DanielaN hat geschrieben:
Bei mir ist es eine reine Pflichtübung. Nichts mache ich weniger gern als diese stundenlangen Läufe.
Vermutlich geht es vielen her so oder ?
Ich mag sie auch nicht, die langen Laeufe. Bis zwei Stunden ist ok, aber dann gehen mir meistens die Gedanken aus und es wird mir langweilig. Musik fuer die letzte halbe Stunde bis Stunde hilft, Gesellschaft auch. Schneller werden auch - dann ist man frueher wieder daheim ;-)
Greenhörnchen hat geschrieben:Vielleicht kann mir mal jemand erklären, der keine langen Läufe um die 30 km mag, warum Marathon mit gut 40 km dann plötzlich toll ist...?
Wer sagt denn, dass Marathon toll ist? Na gut, die ersten 15-20km sind toll, aber so zwischen km 32 und 38 ist es ueberhaupt nicht toll, jedenfalls nicht fuer mich.
sapsine hat geschrieben:Tja, die Frage aller Fragen. Eine mir verständliche Antwort darauf kenne ich bislang nicht,
Du sagst es, Sapsi. Ich hab selber schon nach einer befriedigenden Antwort darauf gesucht, warum zum Teufel ich Sachen mache, die mir keinen Spass machen. Dazu gehoert uebrigens nicht nur Marathon, sondern auch andere Wettkaempfe. Zehner machen mir schon ab km 3 keinen Spass mehr, und HMs zwischen km15 und 19 auch nicht wirklich.
Kylie hat geschrieben:Das war ja schon immer mein Thema - und die Warum-Frage von Hase, Sapsi, Greenie ist nicht so einfach zu beantworten.
Zum einen, weil implizit unterstellt wird, dass die langen Läufe keinen Spaß machen, der Marathon aber schon

.
Ist bei mir weder noch. Konkret: Mir machen lange Läufe keinen Spaß, und Marathon auch nicht.
Ah, eine verwandte Seele :-)
Da bin ich mal gespannt auf Deine Antworten.
Kylie hat geschrieben:
Also, warum laufe ich trotzdem (allerdings immer seltener) Marathon?
Ich habe damit mal angefangen
Guter Gedanke. Vielleicht ist es einfach nur eine schlechte Gewohnheit?
Kylie hat geschrieben:
- und vielleicht ist die Erinnerung verklärt- , aber ich meine, da hätte sowohl die Vorbereitung als auch der Marathon selbst Spaß gemacht.
Nein, da gibt es bei mir nichts zu verklaeren. Das Ende von 3h-Laeufen hat mir noch nie Spass gemacht, und bestimmte Phasen im Marathon ganz bestimmt auch nicht (obwohl ich noch nie richtig eingebrochen bin).
Allerdings war bei mir die Vorbereitung auf meinen ersten Marathon eine Phase, in der ich erst entdeckt habe, dass Sport Spass machen kann (ja, kuerzere Laeufe machen mir wirklich Spass!), dass es eine Sportart gibt, die ich wenigstens ein bisschen kann und schliesslich, dass ich tatsaechlich in der Lage bin, 42km am Stueck zu laufen, was noch ein Jahr vorher voellig unvorstellbar gewesen waere. Dieses halbe Jahr werde ich wohl nie vergessen, denn es war eine Zeit, in der ich mit 41 Jahren noch eine voellig neue Seite an mir und ungeahnte Faehigkeiten entdeckt habe.
Daher ist "Marathon" und die Vorbereitung darauf bei mir trotz gelegentlich fehlendem Spass positiv "besetzt". Es hat etwas mit ungeahnten Faehigkeiten und Selbstbestaetigung zu tun. Man kann es wahrscheinlich auch einfach "Eitelkeit" nennen.
Warum nimmt man ueberhaupt an Wettkaempfen teil? Keiner kann mir erzaehlen, dass ein einigermassen voll gelaufener Wettkampf in jeder Phase Spass macht. Warum also macht man das? Vermutlich doch hauptsaechlich, um sich selbst und vielleicht auch anderen zu beweisen, dass man es kann. Also wieder Selbstbestaetigung oder von mir aus Eitelkeit.
Und ist das jetzt schlimm? Ich finde, nein. Irgendwoher muss schliesslich jedeR Selbstbestaetigung kriegen, und wenn das Laufen einen Teil dazu leisten kann - warum nicht? Solange man es nicht uebertreibt mit dem Ehrgeiz ist es sicher nicht die ungesundeste Methode.
Gruss,
Katrin