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laufen und Antidepressiva

laufen und Antidepressiva

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Ich leide seit längerem an Übelkeit wenn ich jogge.Hab verschiedene Sachen probiert zb wechsel der Laufzeit, also statt Morgens am Mittag oder am Abend.Und auch die Geschwindigkeit hab ich angepasst.trotzdem wird mir zeitweise sehr übel und ich fange an zu zittern etc :kotz2: .Anfangs hab ich das noch ignoriert, aber jetzt isses mir doch schon recht suspekt.
Muss momentan auch noch medis nehmen,Cymbalta und Seroquel.Ob das daran liegen kann?
Wer hat ähnliche erfahrungen gemacht und hätte nen Tip für mich... :haarrauf:
Wenn ich im Studio trainiere hab ich das nicht, auch wenn ich da Konditionstraining mache..

Grüsse vom bodensee :winken:

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nurse-ch hat geschrieben:Muss momentan auch noch medis nehmen,Cymbalta und Seroquel.Ob das daran liegen kann?
Schau mal das an.
Cymbalta - Erfahrungsberichte - Medikament
Seroquel - Erfahrungsberichte - Medikament

Setze die Medikamente mal 2 Tage ab und gehe laufen.

Durch das Laufen brauch man solche Tabletten weniger oder gar nicht mehr.
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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Da du Antidepressiva verschrieben bekommen hast und dein Körper daran gewöhnt ist, solltest du die natürlich nicht "einfach mal" absetzen. Berate dich mit dem veschreibenden Arzt.

Toll, dass du auch Sport machst. Bleib dabei!
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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Gäu-Läufer hat geschrieben:Setze die Medikamente mal 2 Tage ab und gehe laufen.

Durch das Laufen brauch man solche Tabletten weniger oder gar nicht mehr.
Ich denke es gibt schon einen Grund das sie die Medikamente verschrieben bekommen hat. Insofern: nicht absetzen bevor Du das mit deinem Arzt geklärt hast!
[img]_http://pushup.pu.funpic.de/ticker/pushup/bamf-297-pushup.gif[/img]

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Antidepressiva müssen "ausgeschlichen" werden, d.h. die Dosis wird zum Ende einer Therapie stetig und langsam reduziert. Hier zu raten, einfach mal die Medikamente abzusetzen halte ich schlicht für fahrlässig und ich hoffe, der Threadersteller nimmt sich diese Ratschläge nicht zu Herzen.

Siehe dazu u.a. hier: Antidepressiva absetzen » Antidepressiva absetzen

oder hier: Medikamentse Therapie bei Depressionen

Ich bin kein Freund von Neuroleptika, aber Antidepressiva gelten als allgemein gut verträglich bei gleichzeitig hoher Erfolgsrate. Auf jeden Fall ist das mit dem Facharzt/Psychotherapeuten abzusprechen, alles andere wäre, zumindest wenn man von der Materie eher wenig Ahnung hat, meiner Meinung nach Unfug, welches vor allem den Therapieerfolg aufs Spiel setzt und einen Rückfall, möglicherweise mit schlimmen Folgen, riskiert.

Seroquel wird übrigens selten zur Behandlung reiner Depressionen eingesetzt, sondern afaik eher bei bipolaren und schizoaffektiven Störungen. Wenn eine dieser beiden Erkrankungen vorliegt, wäre ein Absetzen noch viel idiotischer.

Gruß
Chris (arbeitet mit Menschen mit psychischen Störungen)

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Gäu-Läufer hat geschrieben: Habe so ein Fall in der Verwandschaft
Und der nimmt Cymbalta und Seroquel? Gefährlicher Unsinn, den Du hier empfiehlst.

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nurse-ch hat geschrieben:Muss momentan auch noch medis nehmen,Cymbalta und Seroquel.
Hallo Bodensee-Nurse,
ja es kann daran liegen. Nur solltest du da (zusammen mit deinem Behandler!!) genau abwägen wo die Prioritäten liegen.
Keinesfalls im Alleingang absetzen oder reduzieren, ganz besonders nicht das Seroquel.
Seroquel muß desöfteren wegen Nebenwirkungen ausgetauscht werden, aber Übelkeit beim Joggen halte ich für keinen ausreichenden Grund.
Vielleicht läßt sich ja speziell gegen die Übelkeit was tun, vielleicht reicht ja auch eine Dosisänderung.
Da das Laufen sich nachweislich positiv auf depressive Symptomatik auswirkt läßt sich dein Doc ja vielleicht auf eine Reduzierung ein... :zwinker5:

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Chri.S hat geschrieben:Und der nimmt Cymbalta und Seroquel? Gefährlicher Unsinn, den Du hier empfiehlst.
ja das finde ich auch!! nur mal vom hörensagen erfahrungswerte weitergeben und schlüsse draus ziehen kann verdammt in die hose gehen!

@nurse

am besten du besprichst dich mit deinem arzt und schilderst die symptome..kann durchaus sein dass durch das ankubeln des kreislaufs,sich die medis so auswirken.aber genau weiß ich das nicht,ist nu eine vermutung.aber bleib auf jeden fall beim sporteln,sowas gibt mut und kraft und zeigt dir,dass du echt auch was dauf hast..gerade bei psychischen probs ist so eine motivation gut! :)

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Gäu-Läufer hat geschrieben:Schau mal das an.
Cymbalta - Erfahrungsberichte - Medikament
Seroquel - Erfahrungsberichte - Medikament

Setze die Medikamente mal 2 Tage ab und gehe laufen.

Durch das Laufen brauch man solche Tabletten weniger oder gar nicht mehr.
@nurse-ch
Ich wäre vorsichtig mit irgendwelchen schwachsinnigen Ratschlägen von Leuten aus dem Internet, wenn es um Absetzen von Antidepressivas geht.
Sowas würde ich nur mit Deinem Arzt besprechen.

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Hallo


Medikamente einfach mal so 2 Tage absetzen wäre selbstversändlich extrem fahrlässig!!

Aber du kannst ja mal austesten, Medis vor dem Essen oder nach dem Essen.
Oder gleich morgens Laufen gehen, und die Morgenmedis erst danach einnehmen.
Oder mit dem Arzt besprechen, ob du die Tageszeit der Medieinnahme mal wechseln könntest (ich meine, beim Seroquel zumindest kommt es ohnehin mehr auf die Tagesdosierung an, so dass die Uhrzeit der Einnahme nicht ganz so relavant ist, oder?)

Zittern und Übelkeit.... ich würde allein bei diesen beiden Symptomen auf niedrigen Blutdruck tippen. Aber das während des Laufens? :confused:
Hättest du die Möglichkeit vor und nach dem Laufen den Blutdruck zu messen?

Und nicht zuletzt:
Wie lange vor den Läufen ißt du nichts mehr?
Trinkts du ausreichend?

Gute Besserung !! :)
„Wer langsam läuft, kommt auch ins Ziel.“
[run4afrika :zwinker2:]

Momentan noch mein Motto :rolleyes:

Lauf-Tagebuch und SmallTalk-Thread :blah: :zwinker2:

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Ich schalte m ich mal dazwischen und schreibe meine Meinung.

Laufsport ist ein nachgewiesenes "Antidepressivum". Die Wirkung durch die ausgeschütteten Botenstoffe (u.a. Endorphine) bilden eine Art Polster für die Seele und helfen den Kopf frei zu bekommen. Ich denke diesen Effekt können die meisten hier bestätigen.

Zum Thema Neuroleptika und AD:

1. Das Absetzen solcher Medikamente ist immer mit dem behandelnden Arzt abzusprechen! (Daher weise ich von mir aus klar darauf hin (wofür ich schon angegangen wurde) das es hier um ein Laufspsortforum geht und nicht um eine med. Beratungsstelle.

2. Tatsächlich sind die Halbwertzeiten der beiden Medikamente so angelegt, dass man sie auch mal 1-2 Tage "vergessen" kann, jedoch steht ja eine Diagnose im Raum und solche Selbstversuche sind nicht immer fruchtbar. Daher teile ich die Meinung zum kurzen Absetzen nur sehr bedingt und empfhelen würde ich sie nicht.

3. Die Wirkung der beiden Medikamente gehen auch auf das Kreislaufsystem. Ich kann mir vorstellen, dass bei Belastung und unter Beachtung einer möglichen Dehydration eine verstärkte Wirkung eintritt, die die beschriebenen Probleme beinflusst. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Arzt die Einnahmezeit verschiebt: Anstatt morgens eben abends oder ähnliches.

4. Für genauere Informationen empfehle ich den sogenannten Fachinformationsdienst des Herstellers. Jeder kann diesen kostenlos beim Hersteller selbst anfordern und hier finden sich weitaus mehr Angaben als im Beipackzettel. Allerdings kann man sich damit auch ggf. "verrückt" machen.


Ich wünsche alles Gute für die Zukunft!

RH

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Rettungshelfer hat geschrieben:
Laufsport ist ein nachgewiesenes "Antidepressivum". Die Wirkung durch die ausgeschütteten Botenstoffe (u.a. Endorphine) bilden eine Art Polster für die Seele und helfen den Kopf frei zu bekommen. Ich denke diesen Effekt können die meisten hier bestätigen.
Interessant.
Könnte man nicht theoretisch sagen, daß Laufen bzw Sport allgemein auch vorbeugend gegen manche psychische Erkrankungen, wie Depression, Angststörung sein kann und auch in gewisserweise bei vorhandenen Erkrankungen Verbesserungen erzeugen?
Wird denn auch bei Patienten Sport als Therapie gelegentlich eingesetzt?

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Ausdauersportarten allgemein sind für eine bessere psychische Stimmung geeignet. Man darf aber nicht den Fehler machen: Viel hilft viel, also ich laufe meine Depression einfach weg.

Man muss auch hier die Grenze kennen und sicherlich spielen nicht nur Botenstoffe eine Rolle, sondern auch das entspannende Gefühl, das Gefühl der Leistung und des Gefordertsein eine Rolle.

Die vorbeugede Wirkung von Laufsport ist belegt, aber nur für den Bereich der Depressionen (leicht bis mittlere Ausprägung). Eine schwere Depression ist mit Laufsport alleine nicht therapierbar.

Es gibt an der Sporthochschule Köln u.a. spezielle Lehrgänge und Qualifikationen für den Bereich "Sport mit psychisch Kranken".

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Rettungshelfer hat geschrieben: Die vorbeugede Wirkung von Laufsport ist belegt, aber nur für den Bereich der Depressionen (leicht bis mittlere Ausprägung). Eine schwere Depression ist mit Laufsport alleine nicht therapierbar.
Bei schweren Depressionen wird ja meist auch nicht nur eine Therapie angewendet. Running Therapy gilt aber mittlerweile als eine gute Unterstützung bei einer multidisziplinären Behandlung.
Allerdings wird es nicht nur bei Depressionen eingesetzt. Dies ist zwar das am meisten bekannte Einsatzgebiet, aber Running Therapy kann u.a. auch bei Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen eingesetzt werden. Es ist kein Wundermittel, aber durchaus effektiv.
Habe zu dem Thema ein für mich recht interessantes Buch gelesen: Runningtherapie von Bram Bakker und Simon van Woerkom. Allerdings auf Niederländisch. Keine Ahnung ob es etwas vergleichbares auf dem deutschen Markt gibt.

Was Rettungshelfer und Punkt 3 in seinem ersten Beitrag geschrieben hat, könnte ich mir gut als Grund für die Übelkeit und die Kreislaufschwäche vorstellen. Mein Mann nimmt selber Mirtazapine und Seroquel Quetiapine. Wenn er mich beim Laufen begleitet (höchstens 5-6km), dann benötigt er auch immer etwas zu trinken, weil ihm sonst übel wird. Mund trocknet zu sehr aus beim Laufen.

@Nurse-ch: Wenn Du im Studio trainierst, hast Du dann etwas zu trinken bei Dir? Und was ist wenn Du laufen gehst? Hast Du dann was zu trinken mit?

Gute Besserung

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Der deutsche Markt zum Thema "Lauf dich gesund" ist buchtechnisch nicht vorhanden. Ich habe laaange suchen und fragen müssen, ob es überhaupt solche Angebote gibt. Selbst die Krankenkassen sind da absolut überfordert. Im Großraum Düsseldorf gibt es nur EINEN Personaltrainer, der eine entsprechende Qualifikation nachweisen kann und ob der dann auch an die Gesundheit denkt und nicht an seinen Geldbeutel.......ist eben alles etwas schwierig.

Ich bin allerdings kritisch, was Sport und psychische Erkrankungen angeht. Ich glaube hier wird ein Markt entstehen ohne diesen wirklich zu hinterfragen. Nicht jedem tut Sport gut aber das nur am Rande.

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Und nicht jedem psychisch Erkrankten gefällt es wenn er Sport machen MUSS. Mein Mann macht nur ab und an mit, wenn er gerade Lust dazu hat. Ansonsten will er vom Laufen nichts hören. Genauso wie er keine Lust auf Drama, Tanztherapie und dergleichen hat.

Habe laufen selbst immer gehasst. Aber mittlerweile ist mir klar, dass ich meine leichten Depressionen damit bekämpfen kann. Vor allem da ich mich weiger', um Medikamente zu schlucken wenn es auch anders geht. Laufen wurde bei mir allerdings nicht von einem Therapeuten vorgeschrieben. (Nee, die versuchen einem immer noch lieber Medikamente anzuschmieren. Bei vielen ist es ja auch nötig, aber zuweilen geht es auch ohne. Denke ich zumindest.)
Habe selber mit dem Laufen angefangen, weil ich mit meinen Kollegen an einem WK teilnehmen wollte. Und dabei gemerkt, dass es mir einfach gut tut. Sehe das Laufen auch nicht als Therapie sondern mehr als Entspannungsform.

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Rettungshelfer hat geschrieben:Ich bin allerdings kritisch, was Sport und psychische Erkrankungen angeht. Ich glaube hier wird ein Markt entstehen ohne diesen wirklich zu hinterfragen. Nicht jedem tut Sport gut aber das nur am Rande.
Ich würde aber denken, daß Sport zumindest eine gute Therapie unterstützen kann, genau wie eine gesunde Ernährung.
Ich finde Sport immer noch besser als manche meiner Meinung nach fragwürdigen Therapieformen, wie Akkupunktur oder Meditation...aber das auch nur am Rande :P

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Ich finde TCM keine "Glaubenssache", letztlich werden dadurch auch Medikamente eingespart etc.

Wie immer kommt es auf die Dosis an und ich kann verschiedene Aspekte aufgreifen, wo Sport durchaus kontraproduktiv ist. Zum Beispiel dann, wenn es psychologisch um eine Verlagerung des Symptomkomplexes geht.

Ganz wichtig:
Auch ich halte Sport/Joggen grundsätzlich für eine gesunde Sportart für fast Jedermann, auch für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung. Ich will da nicht falsch verstanden werden. :D
Gesperrt

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