Sehe ich ähnlich. Für mich beginnt das Problem insbesondere vor der Veranstaltung. Ich denke, jeder Läufer mit gesundem Menschenverstand, der an einem solchen Lauf teilnehmen will, beschäftigt sich zumindest 10 Minuten gedanklich damit, was mich auf der Strecke erwarten könnte. Und innerhalb dieser 10 Minuten sollte klarwerden, dass es sich um einen Lauf handelt, bei dem es auf dem Gipfel unter Null Grad sein kann und ggf. regnet oder schneit. Spätestens dann halte ich es für selbstverständlich, dass man sich als Läufer gedanklich damit beschäftigt, was es heißt, bei derartigen Temperaturen kurzbekleidet unterwegs zu sein und ggf. stehen zu müssen. Ich halte das nicht für eine zu hohe Anforderung, denn einen Eindruck von solchen Temperaturen hat wohl jeder schon mal bei einem Lauf im Winter gemacht.U_d_o hat geschrieben:Die Verantwortung lastet auf mehreren Schultern: Jeder Läufer für sich selbst, der Veranstalter für alle.
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Unten am Start kann ich noch denken. Aber was denke ich da? "Es wird schon nicht so schlimm werden. Jetzt bin ich hier und wenn sie starten, dann laufe ich auch. Es wird hart werden, aber ich komm schon durch."
Für diejenigen, die sich diese Gedanken nicht gemacht haben, sehe ich die Veranstalter in der Pflicht, die Läufer entsprechend zu informieren. Das ist hier, wenn man den Berichten (s.o.) glauben kann, auch geschehen.
Und wenn ich dann an einem Lauf teilnehme, checke ich morgens nochmals die Wettervorhersage und stimme meine Kleidung darauf ab.
Mein persönliches Fazit: Jeder, der am Start steht, und kleidungstechnisch nicht auf Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schnee/Regen vorbereitet ist, handelt fahrlässig. Die Probleme, die sich in der Folge entwickelt haben, wären sehr wahrscheinlich wesentlich entschärft worden, wenn die Teilnehmer entsprechend vorbereitet gewesen wären.
Natürlich, da will ich mich persönlich auch nicht ausnehmen, kann man sich zig Gründe einfallen lassen, um sich selbst zu überreden, diese Ausrüstung nicht mitzuschleppen (zu schwer, die letzten Jahre war doch immer gutes Wetter, laufen kann man nur kurz/kurz usw.), nur sinnvoller wird die Entscheidung dadurch IMHO nicht.
Noch ein bis zwei Sätzen zu den Medienberichten. Diese schreiben immer wieder von erfahrenen Läufern. Für mich ist jedoch nicht entscheidend, wie erfahren ein Läufer ist, sondern für diese Veranstaltung, wie "bergerfahren" der Läufer ist. Leider waren es bei dieser Veranstaltung scheinbar nicht genug.