Hi Greenie,
das iss ja mal wieder ein richtig gemütlicher Greenie-Thread:
"Na, dann erzählt doch ma..."
Dann will ich mal erzählen.
Bei mir steht ja derzeit fast alles unter dem Zeichen der HH-Marathon-Vorbereitung. Seit drei Wochen läuft es nun endlich wieder, meine Laune hebt sich zusehends und ich bin zuversichtlich, für den Rest des Jahres alle Viren und Bakterien hinter mir gelassen zu haben.
Mein mir in absoluter Selbstüberschätzung im Herbst 2003 freiwillig auferlegtes Zeitziel für HH ist ja nun mal "unter 3h" und so habe ich mir dadurch natürlich auch einen knochenharten Trainingsplan eingefangen.
Die ersten beiden Wochen liefen noch so ganz easy, ich träumte vom glorreichen Zieleinlauf und sah die 2:59:59 schon fast vor mir. Mittlerweile ist die Freude über ein geregeltes Trainingsleben jedoch der sich ansammelnden Restmüdigkeit gewichen und ich geniesse heute erstmals meinen wöchentlichen Ruhetag. Wie konnte es dazu kommen?
Letzte Woche hatte ich nach den schnellen Einheiten unglaublich dicke Beine. Am Samstag stand dann der "Lange" auf dem Plan und ich hatte so meine Zweifel, ob das überhaupt geht mit zwei Holzbeinen. Na ja, Samstag falle ich dann um halb sechs aus dem Bett, weil ich nicht mehr schlafen kann. Freundin - leicht verwundert - dreht sich nochmal wieder rum und sinkt zurück ins reich der langkettigen Moleküle. Aber mich treibt es raus. Leider ist es draussen völlig dunkel und es regnet in Strömen. Zunächst also ein bisschen Gymnastik, warmmachen und um sieben steh ich dann endlich im Regen der mittlerweile sehr dicht geworden ist. Draussen ist es aus eben diesem Grund natürlich furchtbar einsam und öde.
Nach 45min bin ich dann so richtig nass, aber auch schön warm und endlich wieder locker in den Beinen. Jetzt fällt die verhängnisvolle Entscheidung "die grosse Runde" zu laufen.
Darüber gibts nicht viel zu erzählen, aber es geht über drei richtige Berge, ist furchtbar lang und den lauf ich immer als letzten langen vor dem Marathon und weiss dann, dass mir nix mehr passieren kann. Rekord liegt bei 3:12h und am Samstag waren es dann 3:45.
Kein Essen, kein Trinken. Lag alles noch an der Stelle, wo ich immer meine Schuhe anziehe

)
Ich war einfach nur froh, endlich wieder zuhause zu sein. Sofort in die Badewanne und da bin ich dann nach einem Liter Apfelschorle und 10min eingepennt. Nur kurz, weil ich Wasser geschluckt habe, als mir der Kopf zur Seite rollte.
Anschliessend Berge von Essen verschlungen, nochmal was getrunken und dann hab ich mich ins Bett geschleppt und eine gute Stunde geschlafen.
Danach gings mir komischerweise wieder gut, die Beine taten überhaupt nicht mehr weh und ich hatte schon wieder Hunger.
Der Lauf am Sonntag war dann - könnt ihr euch ja denken - wie ein Vorschlaghammer ins Gesicht. Gestern dann auch noch eine schnelle Einheit. Aus den "4x3km im Halbmarathon-Renntempo" wurden 3km Schneckentempo mit Ein- und Auslaufen.
Mal sehen, wie es morgen läuft - ich befürchte das Schlimmste.
Rückblickend habe ich natürlich mal wieder dicke Fehler im Aufbau des Trainings gemacht. Andererseits kann ich mich jetzt endlich in Ruhe den schnellen Einheiten widmen. Vor den langen Läufen habe ich jetzt keine Angst mehr und es hat am Samstag sogar richtig Spass gemacht.
Trotz Hunger, trotz Durst und auch das Sauerländer Wetter war mir egal.
Dann mal schöne Grüsse, maximale Genesung und
ciao, sixlegs
(18.04.04: HH 6923)