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Doping im Laufsport

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Hallo,
ich habe in einer Stadt in der 1x im Jahr ein Halbmarathon stattfindet, schon von Ärzten gehört,
die kurz vor diesem Lauf volle Praxen haben. Da lässt man sich fleißig Mittelchen gegen Schmerzen in den Knien
usw. spritzen, damit man am Tag X schmerzfrei in den Lauf gehen kann. Das ist für mich auch eine Art Doping.
:hallo:

08.05.10 10km Münchner Kindl-Lauf 48:54 (3.te AK)
07.05.11 5km Münchner Kindl Lauf 23:44 (4.te Gesamt und 2.te der Altersklasse und..PB:daumen:
21.07.11 6,1km B2RUN München 28:21 (PB :zwinker4:)
25.09.11 10,25km Haarathon 48:48 (6.te Gesamt und 2.te AK) und PB
03.10.11: HM Köln 01:50:54 PB
und jetzt ist erst mal ganz langsam nach der Knie OP (das Knie bockt immer wieder)
14.10.12 HM Köln 01:52:07 (und das mit streikendem rechten und linken Knie ab KM 16
)
Jetzt nichts mehr, da Knie-TEP :frown::traurig:

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Petra-Laufmaus hat geschrieben:Da lässt man sich fleißig Mittelchen gegen Schmerzen in den Knien
usw. spritzen, damit man am Tag X schmerzfrei in den Lauf gehen kann. Das ist für mich auch eine Art Doping.
Doping ist es dann, wenn das Mittel auf der Liste der verbotenen Substanzen steht. Ganz einfach. Wieso versuchen ständig Leute, sich ihre eigene Doping-Definition zu basteln?
Damit sie sich besser fühlen können als die bösen Doper und bemitleidenswerten NEM-Fresser? :confused:

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Deswegen nehme ich im Schnitt nur 1,76 Tabletten/Tag von diesen 99cent Magnesium-Vitamin-C dingern.

als ich noch oft zu "richtigen Drogen" gegriffen hatte, gabs da wenigstens nicht nur unangenehme, sondern auch angenehme Neben- oder eher Hauptwirkungen - wegen denen hat man sich das Zeug ja reingefahren.
ahhhhaaaaaaaaaaaaa....... :confused:
du gibst also zu magnesium zu rauchen :hihi:

gruß aigina

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Was sind NEMs?
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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romawi hat geschrieben:Was sind NEMs?
Nahrungsergänzungsmittel.
Globi

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SantaCruz hat geschrieben:Und mir fällt es eben sehr schwer, mir das vorstellen, weil es für mich einfach völlig abwegig ist. Jemand, der glaubt, es nötig zu haben, im Breitenport richtig zu dopen, kann mir nur leid tun. Ich könnte mich nie über einen erschummelten Erfolg freuen.
Ich glaube, für manche ist es gar kein Schummeln, sondern ein Nachhelfen. Die sehen das nicht als Betrug, sondern glauben, dass sie einfach cleverer sind als die anderen, weil sie solche Mittelchen nehmen. Schließlich machen das doch die "Großen" auch. Und am Ende zählt eh nur das erreichte Ergebnis. Der Leistungsdruck im Amateur-Bereich ist meiner Beobachtung nach nämlich enorm. Damit meine ich den Druck, den sich die Leute selber machen, indem sie ihre Befindlichkeit fast ausschließlich danach richten, welche Zeit sie z.B. bei einem Rennen geschafft haben!
Entscheidend im Leben ist nicht so sehr zu siegen, sondern anständig zu kämpfen (Baron Pierre de Coubertin)

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Ist eigentlich diese Pferdesalbe, die bei Olympia dem deutschen Reiter zum Verhängnis geworden ist weil sie auf sein Pferd aufgetragen wurde bei Läufern verboten? Denn dann sind beim Silvesterlauf die Hälfter der Teilnehmer gedopt :sauer:
Zumindest dem Geruch nach könnte man sie sofort überführen.

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DerC hat geschrieben:Ich gebe zu: Ich schlucke fast täglich Saft. Manchmal direkt nach dem Training, um die Regeneration zu verbessern...
Multivitamin-Saft? Du Doper :wink:

Die ausführliche, offizielle Definition steht übrigens hier.

LG Marion
Ebenfalls frisch Multivitaminsaft-gedopt *prost*

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sportfan hat geschrieben:Ist eigentlich diese Pferdesalbe, die bei Olympia dem deutschen Reiter zum Verhängnis geworden ist weil sie auf sein Pferd aufgetragen wurde bei Läufern verboten? Denn dann sind beim Silvesterlauf die Hälfter der Teilnehmer gedopt :sauer:
Zumindest dem Geruch nach könnte man sie sofort überführen.
wieso richen die nach pferd :hihi:

ne im ernst, die pferdesalbe die du meinst hat nix mit der salbe vom skandal im pfedesport zu tun.

grüße aigina

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sportfan hat geschrieben:Ist eigentlich diese Pferdesalbe, die bei Olympia dem deutschen Reiter zum Verhängnis geworden ist weil sie auf sein Pferd aufgetragen wurde bei Läufern verboten? Denn dann sind beim Silvesterlauf die Hälfter der Teilnehmer gedopt :sauer:
Zumindest dem Geruch nach könnte man sie sofort überführen.
Diese spezielle Salbe enthielt ein Extrakt aus Chilli (Capsicain), das die Haut der Pferdebeine reizt, ähnlich einer Verbrennung, und dadurch sehr empfindlich macht. Wenn Pferd dann ein Hindernis berührt, führt das zu Schmerzen. Lauf mal mit einer Brandblase am Schienbein gegen eine Kante... Also hebt das Pferd die Beine überm Sprung höher, um sich dieses Erlebnis zu ersparen. Ziemlich miese Methode.
In der "Pferdesalbe", die viele Menschen gegen ihre Gelenkzipperleins nehmen, ist nur Menthol und Kampfer drinnen, stinkt zum Himmel ist aber harmlos.

LG Marion
Übrigens: Apothekenverkaufspreis lt. Arzneimittelliste von EPO, je nach Konzentration, 64€ (1000IE) bis 611€ (10000IE) für 6 Fertigspritzen.

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DerC hat geschrieben:Doping ist es dann, wenn das Mittel auf der Liste der verbotenen Substanzen steht. Ganz einfach.
C.
Falsch. Im Anti-Doping-Code des DLV steht:

§ 6 Medikamentenmissbrauch
Ein Medikamentenmissbrauch liegt vor, wenn ein Athlet zum Zwecke einer
Leistungssteigerung ein dem jeweils geltenden deutschen Arzneimittelgesetz (AMG)
unterliegendes Medikament ohne medizinische Indikation einnimmt oder eine sonst im
Widerspruch zur Ethik des Sports stehende Technik oder Substanz benutzt oder eine solche
Handlung versucht, ohne hierdurch den Tatbestand eines Dopingverstoßes zu erfüllen.



Wenn also eine Firma, nennen wir Sie z.B. Balco, ein Medikament auf den Markt bringt und du frißt das Zeug zwecks Leistungssteigerung, dann bist du draußen und wenn das Zeug dreimal nicht auf der Liste gestanden hat.

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MarionR hat geschrieben:Capsicain
Capsaicin. Nicht, dass jemand das falsche bestellt! :zwinker5:
Bild
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

63
dachte die capsaicin sache war dafür, dass der wirkstoff entzündungen schneller ausheilt (nicht dass die Pferde davon wunde beine bekommen).
Den Effekt mit den "Beinen hochbekommen" kriegt man auch ohne Salbe "einfach" im Training hin..indem man immer wenn das Pferd springt, die Stange absichtlich gegen die Beine donnert.. egal wie hoch das Pferd springt, es kriegt immer eins drauf und versucht das nächste mal dem Schmerz zu entgehen...indem es noch höher springt.. nennt man Barren..
Bottwartal-Kellerei 10 KM: 51:57 PB

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cRaw hat geschrieben:dachte die capsaicin sache war dafür, dass der wirkstoff entzündungen schneller ausheilt (nicht dass die Pferde davon wunde beine bekommen).
Den Effekt mit den "Beinen hochbekommen" kriegt man auch ohne Salbe "einfach" im Training hin..indem man immer wenn das Pferd springt, die Stange absichtlich gegen die Beine donnert.. egal wie hoch das Pferd springt, es kriegt immer eins drauf und versucht das nächste mal dem Schmerz zu entgehen...indem es noch höher springt.. nennt man Barren..
Bei Tante Wiki steht nix von "entzündungshermmend", nur von "durchblutungsfördernd". Sie sagt dazu: "Die Anwendung von Capsaicin an den Vorderbeinen der Pferde macht diese schmerzempfindlicher und damit vorsichtiger beim Sprung über die Hindernisse. Dies wird auch als chemisches Barren bezeichnet und als Doping gewertet." Fies ist auf jeden Fall beides - mechanisches und chemisches Barren.

Aber warum macht man das eigentlich nicht bei Hindernisläufern? :teufel:

65
aigina hat geschrieben:wieso richen die nach pferd :hihi:

ne im ernst, die pferdesalbe die du meinst hat nix mit der salbe vom skandal im pfedesport zu tun.

grüße aigina
Ich seh grad; Du hast nen Rollator als Benutzerbild.

Hast Du Bock bei unserer Renn-Liga mitzumachen ? :hihi: :hihi: :hihi:

(Das findet Tim bestimmt geschmacklos ....)

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*cel hat geschrieben:Capsaicin. Nicht, dass jemand das falsche bestellt! :zwinker5:
Sorry, Schreibfehler!
Wie ein Buchstabenverdreher gleich den Sinn verdreht...
Marion

68
Denke das in jedem Sport, egal ob Pro oder Amateur gedopt wird. Hab schon sehr unterschiedliche Sportarten gemacht. Natürlich wird immer nur in anderen Sportarten gedopt nie in der eigenen :hihi:

Das mit den Aspirin Tabletten is so eine Sache, wenn man keine kopfschmerzen hat, gibt es keinen grund diese zu nehmen. Also ein Form des Dopings, und es gibt genug läufer die das machen. Ausserdem wird es genug andere Methode geben um eine unnatürliche Leistungssteigerung hervorzurufen.

Is natürlich falsch alle über einen kamm zu scheren, es sind auch net alle bodybuidler gedopt und auch net alle radfahrer. Aber alle sportschützen, die nehmen alle beruhigungsmittel in großen menge :teufel:

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HinterherLäufer hat geschrieben:Das mit den Aspirin Tabletten is so eine Sache, wenn man keine kopfschmerzen hat, gibt es keinen grund diese zu nehmen.
Aber, aber! Kennst Du nicht die Aspirin-Werbung, wo die Frau ihre hilfsbereite Freundin anmault: "Ich habe keine Kopfschmerzen. Mit tun die Beine weh!"? :zwinker5:
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Ist ein Gel essen ohne Hungerast eigentlich auch schon Doping?
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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romawi hat geschrieben:Ist ein Gel essen ohne Hungerast eigentlich auch schon Doping?
Jegliche Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ist Doping! Du führst dem Körper damit Substanzen zu, ohne die er nicht zu den Leistungen fähig wäre, die du ihm abverlangst. Und wenn alles, was die Leistung fördert, Doping ist ...

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Dann hab ich Glück, dass ich nie Gels nehme. Andererseits trinke ich beim Marathon ab und an einen Schluck Wasser. Oh Gott!!!!!!
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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HinterherLäufer hat geschrieben:Denke das in jedem Sport, egal ob Pro oder Amateur gedopt wird. Hab schon sehr unterschiedliche Sportarten gemacht. Natürlich wird immer nur in anderen Sportarten gedopt nie in der eigenen :hihi:

Das mit den Aspirin Tabletten is so eine Sache, wenn man keine kopfschmerzen hat, gibt es keinen grund diese zu nehmen. Also ein Form des Dopings, und es gibt genug läufer die das machen. Ausserdem wird es genug andere Methode geben um eine unnatürliche Leistungssteigerung hervorzurufen.

Is natürlich falsch alle über einen kamm zu scheren, es sind auch net alle bodybuidler gedopt und auch net alle radfahrer. Aber alle sportschützen, die nehmen alle beruhigungsmittel in großen menge :teufel:
Kopfschmerzen gehen vom Laufen weg- meistens !

Aber Aspirin ist kein Doping; das Thema hatten wir schon. Höchstens nach individuellen moralischen Maßstäben. Es ist sogar umstritten ob es überhaupt leistungssteigernd ist.

Nein hier geht es um echtes Doping. Ich verfolge die Diskussion interessiert;

hier ist ja einiges los, dafür daß das Thema soooo ausgelutscht ist . :teufel:

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kobold hat geschrieben: Aber warum macht man das eigentlich nicht bei Hindernisläufern? :teufel:


Unter den eben gesperrten russischen Leichtathleten sind:

5 Geher (darunter Weltmeister, Vize-Weltmeister, Weltrekordler im HM)
1 Langstreckenläuferin
1 Hindernisläufer

Das Mittel der Wahl war die "Designerdroge" Carphedon, was immer die ausmacht. Einer hat Strychnin genommen, wer hätte das gedacht?? Da muß man aber eine ganz schön genaue Briefwaage haben um sich bei der Dosierung nicht fatal zu irren :D .

Ob der Hindernisläufer Capsaicin auf den Schienbeinen hatte ist nicht überliefert... :D . Das ist übrigens der Inhaltsstoff von Chilis, der sie so scharf macht.

Walter
You can only fail if you give up too soon

Bild
Bild

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Respekt :respekt: ,

auf den Thread habe ich schon lange gewartet. Ich glaube, bei Volksläufen wird viel gedopt und zwar weiter hinten mehr als auf den vorderen Plätzen. Was bei mir so neben her stolpert......., Da sind genügend Typen dabei, die ihrer Friseuse erzählen: im übrigen mache ich beim Marathon in Berlin, beim Ironman in Hinterposemuckel oder bei sonst einer Veranstaltung mit, aber leider hatte ich die Zeit nicht zu trainieren, Laber, Laber, laber........... :blah: Das arme Ding erstarrt ehrfürchtig, bevor sie weiter an der blonden Dauerwelle schnippelt.

Es liegt in der Natur unserer Gesellschaft (the winner takes it all), dass solche Spezies versucht was einzuschmeißen, um die nötige Anerkennung zu bekommen. Ist das Doping? Weiß nicht wie es die Anti-Doping Agentur definiert, für mich ist es Doping, wenn man vorher schon Aspirin schluckt, um Blut zu verdünnen oder aufkommenden Schmerz zu unterdrücken. Kontrollen gibt es keine,wen interessiert schon der 127.te Platz in Hinterposemuckel, also warum denn nicht.

Werden schon sehen, was sie davon haben und eigentlich können die einem nur leid tun. :abwarten:

:meinung: Ich stelle mich aber nicht hin und sage unser (Breiten)sport ist sauber.

Grüße vom Wal
Orca

Von hinten gesehen, ist vorne verdammt weit weg (Erwin Pelzig)

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Santander hat geschrieben:Falsch. Im Anti-Doping-Code des DLV steht:

§ 6 Medikamentenmissbrauch
Ein Medikamentenmissbrauch liegt vor, wenn ein Athlet zum Zwecke einer
Leistungssteigerung ein dem jeweils geltenden deutschen Arzneimittelgesetz (AMG)
unterliegendes Medikament ohne medizinische Indikation einnimmt oder eine sonst im
Widerspruch zur Ethik des Sports stehende Technik oder Substanz benutzt oder eine solche
Handlung versucht, ohne hierdurch den Tatbestand eines Dopingverstoßes zu erfüllen.
Die medizinische Indikation bekommst du vom Arzt der die Spritze setzt. Deswegen ist es in dem von Petra angesprochenen Zusammenhang eben normalerweise nur Doping, wenn das Mittel verboten ist.

Die meisten gängigen Schmerzmittel fallen nicht unter "Leistungsteigerung" und stehen nicht auf der Liste.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Nun lasst uns doch mal abstimmen:
Ich sage bei einem durchschnittlichen Volkslauf nehmen bei den ersten 50 -
- 15 % verbotene Mittelchen
- 50 % NEM (ohne daß ich das bewerten möchte, finde es eigentlich ok ist aber umständlich und teuer)
der Rest ist talentiert und macht aus Spass mit oder kommt aus anderen Sportarten und nimmt nur mal so teil.

Das spiegelt ungefähr meine Meinung/Vermutung wieder - natürlich ohne Anspruch auf Richtigkeit.

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viermaerker hat geschrieben: Einer hat Strychnin genommen, wer hätte das gedacht?? Da muß man aber eine ganz schön genaue Briefwaage haben um sich bei der Dosierung nicht fatal zu irren :D .
Strychnin ist neben z. B. Kokain sicher eins der Dopingmittel mit der längsten Tradition. Das wurde schon vorm 2. Weltkrieg eingesetzt.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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kobold hat geschrieben:Jegliche Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ist Doping! Du führst dem Körper damit Substanzen zu, ohne die er nicht zu den Leistungen fähig wäre, die du ihm abverlangst. Und wenn alles, was die Leistung fördert, Doping ist ...
ENDLICH mal eine, die die Wahrheit offen ausspricht! Danke Kobold! :daumen: Ich habe schon seit 4 Jahren nichts flüssiges mehr zu mir genommen, um bloß nicht unter den Verdacht des Dopings zu geraten... :D
romawi hat geschrieben:Dann hab ich Glück, dass ich nie Gels nehme. Andererseits trinke ich beim Marathon ab und an einen Schluck Wasser. Oh Gott!!!!!!
DOPER! Dir sei der BANN :teufel:
sportfan hat geschrieben:N
der Rest ist talentiert und macht aus Spass mit oder kommt aus anderen Sportarten und nimmt nur mal so teil.
Und die restlichen 65 % sind nicht trainiert? Der Konsum von NEMs schlöießt also aus, trainiert zu sein? :confused:
DerC hat geschrieben:Strychnin ist neben z. B. Kokain sicher eins der Dopingmittel mit der längsten Tradition. Das wurde schon vorm 2. Weltkrieg eingesetzt.
.
War das nicht sogar schon beim ersten olympischen Marathon der Neuzeit dabei, also noch vor dem 1. Weltkrieg? - Damals allerdings noch legal.

Gruß
nachtzeche
der Doping in seiner Leistungsklasse übrigens total blödsinnig findet und auch nicht denkt, dass es das gibt - Ausnahmen mögen auch diese Regel bestätigen.
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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nachtzeche hat geschrieben: War das nicht sogar schon beim ersten olympischen Marathon der Neuzeit dabei, also noch vor dem 1. Weltkrieg? - Damals allerdings noch legal.
Kann sein, müsste ich nachlesen. Aber vor dem 1. ist ja auch vor dem 2. Krieg - und sowieso: Nach dem Krieg ist vor dem Krieg ... :teufel:

Legal war früher so einiges. Sigmund Freud hat einen Morphiumsüchtigen mit Kokain behandelt um ihn zu heilen. Am Ende war der ehemalige Morphinist eben kokainabhängig und Freud etwas unglücklich darüber, dass er nur eine Abhängigkeit durch die andere ersetzt hatte. Das Koks konnte er als Arzt damals wohl einfach bei Merck oder einer anderen Pharmafirma bestellen. :D

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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MarionR hat geschrieben:Diese spezielle Salbe enthielt ein Extrakt aus Chilli (Capsicain), das die Haut der Pferdebeine reizt, ähnlich einer Verbrennung, und dadurch sehr empfindlich macht. Wenn Pferd dann ein Hindernis berührt, führt das zu Schmerzen. Lauf mal mit einer Brandblase am Schienbein gegen eine Kante... Also hebt das Pferd die Beine überm Sprung höher, um sich dieses Erlebnis zu ersparen. Ziemlich miese Methode.
In der "Pferdesalbe", die viele Menschen gegen ihre Gelenkzipperleins nehmen, ist nur Menthol und Kampfer drinnen, stinkt zum Himmel ist aber harmlos.
Wobei es allerdings auch Capsaicin-haltige Salbe für Menschen gibt, die wird z.B. unter der Bezeichnung 'ABC-Salbe' verkauft (sogar rezeptfrei). Sie wird als Wärmesalbe verwendet, z.B. bei stumpfen Verletzungen oder Rückenschmerzen, da die eingeschmierten Bereiche stark durchblutet werden. Sie riecht allerdings nicht, wirkt aber deutlich stärker als die üblichen Einreibemittel. Allerdings brennt sie auch ziemlich stark, wenn man zuviel davon nimmt. Und selbst nach dreimaligem Händewaschen sollte man nicht mit den Fingern in die Augen kommen...

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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Hallo,
@DerC. Ich sehe es halt auch so wie Orca. Und ich sehe es schon als Leistungssteigerung an,
wenn ich mir Schmerzen im Knie usw. wegspritzen lasse.
Ich kann nämlich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass man mit Schmerzen im Knie halt nicht
so schnell laufen kann. Aber deswegen muss ich mir ja noch nichts für einen Wettkampf spritzen lassen.
Im Pferdesport steht z.B. Kampfer auf der Liste der verbotenen Substanzen, weil es Schmerzlindernd ist!
:hallo:

08.05.10 10km Münchner Kindl-Lauf 48:54 (3.te AK)
07.05.11 5km Münchner Kindl Lauf 23:44 (4.te Gesamt und 2.te der Altersklasse und..PB:daumen:
21.07.11 6,1km B2RUN München 28:21 (PB :zwinker4:)
25.09.11 10,25km Haarathon 48:48 (6.te Gesamt und 2.te AK) und PB
03.10.11: HM Köln 01:50:54 PB
und jetzt ist erst mal ganz langsam nach der Knie OP (das Knie bockt immer wieder)
14.10.12 HM Köln 01:52:07 (und das mit streikendem rechten und linken Knie ab KM 16
)
Jetzt nichts mehr, da Knie-TEP :frown::traurig:

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DerC hat geschrieben:Kann sein, müsste ich nachlesen. Aber vor dem 1. ist ja auch vor dem 2. Krieg - und sowieso: Nach dem Krieg ist vor dem Krieg ... :teufel:

Legal war früher so einiges. Sigmund Freud hat einen Morphiumsüchtigen mit Kokain behandelt um ihn zu heilen. Am Ende war der ehemalige Morphinist eben kokainabhängig und Freud etwas unglücklich darüber, dass er nur eine Abhängigkeit durch die andere ersetzt hatte. Das Koks konnte er als Arzt damals wohl einfach bei Merck oder einer anderen Pharmafirma bestellen. :D

Gruß
C.
Ärzte und Pharmafirmen kriegen so ziemlich alles. Frage mich ob da nicht oft Schindluder mit getrieben wird... :confused:

LG Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Petra-Laufmaus hat geschrieben:Hallo,
@DerC. Ich sehe es halt auch so wie Orca. Und ich sehe es schon als Leistungssteigerung an,
Es bringt uns aber in der Diskussion nicht besonders, wenn sich jeder seine Doping-Definition selber strickt. Das ändert die Doping-Regeln genausowenig wie die Fußballregeln. Wenn du sagen würdest, dass ein Tor von Luca Toni doppelt zählen würde, wei er so toll aussieht, sorgt das auch höchstens für einen Lacher. :zwinker2:

Die Regeln werden nunmal von den Sportverbänden aufgestellt und nicht von orca oder dir.
Petra-Laufmaus hat geschrieben: wenn ich mir Schmerzen im Knie usw. wegspritzen lasse.
Ich kann nämlich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass man mit Schmerzen im Knie halt nicht
so schnell laufen kann.
Wenn man krank ist, lässt man sich behandeln, oder? Und dazu kann eben auch ne Spritze ns Knie gehören. Das hat bei medizinischer Indikation, die durch die Schmerzen meist gegeben sein dürfte, einfach wenig bis nix mit Doping zu tun.

Wenn jemand schwer erkältet ist oder Grippe hat und holt sich dieses Vic-Zeug mit Ephedrin drin, braucht er eben möglicherweise eine Ausnahmegenehmigung. Einen großen Vorteil verschafft er sich dadurch aber kaum, wenn er krank war.

Also ich bezweifle stark, das ich im WK von vielen "Fitgespritzten" überholt werde. Mir ist es auch vollkommen egal, wieviel Leute im Volkslauf dopen. Von den schnelleren Leuten, die ich kenne, traue ich es keinem zu.

Das Problem "Doping bei Hobbyläufern" wird vollkommen überbewertet. Der Prozentsatz der Doper ist sicher deutlich kleiner als derer, die sich (am abend) nach dem Lauf einige miligramm der körperlich abhängig machende Droge Alkohol einflößen.

Auch das Fitspritzen findet in anderen Sportarten natürlich in ganz anderen Größenordnung statt: Im Fußball wird in der 5. Liga schon geld verdient, schmerzhafte Verletzungen handelt man sich viel leichter an. Die meisten Lauftreffs werden weder an den Diclofenac- noch an den Alkoholkonsum eines 5.LIga Fußballclubs rankommen.

Effektiver und häufiger betrogen wird im Laufsport und in der Leichtathletik i. A. in der Breite an ganz anderen Stellen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Es bringt uns aber in der Diskussion nicht besonders, wenn sich jeder seine Doping-Definition selber strickt.
Hi Cristof,

ich habe es für mich getan. :nick: Da bin ich sehr pingelig. Das ist aber mein Bier, welches ich nicht diskutiere.

Und ja: Doping is dat, wat uffe "Liste"steht.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Magimaus hat geschrieben:Ärzte und Pharmafirmen kriegen so ziemlich alles. Frage mich ob da nicht oft Schindluder mit getrieben wird... :confused:

LG Marion
Es gibt aber Substanzen, die haben auch bei Ärzten und Pharmafirmen einen Sonderstatus. Dazu gehören toxische Substanzen und solche, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Da muss genau Buch über den Verbleib geführt werden. Kokain steht eindeutig heute im BTM-Gesetz.


@Der C.

ich teile Deine Meinung daß es auch mich nicht kümmert, wer gedopt an den Start geht, zutrauen würde ich es aber so manch einem trotzdem. Die Frage ist nur, ob die sich wirklich einen medizinischen Vorteil verschaffen, oder nur glauben dies zu tun. Mir gibt immer der Erfolg des Präparates "anabol Loges" zu denken. Die positive Wirkung ist umstritten, das Zeug ist teuer und trotzdem ein Riesenerfolg (im Sinne von Verkaufserfolg). Der Name suggeriert einen Wirkstoff, der wie ein anaboles Steroid funktioniert. Meinst Ihr nicht, daß jemand, der dieses Präparat für viel Geld kauft auch Willens wäre etwas anderes auszuprobieren ? An das Gute im Menschen mag ich nicht blind glauben.

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Unter den Ärzten gibt es auch sehr viele ehrgeizige Läufer.

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...und auch sehr viele Suchtkranke. Manchem Mediziner fällt der Umgang mit den Präparaten bestimmt sehr leicht, das bedeutet allerdings nicht, daß ich davon ausgehe, daß es unter Medizinern mehr Doper gibt als im restlichen Feld. Schließlich kennen diese auch sehr genau die möglichen Nebenwirkungen !

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Es gibt aber auch Mediziner die täglich Schlaftabletten nehmen obwohl sie die Nebenwirkungen kennen.

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Es soll auch Ärzte geben die kräftig rauchen.

Ich denke schon, dass es da so einige gibt die sich da was einpfeifen.
Aber irgendwo muß man damit leben.
Man kann ja schlecht die 7.000 Läufer das ganze Jahr beobachten wie
Spitzensportler und selbst da klappt es nicht.

Ich laufe an erstere Stelle für mich und wenn ich von jemandem
hören würde, dass er dieses oder jenes nehmen würde wäre er unten durch.

91
BockWurstDO hat geschrieben: Ich laufe an erstere Stelle für mich und wenn ich von jemandem
hören würde, dass er dieses oder jenes nehmen würde wäre er unten durch.
genau so ist es ! :daumen:

92
Hab da auch noch eine weiter Doping Definition:
"Jeder der schneller ist als ich, ist gedopt" :hihi:

93
DanielaN hat geschrieben:Keine Ahnung was EPO kostet.
6 Fertigspritzen á 1.000 IE: 64,20€

Damit kommt man 1-2 Wochen weit, je nach Ausgangs-Hämatokrit. Eine Erhaltungsdosis kann auch darunter liegen, etwa 500 IE alle 3-4 Tage, d.h. eine Dauertherapie könnte man auch mit unter 100€/m. hinbekommen. Profis, die einen HB von ~55 anstreben, werden aber auch das doppelte aufwenden müssen.
Zu bedenken: das sind Preise von Hexal, also ein billiges Generikum. Neuere Produkte wie Micera werden sicher erheblich teurer sein, da es aber noch nicht in der EU zugelassen ist, habe ich noch keinen Apo-Preis dafür.
Aber ich weiß von dem Bodybuilder, daß Testo relativ billig ist - so ca. 20 Euro pro Spritze auf dem Schwarzmarkt.
Testosteron Enanthat gibt es nicht als Fertigspritze. Wahrscheinlich ist hier eine Ampulle á 250mg gemeint, die kostet zB von Galen Pharma in der 5-er Packung 38,88€. Wenn eine einzige Ampulle im Gym für 20€ gehandelt wird, dann ist dieser Preis für den Schwarzmarkt absurd überhöht und wohl schon durch drei Hände gegangen. Typ. wären 3-4€ pro Ampulle von Galenika oder Abuhrahin. Preis für die Dauermedikation ist daher im Bereich von ~15€ pro Monat für den Hobbysportler bis zu 50€ p.M. für Profis.
Es gibt auch Gel in Tuben. Das wäre wohl das einfachste weil das auch das Blutplasma steigert.
nein, das ist nur eine andere Darreichungsform, das Präparat selbst ist exakt gleich wie in einer öligen Injektionslösung.
Allerdings hat das für uns Mädels schon mal unangenehme Nebenwirkungen ...
das ist dosis- und veranlagungsabhängig.

94
Austrian hat geschrieben:
nein, das ist nur eine andere Darreichungsform, das Präparat selbst ist exakt gleich wie in einer öligen Injektionslösung.
Das ist mir schon klar.

Mit einfach meinte ich in dem Zusammenhang nur, daß es für Läufer die einfachere Doping-Methode ist als EPO, weil Testo auch die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht und dadurch indirekt die Ausdauerleistung gesteigert werden kann. Mit Epo gehts natürlich direkter.

Insgesamt finde ich es schon erstaunlich wie das hier zu einem guten Diskussionsfaden geworden ist. Für mich ist es eindeutig, daß man auch in Läuferkreisen nicht blauäugig sein darf, wenn auch Schnecken wie ich weit davon entfernt sind.

95
DerC hat geschrieben:
Wenn man krank ist, lässt man sich behandeln, oder? Und dazu kann eben auch ne Spritze ns Knie gehören. Das hat bei medizinischer Indikation, die durch die Schmerzen meist gegeben sein dürfte, einfach wenig bis nix mit Doping zu tun.
Nein, hat es nicht? Macht die Fähigkeit, eine Marathonvorbereitung ohne Verletzungen, Schmerzen oder Erkältung zu überstehen, nicht auch einen Teil des Talents aus, ebenso wie die VO2max, das Lungenvolumen oder die Biomechanik? Ich weiss, dass es nach der Legaldefinition bei medizinischer Indikation nicht unter Doping fällt. Aber bezüglich der ethischen Dimension bin ich mir nicht sicher. Die Gesundheit ist halt Teil des Talents und im Wettkampfsport entscheidet neben dem Fleiß auch das Talent. Übrigens ließe sich Talent (theoretisch) nur dann egalisieren, wenn Gendoping erlaubt würde. Medizinische Indikation ist aus meiner Sicht eine nette Umschreibung für legales Doping (was immer das dann auch ist).

Grüße
Oli

96
run_oli hat geschrieben:Nein, hat es nicht? Macht die Fähigkeit, eine Marathonvorbereitung ohne Verletzungen, Schmerzen oder Erkältung zu überstehen, nicht auch einen Teil des Talents aus, ebenso wie die VO2max, das Lungenvolumen oder die Biomechanik? Ich weiss, dass es nach der Legaldefinition bei medizinischer Indikation nicht unter Doping fällt.
Sicher macht das einen Teil des Talents aus. Deswegen hat es aber erstmal trotzdem nix mit Doping zu tun, wenn ein Kranker zum Arzt geht, auch wenn der Kranke zufällig Sportler ist.
run_oli hat geschrieben: Aber bezüglich der ethischen Dimension bin ich mir nicht sicher.
Wenn man sich ethisch einwandfrei verhalten will, muss man also in der Marathonvorbereitung auf die Behandlung jeglicher Krankheit verzichten? Keine NEMS, Keine Drogen, kein Sex? Ein asketischer Übermensch breitet sich ohne jegliche Hilfe durch medizinische Geräte wie Pulsmesser oder eine nicht medizinisch notwendige Laktatmessung auf die heiligen Weihen des Marathons vor? :D

Man kann Sport zu einer Religion machen. Muss man aber nicht.

Wieso sollen Sportler das perfekte, "natürliche" Leben führen, als nahezu einzige zu einem richtigen, "natürlichen" Leben im falschen System in der Lage sein? Drogenfreie, ohne "künstliche" Hilfe gesund bleibende Vorbilder führen göttergleich ihre gestählten Körper der natürlichen Bestimmung zu:
Z. B. genau 42,195km am Stück laufen so schnell es geht, 3000m Laufen und alle soundsoviel m über ein Hindernis springen, mit einem Stab aus carbonfaserverstärktem Kunststoff 6m hoch in die Hohe springen und danach auf einer vollkommen natürlich gewachsenen Matte landen etc etc. Alles vollkommen natürlich. :teufel:

Sport ist in seiner heutigen Form sicher nichts "natürliches". Nichts ist daran natürlich, wenn 22 Männer auf einem pefekt gepflegten Rasen in einem riesigen, Millionen Euro teuren Gebäude einem von pakistanischen Kindern zusammengenähten Ball aus Synthetikleder hinterherjagen. Warum ausgerechnet 11 Leute pro Team? Warum nur 2 Tore, 4 Tore wären doch besser, oder nur ein Tor, dann müsste nicht soviel gelaufen werden.

Der Sport gibt sich Regeln. Manche dienen mehr der Gesundheit der Sportler, andere weniger. Dopingregeln sind ein Teil der Regeln. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
run_oli hat geschrieben: Die Gesundheit ist halt Teil des Talents und im Wettkampfsport entscheidet neben dem Fleiß auch das Talent.
So banal wie wahr. Da hast du jetzt wirklich was neues entdeckt. :D
run_oli hat geschrieben:Übrigens ließe sich Talent (theoretisch) nur dann egalisieren, wenn Gendoping erlaubt würde.
Gerechtigkeit gab es im Sport nie und es wird sie auch nie geben. Selbst mit Gendoping wird man das nicht ändern können. Die Dopingregeln sind nur ein Versuch, Fleiß und Talent von Sportlern mehr zu belohnen als die Leistung von Pharmafirmen und Ärzten

Aber es gibt ja auch sonst weder Chancengleichheit noch Gerechtigkeit. Der Sport kann keine komplett ausserhalb von der Gesellschaft stehende Idylle sein, eine Insel der Glückseligkeit, in der niemand betrügt, alle fair zueinander sind und "natürlich" leben und Sport treiben.

Selbst als die meisten Leistungsportler noch echte Amateure waren, gab es schon Betrug. Und je mehr Geld, Macht und Ruhm winkt, desto mehr Betrug gibt es. Das ist im Bankgewerbe genauso wie bei den bilanzfälschenden Politikern oder eben im Sport.
run_oli hat geschrieben: Medizinische Indikation ist aus meiner Sicht eine nette Umschreibung für legales Doping (was immer das dann auch ist).
Ja. Ich denke auch, wer eine Krankheit nicht natürlich ohne Medikamente, Bestrahlung oder Operation auskuriert und überlebt, soll nie mehr an einem Laufwettbewerb teilnehmen dürfen. Alle Träger von Herzschrittmachern sind auch auszuschließen, da sie sich durch dieses technische Hilfsmittel einen unfairen Vorteil verschaffen. Denn medizinische Indikation ist nur eine nette Umschreibung für Doping. :teufel:

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Ja. Ich denke auch, wer eine Krankheit nicht natürlich ohne Medikamente, Bestrahlung oder Operation auskuriert und überlebt, soll nie mehr an einem Laufwettbewerb teilnehmen dürfen. Alle Träger von Herzschrittmachern sind auch auszuschließen, da sie sich durch dieses technische Hilfsmittel einen unfairen Vorteil verschaffen. Denn medizinische Indikation ist nur eine nette Umschreibung für Doping. :teufel:
Ich ignoriere die Polemik mal großzügig und komme auf den ursprünglichen Anlass zurück. Warum ist es erlaubt, ein vom Training schmerzendes Knie mit Cortison zu behandeln, während die Einnahme von EPO nicht erlaubt ist? Der Sportler mit dem schmerzenden Knie hat einfach nicht die Konstitution, sein Training ohne Hilfsmittel durchzustehen. Der Asthmatiker darf sein Spray benutzen, um einen naturgegebenen Nachteil auszugleichen. Warum darf der Sportler, dessen VO2max von Natur aus so gering ist, dass er nicht mit den Besten mithalten darf, nicht mit EPO nachhelfen?

Wohl gemerkt es geht um WK-Sport. Ich habe nie gesagt, dass man bei einer Erkältung, Verletzung etc. nicht zum Arzt gehen sollte (das herauszulesen, war bestimmt auch nicht einfach, oder?). Ich meine nur, dass ein Kranker, der ein Medikament aufgrund medizinischer Indikation einnehmen muss, vielleicht keinen Wettkampf bestreiten sollte.

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DanielaN hat geschrieben:Mit einfach meinte ich in dem Zusammenhang nur, daß es für Läufer die einfachere Doping-Methode ist als EPO, weil Testo auch die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht
die erythropoetischen Eigenschaften sind bei vergleichbarer Dosierung exakt gleich, zumindest in dem Bereich, wo Testosteron überhaupt wirkt. Das synthetische Testosteronderivat Oyxmethlon wirkt dabei noch etwas spezifischer und gehörte bis vor kurzem etwa in der Türkei zur Standdardtherapie gegen aplastische Anämie. Erst seit 2007, als auch der Iran in die Massenproduktion von EPO eingestiegen ist und die Chinesen mit Clonepo den Markt überschwemmen ist es nicht mehr viel teurer als die ehemals unschlagbar billigen anabolen Steroide.
und dadurch indirekt die Ausdauerleistung gesteigert werden kann. Mit Epo gehts natürlich direkter.
EPO ist schwierig zu administrieren, denn man muß seinen Hämatokrit regelmäßig kontrollieren. Es gibt kleine mobile Zentifugen für 100-200€, aber die ständige Piekserei kann mühsam werden. Testosteron hat einen "automatischen Begrenzer", d.h. man kann sich normalerweise nicht so viel T spritzen, daß man einen Hämatokrit über ~55 entwickelt.

Wichtig ist mM daß man in der Offsesason den HB so tief wie möglich fallen läßt, um den Körper dafür kompensieren zu lassen. Jemand mit 42 profitiert von EPO viel mehr als mit etwa 46 nat. Nicht vergessen, daß zB Raucher einen höheren H. haben, deswegen sind sie aber noch lange nicht ausdauernder, das ist nur eine Kompensationsreaktion.

EPO wird im Hobbybereich übrigens nur deswegen so breit verwendet, weil es nicht nur billig und leicht erhältlich ist, sondern man auch schon über viel Erfahrung über die richtige Dosierung verfügt. Im getesteten Profibereich erwarte ich gegenwärtig hingegen eher den intensiven Einsatz von Phase-II Produkten wie PBI-1402 (Prometics berzeugende klinische Ergebnisse mit PBI-1402 durch weitere Analyse bekrftigt). Und auch schon seit ~2 Jahren einsatzbereit wäre FG-4592 (die Trials laufen bis jetzt ohne Probleme: Phase 2 Study of FG-4592 in Subjects With Anemia and Chronic Kidney Disease Not Requiring Dialysis - Full Text View - ClinicalTrials.gov). Beide haben den Vorteil, körpereigenes EPO zu stimulieren bzw. den Abbau von RB zu verhindern. Ich tippe mal auf locker 3-4 Jahre, wo man die neuen Sachen problemlos im Profibereich verwenden kann, wenn überhaupt je ein Test dafür entwickelt wird - einige dieser Produkte werden ja nie die Zulassung sehen, sondern nur für den Schwarzmarkt produziert werden, so wie ja auch von den ~1600 je entwickelten anabolen Steroiden nur auf 20 oder so getestet wird.

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run_oli hat geschrieben:Der Asthmatiker darf sein Spray benutzen, um einen naturgegebenen Nachteil auszugleichen. Warum darf der Sportler, dessen VO2max von Natur aus so gering ist, dass er nicht mit den Besten mithalten darf, nicht mit EPO nachhelfen?
Warum sind Brillen und Hörgeräte erlaubte technische Hilfen, ein MP3-Player aber verboten?
run_oli hat geschrieben:Wohl gemerkt es geht um WK-Sport. Ich habe nie gesagt, dass man bei einer Erkältung, Verletzung etc. nicht zum Arzt gehen sollte (das herauszulesen, war bestimmt auch nicht einfach, oder?). Ich meine nur, dass ein Kranker, der ein Medikament aufgrund medizinischer Indikation einnehmen muss, vielleicht keinen Wettkampf bestreiten sollte.
Na, wenn du jeden Bluthochdruck- oder Migräne-Patienten, Asthmatiker, chronischen Bronchitiker, Psoriatiker, Schilddrüsenpatienten usw. und vielleicht sogar jede hormonell verhütende Frau von Wettkämpfen/Volksläufe ausschließen würdest...Viele blieben dann nicht mehr über!

LG Marion

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MarionR hat geschrieben:Warum sind Brillen und Hörgeräte erlaubte technische Hilfen, ein MP3-Player aber verboten?


Na, wenn du jeden Bluthochdruck- oder Migräne-Patienten, Asthmatiker, chronischen Bronchitiker, Psoriatiker, Schilddrüsenpatienten usw. und vielleicht sogar jede hormonell verhütende Frau von Wettkämpfen/Volksläufe ausschließen würdest...Viele blieben dann nicht mehr über!

LG Marion
Richtig, aber es bleibt dabei, ein trennscharfes Kriterium gibt es nicht. Nur eine Liste, die mehr oder weniger willkürlich festgelegt wird (bestes Beispiel: Koffein). Mich würde halt die Begründung interessieren, warum einige körperliche Defizite medikamentös behandelt werden dürfen und warum andere nicht.

Grüße
Oli
Gesperrt

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