Ja tatsächlich habe ich bei 74 Versuchen nur einmal gepennt. Eine recht gute Quote, wie ich finde, ich war da auch schon schlechter. Aber was habe ich wohl getan? Was denkt ihr?
Ja, genau! Ich habe Runden auf der Bahn gedreht. Spontan habe ich das WE etwas umgekrempelt und den Samstags Longrun von 29km aufgeteilt in 13k Longrunpace und 16k MRT auf den Sonntag und auf die Bahn verschoben.
Warum macht man sowas? Weil ein Benefiz 10er dort stattfand und ich ja bekanntlich sowieso gerne auf der Bahn laufe, ob der guten Bedingungen und die Unabhängigkeit vom GPS.
Also schmiedete ich einen perfekten Plan, der dann irgendwie an der maximalen Spontanität etwas anders wurde als geplant, aber noch im Rahmen blieb.
Denn ich wollte den Betrieb des Rennens, das auf eben der Bahn stattfand ja nicht unnötig in die Länge ziehen. Also musste ich vorarbeiten. Und irgendwie war ich der Meinung es geht schon um 9 Uhr los. Darum war ich bereits um kurz nach 7:30 auf der besagten Bahn und wollte bis zu 19km vorarbeiten.
Ich drehte so meine Runden, es wurde langsam hell, aber es kam keiner von den Organisatoren. Irgendwas war nicht richtig. So kurz vor halb Neun kamen dann die Zeitnehmer auf den Parkplatz gefahren. Ich fand das ziemlich knapp, sollte doch eine halbe Stunde vor Start die Nachmeldung bereits schließen.
Aber noch war ja, außer mir, noch gar keiner da. Von daher war ich zumindest mal beruhigt, dass ich nicht am falschen Tag gekommen war. Und irgendwann kamen dann auch die Leute für den Aufbau.
Ich hatte dann auch schon die ersten 32 Runden abgespult, fehlte noch eine Halbe für den 13k "gemütlich" Auftakt. Es wurden noch zwei draus, da ich nicht auf der anderen Seite des Stadions aufhören wollte, aber auch noch meine Sachen unterwegs auf der Auswechselbank deponiert hatte.
Also 34 Runden "eingelaufen" und tatsächlich alle 400m die Uhr gedrückt. *Stolz*
Wer sich über die Schwankungen in der Pace wundert. Der Wind blies direkt in die Gegengeraden rein und das mitunter heftig böend. Da stellte es einem immer wieder auf. Dafür war die Zielgerade wie fliegen.
Es war jetzt kurz vor Neun. Und mir wurde klar, es geht erst um 10 mit dem Rennen los. Was tun? Wäre ich weitergelaufen, dann hätte ich am Ende die 10k nicht mehr im Rennen untergebracht und hätte weiter laufen müssen, als im Plan vorgesehen.
Also beschloss ich, eine kurze Pause einzulegen, mich in Ruhe anzumelden und dann kurz vor dem regulären Start bereits mit meinen Runden zu beginnen. Ich wollte ca. 3km vorher laufen, quasi als Warmup und dann auch noch drei nach Zieldurchlauf.
So ähnlich kam es dann auch.
Den Start zum Rennen findet man sehr leicht, zunächst mal etwas stürmisch los mit der Meute und einsortieren. Insgesamt waren ca. 60 Läufer auf der Bahn, da war immer was los. Die langsameren waren angehalten, die Innenbahn freizuhalten, was am Ende des Rennens noch für Verwirrung und Diskussionen sorgte, um die schnelleren durchzulassen, aber auch die Schnelleren mussten natürlich ein Auge auf die noch schnelleren haben. Bis auf einen Vollhonk, der ab und an den Himmel beobachtete und auch gerne man rückwärts lief, hielten sich wirklich alle dran.
Das Problem dabei, wer Außenbahn läuft, der läuft pro Runde 50m weiter. Bei 10k oder 25 Runden sind das mehr als ein Kilometer. Jetzt ist natürlich keiner immer ganz Außen in der Kurve gelaufen. Trotzdem haben viele Teilnehmer zurecht moniert, dass sie bereits eine Runde vor dem Ende ihre 10k absolviert hatten, denn faktisch waren sie eben zwar nur 24 Runden gelaufen, aber dafür waren die Runden ja auch länger. Eine kleine Krux, aber man wurde sich jeweils wohl einig.
Aber zurück zu meinem Fehler, hat ihr einer gefunden?
Ja genau, in der 34. Runde habe ich einmal vergessen die Uhr zu drücken und so drehte ich zwar 40 Runden aber bekam nur 39 Rundenzeiten.
Wie auch immer, gar keine schlechte Quote. Ich war aber auch ziemlich darauf fixiert, muss ich sagen. Insgesamt also 74 Runden auf der Bahn gedreht, spass gehabt und sogar den 2. Platz in der AK gemacht, mit einer Zeit knapp unter 46 Minuten. Könnte ich diese Zeit im Rahmen eines Marathons als Zwischenzeit haben, ich würde sie natürlich mir Kusshand nehmen. Aber ich denke es werden wohl ein paar Sekunden mehr werden, nicht viele, aber ein paar. Denn 16 km sind leider nur etwas mehr als ein drittel Marathon. Und auch wenn es mit etwas Vorbelastung war, es war schon nicht ohne.
Aber es war ein guter Schritt in die richtige Richtung, denke ich.