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Barfuß laufen...

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Also wenn ich hier mal den kosmetischen Aspekt einbringen dürfte: das Schönheitsideal sind nun mal weiche, hornhautfreie Füße :nene: .
Wessen?

Übrigens habe ich mal gelesen, Hornhaut an der Fußsole sei nur eine erste Schutzreaktion, schließlich würde man lederne Haut an den Solen bekommen.
Wenn ich da Reiseberichte sehe, in denen die Einheimischen nur barfuß laufen, dann weiß ich, wie die Füße nach einer Weile Barfußlaufen aussehen würden :uah: . Okay, okay, Männers, ich geh ja schon und feile mir die Nägel....
Meine Nägel mit Schuhschäden möchtest Du aber auch nicht sehen :-)

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CarstenS hat geschrieben: Meine Nägel mit Schuhschäden möchtest Du aber auch nicht sehen :-)
Auch das ist ein Argument fürs (hin und wieder)- Barfußlaufen.

Wie war das noch mit den blauen/schwarzen Läuferzehenägeln? Die entstehen doch durch permanentes Anstoßen der Zehen vorne am schuh. Das geht barfuß also gar nicht. :zwinker5:

Ein wichtiges Argument ist vielleicht auch, dass der Körper durch die vielen Stützen der Schuhe die Muskeln, die stützen sollen, vernachlässigt und diese "verkümmern".


Dass Laufen auf Gras zu einer vermehrten Hornhautbildung führt halte ich für ein Gerücht.
Meine Erfahrung während meiner Laufzeit ist, dass ich MIT Schuhen an einigen Stellen der Füße eher MEHR Hornhautbildung habe als barfuß beim Taekwondo. Vor allem habe ich an ein paar Stellen schon mal so trockene und dicke Hornhaut bekommen, dass kleine, etwas blutende Risse entstanden. Von daher kann die Abwechslung mit barfuß sicher nicht schaden.
Man schleift sich dabei ja auch wieder etwas Hornhaut ab. :zwinker2:

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CarstenS hat geschrieben:Meine Nägel mit Schuhschäden möchtest Du aber auch nicht sehen :-)
Nein, laß mal, ich habe gerade Mittag gegessen .... :wink: Das mit der ledernen Haut an den Sohlen kann übrigens schon sein, schließlich ist Hornhaut nichts anderes als eine Reaktion auf längere mechanische Belastung.
Znegva hat geschrieben:Man schleift sich dabei ja auch wieder etwas Hornhaut ab.
Wenn Du so schlurfst beim Laufen, solltest Du mal über Deinen Laufstil nachdenken :zwinker4: . Ich würde ja auch gern wie ein junges Reh über die Wiese hüpfen, aber ich habe leider nicht das Zeug zum Fakir, der unbeschadet über Glasscherben gehen kann. Und aufgeschnittene Füße in Kombination mit Hundekacke ergibt eine schöne Sepsis, die ich nicht unbedingt haben muß.
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Renn-Schnecke hat geschrieben: Wenn Du so schlurfst beim Laufen, solltest Du mal über Deinen Laufstil nachdenken
Das glaube ich kaum. Der Abrieb von Autoreifen ensteht ja auch nicht durch permanentes bremsen und beschleunigen mit quietschenden Reifen, oder? :zwinker2:

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Znegva hat geschrieben:Das glaube ich kaum. Der Abrieb von Autoreifen ensteht ja auch nicht durch permanentes bremsen und beschleunigen mit quietschenden Reifen, oder? :zwinker2:
Wie das Wort Abrieb schon sagt, entsteht er bei Reibung, und diese ist beim punktuellen Aufsetzen des Fußes viel geringer als beim Schlurfen. Um also einen nennenswerten Hornhautabriebeffekt zu erreichen, müsstest Du schlurfen. Oder so schnell sein wie ein Auto. Wobei natürlich zu klären wäre, ab welcher Geschwindigkeit ein meßbarer Abrieb entsteht :gruebel: . Man könnte natürlich auch einen Profiläufer einen Marathon auf Asphalt barfuß laufen lassen und anschließend die Dicke der Hautschicht an den Fußsohlen messen. Dann wüßte man z.B., daß Du nicht schneller als 20 km/h über 42 Kilometer laufen darfst, um noch ein bißchen Pelle an den Füßen zu haben. Gibt es schon eine Studie darüber :D ?

Übrigens ist das mit der Sepsis garnicht so weit hergeholt. Das hat zum Beispiel ein ehemaliger Arbeitskollege geschafft. Beim Laufen. Zu allem Übel hat er dann noch allergisch auf das Antibiotikum reagiert - der sah echt gut aus :hihi: . Wie sieht es eigentlich mit eurer letzten Tetanusimpfung aus :hallo: ?
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Da hast du Recht: Tetanusimpfung, bzw. Auffrischung sollte auf jeden Fall sein.

Das mit dem Abrieb deiner Erklärung ist Quatsch. Stichwort: Schlupf. :zwinker2:
Außerdem breitet sich beim Aufsetzen des Fußes die Hautfläche, ähnlich einem Reifen, aus. Und schon hast du Deine Reibung. Aber alles erklären ist überflüssig. Lauf mal 10 km barfuß auf rauem und auf feinem Asphalt, dann weißt du ob es Abrieb gibt oder nicht. :D

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Znegva hat geschrieben: Ein wichtiges Argument ist vielleicht auch, dass der Körper durch die vielen Stützen der Schuhe die Muskeln, die stützen sollen, vernachlässigt und diese "verkümmern".
Das könnte ein Argument für Schuhe ohne Stützen sein. Könnte, denn ich kenne bisher keinen Beweis dafür, dass diese These stimmt.

Im Gegenteil, auch beim Laufen mit gestützten Schuhen werden die fürs Laufen notwendigen "Stützmuskeln" oft so gut trainiert, dass viele Läufer später problemlos ganz oder teilweise auf ungestützte Schuhe umsteigen können. Wie geht das nur mit den "verkümmerten" Muskeln?

Wichtig ist, was Carsten weiter oben geschrieben hat:
CarstenS hat geschrieben: Noch einmal allgemein: Die Dämpfung in Laufschuhen hat ihre Berechtigung. Wenn ich mit ihr einen Trainingsumfang vertrage, den ich ohne sie nicht vertragen würde, dann ist das ein Vorteil. Wenn man aber erfahren hat, dass man auch ohne Schuhe laufen kann, ändert das ein wenig die Sicht darauf, was ein Laufschuh leisten sollte.
Wenn ich mit passenden Schuhen 80km in der Woche laufen kann, barfuß und/oder minimalistischen Schuhen aber nur 40km, würde ich immer die 80km nehmen und auch jedem anderen empfehlen. Und die Muskeln passen sich bei 80km Woche möglicherweise auch besser und schneller an.

Natürlich gibt es da nicht nur schwarz weiß, möglicherweise dürfen bei den 80km ruhig 5km in Spikes und 5km Barfuß und 10km in flachen Racern dabei sein für viele Läufer.

Aber es sagt auch heute keiner, dass du im Hochsprung auf einen Sandhaufen springen sollst oder im Stabhochsprung mit einem Bambusstab. Wer nützliche Ausstattung nicht nutzt, ist selbst schuld.

Und die Wirkung von in Schuhen eingebauten Stützen sollte man nicht überschätzen. Wenn man manches hier ließt, könnte man meinen, da wären in den Schuhen von einem mini-atomreaktor angetriebene aktive Stützvorrichtungen, die den Muskeln die Arbeit abnehmen. :teufel:

Wer die Wirkung von Stützsystemen überschätzt, geht damit auch der Propaganda der Laufschuhindustrie auf den Leim. Genauso wie derjenige, der sich Angst machen lässt und denkt, er bräuchte Laufbandanalyse, Einlagen, Stütze und Mega-Dämpfung, obwohl er beschwerdefrei läuft.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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saarthunder hat geschrieben:... ob das so gut ist? Da gibt sich die Schuhindustrie alle Mühe immer bessere Laufschuhe zu entwickeln und jeder Läufer gibt 100 oder mehr € aus um sich diese Schuhe zu kaufen die den Fuß stützen und die auftreten Kräfte mildern sollen und dann soll man ganz ohne Schuhe laufen ohne jeden Schutz ich finde das nicht besonders sinnvoll.

Gruß Saarthunder :klatsch:
Daniel1063 hat geschrieben:Ich würde es auch nicht unbedingt empfehlen, Barfuß zu laufen. Es wird nicht umsonst jede Menge Arbeit und Geld in die Laufschuhindustrie gesteckt.
Ich glaube mich zu erinnern, dass Haile Gebreselassie in einem wichtigen Wettkampf (Olympia oder WM) einmal die 10.000 Meter Barfuß gelaufen ist. Er hat zwar Gold geholt, konnte danach allerdings nicht mehr über die 5.000 Meter starten. ;-)

die unternehmen würden an barfuß-läufern wohl kaum was verdienen :winken:

außerdem wollen sie nicht euer bestes, sondern euer geld (ist nicht vorwurfsvoll gemeint, aba so ist das nunmal).

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haile09 hat geschrieben:die unternehmen würden an barfuß-läufern wohl kaum was verdienen :winken:
Ooch, das ließe sich sich auf viele andere Dinge übertragen: Das selbstgehäkelte Stirnband oder die geschickt gekauften Unterhosen, welche Laufhosen überflüssig machen. :teufel:

Ich habe vor ein paar Tagen im Keller eine Reserve-Leuchtstoffröhre entdeckt. Das Aas von Original will seit vielen Jahren einfach nicht kaputtgehen :hihi: .

Knippi

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Hallo Christoph,
DerC hat geschrieben:Im Gegenteil, auch beim Laufen mit gestützten Schuhen werden die fürs Laufen notwendigen "Stützmuskeln" oft so gut trainiert, dass viele Läufer später problemlos ganz oder teilweise auf ungestützte Schuhe umsteigen können. Wie geht das nur mit den "verkümmerten" Muskeln?
C.
Wie kommst du denn darauf ?? Und woher hast du diese Info ?

Wenn einem (Stütz-)Muskel die Funktion abgenommen wird, wird er atrophieren, wie alles was nicht (ausreichend) genutzt wird.
Bezüglich der verkümmerten Muskeln kann ich aus eigener Erfahrung berichten:

Durch eine zu starke Stützung (Schuh plus Einlage) war meine Fußmuskulatur nicht mehr gezwungen, selber
die Pronationsbewegung abzufangen. Zusätzlich zu anderen schmerzhaften Beschwerden entstand an der zu stark gestützten
Stelle eine Muskelatrophie (bestätigt durch Orthopädin und Physio).

Die künstliche Stütze hat also die natürliche Stützfähigkeit des Fußes vermindert.

Nach disziplinierten Fußtrainings-Übungen und Umstieg auf Neutralschuh laufe ich jetzt beschwerdefrei..

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Nur mal so'ne dumme praktische Frage: was macht Ihr mit Euren Schuhen, solange Ihr barfuß lauft? Lasst Ihr die einfach am Straßenrand stehen und nehmt sie auf dem Rückweg mit? Oder schwingt Ihr die im Rhytmus an den Schnürsenkeln mit?

Ich würde das ja zu gerne auch mal ausprobieren, leider sind die Straßen in Brüssel elendig verdreckt und mit lauter Gemeinheiten wie Scherben, Bauschutt, wackeligen Pflastersteinen gespickt...
Das letzte Mal, daß ich in einer Stadt barfuß unterwegs war, war in Tokyo (1a-sauber) im Abendkleid, nachdem ich mir in den Peep-Toes eine gnadenlose Blase gelaufen habe...

Achso, Hornhaut "abschleifen" geht ganz einfach: Urlaub am Strand und jeden Tag schön lange im Sand spazieren gehen und vor dem Schlafengehen eincremen...

Gruß,
Kim

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Zitronenfalter hat geschrieben:Nur mal so'ne dumme praktische Frage: was macht Ihr mit Euren Schuhen, solange Ihr barfuß lauft? Lasst Ihr die einfach am Straßenrand stehen und nehmt sie auf dem Rückweg mit? Oder schwingt Ihr die im Rhytmus an den Schnürsenkeln mit?
Irgendwo deponieren aber nicht unbedingt am Strassenrand :daumen:
Wenn ich Barfuss laufe dann mach ich das meist auf einem Sportplatz oder im Freibad. Wenn ich in der Stadt wohnen würde vielleicht auch in einem Park.
Da kann man die Schuhe meist recht gut deponieren und hat sie auch mehr oder weniger im Blickfeld. Wenn ich es mal schaffe Barfuss auf der Strasse zu laufen, würd ich sie einfach zuhause deponieren.

An den Schnürsenkeln mitschwingen kann ich mir nicht vorstellen dass das gut geht. Wenn Du sie nicht deponieren kannst, würde ich eher je einen in jeder Hand halten.

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Heiler hat geschrieben: Wie kommst du denn darauf ?? Und woher hast du diese Info ?
Du brauchst nur hier im Forum zu fragen, oder aufmerksam zu lesen. Es gibt genügend beispiele, die deine folgende Theorie widerlegen, hier mal einlink. Hier ist zwar von verschiedenen Schuhen zu reden, aber es waren stark gestützte dabei, wenn die gestützten wirklich so schlimm für die Muskeln wären, wären solche Entwicklungen nicht so häufig der Fall.
Heiler hat geschrieben: Wenn einem (Stütz-)Muskel die Funktion abgenommen wird, wird er atrophieren, wie alles was nicht (ausreichend) genutzt wird.
Allgemein ist das eben nicht so. Es gibt viele Gegenbeispiele. Ein einziges reicht, um deine Theorie zu falsifizieren bzw. nicht mehr allgemein gelten zu lassen. Ich selbst bin so ein Beispiel. Ein gutes halbes Jahr nur im gestützten Schuh unterwegs, danach umschalten auf andere Schuhe, teilweise sehr minimalistisch. Kein Problem mit fehlender Stützmuskulatur. Ich kann nachwievor jeden Schuh auf jeder Trainingstrecke tragen, egal ob gestützt oder ungestützt.

Wenn man genügend läuft, atrophiert der Muskel nicht so schnell. Keine passive Stütze kann den Muskeln komplett die Arbeit abnehmen, das ist eine etwas arg simple Vorstellung - mit der man zudem der Propaganda der Laufschuhindustrie auf den Leim geht.

Die Stützen wirken Bauart bedingt sehr unterschiedlich auf unterschiedliche Läufer mit unterschiedlichem Laufstil. Wenn die Stütze sehr weit hinten Richtung Ferse ist, wird sie bei einem Vorfußläufer z. B. nahezu komplett irrelevant sein, in diesem Falle sogar kaum wirken, wenn sie bis unter den Mittelfuß gezogen ist.

Auch bei einem schnellen Mittelfussläufer hat die Stütze tendenziell einen geringeren Wirkungsgrad als bei einem langsamen Fersenläufer.

Wenn die Stütze sich vom Härtegrad zu wenig vom Rest der Sohle unterscheidet (Sondern nur von der Farbe - das soll vorkommen), wirkt sie u. U. kaum, vor allem bei leichten Läufern. Der Verkäufer wird immer erzählen, dass alles wirkt, was an angeblichem High.Tech eingebaut ist im Schuh, aber der will eben auch verkaufen

Es wird oft ein wenig zu sehr davon geredet, was der Schuh angeblich mit dem Läufer macht, der eine Schuh soll dazu bringen, "automatisch" auf dem Vorfuß zu laufen, der andere Schuh es unmöglich machen, so zu laufen und und und. Meistens ist das Unsinn.

Denn als Läufer entscheide ich selbst, wie ich laufe, so auch wie ich mit dem Fuß aufsetze. Also kann ich auch in dicken Stabilschuhen auf dem Vorfußlaufen oder in Spikes über die Ferse, wenn ich das will. Es gibt ein paar Dinge, die passieren beim Laufen automatisch, aber wie ich laufe, bestimme ich selbst.
Der Schuh hat nur einen geringen Einfluss. Es ist eben ein Schuh, und kein medizinisches Wunderwerk, wie uns die Laufschuhindustrie weismachen will.
Heiler hat geschrieben: Bezüglich der verkümmerten Muskeln kann ich aus eigener Erfahrung berichten:

Durch eine zu starke Stützung (Schuh plus Einlage) war meine Fußmuskulatur nicht mehr gezwungen, selber
die Pronationsbewegung abzufangen. Zusätzlich zu anderen schmerzhaften Beschwerden entstand an der zu stark gestützten
Stelle eine Muskelatrophie (bestätigt durch Orthopädin und Physio).

Die künstliche Stütze hat also die natürliche Stützfähigkeit des Fußes vermindert.

Nach disziplinierten Fußtrainings-Übungen und Umstieg auf Neutralschuh laufe ich jetzt beschwerdefrei..
Das ist schön für dich, aber das ist dein Beispiel. Nur eines. Und deine Interpretation ist nicht zwingend.

Eine andere nahe liegende Interpretation könnte sein:

Deine Muskelatrophie war vorher schon vorhanden. Weil du einfach zu wenig Sport gemacht hast, bei dem diese Muskeln trainiert werden. Dann hast du zu schnell zu viel gemacht, möglicherweise auch im suboptimaler Schuh-Einlagen Kombination (von Einlagen war bisher gar nicht die Rede, das ist nochmal ein andres Thema). Und möglicherweise auch zu einseitig trainiert, den klassischen Anfängerfehler gemacht , nur langsam zu laufen und sonst nix zu trainieren. Dann hast du Beschwerden gehabt, Pause gemacht, angefangen besser zu trainieren, deine Füße zu trainieren. Und jetzt klappt es, einen neuen Schuh hast du auch, aber ob da das Hauptproblem lag? Vielleicht war es eher falsches Training? Und die Fußtrainingsübungen das entscheidende, nicht der Schuhwechsel?

Eine mögliche Interpretation, ich will nicht behaupten, dass es so war. Aber wir sollten immer den Einzelfall betrachten und und uns vor etwas zu einfachen Schlussfolgerungen hüten. Ich denke auch, dass zu vielen Leuten falsche Schuhe empfohlen werden und/oder auch überflüssige Einlagen. Aber deswegen sollte man diese Ausrüstung nicht komplett verdammen.

Und ich behaupte einfach mal: Wenn jemand 80km/Woche in gestützten Schuhen läuft bekommt er davon keine Muskelatrophie, sicher nicht, wenn er laufen kann. Und wenn du einigermaßen gut trainiert bist und dein Laufstil erträglich, könnte ich dir möglicherweise einen gestützten Schuh unterjubeln, ohne dass du beschwerden bekämst. Du wärst einer von vielen, die problemlos beides Laufen können - glaubt man den Lügen der Hersteller, ist das äußerst unwahrscheinlich, aber die Realität spricht eine andere Sprache.

Das richtige Training ist viel wichtiger als der richtige Schuh. Schuhe werden überbewertet. Deswegen habe ich auch nur etwa 20 Paar fürs Laufen und beschäftige mich seit fast 25 Jahren mit dem Thema. :teufel:
Als Kind habe ich alles geglaubt, was die Laufschuhindustrie erzählt hat. Heute glaube ich erstmal gar nix. Werbung ist die Propaganda des 21. Jahrhunderts. Eine Lüge, die oft genug erzählt wird, wird als Wahrheit angesehen.

Also "glaube" ich nicht an die Stütze und nicht an die Sprengung und nicht an die Spezial-Dämpfung und nicht an die Torsionskerbe und die Haltbarkeit und und und. Sondern vertraue meiner Erfahrung. Da klappt so gut, dass ich Schuhe mittlerweile meist nicht mal anprobieren muss und beim Kauf sehr viel Geld spare, weil ich Schuhe laufe, die scheinbar sonst keiner haben will. Für das Geld, was andere mit schlechter Beratung im Laden für 1 Paar lassen, kaufe ich 3 Paar und habe keine Beschwerden.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Zitronenfalter hat geschrieben: nachdem ich mir in den Peep-Toes eine gnadenlose Blase gelaufen habe...

Gruß,
Kim
Man muß jetzt aber nicht wissen, was peep-toes sind? Übersetzt man peep= kurzer Blick und
toes = Zehen, würde ich fast sagen, das sind Schuhe, die einen kurzen Blick auf die Zehen erlauben, also vielleicht Sandalen? Oder Badelatschen? Oder Socken mit Löchern vorne?

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Wie das Wort Abrieb schon sagt, entsteht er bei Reibung, und diese ist beim punktuellen Aufsetzen des Fußes viel geringer als beim Schlurfen. Um also einen nennenswerten Hornhautabriebeffekt zu erreichen, müsstest Du schlurfen. Oder so schnell sein wie ein Auto. Wobei natürlich zu klären wäre, ab welcher Geschwindigkeit ein meßbarer Abrieb entsteht :gruebel: . Man könnte natürlich auch einen Profiläufer einen Marathon auf Asphalt barfuß laufen lassen und anschließend die Dicke der Hautschicht an den Fußsohlen messen. Dann wüßte man z.B., daß Du nicht schneller als 20 km/h über 42 Kilometer laufen darfst, um noch ein bißchen Pelle an den Füßen zu haben. Gibt es schon eine Studie darüber :D ?
(Haus)-Frauen und Technik- Zwei Welten begegnen sich.

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Zitronenfalter hat geschrieben:Nur mal so'ne dumme praktische Frage: was macht Ihr mit Euren Schuhen, solange Ihr barfuß lauft? Lasst Ihr die einfach am Straßenrand stehen und nehmt sie auf dem Rückweg mit? Oder schwingt Ihr die im Rhytmus an den Schnürsenkeln mit?
Hallo Zitronenfalterin, :zwinker2:

ich habs bis jetzt ja erst einmal gemacht, also das Barfußlaufen...
Ich war bereits auf dem Rückweg und habe einfach die Socken ausgezogen und mit den Schnürsenkeln in die Schuhe gesteckt, in jede Hand einen genommen (mit der Hand jewils auf der Innenseite schräg unter die Schuhzunge gegriffen) und bin gelaufen. Stört fats genauso wenig, als wenn ich auf langen Läufen mal ne Banane für 10 km mitschleppe.

Im Park oder Stadion entfernt man sich ja nicht sio weit vonm Ausgangspunkt, da kann man die schuhe sicher einfach abstellen oder so...

Zitronenfalter hat geschrieben:Das letzte Mal, daß ich in einer Stadt barfuß unterwegs war, war in Tokyo (1a-sauber) im Abendkleid, nachdem ich mir in den Peep-Toes eine gnadenlose Blase gelaufen habe...
Was sind "Peep-Toes"? "Abendkleid" habe ich schon mal gehört, aber an hatte ich noch keins. :zwinker2:
Worüber man als Frau so alles nachdenken muss... :confused:

Dass Du in Brüssel auf dreckigen wegen und Straßen nicht laufen magst, kann ich verstehen, aber sicher gibt es dort auch Parkanlagen in denen man das Barfußlaufen probieren kann. wenn man es nicht gewohnt ist, sollte man eh nicht unbedingt barfuß auf extrem hartem und rauem Untergrund wie Asphalt laufen.


@DerC:
Gute Argumentation! Aber: Der Läufer mit 80 km/Woche über einen längeren Zeitraum wird wahrscheinlich keine Probleme bekommen. Das Gros der (freizeitorientierten) Läufer läuft aber nicht so viel. Und bei 15-25 km/Woche verteilt auf 2-3 Läufe sieht es da sicher anders aus.



@ all:
Ich freue mich, dass das Thema hier so gut diskutiert wird und anscheinend ja auch seine Berechtigung hat!
Vielen Dank schon mal!

Gruß, Martin

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Dass Du in Brüssel auf dreckigen wegen und Straßen nicht laufen magst, kann ich verstehen, aber sicher gibt es dort auch Parkanlagen in denen man das Barfußlaufen probieren kann. wenn man es nicht gewohnt ist, sollte man eh nicht unbedingt barfuß auf extrem hartem und rauem Untergrund wie Asphalt laufen.
Genau, lieber auf einer Wiese, auf der man die Scherben nicht sehen kann... :D Ernsthaft: ich weiß nicht was daran verkehrt sein soll, wenn man auf dem Vorfuß und keine riesen Strecken läuft. Ich würde als Faustregel eher sagen: lauf nicht da, wo es dir unangenehm ist.
Peeptoes sind ein Pumps-Modell, ein Schuh im 60er Jahre Stil mit Zehenloch. Das Wort peep bedeutet "kurzer Blick" und toes sind "die Zehen", übersetzt können wir also von einem kurzen Blick auf die Zehen sprechen. Im Regelfall sind 2 Zehen zu sehen.
Das hättet ihr auch selber ergoogeln können... ;-)
[img]_http://pushup.pu.funpic.de/ticker/pushup/bamf-297-pushup.gif[/img]

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Hallo Christoph
Du brauchst nur hier im Forum zu fragen, oder aufmerksam zu lesen. Es gibt genügend beispiele, die deine folgende Theorie widerlegen, hier mal ein link.
Na ja, es gibt ebenso Beispiele von Läufern die mit gestützten Schuhen Probleme hatten und nach
Wechsel Besserung. Wenn ich hier fragen würde, käme wohl keine eindeutige Richtung heraus.
Wenn man genügend läuft, atrophiert der Muskel nicht so schnell. Keine passive Stütze kann den Muskeln komplett die Arbeit abnehmen, das ist eine etwas arg simple Vorstellung - mit der man zudem der Propaganda der Laufschuhindustrie auf den Leim geht.
Wenn man viel läuft und ein Teil der Muskeln wird gestützt, habe diese weniger zu tun als die
anderen Muskelpartien. Es entsteht ein Ungleichgewicht, genauso als wenn man nur bestimmte
Muskelgruppen trainiert und andere vernachlässigt.
Selbst wenn die Stütze nur einen Teil der Arbeit abnimmt, es entsteht ja für diese gestützte Muskulatur kein oder ein geringerer Trainingseffekt.
Außerdem kann eine Stütze an einer Stelle wo keine nötig ist auch andere Probleme machen,
mal abgesehen von Muskelatrophie bzw –ungleichgewicht.
Zum Beispiel Verhärtungen oder Blockaden in den dazugehörigen Gelenken.

Bewirbt die Propagande der Laufindustrie nicht eben gestützte und gedämpfte Schuhe ?
Die werden sich hüten, vom Unsinn einer passiven Stütze zu reden.
Das ist schön für dich, aber das ist dein Beispiel. Nur eines. Und deine Interpretation ist nicht zwingend.
Das sollte auch nicht der Beweisführung dienen, sondern nur ein Beispiel sein.
Auch dein Beispiel ist nur eines. Vielleicht hast du sehr gut trainierte oder robuste Füße.

Letztendlich scheint mir, wenn ich das was ich an Berichten hier aus dem Forum erinnere,
daß ein zuviel an Stütze bzw unnötige Stütze problematischer ist, als ein „zuwenig“.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Zitronenfalter hat geschrieben:Peeptoe: :zwinker5:
Was ist das? Ist das kaputt? :zwinker2:

@ Heiler und DerC:
Hier im thread geht es doch weniger um die Stütze und Dämpfung der Top-Laufschuhe, als viel mehr um die Vor- und Nachteile des Barfußlaufens.
Wäre schön, wenn Ihr etwas näher am Thema bleibt.

Trotzdem noch etwas zu deinem Einwand, Heiler:
Wenn man viel läuft und ein Teil der Muskeln wird gestützt, habe diese weniger zu tun als die
anderen Muskelpartien. Es entsteht ein Ungleichgewicht, genauso als wenn man nur bestimmte
Muskelgruppen trainiert und andere vernachlässigt.
Selbst wenn die Stütze nur einen Teil der Arbeit abnimmt, es entsteht ja für diese gestützte Muskulatur kein oder ein geringerer Trainingseffekt.
Wo steht, dass dass diese gestützte Muskulatur NUR in Verbindung mit der restlichen dort befindlichen Muskulatur funktioniert, also abhängig davon ist? Und wenn das so ist, wo steht, dass diese Stützmuskulatur gleich der anderen Muskulatur trainiert sein muss um barfuß genug Stütze zu haben?
Ich denke einig sind wir uns, dass diese Muskulatur, wenn man viel läuft (80 km/Woche) trotz Schuhunterstützung besser entwickelt sein wird, als bei jemand der wenig läuft. Unabhängig davon ob mit oder ohne Schuhe.

Und was genau ist diese Stütze???
Immerhin bleibt es auch bei Halbschuhen, so dass die Muskulatur ja in jedem Falle den Fuß vor seitlichem Wegknicken schützen muss (anders als z.B. im Skistiefel). Dass das beim Barfußlaufen besser gefördert wird, sollte klar sein, aber auch im hightec-Schuh gibts dafür nur Unterstützung. Der Schuh nimmt dem Muskel die Arbeit nicht ab.

Gruß, Martin

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hallo Martin,
Znegva hat geschrieben:Wäre schön, wenn Ihr etwas näher am Thema bleibt.
stimmt,- sorry für o.t.
Znegva hat geschrieben:Wo steht, dass dass diese gestützte Muskulatur NUR in Verbindung mit der restlichen dort befindlichen Muskulatur funktioniert
Das hat ja so niemand gesagt.
Aber die Muskelfunktion ist ein Zusammenspiel von Spieler und Gegenspieler .
Ist einer davon schwächer ausgeprägt entsteht ein Ungleichgewicht.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Wenn man sich über einen längeren Zeitraum an , ich nenne sie jetzt einmal 'flexiblere', Laufschuhe gewöhnt hat und dann wieder einen 'festeren' benutzt, kann man spüren, dass hierbei Fußmuskulatur aktiv wird, die regelrecht gegen den härteren, gestützteren Schuh arbeiten muss. Kann man deswegen behaupten, diese Muskulatur sei in den ungestützten Schuhen 'verkümmert'? :zwinker2:
Es wird die Muskulatur gefördert, die in diesem und jenem Schuh dann eben benötigt wird, um gegen diesen Widerstand zu wirken, beim Barfußgehen- und Laufen fällt dieser Schuh-Widerstand weg.

So gesehen würde ich das Laufen mit möglichst wenig Unterstützung auch als das natürlichere sehen.

Der Fuß passt sich also, so weit er kann, den Bedingungen an, unter denen er arbeiten soll und darf, auch barfuß. Man sollte nur recht sensibel auf Überlastungsreaktionen achten, egal mit welchem Schuhwerk oder ohne, denn die Schäden spürt man immer erst, wenn es zu spät ist. Ich bin jedenfalls froh, nach einem halben Jahr Laufpause wegen Fersensporn wieder die ersten Laufschritte wagen zu können.

Barfuß mit der Erde verbunden zu sein, ist auf jeden Fall ein tolles Gefühl. Man stelle sich vor, außerhalb des Bettes ständig Handschuhe zu tragen, damit die Hände keinen Schaden nähmen...

Grüße, Jürgen

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Znegva hat geschrieben: @ Heiler und DerC:
Hier im thread geht es doch weniger um die Stütze und Dämpfung der Top-Laufschuhe, als viel mehr um die Vor- und Nachteile des Barfußlaufens.
Wäre schön, wenn Ihr etwas näher am Thema bleibt.
Diskussionen entwicklen sich, Themen kommen dazu. :zwinker5:

Dewegen werde ich später auch noch was zum Thema gestützte Schuhe schreiben ... :D
Znegva hat geschrieben: Ich denke einig sind wir uns, dass diese Muskulatur, wenn man viel läuft (80 km/Woche) trotz Schuhunterstützung besser entwickelt sein wird, als bei jemand der wenig läuft.
Mal was zu den 80k/Woche: Ich habe 2006 mit ca. 25k/Woche wieder angefangen. Im gestützten Schuh. Im ersten kompletten Laufjahr 2007 bin ich auf ca 52k/Woche im Schnitt gekommen. Davon schon ein Großteil in Racern und Lightweights.

Die 80km/Woche habe ich im Durchschschnitt im Herbst 2007 erreicht, nur für 8 Wochen Marathonvorbereitung. Im Moment bin ich auch eher selten bei 80k.
Heiler hat geschrieben: Vielleicht hast du sehr gut trainierte oder robuste Füße.
Ja ich habe vielleicht recht gut trainierte Füsse. Obwohl ich so gut wie nie Barfuß laufe. Es gibt andere effketive Methoden, sich robust und widerstandsfähig zu machen. Das ist aber nur ein Mosaiksteinchen. Für die meisten Läufer ist der Weg zu Beschwerde- und Verletzungsfreiheit der, komplett und abwechslungsreich zu trainieren. Das bedeutet (natürlich nicht jeder Punkt zwingend):

- Nutzung vieler Lauftempi im Spektrum Sprint bis Jogging
- Training von Rumpfstabilität und Beweglichkeit und allgemeiner Athletik (Gymnastikk, Zirkeltraining, Krafttraining)
- weiteres Training, um dich robust und widerstandsfähig zu machen:
Lauf ABC, Sprünge, Hügeltraining, Crosstraining (Z. B. Schwimmen, Basketball, Fußball,Handball, Aerobic, Kampfsport), Barfußlaufen
- vernünftige Lauftechnik erlernen
- Nutzung verschiedener Schuhe (gerne auch racer, free und/oder spikes)

Es gibt sicher noch mehr Dinge, die helfen können.

Das Barfußlaufen ist jetzt eine von vielen Möglichkeiten. In 10 Jahren Leichathletiktraining als Schüler haben wir das sehr selten eingesetzt, eigentlich nur mal zum Auslaufen. Die Robustheit und Widerstandsfähigkeit, die kräftige Muskulatur habe ich durch andere Dinge erreicht:

- Lauf ABC in nahezu jedem Training
- Sprünge Sprünge Sprünge
- Schnelle Läufe in Spikes in nahezu jedem Training
- viel Rumpftraining, Zirkeltraining
- Crosstraining: Fußball und Basketball

Mit diesen Maßnahmen habe ich trotz geringer Umfänge (und extrem geringer Barfuß-Umfänge) eine Fitness erreicht, die mir auch nach 13 nahezu sportfreien Jahren, in denen ich nur gelegentlich Fußball oder Baskteball spielte, einen problemlosen Einstieg ins Lauftraining ermöglichte. Seit ich wieder laufe, hatte ich nie länger Beschwerden.

Die Umstellung auf flache Schuhe brachte Anfang 2007 7-10 Tage übliche Anpassungsprobleme (kommt nicht durch Muskelschwund, sondern durch den ungewohnten Bewegungsspielraum der Muskeln dank der flacheren Schuhe), die ich wahrscheinlich vermeiden hätte können, wenn ich meinem Körper mehr Zeit gegeben hätte, sich daran zu gewöhnen. Aber auch in dieser Zeit konnte ich trainieren.

Mein Beispiel ist sicher nur ein Beispiel, das die Wirkung von jahrelangem, weitgehend kompletten Training zeigt.

Es gibt keine Wunder, es gibt nur Training. Keinen Wunderschuh und kein Wunder durch Barfußlaufen. Training heisst Gewöhnung. Man kann sich ans Barfußlaufen und fast an jeden Schuh gewöhnen.

Der größte Anfängerfehler ist möglicherweise oft nicht die Schuhwahl oder der Verzicht auf das Barfußlaufen, sondern die Entscheidung für einseitiges Training trotz vorhandener muskulärer Dysbalancen, orthopädischer Probleme und schlechtem Laufstil. Ein Schuh kann Probleme verstärken, aber das eigentliche Problem sitzt oft woanders.

Dazu wird oft der Umfang zu schnell gesteigert, und nicht immer ist der Gesamtumfang das Problem, sondern der Umfang einzelner Läufe. Die Idee ist seltsam, möglichst lange am Stück laufen zu wollen, wenn man weder die muskulären Voraussetzuingen dafür hat noch die Lauftechnik einigermaßen beherrscht. Verletzungen sind dann oft nur eine Frage der Zeit.

So jetzt bin ich wieder ein wenig vom Barfußlaufen weggekommen, aber ich wollte das einfach in den Kontext von sinnvolelm Training stellen. Sinnvollster Einsatz Barfußlauf wäre imo möglich bei:

- ein- und/oder auslaufen
- kürzere ruhige Läufe
- Lauf ABC (auf dem Rasen)
- Sprints und Steigerungen auf Rasen

Gewöhnung durch anfänglich kleine Dosen und vernünftige Steigerungen des Umfangs ist angesagt, genau wie bei anderen neuen Trainingsmethoden oder neuen Schuhen. Die Dosis macht auch hier das Gift.

Was man machen kann, hängt natürlich auch zusammen, wie abgehärtet man schon ist und welche Untergründe zur Verfügung stehen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Santander hat geschrieben:(Haus)-Frauen und Technik- Zwei Welten begegnen sich.
Ich weiß ja nicht, in welcher Welt Du lebst, aber ich habe schon Server zusammengebaut, da wußtest Du nicht mal, was WWW ist :zwinker4: . Und wenn man im "Zitat Santander: hätte ich früher in Physik aufgepaßt"-Glashaus sitzt, sollte man nicht mit Steinen schmeißen. Übrigens: schönen Gruß an Deine (Haus-)Frau, ich möchte ja nicht wissen, wie SIE Deine technischen Fähigkeiten einschätzt :hihi: .
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Renn-Schnecke hat geschrieben: ..., aber ich habe schon Server zusammengebaut, .....:.
Und? Platinen gelötet? Oder Gehäuse geschraubt im Akkord? Klassischer Job für Ungelernte und Hausfrauen.
Renn-Schnecke hat geschrieben: Und wenn man im "Zitat Santander: hätte ich früher in Physik aufgepaßt"-Glashaus sitzt,
:.
Suchfunktion richtig benutzt. :daumen: Stoff erste Stunde VHS Computerkurs für Rentner und Hausfrauen.
Renn-Schnecke hat geschrieben: Übrigens: schönen Gruß an Deine (Haus-)Frau,
Schönen Gruß? Warum. :confused: Du kennst meine Frau doch gar´nicht.

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Santander hat geschrieben:Und? Platinen gelötet? Oder Gehäuse geschraubt im Akkord? Klassischer Job für Ungelernte und Hausfrauen.
Ich weiß nicht, warum Du so frustriert bist (und ich möchte es auch garnicht wissen), aber ich muß mich von Dir nicht beleidigen lassen. Such Dir jemand anderes für Deine Problemprojektion, oder geh einfach laufen! Das entspannt - dann gibt es von Dir vielleicht auch mal konstruktive Beiträge zu einem Thema statt provozierender, sinnloser Kommentare.
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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DerC hat geschrieben:Wenn man genügend läuft, atrophiert der Muskel nicht so schnell.
Hi Christof,

auch hier genügt aber ein Gegenbeispiel, um diese Theorie zu falsifizieren. Mich hat es vor zwei Jahren geradezu schockiert, als ich folgenden Beitrag von U_d_o las:
http://forum.runnersworld.de/forum/524940-post5.html

Wir haben es hier übrigens nicht mit einem Luschen-Läufer wie mir zu tun, sondern mit einem, der zahlreiche Marathons absolviert hat und keine allzu großen Probleme damit hat, in Schuhen mal 100 km am Stück (!!!) zu laufen. Wenn ein solcher Läufer dann nicht ohne Probleme 2 km barfuß auf Gras hinbekommt, dann ist doch irgendwas faul, und das umfangreiche Lauftaining war für bestimmte Muskelgruppen ebenso effektiv wie im-Bett-liegen :) .
Daher bleibe ich bei meiner Überzeugung, daß regelmäßiges Barfuß-Langstreckenlaufen zu den wichtigsten Trainingsinhalten gehört.

Übrigens: nettes Benutzerbild - könnte von mir sein. War 'ne schöne Veranstaltung letzte Woche in Gießen-West, gelle :daumen:

Sportliche Grüße von
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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CarstenS hat geschrieben:Tartanbahn finde ich nicht so richtig angenehm, weil sie doch ein wenig an den Fußsohlen piekst. Ich habe schon mal barfuß 1000er gemacht, weil ich die Schuhe vergessen hatte, und hatte hinterher blutige Zehen. Nicht schlimm, aber doch auch unangenehm und nicht Sinn der Sache. Wenn da ein Rasenplatz ist, würde ich den vorziehen.Carsten
Diesen Tipp hat mir Carsten vor einiger Zeit gegeben und dennoch habe ich ihn nicht wirklich beherzigt und bin gestern ein paar Runden bei glühender Hitze auf der Tartan-Bahn gelaufen. Das Gefühl zu laufen war sehr schön, auch wenn ab und an doch das ein oder andere Steinchen gepiekst hat. Alles in allem war ich positiv überrascht vom Laufen ohne Schuhe auf der Bahn.

Die Quittung vom Barfußlaufen auf der Tartan-Bahn bekam ich dann gestern Abend als meine Füße plötzlich angefangen haben zu brennen, sodass ich kaum noch durch die Wohnung laufen konnte. Mittlerweile kann ich wieder schmerzfrei laufen und ich bin mal wieder um eine Erfahrung reicher: Laufen bei glühender Hitze auf der Tartan-Bahn ist nicht gerade empfehlenswert. Also weiterhin Barfuß laufen, allerdings nur noch auf dem Rasen. :daumen:

Gruß von dem Mann mit den heißen Füßen.
Neben dem Sport-Studium für New Balance unterwegs!

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Tartambahn kann ich mir im Moment noch nicht vorstellen, werde es demnächst aber auch mal ausprobieren. Mal sehen, was meine Füße dazu sagen. :zwinker5:

Ich bin ja im Moment etwas ausgebremst, erst durch eine Erkältung und jetzt im Anschluss direkt mit dem Heuschnupfen. :sauer: , aber gestern bin ich das dritte Mal barfuß gelaufen (beim 2. Versuch waren es etwa 1200 m, 50%Waldweg, Rest Pflastersteine und Asphalt).

Wieder bin ich ganz normal mit Schuhen gestartet und die ersten 8,4 km damit gelaufen. Dann Schuhe aus, die ersten 800 m auf dem Rasenstreifen unter den Bäumen neben dem Weg, danach dann Pflastersteien und Asphalt bis nach Hause. Insgesamt 5,6 km.
Versucht habe ich dabei auch mal ein paar Steigerungen, was auch ganz gut ging, jedoch fielen mir gestern ein paar Dinge auf:

1.) Nach etwa 3 km beobachtete ich mich dabei, wie ich immer mehr auf dem Hinterfuß landete. Nicht tragisch, aber die anfängliche Gewichstverteilung von etwa 90/10 verlagerte sich auf etwa 70/30. Ich denke, das ist ein Zeichen für eine schwächelnde Wadenmuskulatur.

2.) Dann fiel mir bei den Steigerungen, also höherem Tempo, auf, dass die Wucht, mit der man auf den Boden tritt, erheblich höher ist. In Schuhen ist mir das nie so deutlich aufgefallen.

Insgesamt bin ich 14 km in 1:17 Std. gelaufen. Habe dann mal die 8,4 km auf der Uhr geprüft und den ganzen Lauf berechnet: Mit Schuhen 5:36 min/km, ohne Schuhe 5:32min /km. HF war geringfügig höher, was aber auch daran liegt, dass zum einen 3 steigerungen dabei waren und es die letzten 800 m bergauf geht.

Also hat barfußlaufen derzeit wohl keinen großen Einfluss auf Tempo und HF bei mir.

Da ich auch keinerlei Brennen oder ähnliches verspüre und mich barfuß wohl fühle, denke ich, dass bedingt durch die lange Zeit TKD meine Füße doch recht abgehärtet und robust sind. :zwinker2:

Gruß, Martin

80
Moin !

Vor gut einer Woche bin ich nun endlich auch ein Paar hundert Meter Barfuss gelaufen.
Schade das ich aufgrund des Bodens nicht mehr machen konnte.

Leck mich am Arsch, war das Geil ! :D

Ich wollte gar nicht mehr wieder in Socken und Schuhe einsteigen, so beengt war das Gefühl.
Die Blicke der Passanten waren sehr amüsant. Klasse war aber, das ein Päärchen, welches Spazieren war, sich auch einfach Socken und Schuhe auszog und barfuss weiter ist.

Ab sofort wird das Barfuss laufen öfters praktiziert :D

Alex

81
Sonntag Vormittags ist langer Lauf angesagt

Gestern war wieder ein Sonntag und niemand hatte etwas dagegen dass ich laufe. Ich hatte es samstags schon angekündigt und so stellte ich mir meinen Wecker auf 8:00 Uhr. Im 5-Minuten-Abstand meckerte er und so stand ich um 8:15 Uhr auf, damit ich um 8:30 Uhr zu meinem "langen" Lauf aufbrechen kann. Ein langer Lauf ist aufgrund meines Formtiefs im Moment max. 18 km und genau die habe ich mir vorgenommen.
Ich ging ins Badezimmer und begrüßte Mucki, unsere Krähe, die wir vor etwa 10 Wochen als großes, aber verstoßenes Küken vor den Fängen eines Labradors gerettet haben und die uns seitdem nicht mehr von der Seite weichen mag. Mucki brauchte heute morgen also eine Portion Streicheleinheiten und Liebe. Als dies erledigt war, konnte ich mich endlich anziehen. Ich hatte mir abends schon alles bereit gelegt: Laufsocken, Shirt, kurze tight, Schweißband für den Arm, das Polar-Gerödel und da es laut wetter.com mit 80%er Wahrscheinlichkeit regnen sollte das Laufcappy. Und bei einem Blick aus dem Fenster, sah es nicht so aus, als wenn es anfangen würde zu regnen, denn es regnete schon...
Dann machte ich mir schnell noch den vergessenen Trinkgurt fertig (habe im Sommer unterwegs immer Durst).

So, alles fertig, den Gurt ziehe ich noch nicht an, das Einklicken ist zu laut, auch die Schuhe ziehe ich mir erst im Hausflur an, nicht dass Manu und Lisa wach werden. Sollen sich ja auch mal ausschlafen, wir sind Samstag schon um kurz vor 8 Uhr vom Briefträger mit der Klingel geweckt worden...

Schnell noch einen Zettel geschrieben "bin um 10:15-10:30 Uhr wieder da" und in der Diele auf den Boden gelegt.

Alles nötige Gerödel ganz leise zusammengerafft, Hausschlüssel brauche ich nicht, um 10:15-10:30 Uhr sind die Mädels ja eh schon wach.
Wohnungstüre auf, vorsichtig raus und die Wohnungstüre ganz leise eingerastet. *klick* Super, das war leise, da ist keiner von wach geworden. Jetzt schnell den Gurt an, *klick* und die Schuhe anziehen....
:confused:
:confused:
:confused:
SCHUHE?????????????????????
Wo sind die Schuhe?
:confused:
:confused:
:confused:
Schei..., die stehen drinnen im Regal. AAAAaaaaargh!
Und jetzt? Klingeln?
Dann sind alle wach und laufen brauche ich DANN nicht mehr.
Klopfen? Dann sind auch alle wach, da die Hunde kläffen.
Auf Socken laufen? Naja. Eher nicht.
Barfuß laufen? 18 km? Im geplanten Zeitfenster von 1 3/4 - 2 Std? Puh, der Gedanke daran lässt mich erschauern, zumal der Boden ja auch noch nass ist. Geht mal gar nicht.
Oder nur 3-4 km und dann irgendwo warten bis zuhause alle wach sind?
Ja, das ginge, aber dann komm ich ja auf nicht mal 30 km die Woche.
Also doch klingeln.
Oder?
Ach, mach dir nicht ins Hemd, Martin, lauf halt barfuß so weit es geht. Läufst halt Waldwege, die sind schön weich...
Es war schon ein komischer Gedanke, aber ich zog die Socken aus, machte ein Knäuel und steckte sie in den Briefkasten.
Ich verließ den Hausflur und ging raus. Der erste Blick: Es regnete leicht, der Asphalt war nass.
Auf Nässe bin ich noch nie barfuß gelaufen, alle bisherigen Barfuß-km (etwa 5x, maximale km =gute 5 km) waren bei Trockenheit. Wie lange würden die Füße es aushalten? Weichen sie auf und ich laufe mir blutiges Fleisch? Oder geht es? Fragen über Fragen und ein bißchen Angst. Nur der Lauf selbst wird es mir verraten.

Ich lief los. Schon nach 100 m merkte ich, dass der nasse Asphalt sich anders anfühlt als Trockener. Aber nicht besser. Es drückte mehr, er fühlte sich deutlich rauer an. Oje, was mache ich nur zwischen 8:45 und 10:15 Uhr, wenn ich den Lauf gleich schon beende?

Nach etwa 700 m kam ich zum Friedhof, dort führt ein Grasstreifen parallel entlang der Straße bis zum Wald. Das Gras war nass und kühl. Ich wünschte mir den ganzen Lauf mit Gras und überlegte den ganzen Vormittag auf diesem 200 m langen Grasstreifen immer hin und her zu laufen. Das war mir dann aber doch zu albern und ich lief in den Wald. Dort war dann ein geplätteter Waldweg mit Steinchen und Stöckchen. Nix weich. Ich lief auf dem Mittelfuß, etwas mehr Gewicht vorne, aber nicht viel. Es drückte hie und da, aber es ging. Nach weiteren 400 m dann ein 50-Meter-Abschnitt mit einer Wiese, parallel zum Waldweg. Sofort nutzte ich diese zur Fußerholung. :zwinker5:
Dann musste ich einen kurzen Abschnitt mit Schotter gehend überwinden und kam dann auf ein rel. weiches Waldwegstück. Zum ersten Mal suchte ich mir beim Laufen bewusst Pfützen und Matsche. Ich kam mir vor wie meine Tochter, die es liebt dort hinein zu hüpfen! :D
Weiter ging es über ein kurzes Stück rauen Asphalt auf den dünn gerollsplitteten Parkweg entlang des Pillebaches. Auch hier versuchte ich seitlich den Grasstreifen zu nutzen. Dieser war aber durchzogen von Brennesseln. Ich zog den Rollsplitt dann mit vorsichtigen Schritten vor... :tocktock:

Ich lief wie auf Eiern, aber ich lief.
Weiter 400 m kam ich dann auf einen Weg, der schon fast laufbar war, aber der Grünstreifen daneben war noch laufbarer. :zwinker2: Zumindest auf Teilbereichen.
Eine kurze Steigung von 20 Metern auf dichtem Rollsplitt überwand ich gehend um danach sofort über eine Wiese abzukürzen. Jetzt hatte ich schon 2,7 km geschafft! In 17 min.
Weiter ging es über die B7 rüber Richtung ehem. Ziegelei über Asphalt. Eine Erholung für die Füße! Es hatte aufgehört zu regnen. Mit mittlerweile geübtem Blick suchte ich mir die Asphaltstücke raus die feiner waren. Ich kam wieder zu einem holprigen Waldweg mit vielen Stöckchen, aber mittlerweile ging es.
Dann kam ich an einen fein geschotterten Weg. Was ich bisher nie sah: Direkt daneben war Wiese mit hohem Gras. Mit flachen Schritten lief ich durch das Gras. Mir blieb immer wieder der eine oder andere Grashalm zwischen den Zehen hängen und riss ab. Trotz des Grasuntergrundes waren dort verschieden große und spitze Steinchen versteckt. Unmittelbar hintereinander trat ich zunächst auf einen etwas spitzen und dann auf einen recht dicken Stein. Letzterer drückte sich in meinen Mittelfuß und bereitete mir minutenlangen Schmerz. Ich lief weiter. Es begann wieder warm zu regnen. Nach nunmehr 5,5 km wieder ein Stück fester Waldweg mit Steinchen (wer legt eigentlich diesen blöden Rollsplitt auf Waldwege???). Seitlich waren Teilbereiche mit weichem Erdboden (mit weniger Steinchen und Stöckchen :nene: , das fühlte sich an wie die Geleinlage in nagelneuen Laufschuhen. :daumen:
Jetzt kam ein kurzes Schotterstück mit Eisenbahnschotter, das ich aber über einen ganz schmalen Grasstreifen umlaufen konnte, dann endlich wieder Asphalt. Hoch ging es nach Knittkuhl. Die Füße fühlten sich auch noch einigermaßen an, wurden aber etwas "fühlig".
40 Minuten, 6,5 km. Was jetzt? Ok, ich hatte ja noch Zeit, also weiter. Über Gehwege lief ich Richtung Kaserne, dort angekommen zeigte die Uhr knapp 48 Minuten. Es regnete. Ich lief um die Ecke und drehte dann bei 50 Minuten um.
Ich bin bekloppt. :klatsch: Egal. Der Rückweg geht ja eher etwas bergab. Ich spürte meine Füße. Dem nassen Asphalt ging ich aus dem Weg, Gehwegplatten aus feinem Waschbeton sind ein toller Untergrund. Um den Glascontainer in Knittkuhl machte ich wieder einen großen Bogen, aber im letzten Moment. Die Konzentration ließ spürbar nach. Man muss wirklich jeden Schritt im Voraus planen. Und doch wird man immer wieder überrascht mit irgendwas zwischen den zehen, unter dem Ballen unter dem Mittelfuß und der Ferse. Und meist sind das keine angenehmen Überraschungen. Ich überlegte, dass Leute mit geringem Gewicht sicher Vorteile hätten weil sich die Steinchen und Stöckchen nicht so in die Haut bohren. Ich lief weiter. Von Pfütze zu Pfütze. Die Füße fühlten sich nicht mehr so recht wohl und suchten Kühlung und weichen Untergrund. Den gab es gerade nicht. Der Regen wurde mehr, war aber wenigstens oberhalb der Füße nicht unangenehm. Das kurze Stück Waldweg mit dem "Gel" war schnell vorbei, dann die Wiese entlang des geschotterten Weges. Wieder trat ich auf einen dicken Stein, den ich im hohen Gras nicht sehen konnte. Danach ging es wieder. Dann wieder Waldweg. Aua, man, drücken die Stöckchen. Ich ging kurz, dann lief ich mit ganz flachen Schritten weiter, bloß kein Gewicht drauf. Wieder Asphalt, sehr angenehm, nach der B7 wieder die kühle Wiese. Herrlich! Weiter ging es über den schmalen Streifen neben dem fast laufbaren Weg, jedoch hatte der regen die Brennnesseln seitlich runtergedrückt und der Lauf mutierte hier zu einem Fahrtspiel: Ich musste über einige Brennnesseln springen, anderen mit ein oder zwei seitlichen Ausfallschritten ausweichen.
Dann wieder der gerollsplittete Weg neben dem Pillebach. Ich sog die Luft zwischen den Zähnen ein und konnte dem Kind auf dem Fahrrad nicht folgen. Aber durch Brennnesseln laufen? Geht mal gar nicht! Aber jedes Mal, wenn ich keine zu sehen waren, wich ich auf den Grünstreifen aus und sofort konnte ich schneller laufen.
Dann wieder der weiche Waldweg, der Schotterstreifen zum Gehen, die 50-Meter Wiese. Ich war fast zuhause. Mittlerweile schüttet es wie aus Eimern. Egal. Ich hatte andere Sorgen. :klatsch:
Der folgende Waldweg war noch mal eine kleine Qual. JEDES Stöckchen und JEDES Steinchen bohrte sich cm-tief ins Fleisch. Jedenfalls fühlte es sich so an. :tocktock:
Endlich wieder der Grünstreifen am Friedhof. Unmittelbar beschleunigte ich wie mit einem Turbo. :teufel: Dann noch 4 min über Asphalt und ich stand vor der Hautüre. Das Wasser floss in Bächen den Gehweg runter. Ich klopfte ans Wohnzimmerfenster und Manu öffnete das Fenster. Mucki begrüßte mich und verzog sich schnell wieder nach drinnen. Viel zu nass. :motz:
Ich erklärte Manu, warum ich barfuß war und sie erklärte mich für bekloppt. :tocktock:
Ich dehnte die Muskeln, ging rein und holte Geld um Brötchen zu holen. Natürlich barfuß lief ich zum Büdchen 200 Meter weiter und lief auch den Rückweg. Zuhause angekommen war die Brötchentüte völlig aufgeweicht und aufgerissen, obwohl ich sie schützend abgedeckt hatte.
Ich genoss das Frühstück und stellte dann fest, dass ich am linken Fuß vorne an 2 Zehen eine rote Blase hatte, die ich aufstach. Ansonsten fühlten sich die Füße gut an. Keine Blasen, keine Fleischwunden , nichts abgeschabt. Oberhalb der Socken hatte ich ein paar Stunden lang vom hohen Gras ein paar leichte Hautschwellungen, wie eine allergische Reaktion.
Nur die Beine fühlten sich an wie nach meinem ersten 17 km-Lauf vor knapp 2 Jahren.

Wie fühle ich mich heute, 1 Tag später? Gut! Aber ich habe Muskelkater in den Waden.
Morgen geh ich wieder laufen, aber barfuß brauch ich erst mal Pause. :hihi:


Ach ja, zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass ich insgesamt ganz knappe 16 km in 1:42 Std. gelaufen bin. :geil:

Wer sich die Strecke mal anschauen möchte, kann hier gucken:
Greif Streckenvermessung

Gruß, Martin

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Hallo,
so manchmal brauch man eben ein klein wenig Druck um damit anzufangen :D
Ich bin auf Korsika mal ein paar Kilometer barfuss gesprintet.
Wir hatten uns mit dem Schlauchboot wegen Wind und Welle "festgefahren" und ich wollte das Auto holen. Dort waren unter anderem auch meine Schuhe drin.
Nach dem ersten Kilometer am Strand dachte ich mir dass das ewig dauert in dem tiefen Sand, also auf den parallel verlaufenden Fahrweg, ein bischen feiner Sand auf hartem Untergrund, raus.
Aber: Korsika - Hochsommer - HEISS!!
Irgendwann dachte ich "falsche Entscheidung" aber rechts wie links "Macchia", hartes, dorniges Gestrüpp.
Also: Gas und durch, und immer etwas schneller werden um die Schmerzen zu verringern.
Es waren sicher keine 17km, die hätte ich in dem Tempo auch nicht durchgehalten, aber im Kopf hatte ich schon die Blasen an den Füssen gesehen.
Ging dann aber im Endeffekt doch irgendwie.
Man muss es nur einfach machen.

Bis dann,
Ralf Schmidt

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Wow, nicht schlecht.

17 Km ohne Training und blutige Füsse :haeh:

Ich bin neulich während eines Platzregens das erste Mal Barfuss auf Asphalt gelaufen weil ich heiss hatte und ne Abkühlung gebraucht habe.
Das waren maximal 2 Kilometer und die haben gleich mir 4 ziemlich üble Blasen eingebracht. Dass das Blasen gibt habe ich schon nach 500 Meter gespürt :peinlich:

Ich bin zwar vorher schon ab und zu Barfuss gelaufen dann aber meist auf Rasen oder auf der Bahn

85
Ich habe mal barfuß Intervalle auf Tartan gemacht. Hat auch nachher ordentlich gebrannt, aber hat sich beim Laufen super angefühlt!
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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chuuido hat geschrieben:Ich habe mal barfuß Intervalle auf Tartan gemacht. Hat auch nachher ordentlich gebrannt, aber hat sich beim Laufen super angefühlt!
Kenn ich irgendwo her... :D

Danach es mal auf Rasen probiert... Ist nicht nur weit aus angenehmer, im Gegenteil - man will gar nicht in die Kunststofflappen wieder rein! :nick:
Und ich hatte das Gefühl, dass es einen wieder mehr Gefühl in die Sohlen bringt.

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So, jetzt sind es 2 Tage nach dem :tocktock: -Lauf.

Meinen Füßen geht es hervorragend, ABER....

Ich habe ordentlichen Muskelkater in den Waden, puh! Weit oben am Ansatz des Muskels.
Da kann man mal sehen, wieviel Arbeit einem die Laufschuhe abnehmen!

Fluch oder Segen.

Jedenfalls wundere ich mich jetzt nicht mehr wirklich, dass ich bei den letzten beiden Marathon Wadenkrämpfe bekam.

Gruß, Martin

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Znegva hat geschrieben:So, jetzt sind es 2 Tage nach dem :tocktock: -Lauf.

Meinen Füßen geht es hervorragend, ABER....

Ich habe ordentlichen Muskelkater in den Waden, puh! Weit oben am Ansatz des Muskels.
Da kann man mal sehen, wieviel Arbeit einem die Laufschuhe abnehmen!
Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Im Laufschuh ist ja kein Hilfsmotor drin. Es ist einfach der ungewohnte, etwas andere Bewegungsablauf, die fehlende Sprengung. Viele Läufer kriegen vom ersten Spikes-Einsatz auch Muskelkater, wenn sie mit dem Pensum nicht sehr vorsichtg sind.
Znegva hat geschrieben: Jedenfalls wundere ich mich jetzt nicht mehr wirklich, dass ich bei den letzten beiden Marathon Wadenkrämpfe bekam.
Aha? Und warum wundert dich das nicht mehr?

Gruß
C der noch nie einen Wadenkrampf beim Laufen hatte, obwohl er fast immer in Schuhen unterwegs ist

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Gegen meine Probleme mit der Plantarsehne hat mir der Sportarzt auch zu gelegentlichen Barfuss-Passagen geraten. Z.B. Lauf-ABC barfuss über eine Wiese o.ä.
Will ich diese Woche mal testen, ggf. nur ein paar hundert Meter

90
Ein unbenutzter oder (zu) wenig benutzter Muskel neigt sicherlich eher zu Überlastungserscheinungen, wenn er denn mal rangenommen wird.
Wenn ich ihm weniger abfordere (z.B. Wadenmuskulatur gut und zusätzlich trainiert) ist die Wahrscheinlichkeit sicherlich geringer Überlastungserscheinungen zu zeigen.

Natürlich ist es beim barfußlaufen eine andere, ungewohnte Bewegung, aber keine völlig andere. Durch die u.a. hinten erhöhten Laufschuhe kann der Wadenmuskel auch gar nicht so arbeiten, wie ohne diese Erhöhung.

Ich habe 20 Jahre TKD betrieben, barfuß. Als ich dann anfing zu laufen hatte ich beim Sport IMMER Schuhe an. Der Wadenmuskel wurde dabei gegenüber dem jahrlang betriebenen Sport entlastet und hat sich sicherlich dadurch auch verkürzt.

Martin

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Znegva hat geschrieben: Ach ja, zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass ich insgesamt ganz knappe 16 km in 1:42 Std. gelaufen bin. :geil:
Respekt! :daumen: Das würde ich mir nie zutrauen, ich hätte alle aus dem Haus geweckt! Obwohl ich gerne barfuß laufe, wenn ich nach Hause komme.

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Znegva hat geschrieben:Ein unbenutzter oder (zu) wenig benutzter Muskel neigt sicherlich eher zu Überlastungserscheinungen, wenn er denn mal rangenommen wird.
Wenn ich ihm weniger abfordere (z.B. Wadenmuskulatur gut und zusätzlich trainiert) ist die Wahrscheinlichkeit sicherlich geringer Überlastungserscheinungen zu zeigen.
Sicher. Aber deswegen bist du dir sicher, dass du im Marathon Wadenkrämpfe bekommen hats, weil du im Training zu wenig Barfuß gelaufen bist?

Und: Willst du den Marathon Barfuß oder mit Schuhen laufen? Wenn du mit Schuhen läufst, ist das spezifischste und entscheidensde Training das mit den Schuhen - denn das ist die Bewegung, die du im Wettkampf tausendemal ausführen wirst.

Das Barfußlaufen kann sicher was bringen, aber man sollte es nicht überschätzen. Die Krämpfe können ganz andere Ursachen haben und möglicherweise auch kommen, wenn du vorher jede Woche mehrmals barfuß läufst.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Sicher. Aber deswegen bist du dir sicher, dass du im Marathon Wadenkrämpfe bekommen hats, weil du im Training zu wenig Barfuß gelaufen bist?
@ DerC:
Nein, habe ich auch gar nicht geschrieben. Geschrieben habe ich eher, dass meine wadenmuskulatur sich eher zurückentwickelt hat und nicht (mehr) ausreichend war.
natürlich kommen da auch noch andere Dinge dazu. Kochsalzmangel usw.

Tatsache dürfte trotzdem sein, dass einem gut trainierten Muskel sicher weniger passiert.
Und aufgrund dessen dass ich beim Barfußlaufen gemerkt habe, dass da doch ein Muskel ist und dieser ja auch noch dazu in der Lage ist was tun, wurde mir bewusst, wie wenig er in schuhen zu tun hat.
DerC hat geschrieben:Wenn du mit Schuhen läufst, ist das spezifischste und entscheidensde Training das mit den Schuhen - denn das ist die Bewegung, die du im Wettkampf tausendemal ausführen wirst.
Das sehe ich anders. Wenn ich eine extremere Bewegung gewohnt bin, ist die normale Bewegung easy.

Spezifisch für MICH sollte das ok, wahrscheinlich sogar gut sein.

Ich will barfußlaufen auch nicht vergöttern, es ist IMHO jedoch eine gute Ergänzung und auch Blickwinkelerweiterung auch für den Normalläufer.

Dass das nicht für jeden gut ist und sicher auch nicht jedem Spaß macht ist mir klar.

Für meinen nächsten Marathon (evtl. FFM im Oktober) werde ich mir trotzdem Gedanken um Salztabletten und Kompressionsstrümpfe machen. Und wenn ich nun gut trainierte Waden haben sollte, Salztabletten mitnehme und schlucke und dazu Kompressionsstrümpfe trage und deshalb die wahren Ursachen der Krämpfe nicht rausfinde, dann ist es auch egal, Hauptsache die Wadenkrämpfe bleiben aus.

Gruß, Martin

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Hey Martin, das ist ja mal ein toller Laufbericht! 16 km barfuß... alter Schwede, das ist 'ne Leistung :daumen:
Gruß von Kathy,
die auch gern 'ne Krähe hätte

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Kathy hat geschrieben:Hey Martin, das ist ja mal ein toller Laufbericht! 16 km barfuß... alter Schwede, das ist 'ne Leistung :daumen:
Gruß von Kathy,
die auch gern 'ne Krähe hätte
Danke!

Das mit der Krähe ist nicht so einfach. Leider haben 2 Nachbarn Probleme damit, dass andere was können/ dürfen/ machen und sind selbst so lebensfrustriert, dass sie anderen alles vermiesen wollen, dass sie sich sogar beschweren, wenn die Krähe mal im Garten ist und kräht
(ist ja die einzige... :tocktock: ).
Die anderen etwa 50 Nachbran im Umkreis von etwa 100 Metern sind restlos begeistert. Wann hat man schon mal die Gelegenheit mit einem Wildvogel zu schäkern? :zwinker2:
Wir haben Mucki zwar erst die paar Wochen, aber wir könnten schon ein Buch drüber schreiben. Ein echt witziges (und freches) Vieh! :D

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Znegva hat geschrieben:Danke!

Das mit der Krähe ist nicht so einfach. Leider haben 2 Nachbarn Probleme damit, dass andere was können/ dürfen/ machen und sind selbst so lebensfrustriert, dass sie anderen alles vermiesen wollen, dass sie sich sogar beschweren, wenn die Krähe mal im Garten ist und kräht
(ist ja die einzige... :tocktock: ).
Die anderen etwa 50 Nachbran im Umkreis von etwa 100 Metern sind restlos begeistert. Wann hat man schon mal die Gelegenheit mit einem Wildvogel zu schäkern? :zwinker2:
Wir haben Mucki zwar erst die paar Wochen, aber wir könnten schon ein Buch drüber schreiben. Ein echt witziges (und freches) Vieh! :D
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jackdaniels hat geschrieben:...[/url]
Du stellst da einen Link ein, der einerseits wie eine geschickt getarnte Werbebotschaft der Schuhindustrie verstanden werden kann, aber auch nützliche Anregungen für Barfuß-Interessierte gibt. Welche Schlüsse hast du selbst daraus gezogen?
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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barefooter hat geschrieben:Du stellst da einen Link ein, der einerseits wie eine geschickt getarnte Werbebotschaft der Schuhindustrie verstanden werden kann, aber auch nützliche Anregungen für Barfuß-Interessierte gibt. Welche Schlüsse hast du selbst daraus gezogen?
Nun einmal halte ich Matt Fitzgerald nicht für einen Werbeträger der Schuhindustrie, zum anderen hatte ich die Links gepostet, um an dem Thema Interessierten Infomöglichkeiten anderer Perspektiven zu geben, wobei ich meistens über mzungo.org auf die Artikel stoße, da ich nicht regelmäßig competitor.com lese.

Nun ich kann gerne meine Gedanken dazu posten, wenn es denn von Interesse für dich sein sollte, hatte jedoch bewusst drauf verzichtet, einfach weil ich denke die Schlüsse, die bspw der letzte Artikel zieht sind klar ersichtlich und letztendlich ist es jedem seine eigene Entscheidung was er daraus annimmt und was nicht.

Ich vertrete keine Positionen, ich persönlich bin Wettkämpfer und trainiere und renne in Spikes und Schuhen. Ca 5 % meines Trainings wird barfuß durchgeführt, auf Rasen oder selten Straße, um meine Füße zu kräftigen. Sprinttraining auf Rasen ist beispielsweise ebenso effektiv aber deutlich weniger belastend wie mit Spikes auf Tartan.

Wenn du über die Artikel diskutieren möchtest,weil du ihnen bspw besonders widersprichen würdest, dann wäre natürlich deine Meinung interessant.
Gesperrt

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