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Wer hat eigentlich Lust auf 30 km-Läufe ?

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*cel hat geschrieben:Ich wäre dagegen.

Ich hab ja gelernt, dass es bei den langen darum geht, den Glykogenspeicher leer zu laufen. Man läuft sich den Zucker aus dem Leib, damit der Körper angesichts des eintretenden Mangels lernt, mehr davon zu speichern. Das wäre in deinem Fall wohl schon schwierig.

Die meisten Trainingspläne setzen übrigens bereits recht lange Laufeinheiten auf den Tag vor dem langen Lauf, so daß am Vortag eines 30ers schon locker 15 Kilometer anstehen können...
Ich denke das würde gehen, weil die Speicher noch nicht aufgefüllt sind.
Allerdings ist ein 20er am Morgen für mich um Längen härter als ein 30er am Abend also lass ichs mal lieber ...... (einzige Ausnahme ist Wettkampf-Adrenalin zum Wachwerden, aber selbst da schau ich wenn es eben geht keine Sonntagmorgen-Läufe zu bestreiten)

Aber mir fällt grad was anderes ein; eigentlich ist es bei mir klar, warum mir die Langen keinen Spaß machen. Ich mache drei Stunden lang etwas, was ich kaum eine Stunde richtig kann: Laufen. ..... stellt sich wieder die Frage warum dann Marathon ....... Antwort: Keine Ahnung !

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DanielaN hat geschrieben: Aber mir fällt grad was anderes ein; eigentlich ist es bei mir klar, warum mir die Langen keinen Spaß machen. Ich mache drei Stunden lang etwas, was ich kaum eine Stunde richtig kann: Laufen. ..... stellt sich wieder die Frage warum dann Marathon ....... Antwort: Keine Ahnung !
Für mich sehe ich es so: erst mal auf den Unterdistanzen verbessern und sollte da eines Tages nix mehr drin sein oder sollte ich das mit dem Tempotraining eines Tages leid sein, dann wieder auf Marathon gehen.
Aber: a bisserl was geht immer :D

Oder: warum sollte ich mit einer anderen Sportart anfangen, wenn ich noch nicht mal gscheit laufen kann :D
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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*cel hat geschrieben:Ich wäre dagegen.

Ich hab ja gelernt, dass es bei den langen darum geht, den Glykogenspeicher leer zu laufen. Man läuft sich den Zucker aus dem Leib, damit der Körper angesichts des eintretenden Mangels lernt, mehr davon zu speichern. Das wäre in deinem Fall wohl schon schwierig.
glykogenspeicher trainieren kann man auch mit kohlenhydratarmer ernährung 2 tage vor einem mittleren (20k) lauf. hätte dieselbe wirkung.

ich glaube, der lange lauf hat eher den nutzen, dass möglichst alle muskelfasern trainiert werden. bei submaximaler belastung werden nie alle fasern aktiviert. wenn jedoch durch die länge des laufs verschleißerscheinungen auftreten, werden auch sonst ungenutzte fasern herangezogen.

alternativ könnte man daher auch krafttraining mit hohen gewichten machen. jedoch gibt es wohl keine übung, die die gleichen fasern wie beim laufen anspricht.

anderer alternative: berglauf. aber auch da werden nicht 100% die gleichen muskeln gefordert. aber als alternative wäre das für mich noch die beste lösung für einen ersatz des 30ers.

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viermaerker hat geschrieben:Also daß ich 'nen >30er mit Begeisterung angehen würde wäre sicher übertrieben.
Aber ein wenig latente Vorfreude ist meistens schon da.
So war das bei mir bisher auch!

Vor meinem Marathon waren die langen Läufe die nie über die 30Km raus gingen, allesamt eine Qual, ich geb's ja zu.
Von Spaß hab ich da nicht viel gemerkt.
sapsine hat geschrieben:Nene, gar nicht mal. Schlimmer ist ja noch, wenn selbst der Marathon keinen Spaß macht. Aber die Arbeitskollegen, werzumGeierauchimmer nur beeindruckt sind, wenn man Marathon läuft. Oder sowatt in der Art.
Komischerweise hat mir der Marathon erst ab KM 35 so richtig Freude bereitet und das macht mich zuversichtlich, das mir die langen Dinger in Zukunft mehr Spaß machen.

Ich nehme mir es zumindest vor das sie mir Spaß machen :zwinker5: .

An den Menschen um mich herum kann es nicht gelegen haben, Zuschauer waren es sehr wenig und mein privates Umfeld interessiert es auch nicht.

Gruß Volker

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marcmarl78 hat geschrieben:Sind das Hörbücher auf spanisch oder HörLERNbücher?


Es gibt beides Amigo

Gruß

Jeck
Da isser wieder

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Mir haben die langen Läufe nie Spaß gemacht, im Gegenteil. Daraus ergaben sich mehr oder weniger unbefriedigende Marathonzeiten. War also auch nix mit Spaß. Darum habe ich beides konsequenterweise sein gelassen. Mit Läufen bis 2 Stunden kann ich mich gerade so noch anfreunden. Alles darüber hinaus ist nicht mein Ding.

Gruß Rono

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Also alles ab 3 Stunden wäre mir auch zu lang...sowohl im Training als auch im Wettkampf.

Aber die langen Dinger ab 30 km könnt ich jeden Tag laufen. Ich habe meine Ruhe, wenn ich will seh ich zwischen km 1 und (Endkilometer-1) keinen Mensch. Ich höre Musik und genieße, wenn ich will, den Schmerz.

Allerdings bin ich schwer im Vorteil. 30 km sind bei mir in 2 und ein paar Minuten erledigt. Selbst bei 40 lockeren Kilometern komm ich weit nicht an die 3 Stunden ran. :teufel:

Von daher...geht's... :hallo:
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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DanielaN hat geschrieben: Bei mir ist es eine reine Pflichtübung. Nichts mache ich weniger gern als diese stundenlangen Läufe.
Vermutlich geht es vielen her so oder ?
Ich mag sie auch nicht, die langen Laeufe. Bis zwei Stunden ist ok, aber dann gehen mir meistens die Gedanken aus und es wird mir langweilig. Musik fuer die letzte halbe Stunde bis Stunde hilft, Gesellschaft auch. Schneller werden auch - dann ist man frueher wieder daheim ;-)
Greenhörnchen hat geschrieben:Vielleicht kann mir mal jemand erklären, der keine langen Läufe um die 30 km mag, warum Marathon mit gut 40 km dann plötzlich toll ist...?
Wer sagt denn, dass Marathon toll ist? Na gut, die ersten 15-20km sind toll, aber so zwischen km 32 und 38 ist es ueberhaupt nicht toll, jedenfalls nicht fuer mich.
sapsine hat geschrieben:Tja, die Frage aller Fragen. Eine mir verständliche Antwort darauf kenne ich bislang nicht,
Du sagst es, Sapsi. Ich hab selber schon nach einer befriedigenden Antwort darauf gesucht, warum zum Teufel ich Sachen mache, die mir keinen Spass machen. Dazu gehoert uebrigens nicht nur Marathon, sondern auch andere Wettkaempfe. Zehner machen mir schon ab km 3 keinen Spass mehr, und HMs zwischen km15 und 19 auch nicht wirklich.
Kylie hat geschrieben:Das war ja schon immer mein Thema - und die Warum-Frage von Hase, Sapsi, Greenie ist nicht so einfach zu beantworten.
Zum einen, weil implizit unterstellt wird, dass die langen Läufe keinen Spaß machen, der Marathon aber schon :D .
Ist bei mir weder noch. Konkret: Mir machen lange Läufe keinen Spaß, und Marathon auch nicht.
Ah, eine verwandte Seele :-)
Da bin ich mal gespannt auf Deine Antworten.
Kylie hat geschrieben: Also, warum laufe ich trotzdem (allerdings immer seltener) Marathon?
Ich habe damit mal angefangen
Guter Gedanke. Vielleicht ist es einfach nur eine schlechte Gewohnheit?
Kylie hat geschrieben: - und vielleicht ist die Erinnerung verklärt- , aber ich meine, da hätte sowohl die Vorbereitung als auch der Marathon selbst Spaß gemacht.
Nein, da gibt es bei mir nichts zu verklaeren. Das Ende von 3h-Laeufen hat mir noch nie Spass gemacht, und bestimmte Phasen im Marathon ganz bestimmt auch nicht (obwohl ich noch nie richtig eingebrochen bin).

Allerdings war bei mir die Vorbereitung auf meinen ersten Marathon eine Phase, in der ich erst entdeckt habe, dass Sport Spass machen kann (ja, kuerzere Laeufe machen mir wirklich Spass!), dass es eine Sportart gibt, die ich wenigstens ein bisschen kann und schliesslich, dass ich tatsaechlich in der Lage bin, 42km am Stueck zu laufen, was noch ein Jahr vorher voellig unvorstellbar gewesen waere. Dieses halbe Jahr werde ich wohl nie vergessen, denn es war eine Zeit, in der ich mit 41 Jahren noch eine voellig neue Seite an mir und ungeahnte Faehigkeiten entdeckt habe.

Daher ist "Marathon" und die Vorbereitung darauf bei mir trotz gelegentlich fehlendem Spass positiv "besetzt". Es hat etwas mit ungeahnten Faehigkeiten und Selbstbestaetigung zu tun. Man kann es wahrscheinlich auch einfach "Eitelkeit" nennen.

Warum nimmt man ueberhaupt an Wettkaempfen teil? Keiner kann mir erzaehlen, dass ein einigermassen voll gelaufener Wettkampf in jeder Phase Spass macht. Warum also macht man das? Vermutlich doch hauptsaechlich, um sich selbst und vielleicht auch anderen zu beweisen, dass man es kann. Also wieder Selbstbestaetigung oder von mir aus Eitelkeit.

Und ist das jetzt schlimm? Ich finde, nein. Irgendwoher muss schliesslich jedeR Selbstbestaetigung kriegen, und wenn das Laufen einen Teil dazu leisten kann - warum nicht? Solange man es nicht uebertreibt mit dem Ehrgeiz ist es sicher nicht die ungesundeste Methode.

Gruss,
Katrin

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kat17 hat geschrieben:Allerdings war bei mir die Vorbereitung auf meinen ersten Marathon eine Phase, in der ich erst entdeckt habe, dass Sport Spass machen kann (ja, kuerzere Laeufe machen mir wirklich Spass!), dass es eine Sportart gibt, die ich wenigstens ein bisschen kann und schliesslich, dass ich tatsaechlich in der Lage bin, 42km am Stueck zu laufen, was noch ein Jahr vorher voellig unvorstellbar gewesen waere. Dieses halbe Jahr werde ich wohl nie vergessen, denn es war eine Zeit, in der ich mit 41 Jahren noch eine voellig neue Seite an mir und ungeahnte Faehigkeiten entdeckt habe.

Daher ist "Marathon" und die Vorbereitung darauf bei mir trotz gelegentlich fehlendem Spass positiv "besetzt". Es hat etwas mit ungeahnten Faehigkeiten und Selbstbestaetigung zu tun. Man kann es wahrscheinlich auch einfach "Eitelkeit" nennen.

Hallo Katrin,

da ticken wir tatsächlich sehr ähnlich. Ich habe jetzt mal nur diese Passage zitiert, stimme aber auch in einigem anderen überein.

Eins ist bei mir anders: Ich habe eben darüber nachgedacht, wie ich die 30 km Läufe bei der allerersten Vorbereitung fand und ob ich da wirklich was verkläre- und nein, ich habe sie nicht als schlimm empfunden. Sie waren ja auch Neuland, jeder einzelne dieser langen Läufe brachte mich ein Stück weiter in Dimensionen, die ich nicht kannte. Außerdem lief ich damals fast alle langen Läufe in einer Gruppe, war extrem motiviert. Klar, anstrengend waren sie, oft war ich nachmittags danach richtig platt - aber angenehm erschöpft mit einem wohligen Gefühl, boah, 3 Stunden gelaufen, Wahnsinn!

Und das muss ich nochmal hervorheben, weil es genau so für mich zutrifft:

Daher ist "Marathon" und die Vorbereitung darauf bei mir trotz gelegentlich fehlendem Spass positiv "besetzt".

Genau so ist es.

Gruß von
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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sehr schöne frage!

bis vor einem jahr waren mir die langen dinger auch immer ein übel.
seit ich ein bissl zügiger laufe, also "ga1 mit zug" sozusagen, kann ich mich ganz gut mit den läufen arrangieren.
allerdings sind meine läufe auch nur max. 30km lang und zum glück in weniger als 2,5h vorbei.
sollte ich mal absolut gar keine lust verspüren, fahre ich halt 4-5 h rad und schau mir die landschaft an :) .

grüßle oli
Balancing Triathlon with life
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14.06.09 Kraichgau Challenge (MD)
02.08.09 Ostseeman (LD)
25.10.09 Frankfurt Marathon (abgesagt wegen Verletzung)
23.05.09 Nove Colli
12.06.10 Moritzburg (LD-Staffel Schwimmen + Rad)
20-21.8.2010 24h Radrennen am Nürburgring (Einzelstarter)

When you want to cycle with pain, take part in Nove Colli 2010

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atp hat geschrieben:glykogenspeicher trainieren kann man auch mit kohlenhydratarmer ernährung 2 tage vor einem mittleren (20k) lauf. hätte dieselbe wirkung.

ich glaube, der lange lauf hat eher den nutzen, dass möglichst alle muskelfasern trainiert werden. bei submaximaler belastung werden nie alle fasern aktiviert. wenn jedoch durch die länge des laufs verschleißerscheinungen auftreten, werden auch sonst ungenutzte fasern herangezogen.

alternativ könnte man daher auch krafttraining mit hohen gewichten machen. jedoch gibt es wohl keine übung, die die gleichen fasern wie beim laufen anspricht.

anderer alternative: berglauf. aber auch da werden nicht 100% die gleichen muskeln gefordert. aber als alternative wäre das für mich noch die beste lösung für einen ersatz des 30ers.
Ich kenne deine speziellen Thesen schon aus anderen Threads sowie aus Zeiten, als du unter dem Namen "mind" gepostet hast, bis jemand kam und erwähnte, dass du doch auch schon M-run und DLK geheissen haben musst. Bis heute weiß ich aber nichts über deine Zeiten, deine Qualifikation. Da kannst du Gebrselassie heissen und zwei Doktortitel davor führen: Ich halte mich in meiner bescheidenen Unwissenheit lieber an die gängigen, mir verständlichen Vorgaben, bevor ich nun Gewichtestemmen, Bergläufe oder 20er mit Kohlenhydratediät mache. Wenn du bereits dein eigenes Laufbuch geschrieben und rausgebracht hast, kannst du dieses ja gerne als Lektüre anbieten.
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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*cel hat geschrieben:Da kannst du Gebrselassie heissen und zwei Doktortitel davor führen: Ich halte mich in meiner bescheidenen Unwissenheit lieber an die gängigen, mir verständlichen Vorgaben, bevor ich nun Gewichtestemmen, Bergläufe oder 20er mit Kohlenhydratediät mache. Wenn du bereits dein eigenes Laufbuch geschrieben und rausgebracht hast, kannst du dieses ja gerne als Lektüre anbieten.
versuch doch einfach mal die logik zu verstehen.
in der mathematik bewertet man eine arbeit auch nicht nach dem autor, sondern lediglich nach dem inhalt und der logischen richtigkeit.

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atp hat geschrieben:versuch doch einfach mal die logik zu verstehen.
in der mathematik bewertet man eine arbeit auch nicht nach dem autor, sondern lediglich nach dem inhalt und der logischen richtigkeit.
Ich verstehe ja die Logik des durch lange Läufe superkompensierten Glykogenspeichers. Damit arbeite ich.

Unlogisch wäre hingegen, in diesem Beitrag nun Vergleiche zur Mathematik zu ziehen. Unlogisch wäre auch, wenn ich blindes Vertrauen in die Aussagen jemandes setzen würde, der hier bereits unter mehreren Identitäten aktiv war.

Und wenn ich als herkömmliche Trainingsmethode meinen 30er habe, und um den zu ersetzen nun wöchentliche Saltindiäten mit gelaufenem 20er abhalten, Berge laufen und Hanteln stemmen müsste ... für welche Variante würde ich mich wohl logischerweise entscheiden?
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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...absolut erstaunlich wie intensiv dieses Thema innerhalb von 24h diskutiert wird. Ich denke hier spielt sich bei vielen eine intensiver innerer kampf ab. Ich bin letzten Sonntag auch 31km gelaufen und habe von 5.30 Uhr - 8.00 Uhr die Morgensonne am Wasser entlang genossen, um pünktlich 9.00 mit meiner Familie am Frühstückstisch zu sitzen. Das ist für mich die Motivation - etwas für sich zu tun und sich trotzdem voller Zufriedenheit ohne innere Vorwürfe dem "Famieliensonntag" zu widmen. Die Superkompensation des Glykogenspeichers nach zweieinhalbstunden Lauf auf leeren Magen nehme ich dann gerne mit. Aber im Ernst, vielleicht sollte man das Thema nicht verbissen sehen, sondern dann laufen wenn man es auch will. Wenn die Eigenmotivation nicht da ist, ist schon nach 5 km der Ofen aus - obwohl man physisch für 40km+ in der Lage wäre. Habe ich auch schon erlebt.
Marco

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runner2008 hat geschrieben:..Aber im Ernst, vielleicht sollte man das Thema nicht verbissen sehen, sondern dann laufen wenn man es auch will. Wenn die Eigenmotivation nicht da ist, ist schon nach 5 km der Ofen aus - obwohl man physisch für 40km+ in der Lage wäre. Habe ich auch schon erlebt.
Marco


Das ist absolut wahr!

Gerade zur Zeit merke ich oft, dass ich auf den Schmerz warte und dann plötzlich gleichzeitig keine Lust mehr habe, schlapp werde u.s.w..
Also ziemlich doll ne Kopfsache.

Liebe Grüße
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Hi,

ich laufe super gerne 30er+ imTraining. Ich freu mich da immer ganz besonders drauf und es ist für mich irgendwie mein Highlight der Woche.
Ich lauf sie auch immer ohne Musik oder sonstige Beschallung.
Da hab ich endlich mal Zeit nur für mich und es ist wie ne Art Meditation, ich denk an gar nichts.
Vielleicht liegts aber auch daran, dass ich mich nach so nem Lauf immer belohne.
Mit nem tollen Essen, nem guten Film am Abend und ner Packung von meinem Lieblingseis. :geil:
Das ist dann schon so ne Art Ritual.
Und es ist einfach ein klasse Gefühl sich auf der Couch auszustrecken, wenn man über 30km in den Beinen hat.

liebe Grüße
Ivonne
speed is sex, distance is love (and walking is wanking)

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runner2008 hat geschrieben:.Ich bin letzten Sonntag auch 31km gelaufen und habe von 5.30 Uhr - 8.00 Uhr die Morgensonne am Wasser entlang genossen, um pünktlich 9.00 mit meiner Familie am Frühstückstisch zu sitzen.
Nun lass mal die Kirche im Dorf. Man kann alles auch noch übertreiben und was Du da beschreibst ist dicht am Suizid ... :hihi:

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kat17 hat geschrieben:
Daher ist "Marathon" und die Vorbereitung darauf bei mir trotz gelegentlich fehlendem Spass positiv "besetzt". Es hat etwas mit ungeahnten Faehigkeiten und Selbstbestaetigung zu tun. Man kann es wahrscheinlich auch einfach "Eitelkeit" nennen.

Warum nimmt man ueberhaupt an Wettkaempfen teil? Keiner kann mir erzaehlen, dass ein einigermassen voll gelaufener Wettkampf in jeder Phase Spass macht. Warum also macht man das? Vermutlich doch hauptsaechlich, um sich selbst und vielleicht auch anderen zu beweisen, dass man es kann. Also wieder Selbstbestaetigung oder von mir aus Eitelkeit.

Und ist das jetzt schlimm? Ich finde, nein. Irgendwoher muss schliesslich jedeR Selbstbestaetigung kriegen, und wenn das Laufen einen Teil dazu leisten kann - warum nicht? Solange man es nicht uebertreibt mit dem Ehrgeiz ist es sicher nicht die ungesundeste Methode.

Das mit der Selbstbestätigung klappt aber nur so lange wie man mit den eigenen Leistungen nicht nur für sich alleine genommen, sondern auch im Vergleich zu denen der anderen zufrieden ist. Ich habe noch keinen Marathon bewältigt, aber mir ging es schon beim HM so, dass ich zwar sehr zufrieden war, als ich die Strecke im Training das erste Mal geschafft habe (eher unbeabsichtigt weil ich mich nämlich verlaufen hatte...), aber wenn ich im Wettkampf all den superdurchtrainierten Menschen begegne, für die zwei Drittel meiner Zeit schon eine schlechte Leistung sind, dann taugt meine Teilnahme eben nicht mehr dazu, mir was zu beweisen, dann diene ich höchstens als Negativbild um die Leistung der anderen noch mehr rauszuheben. Und das macht *mir* keinen Spaß.
Da mache ich lieber für mich alleine Sport bzw. das was ich dafür halte.

tina

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Hallo, :hallo:

sehr interessanter Thread und noch mehr interessante Beiträge, in denen ich teilweise mich wiederfinde! :zwinker5:

Bei mir sind die Langen eine Art "Hassliebe" :D . Ich laufe sie auch immer am Sonntag ganz in der Früh (spätestens um 7:00 ist Start), also fast Suizid! :zwinker5: Am Samstag Abend erlebe ich immer eine Mischung aus Vorfreude und Angst.

Naja und sobald ich dann dabei bin macht es mir richtig Spaß (gut, zwischendurch gibts immer mal ein kleines "Runners Low" :zwinker5: ). Und wenn ich zu Hause bin gibt es ein leckeres Frühstück und ich hab den ganzen restlichen Sonntag ein gutes und zufriedenes Gefühl, bin stolz auf mich und dass ich es wieder geschafft habe! Und mein Freund ist auch nicht sauer, da wir Sonntags immer noch was unternehmen können, wenn ich so früh laufen gehe. Ausserdem finde ich es in der Früh einfach am schönsten, ist alles noch so frisch und unverbraucht!

Also: Richtig lieben werd ich die Langen nie, aber direkt hassen auch nicht. Und wenn sie mir besonders schwer fallen, denke ich an meinen Zieleinlauf beim nächsten Marathon, das beflügelt mich etwas, denn ohne die Langen auch kein Marathon - zumindest für mich!

LG Marion
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Leider klappt selbst das "was vom Tag haben" beim Nachts laufen bei mir nicht.

Ich hab das einmal probiert und bin um 7 los (nicht Sonntags; da ist der heilige Schlaf dran ...) naja die erste Stunde war ja fast wie unter Anästhäsie dann kam Hungerast ... und die Zipperlein vermehrten sich von km zu km. Nach Ende des Laufs war ich dann noch steifer als wenn ich den Lauf Abends mache; fast bewegungsunfähig. Ich bin dann zum Bett gehumpelt und hab bis 16 Uhr den abgebrochenen Schlaf nachgeholt.

Es ist ne ernste Sache und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sich gegen den eigenen Biorhytmus zu stellen. :D

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Bei mir auch Hassliebe. Der erste Teil des Wortes schon mal während dessen, nicht immer, aber doch gelegentlich. Vor allem kurz vor dem Marathon, wenn man doch schon etliche hinter sich hat.
Der zweite Teil des Wortes dann, wenn ich gerne welche machen möchte, aber nicht kann. Dann merke ich, dass mir echt was fehlt.
To finish is just another way to start.

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DanielaN hat geschrieben:Nun lass mal die Kirche im Dorf. Man kann alles auch noch übertreiben und was Du da beschreibst ist dicht am Suizid ... :hihi:
Was meinst Du mit Suizid - am Sonntag Morgen zeitig aufzustehen und den anbrechenden Tag zu genießen, ohne danach zur Arbeit zu müssen - oder mit der Familie zu frühstücken ? ;-)

marco
Berlin Marathon 2007: 4:05 h :peinlich:
Stockholm Marathon 2008: 3:42 h:daumen:
Berlin Marathon 2008: 3:38h::P
Berlin Marathon 2009: 4:05h :peinlich:
Oberelbe Marathon 2010 4:03h

Berlin Marathon 2010:

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runner2008 hat geschrieben:Was meinst Du mit Suizid - am Sonntag Morgen zeitig aufzustehen und den anbrechenden Tag zu genießen, ohne danach zur Arbeit zu müssen - oder mit der Familie zu frühstücken ? ;-)

marco
Ich hab ja keinen Krieg mit meinem Bett.

Von Genuß kann da bei Nachteulen keine Rede sein. Genuß ist es, die einzigen beiden Tage in der Woche erst um 11 Uhr aufzustehen und dann den Tag wach zu genießen ... und mehr vom Abend zu haben.

Da lechze ich die ganze Woche danach nachdem ich 5 Tage lang das Diktat und den Terror der Morgenmenschen im Arbeitsalltag ertragen mußte ...

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[quote="runner2008"]

Das versuche ich schon seit dem ich die langen Läufe machen. Aber mehr wie 7:30 Uhr habe ich einfach nicht geschafft. Daher Hut ab :daumen:

Die länge der Läufe ist nicht so schlimm. Das Problem ist eher dass es solange dauert. Es wird schnell langweillig. Ich laufe immer alleine. Habe nur ein MP3 Stick und 0,6 Liter Wasser dabei. Die Stecken kenne ich in und auswendig.

Aber hinterher, dann beim Frühstück so richtig reinhauen ohne schlechtes Gewissen. Das macht Spaß. Und Abends gönne ich mir dach auch das eine oder andere Weizenbier :prost: Das muß ja auch mal sein.

Das dumme ist immer, der Sonntag ist wirklich futsch. Wenn ich morgens gleich laufe, dann tue ich das, weil ich Mittags zum Fußball gehe. Bis ich dann zu Hause bin, ist es meistens schon Abend. Das wars dann mit dem Sonntag. Zum Glück arbeitet meine Partnerin meistens an den Wochenenden. Aber wenn Sie wirklich mal frei hat, dann bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Und der eine oder andere Spruch fällt da schon mal. (kann man ja verstehen).

Ansonsten ist mir der lange Sonntags Lauf lieber als zum Beispiel 15KM TDL oder 4x3000 im MT.

Grüsse

:hallo:

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Ich liebe die Langen, einfach weil ich sie laufen kann. Daran war noch vor einem Jahr nicht zu denken, die längste Strecke waren damals 10 Kilometer und das war schon eine Revolution zu den 2 Minuten Laufen und 1 Minute Gehen am Anfang der Lauferei.

Dieses Gefühl, unterwegs zu sein und zwar lange, ohne von aussen gestört zu werden, es sei denn durch Hund, Bussard oder Nordic- Walkerheer :zwinker4: ist einfach unbeschreiblich. Immer wieder erstaunt sein, ja, es geht, es läuft, tut nur gut. Man sollte auch ein wenig stolz auf sich sein dürfen, zu den nicht gerade vielen Menschen zu gehören, die tatsächlich ohne jede maschinelle Hilfe Strecken von 30 km und mehr nur mit dem zurückzulegen, was man mit auf die Welt bekommen hat, abgesehen von den Hitechschuhen, der Funtionsbekleidung, dem Handcomputer etc. :nick:

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Redapricot hat geschrieben:Ich liebe die Langen, einfach weil ich sie laufen kann. Daran war noch vor einem Jahr nicht zu denken, die längste Strecke waren damals 10 Kilometer und das war schon eine Revolution zu den 2 Minuten Laufen und 1 Minute Gehen am Anfang der Lauferei.

Das ist auch mein Hauptgrund warum ich mich auf lange Läufe freue. Weiterhin finde ich es schön, neue Landschaften und Eindrücke zu entdecken. Dazu möchte ich Zukunft auch mehr an Landschaftsläufen teilnehmen. Dieses bedeutet aber auch, dass ich noch etwas schneller werden muss, um nicht immer zur Nachhut zu gehören.

Lange Läufe haben aber den Nachteil, dass Sie mehr geplant werden müssen. Wichtige Frage ist - wo gibt es unterwegs Tankstellen. Oder noch besser, begleitet mich mein Freund mit dem Fahrrad?

Das Laufen mit der Zeit langweilig wird kann ich nicht sagen. Ich finde ein Lauf über 3 Stunden nicht langweiliger als 1 Lauf über 1 Stunde. Es gibt ja auch viel mehr zu sehen. Wenn mir die Strecke jedoch zu bekannt ist, laufe ich auch öfters mit Hörbüchern. Dann nervt mich eher, dass ich schon zu Hause bin, obwohl mein Buch noch nicht zu ende ist.

Was mich allerdings an langen Läufen stört ist, dass ich dafür viel länger Erholungszeit benötige. Am Sonntag war ich schön 2,5 Stunden laufen und selbst gestern Abend war der leichte Muskelkater noch nicht ganz verschwunden. So musste ich mein Lauf nach nur 3 km abbrechen, weil es einfach nichts brachte.
Viele Grüße

Petra
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*cel hat geschrieben:Ich verstehe ja die Logik des durch lange Läufe superkompensierten Glykogenspeichers. Damit arbeite ich.

Unlogisch wäre hingegen, in diesem Beitrag nun Vergleiche zur Mathematik zu ziehen. Unlogisch wäre auch, wenn ich blindes Vertrauen in die Aussagen jemandes setzen würde, der hier bereits unter mehreren Identitäten aktiv war.

Und wenn ich als herkömmliche Trainingsmethode meinen 30er habe, und um den zu ersetzen nun wöchentliche Saltindiäten mit gelaufenem 20er abhalten, Berge laufen und Hanteln stemmen müsste ... für welche Variante würde ich mich wohl logischerweise entscheiden?
red keinen quatsch.

der vergleich mit mathematik ist nicht unlogisch. er zeigt, dass es nicht drauf ankommt, wer mit dir spricht. er zeigt, dass es allein darauf ankommt, sich mit der argumentation auseinanderzusetzen. das tust du nicht.

weiter überziehst du meine aussagen, weil du sie additiv verwendest, ich habe sie als einzelne für sich allein stehende optionen dargestellt und auch auf ihre schwächen hingewiesen.

die immer noch beste option für den ersatz des 30er ist ein 20k berglauf. die begründung dafür ist, dass er in kürzerer zeit zu dem muskelverschleiß führt, zu dem man in der ebene eben 30k braucht.


du kannst ja auch gerne bei herkömmlichen methoden bleiben und daran glauben, dass es beim 30er nur ums training der glykogenspeicher geht.

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Im Prinzip hätte ich auf die Eingangsfrage hin, gerne den Finger gehoben und offen bekannt ICH hab Lust auf 30km- Läufe!!! Aber leider darf ich da noch gar nicht mitreden, weil mein längster mich bisher erst über 28,5km führte.

Nichtsdestotrotz -geiles Wort :hihi: - gebe ich zu, dass ich -fast jeden Sonntag zu einem langen Lauf aufbreche und noch nicht wirklich darüber nachgedacht habe, jemals einen Marathon wettkampfmäßig zu laufen.

Für mich sind diese langen Läufe -die sehr bald über 30km hinausführen werden- ein echtes Erlebnis, eine Form der Lebensfreude und nicht zuletzt eine Bestätigung, dass "Alter" eine relative Angelegenheit ist.....

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Ich denke, die Quälerei, das Mit-Sich-Hadern, bei einem so langen Lauf ist ganz normaler Bestandteil eines Trainings. Und das ist in anderen Sportarten nicht anders. Es gehört zum leistungsorientierten Sport dazu, sich zu überwinden, seinen Körper zu fordern. Wer immer nur Spaß haben will, stößt da zwangsläufig an seine Grenzen.
Mir persönlich macht intensiver Sport insofern Freude, als ich merke, dass mein Körper das BRAUCHT! Ich fühle mich nur wohl, wenn ich mich körperlich auspowern kann. Wer mit den langen Läufen hadert, kann sich ja mal vorstellen, dass unsere Vorfahren täglich locker einen halben bis ganzen Marathon im leichten Trab zurückgelegt haben, um Beute zum Futtern zu jagen. Das heißt, unser Körper ist dazu in der Lage, so eine Leistung zu bringen und WILL auch bewegt und benutzt werden. Lange zu laufen ist also eigentlich völlig natürlich! Gutes Bücherbeispiel hierzu: Laufen - von Bernhard Heinrich!

Viele Grüße
Brigitte
Entscheidend im Leben ist nicht so sehr zu siegen, sondern anständig zu kämpfen (Baron Pierre de Coubertin)

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Also ich bin auch eine von denen, die die langen Läufe sehr mögen. Tempodauerlauf macht mich viel mehr fertig als 30 km gemütlich.

In der Marathonvorbereitung laufen wir in der Gruppe, meistens große Runden z.B. erst 15, dann 10 und dann nochmal 5-6 km, dann kann man zwischendurch Getränke nachtanken.

Die ersten 2-3 Langen nach dem Winter werden mir etwas schwerer fallen, aber danach geht's, und ich freue mich schon wieder darauf... soviel Natur am Samstagmorgen tanken :daumen:

Allerdings ist das schon ein ziemlicher Luxus. Zwar bin ich nach den Langen nicht wirklich müde und kaputt, aber die Lust auf körperliche Aktivität ist doch etwas gedämpft => Die Auswirkungen der Marathonvorbereitung auf Haushalt oder Baustelle sind bei mir FATAL :teufel: Die Kondition das ganze Jahr auf Marathon-Niveau halten, das schaffe ich nicht - dazu habe ich noch zu viele andere Interessen.

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Voyager hat geschrieben:Das ist auch mein Hauptgrund warum ich mich auf lange Läufe freue. Weiterhin finde ich es schön, neue Landschaften und Eindrücke zu entdecken. Dazu möchte ich Zukunft auch mehr an Landschaftsläufen teilnehmen. Dieses bedeutet aber auch, dass ich noch etwas schneller werden muss, um nicht immer zur Nachhut zu gehören.
Hallo Petra,

ja vermutlich ist das der Hauptgrund warum ich da keinen Bock drauf hab. Ich bin einfach zu langsam.

Letzte Woche wollte ich nen 20 km Landschaftslauf als Training nutzen. Um das anzutesten bin ich mit dem Feld bzw. den letzten drei Teilnehmern mitgejoggt. Das war schon ziemlich hart und nach 6 km hab ich den Lauf beendet. Gott sei Dank hatte ich keine Startnummer.

Das ist das Blöde, wenn man mit dem Tempo an einem VL teilnimmt und diesen als Training nicht voll läuft wird es trotzdem hart, weil man schneller läuft als man will und man wird mit großem Abstand Letzte. Darum hab ich das bisher nicht gemacht.

@Waldfee:
Vielleicht gibt es echt unterschiedliche Läufertypen. Nach drei Stunden Rumgestakse krieg ich ein orthopädisches Problem und mir tun alle Knochen weh. Nen Tempo DL steck ich dagegen locker weg und es macht an guten Tagen sogar Spaß. Hinterher tut auch nix weh.

Heute Abend mach ich 200er-Intervalle. Da freu ich mich schon drauf.

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August der Starke hat geschrieben:.... ICH hab Lust auf 30km- Läufe!!! ........ Für mich sind diese langen Läufe -die sehr bald über 30km hinausführen werden- ein echtes Erlebnis, eine Form der Lebensfreude und nicht zuletzt eine Bestätigung, dass "Alter" eine relative Angelegenheit ist.....
August, das kann ich bei Dir absolut nachvollziehen.
Bei mir ist es anders herum: Ich laufe seit über 30 Jahren und habe davor lange Jahre ambitioniert Fußball gespielt. Ich kann immer noch nicht davon lassen, ein-oder zweimal im Jahr einen Marathon zu laufen, aber ich merke dass die Motivation zum Training nachlässt und ich kann mir deshalb mittlerweile vorstellen, ab einem gar nicht mehr so fernen Zeitpunkt den Aufwand zurückzufahren und dann werden mir als langer Lauf um die 1:30/1:40 Std. genug sein.
Ist auch ein wenig frustrierend festzustellen, dass man jedes Jahr ein bisschen mehr Aufwand für das gleiche Ergebnis betreiben muss. :wink:

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TinaS hat geschrieben:Das mit der Selbstbestätigung klappt aber nur so lange wie man mit den eigenen Leistungen nicht nur für sich alleine genommen, sondern auch im Vergleich zu denen der anderen zufrieden ist.
Ja, sicher - Selbstbestaetigung klappt nur, wenn man mit sich einigermassen zufrieden ist. Aber womit man zufrieden ist und womit nicht, das liegt hauptsaechlich ja auch an einem selbst und an den eigenen Anspruechen.

Fuer mich persoenlich ist Laufen ein Hobby und ich habe mir fest vorgenommen, dass es mir Freude machen und mich nicht frustrieren soll. Das heisst, ich will versuchen, mit mir zufrieden zu sein und meine Ansprueche halt meinen Faehigkeiten anpassen. Das hat bis jetzt ganz gut geklappt. Na ja, im wesentlichen ging es bei mir bisher auch aufwaerts mit den Faehigkeiten, da ist das natuerlich nicht so schwer. Bin mal gespannt, wie zufrieden ich noch mit mir bin, wenn es aufgrund des Alters irgendwann demnaechst abwaerts geht.
TinaS hat geschrieben: Ich habe noch keinen Marathon bewältigt, aber mir ging es schon beim HM so, dass ich zwar sehr zufrieden war, als ich die Strecke im Training das erste Mal geschafft habe (eher unbeabsichtigt weil ich mich nämlich verlaufen hatte...), aber wenn ich im Wettkampf all den superdurchtrainierten Menschen begegne, für die zwei Drittel meiner Zeit schon eine schlechte Leistung sind, dann taugt meine Teilnahme eben nicht mehr dazu, mir was zu beweisen, dann diene ich höchstens als Negativbild um die Leistung der anderen noch mehr rauszuheben. Und das macht *mir* keinen Spaß.
Da mache ich lieber für mich alleine Sport bzw. das was ich dafür halte.
Diese Art des Sporttreibens ist selbstverstaendlich genauso legitim und kann einem genauso viel Selbstbestaetigung bringen wie die Rennerei bei Wettkaempfen :-)

Bloss eins noch dazu: Die superdurchtrainierten Menschen, die ich persoenlich kenne und die viieel schneller sind als ich, die achten durchaus auch Langsamere und erkennen sie an. Denen ist auch klar, dass Leistung halt etwas Relatives ist. Insofern ist Dein Bild von den "Superdurchtrainierten" und ihrer Meinung vielleicht auch ein bisschen eine "Unterstellung" oder eine Befuerchtung. Klar wird es auch welche geben, fuer die nur der eigene Massstab zaehlt und die auf jedeN LangsamereN herunterschauen - aber die sind mir im realen Leben eigentlich noch nicht begegnet. Oder sie haben sich nicht getraut, ihre Meinung zu aeussern ... und wenn, dann waere sie mir hoffentlich schnuppe ;-)

Gruss,
Katrin

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Das Thema gefällt mir, gerade, weil so unterschiedlich empfunden wird.

Ich selbst erlebe lange Läufe nämlich auch unterschiedlich. Manchmal quäle ich mich, überhaupt loszulaufen, habe Bammel vor der Länge, obwohl ich die schon zig Male bewältigt habe.

Vergangenen Sonntag war es wieder so. Habe mich einfach nicht wohl gefühlt bei dem Gedanken, 30 km zu laufen, obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte. Ich habe dann auch auf 15 km verkürzt - und mich anschließend darüber geärgert. Nachgegeben hatte ich bisher noch nie. Ich werde halt auch älter!

Montag: Es pieselt den ganzen Tag, manchmal sind es sintflutartige Niederschläge. Und ich? Habe morgens schon Lust auf einen langen Lauf. Ich war dann zunächst bei der Arbeit (Klamotten mitgenommen), habe mich den ganzen Tag auf das nach-Hause-laufen gefreut und es dann auch durchgezogen. Schon nach wenigen Metern war ich klatschnass. Und habe den Lauf sowas von genossen.

So bin ich also doch noch (mit einem Tag Verspätung) zu meinem 30er gekommen und es war einer meiner schönsten Läufe über diese Distanz.

Was ich gar nicht mag, sind laaangsame Läufe. Das Zotteln strengt mich mehr an als mein Wohlfühltempo. Ich laufe die langen Läufe deshalb auch ziemlich zügig, meist um die 2:45 Stunden und so laufe ich sie auch gerne.

Ob Marathonläufe Spaß machen? Mir ja, selten die vollen 42 km, meistens aber die weit überwiegende Mehrzahl davon und bis jetzt immer danach :zwinker5:

Ich wünsche Euch schöne lange Läufe und uns allen ein breiteres Forum :P

Achim

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laufbadherrenalb hat geschrieben:Schon nach wenigen Metern war ich klatschnass. Und habe den Lauf sowas von genossen.
Das ging mir am Montag auch so. Eklig wurde es, als dann das Wasser die Beine hinab in die Schuhe lief und die Schuhe, voller Wasser, "Ermüdung" simulierten, weil sie schwer wurden.
Obwohl mich Regen bei Einheiten überhaupt nicht stört, auf den Langen mag ich es nicht, weil es ein Gesundheitsrisiko ist. Aber diesmal war es ein Genuss, weil es lange heiß und staubig war, der Regen hatte Zimmertemperatur...da geht das.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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kat17 hat geschrieben:
Bloss eins noch dazu: Die superdurchtrainierten Menschen, die ich persoenlich kenne und die viieel schneller sind als ich, die achten durchaus auch Langsamere und erkennen sie an. Denen ist auch klar, dass Leistung halt etwas Relatives ist. Insofern ist Dein Bild von den "Superdurchtrainierten" und ihrer Meinung vielleicht auch ein bisschen eine "Unterstellung" oder eine Befuerchtung.
Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt. Es geht nicht darum, dass jemand von den Supertrainierten nicht nett zu mir ist oder mich 'aktiv' verachtet. Die Leute tun nichts Böses oder Falsches, sie definieren lediglich durch ihre schlichte Anwesenheit, was bei diesem Wettkampf normal ist. Das Abweichen (in die negative Richtung) von dieser Norm kann man weder ignorieren noch wegdiskutieren und es taugt auch nur sehr schlecht zur Selbstbestätigung.

Ein Beispiel, das den Sachverhalt wie ich finde gut illustriert: stell dir vor, du lernst jemanden kennen, der nicht lesen und schreiben kann und trotzdem gerne bei einem literarischen Zirkel mitmachen würde . Ich bin mir fast sicher, du wirst erstmal befremdet reagieren, was überhaupt nichts damit zu tun hat, dass du denjenigen verachtest. Und angenommen dieser jemand übt fleißig und schreibt seine ersten fehlerfreien Sätze oder gar einen kleinen Aufsatz. Schaffst du es wirklich, dies genauso anzuerkennen wie die Tatsache, dass ein anderer Bekannter einen richtig guten Artikel veröffentlicht hat? .

Will sagen: natürlich wissen wir alle, dass Leistung etwas relatives ist, praktisch orientieren wir uns ganz automatisch in etwa an dem Level, das wir für normal halten.

tina

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TagrandRenner hat geschrieben: :daumen: Das ist es. 30 km lang Zeit für mich, in mich hineinhorchen, die Natur genießen .. und auf dem Rückweg beim Bäcker vorbei, die Brötchen für's Frühstück einsammeln.

Grüße vom Michael
Um Gottes Willen !

Nach 30 km bin ich optisch nichtmal mehr für den Bäcker gesellschaftstauglich. Erst recht nicht mitten in der Nacht.

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DanielaN hat geschrieben:Um Gottes Willen !

Nach 30 km bin ich optisch nichtmal mehr für den Bäcker gesellschaftstauglich. Erst recht nicht mitten in der Nacht.
Optisch bin ich nach 30 km Geschmackssache, aber olfaktorisch ist es Belästigung, wenn nicht sogar schon Körperverletzung. :wink:
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Ich mag die langen Läufe am allerliebsten. Dieses High-Gefühl, das sich irgendwann jenseits der 20km einstellt und so eine besondere Körperwahrnehmung, wenn die Gedanken langsamer und ruhiger werden, ist für mich das allerschönste am Laufen. Diese Mischung aus Rausch und Bewußtheit, oder innerer Ruhe und äußerer Betätigung.

Was mich allerdings wirklich nervt an langen Läufen, ist, daß sie sich so schlecht ins normale Leben integrieren lassen. Erst die Zeit, die man für den Lauf braucht, und danach kann man ja auch nicht einfach frisch geduscht zum Tagwerk übergehen.

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fizz hat geschrieben:Ich mag die langen Läufe am allerliebsten. Dieses High-Gefühl, das sich irgendwann jenseits der 20km einstellt und so eine besondere Körperwahrnehmung, wenn die Gedanken langsamer und ruhiger werden, ist für mich das allerschönste am Laufen. Diese Mischung aus Rausch und Bewußtheit, oder innerer Ruhe und äußerer Betätigung.
.

Schön beschrieben, empfinde ich genauso ! :daumen:
auch das noch :tocktock:

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Eine Frage an all diejenigen, die lange Läufe lieben: in welchem Tempo lauft Ihr Eure langen Läufe - Grundlagentempo? Macht Ihr Läufe mit schneller zweiter Hälfte? Macht Ihr Läufe mit Endbeschleunigung?

Wie schnell könnt Ihr nach den Langen Läufen (um 30km oder noch länger bis 35km) regenerieren? Wie oft lauft Ihr (im Rahmen einer Saison) 30km oder länger? Wieviele Wochenkm?
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben:Eine Frage an all diejenigen, die lange Läufe lieben: in welchem Tempo lauft Ihr Eure langen Läufe - Grundlagentempo? Macht Ihr Läufe mit schneller zweiter Hälfte? Macht Ihr Läufe mit Endbeschleunigung?

Wie schnell könnt Ihr nach den Langen Läufen (um 30km oder noch länger bis 35km) regenerieren? Wie oft lauft Ihr (im Rahmen einer Saison) 30km oder länger? Wieviele Wochenkm?
Oh,oh, jetzt wird es lustig, jetzt kommen die verschiedenen Philosophien wieder voll zum Tragen.

Die einen sagen lange im Training immer nur langsam, und was langsam ist orientiert sich entweder an der geplanten Wettkampfzeit oder an der HF.

Die anderen prüfen ab und zu ihre "Tempohärte"auf den Langen.

Wieder andere laufen alle Läufe schnell, da ist alles möglich.

Also ich lauf sie abwechslungsreich, mal so, mal so. Den letzten Vorbereitungslauf zum Einsteinmarathon in Ulm bin ich mit drei Laufkollegen gelaufen. Erst 10 km mit 5: 3o, dann 10 km mit 5:00 dann den Rest von etwas über acht km mit 4:30/km.

War zwar etwas "knochig", hat aber Spaß gemacht.

Ich würde erst einmal langsam anfangen und dann schauen was geht, eher hinten heraus anziehen. :hallo:

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Wow, so viele Fragen :D
woodstock hat geschrieben: in welchem Tempo lauft Ihr Eure langen Läufe - Grundlagentempo?
Für Ultratraining langsam (70-75% HFmax im Durchschnitt), für Marathon etwas flotter (75-80%)
woodstock hat geschrieben: Macht Ihr Läufe mit schneller zweiter Hälfte? Macht Ihr Läufe mit Endbeschleunigung?

Im Marathontraining je nach Plan ja.
woodstock hat geschrieben: Wie schnell könnt Ihr nach den Langen Läufen (um 30km oder noch länger bis 35km) regenerieren?
Mittlerweile schnell, das war bei meinen ersten Marathons aber nicht so.
Härte-Beispiel aus der Biel-Vorbereitung: Sonntag langsam gelaufener Trainingsmarathon (Gesamtwoche >100km), Montag 10km, Dienstag und Mittwoch jeweils 20km, Freitags abend dann wieder langer Lauf 33km und am Samstag morgen nochmal 26km. :tocktock:

Unter "Besonderes" steht bei dem Doppeldecker in meinem Lauftagebuch "locker". :D
woodstock hat geschrieben: Wie oft lauft Ihr (im Rahmen einer Saison) 30km oder länger?
20 mal in 2004
24 mal in 2005
18 mal in 2006 (Pausenjahr)
26 mal in 2007
17 mal in 2008 (bisher)
woodstock hat geschrieben: Wieviele Wochenkm?
70-110km außerhalb der Regenerationsphasen
Gruß
Peter

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miatara hat geschrieben: Mittlerweile schnell, das war bei meinen ersten Marathons aber nicht so.
Wie lange (sprich Jahre) hat es gedauert, bis Du soweit warst? Ich merke bei mir, bis 20km (in Deinen Augen wohl kurz :D ) brauch ich nur minimale (eigentlich keine) Regenerationszeit; alles ab 2,5 Stunden dagegen schlaucht extrem. Hab aber auch noch nicht sehr oft diese langen Läufe gemacht.

An sich finde ich Deine Wochenkm noch recht moderat. (Meine Max.woche liegt allerdings bei schlappen 80 Wochenkm- Spitze Marathonvorbereitung :D ).

Ist da noch viel Platz für Tempotraining? Wenn ja, läufst Du Dein Tempotraining dann sehr intensiv; sprich schnell (Beispiel: 1000er im 5er Tempo oder eher im 10er Tempo oder???)? Wieviele Tempoeinheiten pro Woche?

Viele Grüße
Monika
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben:Wie lange (sprich Jahre) hat es gedauert, bis Du soweit warst?

2 Jahre, das entspricht 5 Marathonvorbereitungen.
Die ersten >30er habe ich schon "damals" Freitags gemacht, die nächste Trainingseinheit war dann aber meist erst wieder am Montag. :zwinker2:
woodstock hat geschrieben:Wenn ja, läufst Du Dein Tempotraining dann sehr intensiv.
Im Ultratraining mache ich kein Tempotraining, dafür sind mir die Umfänge zu hoch und es gibt auch keine Regenerationsläufe bei 5 Trainingstagen.
Marathon trainiere ich á la Pfitzinger, also pro Woche eine "richtige" Tempoeinheit, entweder Intervalle z.B. 5x1000m im 5k race pace oder Tempoläufe im 15k-HM-Tempo
Gruß
Peter

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fizz hat geschrieben:Dieses High-Gefühl, das sich irgendwann jenseits der 20km einstellt ........
Was ?

Und was muß man dafür vorher rauchen ? Oder Masochist sein ?
:hihi: :hihi: :hihi:

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miatara hat geschrieben:2 Jahre, das entspricht 5 Marathonvorbereitungen.
Die ersten >30er habe ich schon "damals" Freitags gemacht, die nächste Trainingseinheit war dann aber meist erst wieder am Montag. :zwinker2:
Raffiniert. :zwinker5:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Freu mich schon wieder total auf den langen Lauf am Samstag vormittag.
Hab mir 2 Gels gekauft und bin gespannt, wie ich die vertrage und ob sie was an meiner Leistung ändern.
Ist jetzt der 4. über 30 km in meinem Leben und noch machen sie Spaß ohne Ende und sind befriedigend. :)

Heute der 21 km Lauf wird allerdings eine Qual bei den Temperaturen. :p

100
Sehr interessantes Thema. Für jeden wird es wahrscheinlich eine individuelle Schwelle liegen, ab der ein Lauf als unangenehm empfunden wird. Hat sicher auch mit Tagesform zu tun.

Interessant dabei ist, daß die 30km Marke tatsächlich eine besondere zu sein scheint. Vor ein paar Jahren wollte ich diese Grenze unbedingt knacken, mittlerweile macht es mir ab da eigentlich erst richtig Spass. Also trotz höheren Potentials passiert nach 30km oder 2,5 bis 3h etwas besonderes mit Körper und Geist. Das hat bestimmt auch mit den Stoffwechselvorgängen zu tun.

Ich hatte gerade 4 lauffreie Tage und würde heute abend gerne wieder los. Wenn ich aber für nur weniger als 30km Zeit aufbringen kann, lasse ich es lieber und laufe morgen.

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04
Gesperrt

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