ottoerich hat geschrieben:bitte
sehr - bitte
gleich. Es war mir ein Vergngen
Hallo Kathrinchen,
das erste Video sieht besser aus als das zweite. Vielleicht ist die Perspektive beim 2. Video so merkwürdig, dass es alles so "schief" aussieht? Ich finde es auf jeden Fall sehr schwierig. Aber ich versuche es. Also packe ich meine Checkliste aus:
1.) Wasserlage: Sieht erstmal nicht schlecht aus! Allerdings sackt das Heck beim Luftholen etwas ab.
2.) Einatmen: Das Atmen sieht nicht so ganz locker aus. Du hebst den Kopf leicht nach vorne an und musst Dich dafür mit dem vorne liegenden Arm im Wasser "abstützen". Deshalb ziehst Du den Arm während des Atmens sehr schnell durch. Ich habe auch das Gefühl, dass die Kopfbewegung nach hinten, zusammen mit der Drehung im Hals, den ganzen Körper krümmt. Dadurch schwimmst Du während des Atmens stärker in Schlangenlinien als sonst. Weil Du den Kopf hebst, stört das Atmen auch Deine Wasserlage (s.o.).
3.) Ausatmen: Ich kann nicht genau erkennen, wann Du das Unterwasser-Ausatmen beginnst. Es sieht aber fast so aus, als würdest Du zunächst einen Zug lang die Luft anhalten, um während der restlichen zwei Züge auszuatmen. Wenn ich das richtig erkannt habe, wäre es besser, sofort mit dem Ausatmen zu beginnen und den Atem nicht zu stauen.
4.) Armzug über Wasser: Beim Nachvorneholen der Arme sind Deine Ellenbogen nicht hoch genug. Du schwenkst die Arme eher seitlich am Körper vorbei nach vorne. Wenn Du diese Bewegung mit dem Eintauchen der Hände stoppst, geben Sie ihren seitlichen Bewegungsimpuls an Deinen Rumpf weiter und Dein Körper krümmt sich. Deshalb schwimmst Du nicht genau geradeaus, sondern in einem leichten Zickzack-Kurs. Also: Arme (Ellenbogen) hoch zurückführen und nicht seitlich am Körper! Obwohl es nicht gut zu sehen ist --- ich glaube, Du musst auch Deine Haltung im Wasser verbessern: Brust raus, Schulterblätter zusammen! Dann bekommst Du die Arme auch besser nach vorne.
5.) Eintauchen der Hände: Sieht erstmal ganz gut aus. Unmittelbar nach dem Eintauchen allerdings sollten die Hände möglichst dicht an der Wasseroberfläche weiter nach vorne geführt werden (
streck Dich!!!), bevor die Hand/der Unterarm nach unten bewegt wird. In dieser Phase solltest Du Dich vieeel länger machen, denn wie jeder Segler weiss: "Lang läuft". D.h. je länger Du bist, umso besser gleitest Du. Vor allem bei dem zweiten Video taucht der ganz Arm gleich nach dem Eintauchen ab. Hier kannst Du Deine Effizienz verbessern.
6.) Armzug unter Wasser: Gerade bei dem zweiten Filmchen ist Dein Unterarm zu Beginn des Armzug waagerecht. So "huscht" er fast widerstandslos durchs Wasser -- und (fast) erzeugt keinen Vortrieb. Also: Zuerst den Ellenbogen beugen, den Unterarm/Hand ("das Paddel") nach unten richten und dann erst mit den Oberarm bewegen. Insgesamt führst Du den Armzug zu tief aus (Du greifst nach dem Boden, nicht?!) und zu nah am Körper. Du hast wesentlich mehr Kraft, wenn Du den Armzug breiter ausführst und der Ellenbogen dabei nahe der Wasseroberfläche bleibt. Dann kannst Du Deine Rückenmuskulatur viel besser in die Bewegung einbringen. Ja, und wenn Du dann auch noch den Armzug nach hinten verlängern würdest (vor allem auf dem zweiten Video holst Du ihn manchmal sehr früh aus dem Wasser).
7.) Beinschlag: Ziemlich unregelmäßig, sieht manchmal aus, als würdest Du treten, um die Folgen einer anderen (unnötigen?!) Bewegung zu kompensieren. In diesen Momenten erfolgt der Schlag zu sehr aus dem Knie als aus der Hüfte (Knie möglichst gestreckt lassen!). Aber in allen anderen Phasen sieht der Beinschlag ganz o.k. aus. Wenn es Deine Absicht war, einen 4er Beinschlag zu schwimmen, ist die Pause im Beinschlag-Rhythmus auch in Ordnung. Hast Du mal einen kontinuierlichen, ganz engen 6er Beinschlag probiert? Evtl. gibt Dir solch ein kontinuierlicher Rhythmus mehr Stabilität über den gesamten Bewegungszyklus (so geht es mir ...).
Das war jetzt eine ganze Menge ... womit solltest Du beginnen:
1.) Schwimm' geradeaus: Rumpf kräftigen, Haltung verbessern, Ellenbogen höher nach vorne führen!
2.) Atme flacher ein, dreh den Kopf und heb' ihn nicht! Während Du einatmest, sollte nur noch eine Briefmarke zwischen Deinen Hinterkopf und Deinen Oberarm (Trizeps) passen! Vielleicht schaffst Du es sogar, dass der Hinterkopf den Oberarm berührt?!
3.) STRECK DICH, wenn Du die Hand ins Wasser getaucht hast, bevor Du den nächsten Zug beginnst!
4.) Fange einen Armzug an, indem Du den Ellenbogen beugst und bau in dieser Phase Druck auf Hand und Unterarm auf, den Du während des gesamten Zugs nicht mehr loslässt! Lass dabei den Ellenbogen während des gesamten Armzugs in der Nähe der Wasseroberfläche.
Für all dies gibt es viele Übungen und "Fokuspunkte" ... evtl. stößt Du dabei auf Grenzen Deiner (Schulter-) Beweglichkeit. Dann musst Du die Bewegung so abwandeln, dass sie für Dich funktioniert Auch dafür gibt's ein paar Rezepte ... das lässt sich aus der Ferne aber nicht machen.
Dann wünsche ich einen guten "Schwimm-Herbst" ...
Viele Grüße
Andreas