@Tommi und Frank
Danke für eure Beiträge, da wird einem wieder vieles selbst in Erinnnerung begracht,
Anno 1983 war ich mit meiner Lehrlingsklasse zu einer schulischen Bildungsfahrt "drüben". Wir haben in Thale in der Juche Auszubildene im Gastronomiegewerbe kennengelernt. Bei unsere Gesprächen begannen viel Sätze von uns "Wessis" mit: "Bei uns in Deutschland"

Meine Mutter meinte beim Abschied vor der Fahrt: "Ruf auch mal an". "Geht nicht", war meine Antwort. Das hat mir meine Mutter nicht glauben wollen.

1983 ich erinner mich an "Mutlangen und den Nato Doppelbeschluß" Der kalte Krieg war in vollem Gang. Und die Menschenkette mit ihren Lichtern die von Stuttgart nach Ulm reichte, werde ich auch nie vergessen. Bei meiner Fachhochschulreife ein Jahr später hatte ich einen Nebensitzer. Ich merkte am Dialekt. Des isch koi Schwoab

Ich fragte: "Woher kommst du?" "Aus der Nähe der Hauptstadt". "Also die Gegend um Bonn?" "Du berlinerst doch?" "Bin ja auch aus der Umgebung von Berlin" Ich belämmert: "Häh, um Berlin ist doch die DDR, woher genau denn?" "Potsdam" "Aha, also aus der DDR, und wie kamst du hierher?" "Rübergemacht". "Und wie?" "Geflüchtet" Dann wurde er auf mein Nachfragen leider wortkarg. Das die BRD eine Erfindung der DDR sei wurde mir etwas später von ihm vermittelt.
2 Jahre später war ich beim Baraß, so nannte man den "Bund" im wilden Süden

als "naßer Jungfuchs" bzw. "Frischling" (Im Osten waren das 80ziger, jedenfalls hatte mir das mein Nebensitzer Ossi so erzählt) und wenn "NATO-Alarm" war griff "Rotland" an.
Bei euren Beiträgen habe ich mir überlegt: Was wäre gewesen wenn ich auf der anderen Seite geboren wäre? Ich hätte mich sicher auch mit den Bedingungen arrangiert. Dinge die man nicht durch Werbung oder den "lieben" Nachbarn suggeriert bekommt braucht man oder vermisst man auch nicht O.K. die Mangelwirtschaft an Gütern des täglichen Gebrauches hätte mich sicher auch genervt. Schlimmer aber das Mißtrauen untereinander und die Überwachung der freien Meinung. Und die damit eingeschränkte Freiheit. Und reisen und die ganze Welt sehen? Ginge für mich vor 25 Jahren eher als heute. Allein was Bergsteigen betrifft. Nix gegen das Elbsandsteingebirge. Aber die Alpen

Schweizer 4000er, die Dolomiten,.... Das wäre echt ein Verlust. Dafür nehme ich es in Kauf mein Leben selbst bestimmen zu können aber auch "müssen". Nicht immer ist es sozial und menschlich was ich hier erleben darf.
Nun aber zurück zu den Dingen die hier eigentlich zählen. Kilometer sammeln, für das was kommen wird. Diese Woche leider nur 4 Trainingstage möglich mit 65 km. Dafür ein Wettkampf, mit 10 km darunter, 41:25, bei hügeliger Strecke. Troztdem: Nicht Fisch und nicht Fleisch. Für eine SUB 40 (wie 2014 um 6 sek. auf ebener Strecke verpaßt) bin ich momentan nicht bereit.
Grüssle Klaus