Hallo,
Manche werden sich vielleicht fragen warum ich am Freitag nicht berichtet habe. Die einfache Antwort: Intensivstation
Was genau passiert ist, kann ich schlecht sagen. Das einzige was ich weiß ist, dass man mich krampfend auf der Treppe aufgefunden hat. Der Anfall an sich hat nicht sonderlich lange gedauert. Das Problem war lediglich, dass ich einfach nicht wieder wach geworden bin. Als der Notarzt mich dann mit Tatütata ins Kh gebracht hat, lag ich als ich wieder "wach" war (Ich war zu der Zeit laut Arzt nur noch somnolent und lag nicht mehr im sopor, aber im nachhinein bin ich froh nicht alles wirklich mitbekommen zu haben.) gut eine halbe Stunde in einem Raum, den ich nicht, wirklich erkennen konnte und drei Ärzte und mindestens zwei Schwestern haben irgendwas an mir Untersucht, mich verbunden, mir diverse Medikamente durch die Zugänge gejagt, spätestens alle drei Minuten in die Augen geleuchtet und ständig die Sauerstoffzugabe erhöht. Gott war ich froh, als dass vorbei war. Als die Ärzte dann mit der Diskusion ob nun ein CT gemacht werden sollte oder nicht (Sie haben sich dagegen entschieden, da ich früher schon einige hatte und die Strahlung für die Augen zu viel wäre und so weiter und so fort) fertig waren ging es dann wohl erstmal auf die Intensiv (die Diskusion habe ich noch mitbekommen, dann war ich wieder weg) . Schöne Sache, ich lag ja sowieso wieder im sopor und bin bis kurz vor sechs nicht aufgewacht. (Hergebracht hatte man mich so gegen zwei) und habe also nichts mitbekommen. Wer schon mal da lag und wach geworden ist, dem wurde wahrscheinlich auch erstmal direkt mit der Taschenlampe in die Augen geleuchtet. Das ist echt genial wenn sich sowieso schon alles dreht und man Doppelbilder sieht! Nichts desto trotz musste ich dann nochmal versuchen auf irgendwelche Fragen der Ärztin zu antworten, wovon ich auf die meisten keine Antwort wusste. Die ganze Zeit über saßen dann Schwestern neben mir am Bett (Eine hat mir dann gesagt dass ich am Tannenbaum hänge. In meinem Zustand habe ich dann erstmal nicht verstanden was damit gemeint war. Das hier ist dann also übrigens ein Tannenbaum:

auf dem Foto sind die ganzen Infosionsspritzen aber schon wieder raus. Ich hing an über die Zeit verteilt vier der Perfusoren (nicht gleichzeitig) und im Anschluss gab es über etwas mehr als 24 Stunden verteilt noch 3 normale Elekrtolyte Infusionen. Es hat wirklich gedauert bis die mich durch die ganze Brecherei wieder vernünftig hydriert hatten. Denn wenn ich wach war habe ich meistens jeglichen Mageninhalt verabschiedet) und ich war damit beschäftigt halbwegs zu verstehen was überhaupt passiert war und zwischen den Kopfschmerzen die trotz hoher Ibu Dosen leider teilweise ziemlich präsent waren zu begreifen was genau man mir sagte. Später gab man mir dann endlich ordentlich Novalgin und ich konnte einschlafen. Gegen sechs ging dann die Atemfrequenz ziemlich weit runter und mit 4-7 Atemzügen waren die nicht ganz zufrieden. Dieses ständige durchgehende Alarmschlagen des Monitors und die Anweisungen der Schwestern doch bitte zu versuchen mehr zu Atmen gingen mir, gelinde gesagt, ziemlich auf den Keks. Es gab dann irgendwann eine Maske Auf die Nase gesetzt, die, wie ich mittlerweile weiß, zu einem BiPAP Gerät gehört hat. Um zwei Uhr Morgens kam das Ding dann wieder ab, da ich mit einer O2 Gabe den SpO2 Wert (Sauerstoffsättigung des Blutes) selbst wieder in einem guten 90-98 Bereich halten konnte. Die waren mit der Frequenz zwar noch nicht ganz zufrieden und aus irgend welchen Gründen waren die HF für`s liegen hoch und der Blutdruck recht niedrig. (Siehe Foto:

) Das hat sich Gott sei dank aber alles wieder eingekriegt und ich konnte Samstag Mittag gehen. die Ärzte wollten mich zwar eigentlich in ein anderes Kh verlegen, aber auf den Neurologien war nichts frei und alles andere hätte sowieso keinen Sinn gemacht. Samstag Vormittag durfte ich dann (nach meiner Brech-Arie) auch wieder was Essen. Wobei ich mir auch nur gedacht habe: Da liegt man über 24 Stunden flach, hat jeglichen Mageninhalt verabschiedet, darf die ganze Zeit weder Essen noch trinken und dann kommt die Schwester rein, du denkst dir ENDLICH und dann Das:
Bis ich erstmal herausgefunden hatte, wie das Zeitlich alles gelaufen ist, habe ich mir bestimmt vier, fünf mal die Akte vorlesen lassen. Die Schwestern haben mich wahrscheinlich für total bescheuert gehalten

. Und das meine Eltern sich ohne Ende Sorgen gemacht haben, brauch man wahrscheinlich auch nicht groß zu erwähnen.
Das Ende vom Lied ist, dass wir nachher nicht mal mehr, abgesehen von der Wirbelsäule, geröntgt haben (Strahlung etc...)und ich mit einem saftigen Zungenbiss, einer leichten Blutung (keine Hirnblutung, auf dem Brief steht Lediglich Blutung nach Sturz. Habe einen netten Kopfverband bekommen, ich denke dann hat es mich irgendwo am Hinterkopf erwischt.) handtellergroßen blauen Flecken (und wahrscheinlich der ein oder anderen Prellung, aber da wir nicht groß geröntgt haben ist das schwer zu sagen) noch mal glimpflich davon gekommen bin. Meine Freundin hat mir dann schon mal klar gemacht das ich wohl nie wieder alleine den Weg zur Toilette und zurück gehen darf

.
Heute war natürlich noch mal ein Tag Pause angesagt, aber Morgen darf ich wieder pünktlich zu Latein, meinem absolutem Lieblingsfach (an Hustanfall sterbe) wieder in die Schule gehen. Naja, sind ja nur noch ein paar Tage.
Soweit geht es mir aber glücklicherweise wieder ganz gut. Das EEG was die auf der Intensiv geschrieben haben war übrigens katastrophal und hätten die mir da nicht noch ständig Diazepam gegeben hätte ich da wahrscheinlich weiter getantzt.
Eine Erklärung für diese Häufung der Anfälle hatten die Ärzte da übrigens auch nicht
Ansonsten sage ich jetzt einfach mal schöne Grüße und ihr hört von mir sobald ich mit Wuffi beim TA war
Joeylea