Hallo!
Anbei mein Bericht vom IM Frankfurt:
Nach dem ich am Freitag an der Wettkampfbesprechung teilgenommen und die Startunterlagen mitgenommen habe, konnte ich zuhause alles in aller Ruhe erledigen. Mit gepackten Beutel und dem Fahrrad im Kofferraum ging es am Samstagnachmittag zum Langener Waldsee zum Check In. Alles perfekt organisiert und jeder Athlet wurde von einem persönlichen Begleiter zu seinem Platz geleitet.
Innerhalb einer halben Stunde war alles erledigt und es ging weiter nach Frankfurt. Dort haben wir 500 Meter vom Römerberg entfernt ein Hotel gefunden und wie es sich herausstellte direkt mit Parkhaus daneben. Wir sind noch ein wenig „Atmosphäre einsaugen“ gegangen, über die Sportexpo gelaufen und danach ging es zurück ins Hotel. Da der nächste Tag um 3.15 Uhr beginnt.
Am Sonntag ging es nach einem kurzen Frühstück kurz vor 4 Uhr los. Am Römerberg standen zig Transferbusse bereit die die Athleten und ihre Begleiter kostenlos zum Langener Waldsee fuhren. Ich muß sagen, dass sich angesichts der perfekten Organisation und dem tollen Service die Startgebühren relativieren. Wenn ich daran denke, was es für ein „Chaos“ letztes Jahr in Roth war bis man am Schwimmstart war und danach mit dem Auto wieder zurück…
Am Waldsee habe ich die Verpflegung aufs Rad gepackt und mit einer bereitstehenden Luftpumpe die Reifen aufgeblasen, nach dem es gestern sehr heiß war habe ich sicherheitshalber etwas Luft abgelassen.
2 Tassen Kaffee später und ein wenig Fachsimpeln mit den anderen Triathleten war es dann auch schon soweit. Um 6.45 Uhr wurden die 300 Profis und Altersklasseathleten ins Rennen geschickt. Punkt 7.00 Uhr waren wir dann dran. Ein beeindruckendes Bild 2000 Starter in schwarzen Neos mit roten Badekappen. Obwohl ich mich als Schwimmanfänger weit hinten aufgestellt hatte, waren die ersten 20 Minuten wie in der Waschmaschine. Es wurde einem ständig von hinten auf die Beine geschlagen und es wurde einem rechts und links in den Weg geschwommen. Irgendwie konnte ich trotzdem relativ gut Schwimmen und war in 1:26 (1799 von ca. 2300 Teilnehmern) aus dem Wasser, fast 7 Minuten schneller als letztes Jahr und es standen noch viele Fahrräder da als ich kam. So kann es weiter gehen…
Die ersten 12 Kilometer zum Rundkurs sind ein Gleitstück die sehr schnell gefahren werden können. Dieses Jahr war ich sehr technikpuristisch… nur eine Polarsportuhr, ohne GPS, Pulsgurt und sonstige Extras. Das mein Tacho nur „zuviele Sender“ anzeigte (obwohl niemand in der Nähe war) und den Betrieb einstellte war, dann doch nervig. So hatte ich keinen Anhaltspunkt wie schnell oder langsam ich unterwegs war.
Nach 23 Minuten waren diese absolviert (Platz 1279). So ging es die nächsten 10 Kilometer weiter, nur unterbrochen durch einen kurzen Anstieg bis zum ersten Berg „The Beast“. Als Einwohner einer Weinbaugemeinde mit entsprechenden Steigungen war es aber maximal ein „Beastchen“. Danach kam aber „the hell“ und das ist wirklich eine üble Kopfsteinpflasterpassage. Da wurde das Iso in den Flaschen und die Riegel im Magen richtig durchgeschüttelt und man hat Angst um sein Fahrrad… direkt danach kam dann die erste Servicestelle Bike – wahrscheinlich nicht ohne Grund. Nach insgesamt so ca. 35 Kilometer kam dann die größte Steigung der „Hühnerberg“. Hier sind so ca. 100 Höhenmeter zu überwinden die sich über mehrere Kilometer ziehen.
Jetzt kam schon Friedberg, der nördlichste Punkt der Strecke. Hier war eine Baustelle nicht fertig und es ging ca. 1 Kilometer durch ein Wohngebiet mit lauter kleinen Straßen und 90 Grad Kurven. Ich fragte mich wie wohl Mcormick, Sultan und Konsorten da durchgebrettert sind… Die Radstrecke war dadurch insgesamt 182 Kilometer lang… Auf dem Rückweg kam ein starker Gegenwind auf der nicht mehr aufhörte und sehr kräfteraubend war. Zu mal diese Strecke sehr wellig ist. Nun kam der "Hearbreak Hill" und die Zuschauer peitschten einen den Berg hoch. Fies ist nur, dass danach ein Kreisverkehr kommt, die Zuschauer weg sind und es immer noch 1,5 Kilometer den Berg hochgeht. Da habe ich einige überholt die sich zuvor etwas zuviel verausgabt haben. Oben angekommen ist die Skyline von Frankfurt zu sehen und über ein Gleitstück geht es zurück in die zweite Runde. Die erste Runde hatte ich in 2:37 absolviert (Rang 1273). In der zweiten Runde freute ich mich auf den Rückenwind zu Beginn. Ich kann es mir nicht erklären, aber die ersten 20 Kilometer ging es beschwerlich weiter. Zum zweiten Mal die 40 Kilometer Gegenwindpassage waren hart. Ich dachte mir „die anderen haben ebenfalls Gegenwind…“. In der zweiten Runde mußte ich kurz lächeln… ich sah, dass eine Tankstelle in der Zwischenzeit von 1:52:9 auf 1:53:9 aufgeschlagen hatte – solange war ich doch nicht unterwegs!! Für die zweite Runde brauchte ich 8 Minuten länger und war trotzdem über 200 Plätze besser (Rang 1070). Insgesamt habe ich für die 182 Kilometer 5:45 benötigt. Im Vergleich zu Roth hat die Strecke weniger Höhenmeter, ist aus meiner Sicht aber ein Stück langsamer da der Belag an vielen Stellen schlecht ist und es sehr viele scharfe Kurven zu fahren gibt – einfach unrhythmisch!!
Nach nur 1:22 Wechselzeit hatte ich die Wechselzone verlassen und es ging auf die Laufstrecke am Main. Mit vielen Wendepunkten sind vier Mal 10,5 Kilometer zu absolvieren. Gleich zu Beginn sah ich Nicole Leder die zu diesem Zeitpunkt in ihrer dritten Runde war. Bei jeder Runde bekam der Läufer ein Band über den Arm gestreift. Rot – schwarz – gelb – weiß – das Leiden hat ein Ende… Für den Marathon hatte ich mir – wenn alles super läuft – als Traumzeit eine 3:30 vorgenommen. Zu Beginn sah es super aus. Die ersten 10,5 Kilometer waren genau nach Plan in 51:01 absolviert (Platz 460), die zweite Runde in 52:39 (Platz 333) doch dann begann wie in Roth ab Kilometer 28 meine Leidenszeit. Wie letztes Jahr wurde der Magen hart, begannen die Schmerzen und wurde es mir leicht schummrig. . In Roth hatte ich auf der Laufstrecke Riegel gegessen, dieses Jahr habe ich es mit Gels probiert. Nach den Erfahrungen aus dem letzten Jahr rettete ich mich gehend in die nächste Verpflegungsstation und nach Cola und Salzbrezeln ging es nach 20 Minuten wieder und ich konnte ins Ziel joggen, wobei das wieder anlaufen viel Überwindung gekostet hat. Die Zeiten (Runde 3 1:08 (Platz 1127)), Runde 4 1:06 Platz 843) spiegeln das so nicht ganz wieder. Da der Hauptzeitverlust am Ende der Runde 3 und zu Beginn der 4. Runde waren. Die letzten 8 Kilometer konnte ich wieder joggen. Ich glaube nächstes Jahr stopfe ich mir meine Rückentaschen mit Salzbrezeln voll…
Die letzten 200 Meter sind mit roten Teppich ausgelegt, links und rechts stehen Palmen, die Absperrungen stehen so nah beieinander, dass ich links und rechts die Hände der Kinder abklatschen konnte. Jeder Athlet wird einzeln mit Namen angesagt. Die Sinnfrage die ich mir während dem Laufen mehrfach gestellt hatte „warum tust Du Dir das an!!“ wurde in diesem Augenblick beantwortet. Der Marathon war nach 3:58 beendet und nach 11:17 Stunden lief ich durchs Ziel. Jeder Athlet wurde wieder persönlich in den Athlets garden begleitet in dem es alles gab was das Herz begehrt. Nach dem vielen süßen Sachen gab es Käse- und Wurstbrot mit salzigen Gurken. Dann kam ich am Bierstand vorbei. Da es kein alkoholfreies gab und ich so Lust auf was Bitteres hatte, habe ich es riskiert. Auf die Gefahr hin nach der Anstrengung im Promillehimmel zu landen habe ich ein Bier getrunken. Das hat gezischt und besser geschmeckt als jeder Champagner. Nach dem ich mein Finnishershirt geholt und die Soforturkunde ausgedruckt hatte, traf ich meine Frau am vereinbarten Treffpunkt und bei einem Starbucks-Kaffee haben wir unsere Erlebnisse ausgetauscht. Nach dem Umweg übers Hotel und Dusche ging es zur Finnishline Party. Chrissie Wellington hat dort über 2 Stunden lang jedem Finnisher die Medaille überreicht. Eine sehr sympathische Sportlerin.
Und nun erst Mal nicht Schwimmen, nicht Radfahren und nicht Laufen. Ein gutes Buch, Sofa oder Gartenbank, Urlaub und Sport nur wenn man Lust hat und nicht wenn es ein Trainingsplan vorschreibt. In Roth ein wenig kiebitzen und das Wochenende geniessen.
Allen Rothstartern viel Spaß und Erfolg!!
Its not hard to be an ironman – but (sometimes) to become…
1Gib niemals auf - höchsten einen Brief - Heinz Erhardt
Ziele 2015
Mal an einem Wochenende einen Doppelmarathon absolvieren
Rennsteig
70.3 IM Kraichgau
4-Trails
Veranstaltungen die mich bisher am meisten beeindruckt haben:
Berlinmarathon
100km von Biel
IM Zürich / Frankfurt
Jungfraumarathon
Rennsteig
Roth
Swissalpine Davos
Untertagemarathon Sondershausen
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