geebee hat geschrieben:Oho ! Da bin ich gespannt, was die Idee dahinter ist.
Na denn mal los ...
Neuplanung für den Jahresbeginn
Ganz überraschend kommt das alles jetzt nicht, denn ich hatte mich ja bereits in einem anderen Faden getraut, doch mal wieder schüchtern über erste
Ziele fürs Jahr 2018 nachzudenken. Auch gehe ich ja schon seit ein, zwei Wochen mit dem Gedanken schwanger, mein seit 3 Monaten stur durchgezogenes Raster "ein Lauf an exakt jedem zweitem Tag" (also im Schnitt 3,5 Einheiten pro Woche) in ein Wochenraster mit 4 TE zu überführen. Da dieser Tage dann auch noch das eher zufällig bestellte "große Laufbuch" von Herbert Steffny eintraf, kam mir die Idee, es doch gleich mal mit einem seiner HM-Pläne zu versuchen. Leider sind die nur 6 Wochen lang, während ich bis zum Trolli Anfang Mai ja noch fast 20 Wochen habe. Aus dieser "Not" mache ich jetzt kurzerhand eine Tugend, indem ich nun kurzfristig mal einen 6-Wochen-Plan raushauen werde, um erste Erfahrungen mit Steffnys Denke und seinen Anforderungen zu sammeln.
Eine vage Idee ist, danach die eigentliche HM-Vorbereitung ab Anfang Februar mit einem ca. 14-wöchigen Plan zu beginnen. Welcher, ist noch nicht entschieden - nochmal 2x6 Wochen Steffny mit 2 Wochen Erholung erscheint mir etwas fantasielos. Vielleicht wird's auch ein 12er von Pfitzinger, den ich mit zusätzlichen Ruhetagen von insgesamt 2 Wochen vor den jeweiligen Hammer-Einheiten gezielt entschärfe, um die im Frühjahr erlebten Probleme zu vermeiden. Aber das kann ich dann in Ruhe im Februar entscheiden. Auf jeden Fall wird die Zeit bis dahin jetzt erstmal mit einem 6-Wochen-Plan von Steffny überbrückt.
Der langsamste von Steffnys HM-Plänen ist ein 6-Wochenplan für HM in 2:30 h. Der entspräche zwar, etwas optimistisch, noch am ehesten meinem derzeitigen "Leistungs"stand, gefällt mir strukturell aber überhaupt nicht, denn ich müsste ja das, was mir am Lauftraining mit den meisten Spaß bereitet, nämliche jede Form von Tempoarbeit, komplett wieder vergessen und verlernen und ausschließlich bei 70-75% HFmax rumschlurfen. Nein, will ich nicht, mach ich nicht, kommt nicht in die Tüte.
Der langsamste HM-Plan mit einer wöchentlichen Tempoeinheit ist der für 2:10 h. Das wäre so etwa das optimistischere Ende meines Zielkorridors im letzten Mai gewesen, wenn, ja wenn damals nicht ... Für meine derzeitige unterirdische Form ist der Plan daher natürlich viel zu schnell. Und schon muss die Rennkartoffel wieder Hand anlegen, Pläne basteln und modifizieren. Also beschließe ich kurzerhand, die Paces des 2:10er Plans auf mein derzeitiges Niveau herunter zu skalieren. Aber da wird's sofort knifflig. 2:30 h ist 15% länger als 2:10 h. Steffnys langsamstes Tempo (für regenerative Läufe mit 70% HFmax) für Ziel 2:10h ist 7:30/km. Das um 15% herunter skaliert würde bei 8:37/km landen. Das ist mir zu schlurfig, schlägt mir auf die Achillessehne und würde mich vermutlich trotzdem noch eher bei 75% HFmax als bei 70% belassen. (Letzteres ist mir aber egal, weil meine bei 180 bpm vermutete HFmax immer noch recht spekulativ ist.) Ich schätze mal, dass ich Steffnys Lange Langsame 70%er eher in z.B. 8:00/km absolvieren werde und "ruhige" 75%-Dauerläufe eher bei 7:30/km, auch wenn der Puls dabei anfangs um 5 oder mehr % über Plan liegen dürfte. Letztendlich kommt's mir aber primär darauf an, wie weit ich in dem Bereich noch schlurffrei und Achilles-schonend unterwegs sein kann. Mal gelingt das halbwegs gut, mal weniger. Am Ende ist mir wichtiger, rund zu laufen als einen laufpolizeilich genehmigtem Puls sklavisch einzuhalten. Ich würde mich nicht einmal wundern, wenn ich auch die Langen sogar nahe 7:30/km laufen müsste, nur damit es sich halbwegs gut anfühlt. Dann sei es halt so. Dieses Dilemma ist mir im übrigen nicht ganz neu, es hat mich die letzten drei Jahre eigentlich durchgehend beschäftigt. Ich hoffe nur, dass es sich bis zum Ende dieses Plans um ein winzges Stück verringert haben wird.
Auch schnelleren Ende ist es so, dass mir 1000m Intervalle in 5:55 + 15% = 6:48 viel zu lahmarschig wären. Hatte ich doch vor zwei Wochen 6 x 800 m in durchschnittlich 6:14/km, wovon ein Intervall auch noch unnötig verpennt war und einen schnelleren Schnitt um 4 bis 5 s versaute. Ich würde mein Pozenzial für die 3 x 1000m also eher bei 6:10 bis 6:15/km sehen. Mit etwas gestraffter Trabpause von mir aus auch bei 6:20/km. Langsamer wäre fast nur noch Wohlfühl-Cruising, aber kein Tempolauf. Die genannten 6:48/km sehe ich eher für einen kontinuierlichen TDL. Hatte bereits vor 5 Wochen 6:46/km auf 5 km. Das sollte für Steffnys ersten und einzigen TDL über 7 km passen. (Hehe, das kann ich eigentlich recht zuversichtlich behaupten, da ich diesen TDL gestern bereits erfolgreich absolvierte.
)
Damit ergeben sich für mich in etwa die folgenden Modifikationen an Steffnys 2:10er Plan:
Anpassung des Steffny-Plans "HM in 6 Wochen mit Zielzeit 2:10 h"
[table="width: 500, class: grid"]
[tr]
[td]
Lauftyp [/td]
[td]
Steffny Plan [/td]
[td]
mein Plan [/td]
[td]
=Zeitaufschlag [/td]
[/tr]
[tr]
[td]
HM-Zielzeit hh:mm:ss [/td]
[td] 2:10:00 [/td]
[td]
2:30:00 [/td]
[td] +15,4 %[/td]
[/tr]
[tr]
[td]
HM-Zieltempo min/km [/td]
[td] 6:10 [/td]
[td]
7:07 [/td]
[td] +15,4 %[/td]
[/tr]
[tr]
[td]
10k-Zieltempo min/km [/td]
[td] 5:54 [/td]
[td]
6:48 [/td]
[td] +15,4 %[/td]
[/tr]
[tr]
[td]
3 x 1000m (400m TP) [/td]
[td] 5:55 [/td]
[td]
6:20 [/td]
[td] +7,0 %[/td]
[/tr]
[tr]
[td]
3-4 x 2000m (6' Pause) [/td]
[td] 6:10 [/td]
[td]
6:36 [/td]
[td] +7,0 %[/td]
[/tr]
[tr]
[td]
TDL 7k [/td]
[td] 6:25 [/td]
[td]
6:45 [/td]
[td] +5,2 %[/td]
[/tr]
[tr]
[td]
ruhiger DL (75% HFmax) [/td]
[td] 7:00 [/td]
[td]
7:30 [/td]
[td] +7,2 %[/td]
[/tr]
[tr]
[td]
regenerativ / LaLa [/td]
[td] 7:30 [/td]
[td]
8:00 [/td]
[td] +6,7 %[/td]
[/tr]
[/table]
Das erscheint mir derzeit ebenso fordernd wie machbar und im Hinblick auf die Bewahrung eines akzeptablen Laufstils als ein durchaus sinnvoller Kompromiss. Man wird sehen, wohin mich die nächsten 6 Wochen führen werden und wie's dann weitergeht. Grundvoraussetzung für alles ist sowieso, dass die Achillessehne hält.
Abgesehen von diesen Pace-Justierungen ist meine Erfahrung, dass ich vor den harten Schlüsseleinheiten mehr Erholung brauchen kann, als Instant-Pläne aus der Dose das gemeinhin vorsehen. Dies betrifft insbesondere die Tempoeinheiten. Die langen Läufe schrecken mich da etwas weniger. Ich gedenke daher, die Laufwoche wie folgt zu modifizieren:
[table="width: 500, class: grid"]
[tr]
[td]
Wochentag [/td]
[td]
Steffny Plan [/td]
[td]
mein Plan [/td]
[td]
Bemerkungen [/td]
[/tr]
[tr]
[td]
Montag [/td]
[td] --- [/td]
[td] --- [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td]
Dienstag [/td]
[td]
Tempo [/td]
[td]
Tempo [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td]
Montag [/td]
[td] --- [/td]
[td] --- [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td]
Donnerstag [/td]
[td] ruhiger DL (75% HFmax) [/td]
[td] ruhiger DL (75% HFmax) [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td]
Freitag [/td]
[td] --- [/td]
[td] ruhiger DL (75% HFmax) kurz [/td]
[td] notfalls abrüsten[/td]
[/tr]
[tr]
[td]
Samstag [/td]
[td] ruhiger DL (75% HFmax) kurz [/td]
[td]
LaLa (70% HFmax) [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td]
Sonntag [/td]
[td]
LaLa (70% HFmax) [/td]
[td] --- [/td]
[td] zusätzlicher Ruhetag vor dem Tempolauf[/td]
[/tr]
[/table]
Diese Woche kann ich das mal komplett so probieren; über die Feiertage werden die läuferischen Ambitionen allerdings den Familienaktivitäten eindeutig untergeordnet werden. Da kann sich dann noch einiges verschieben oder auch mal ganz verflüchtigen. Sprich, bis zum Jahresende werde ich mich irgendwie durchwurschteln, ohne sozial allzu auffällig zu werden.
Schlussendlich sollen jetzt aber auch noch zwei andere Schwerpunkte gesetzt werden:
- Von den überschüssigen 10 kg soll nun doch mal grob die Hälfte weg sein, bevor der eigentliche Plan im Februar startet
- Mein bisher sehr akribisches Achillestraining wird grob halbiert, um in der freiwerden Zeit mehr für Rumpfstabilität und Mobilität zu tun. Oft beschworen und viel zu wenig gemacht. (Mehr Zeit insgesamt aufwenden mag ich aber nicht.)
Genug geplant, aber erste Taten sind ja zum Glück auch schon gefolgt ... stay tuned.