Hier mal mein erster, kurzer Eindruck von der M400:
Gleich nach Erhalt der Uhr habe ich ein bisschen in den Menüs herum gespielt und sie zumindest am letzten Donnerstag parallel zu meiner FR610 getragen, letztere mit Laufsensor und frisch kalibriert.
Ergebnis: Auf der Polar standen 12,93, auf der Garmin 12,95km. Auch, wenn mir klar ist, dass die GPS-Messungen für des "Läufers Hausgebrauch" nie exakt sein können, 2 Uhren so gut wie nie die selbe Strecke zeigen können -rhabarber, rhabarber- etc., war ich doch ganz angetan davon, dass die Distanz nicht so stark differiert.
Die Bedienung ist für mich zumindest zunächst ungewohnt - Start mit der "Start-Taste", die auch für manuelle Runden zuständig ist, Ende jedoch mit der "Back"-Taste...1x für Pause, 3 Sekunden halten für das Beenden der Aufzeichnung. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, mit der "Licht"-Taste in verschiedenen Szenarien, wie auf dem Uhrenbildschirm, während des Laufs, im Sportmenü usw, verschiedene Funktionen aufzurufen. Diese Taste habe ich aber für die beabsichtigte Funktion häufig mit "Up" und "Down" verwechselt.
Liegt aber vielleicht auch einfach nur daran, dass ich ein tumber Paddelkopp bin, wer weiß.
Die Funktionen sind wirklich sehr schön, die Vorhersage der Zielzeit während des Laufs klappt ganz hervorragend und ist ein echter Zugewinn! Ganz besonders angetan war ich von der Auswertung meines Laufs bis ins kleinste Detail (ich liebe so etwas!

), um Einiges ausführlicher als bei Garmin - inklusive kleiner Minipokale für Bestzeiten etc. - und um Welten besser als bei meiner TomTom Runner, die ich bis vor kurzem noch besaß.
Polar Flow, das Portal, in das ich meine Daten zwangsexportieren muss, wurde vermutlich von Satan persönlich programmiert. Glücklicherweise kann man aber mittlerweile den Lauf einzeln entweder im .gpx-Format oder als .tcx an anderer Stelle wiedergeben, so dass ich mein geschätztes Strava weiter ohne Einschränkungen benutzen kann. O Wonne! Ein klein wenig umständlich vielleicht, aber dafür schnörkellos und ein klarer Fortschritt zu früher bei Polar!
Auch das Display ist zu loben, sehr scharf, sehr klar. Komplett konfigurierbar, so dass ich bei Bedarf auch sehr große Darstellungen mit nur einem oder zwei Werten wählen kann. Allerdings tun es meine Augen noch ziemlich gut!
Der Activity-Tracker ist für mich jetzt kein Muss, sondern eher amüsante Spielerei, obwohl ich durchaus milde motiviert war, den Balken zu füllen. Mag für den einen oder anderen der Kaufhauptgrund sein, ich finde es zumindest nett...
Ich hasse Pulsgurte, schaue aber gerne auf meine Herzfrequenz. Umso schöner, dass das Gerät völlig reibungslos mit meinem Scosche+-Armband und auch der Mio Link eines Laufkumpels jeweils völlig anstandslos funktioniert.
Tatsächlich gibt es für mich nur zwei wirkliche Kritikpunkte an der M400 (und für den einen kann die Uhr nicht einmal etwas!):
Dass das gute Stück keinen Vibrationsalarm hat, dürfte den meisten Interessierten wohl schon bekannt sein. Allerdings empfinde ich die Signaltöne der Polar als eher dezent, selbst wenn die Einstellung auf "sehr laut" herauf geschraubt wird. Sollte man wissen!
Richtig ärgerlich für mich ist aber, dass die Form von Armband und Gehäuse mein Handgelenk reizt und dort unangenehme Druckstellen hinterlässt.

Ein K.o.-Kriterium, das mich einst auch die Suunto Ambit 2R wieder zurücksenden ließ... allerdings liegt das bei mir auch an der etwas exzentrischen "Bauart" meines Handgelenks, das ein kunstvoll geschwungenes Überbein ziert. Mit dem FR 305, der FR 610 und dem TomTom Runner hatte ich da niemals Probleme; der flache Gehäuseboden der M400 ist aber für mich nicht so angenehm.
Da mich die Polar aber wirklich überzeugen kann und auch in den nächsten Monaten weitere Updates kommen sollen, die die Funktionen der Uhr signifikant erweitern werden (Komplexe, programmierbare Intervalle/Phasen auch nach Pace-Vorgaben, Android-Unterstützung, erleichterter Export zu Drittanbietern wie Strava usw.), werde ich die Uhr behalten.
Zudem habe ich mein "Handgelenksproblem" durch das Unterziehen eines dünnen Frottee-Schweißbands fast komplett entschärfen können. Außerdem scheint der Reiz dort auch nachgelassen zu haben. Ich habe die Uhr am Wochenende auch ohne Schweißband über den Tag tragen können, mit nur noch minimalen Auswirkungen (kleiner roter Streifen); für den HM in Amsterdam habe ich aber sicherheitshalber doch meine erprobte 610 getragen.
Da ich aber annehme, dass ich da eine ganz kleine Gruppe von Betroffenen repräsentiere, kann ich die M400 wärmstens empfehlen - zumal für den im Vergleich günstigen Preis!