Hallo Bine!
Erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Wie du aus meinem Benutzertitel ersehen kannst bin ich bekennender Laufbandquäler und halte mich somit für ausreichend qualifiziert dir zu antworten
Ich habe früher (fast) ausschließlich auf dem Laufband trainiert und absolviere auch jetzt noch etliche Kilometer auf dem Band. Mit diesem Hintergrund konnte ich auch den einen oder anderen Volkslauf erfolgreich hinter mich bringen. Das Laufbandtraining hat dabei einige Vor-, aber gleichzeitig auch einige Nachteile.
Vorteil: Du lernst, dauerhaft ein gleichmäßiges Tempo zu laufen. Nachteil: Du gewöhnst dir auf dem Band einen Standard-Schlappschritt an.
Vorteil: Du kannst bei jedem Wetter laufen. Nachteil: Da der Untergrund immer gleich eben und gleich gedämpft ist, können sich deine Muskeln/Bänder/Sehnen nicht daran gewöhnen, Unebenheiten auszugleichen.
Vorteil: Du kannst alle gängigen Trainingsformen sehr gut auf dem Band simulieren (Tempolauf, Intervalle, Bergtraining, Fahrtenspiel usw.). Nachteil: Meistens macht man es nicht, sondern läuft stur immer das selbe Programm.
Vorteil: Du kannst exakt nach Geschwindigkeit und/oder Entfernung trainieren. Nachteil: Die angezeigten Werte stimmen nur, wenn das Laufband richtig kalibriert ist (was gerade im Fitnessstudio nur selten der Fall ist).
In dieser Art könnte man noch ziemlich lange weiter machen. Fakt ist, dass das Laufen auf dem Band und das Laufen in der freien Natur nicht 1:1 vergleichbar sind. Gerade wenn du an einem Straßenlauf teilnehmen willst, musst du vorher unbedingt auch mal auf Asphalt gelaufen sein. Ich kann dir versprechen, du wirst überrascht sein. Der harte Untergrund strengt dich beim Laufen wesentlich mehr an als das gedämpfte Band, deshalb solltest du das einmal ausprobiert haben.
Was die Geschwindigkeit betrifft: Ich bin im Freien grundsätzlich schneller als auf dem Band, und bei Wettkämpfen kommt noch der Adrenalinfaktor dazu (da ist man dann nochmal schneller). Insofern schadet es auch da nichts, wenn du mal draußen gelaufen bist.
Der Hinweis mit der Steigung kommt immer wieder und ist grundsätzlich auch richtig. Allerdings sollte die Steigung meiner Meinung nach nicht zu groß sein, da sich dadurch auch der Laufstil verändert (je größer die Steigung, desto mehr läuft man auf dem Vorfuß). Besser ist es, eine leichte Steigung zu wählen (bis 1,5 Prozent), und dafür öfter zu variieren. Die besten Trainingseffekte erreichst du sowieso, wenn du nicht nur mit konstanten Geschwindigkeiten läufst, sondern immer wieder abwechselst (verschiedene Geschwindigkeiten, verschiedene Steigungen).
Schneller wird man nur, indem man schneller läuft. Das ist ein ganz einfacher Grundsatz. Auch deshalb solltest du regelmäßig mal eine schnellere Einheit absolvieren oder dich auch mal an Intervallen versuchen. Such dir einen der gängigen Trainingspläne aus und laufe danach. Du wirst sehen, dass es etwas bringt.
Dann habe ich auch keine Bedenken, dass du die 10 Kilometer unter einer Stunde schaffst.
Viele Grüße
Hans-Peter