlenhydratverwertungsrate entspricht. Das machen die aber nicht zum Abspecken, sondern weil sie die wirtschaftliche Verwendung ihrer Kohlenhydratdepots schulen müssen.
Den Ruhepuls hast du beim Schlafen, kannst ihn allenfalls unmittelbar nach dem Aufwachen messen. Am besten schnallst du dafür schon beim Schlafengehen den Brustgurt um. Frag dich aber mal warum der Ruhepuls in dieser Formel steht und frag dich auch, wie er sich wahrscheinlich verändert wenn du trainierst. Und warum er sich so verändert, wie er sich wahrscheinlich verändert ... Wenn du die Zusammehänge begreifst, wird dich das pulsgesteuerte Training weiter bringen.
Um mit deinen Worten zu reden: "So! Weißte erst mal Bescheid".
Wenn du dich ernsthaft mit den oben angesprochenen Themen auseinandersetzen willst, empfehle ich dir die entsprechenden Themen auf unserer
Internetseite. Aber Zeit wirst du dafür schon brauchen ...
Alles Gute
Gruß Udo